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Gemeinderat, 35. Sitzung vom 25.11.2003, Wörtliches Protokoll  -  Seite 85 von 120

 

4 000 Menschen werden an diesen Businessstandortbüros arbeiten und es soll – im Gegensatz zu dem, was Kollege Kenesei, den ich leider nicht mehr sehe, hier sehr breit ausgeführt hat – ein Wohlfühlstandort für die Kinder und Eltern geschaffen werden, also kinderwagengerechte Erschließungswege, großzügige Grün- und Erholungsflächen (GR Mag Wolfgang Gerstl: Wo sind die Grünflächen am Monte Laa?) und Kinderspielräume, die altersadäquat sind, nicht so, wie es der Kollege Kenesei erwähnt hat. Auch die notwendige Infrastruktur soll gesichert sein. Es sind durchaus berechtigte 36 Millionen EUR an Förderungsmitteln der Stadt dazu zu verwenden, denn so wird eben für die Kinder und für die jugendfreundlichen Wohnungen gesorgt und auch dafür gesorgt, dass Umweltqualität und architektonische Qualität für die künftigen Mieter gewährleistet werden. Dieses Projekt ist sehr aktuell.

 

Ich möchte nun etwas über einige Projekte aus meinem eigenen Bezirk sagen, die vielleicht schon etwas älter, aber durchaus positiv sind. Man kann nämlich von diesem Rednerpult aus auch positive Dinge vermelden. Der Kollege Kenesei hat über die Schmidtstahlwerke, über die Blitzschutzerlebniswelten gesprochen. Ich möchte jetzt als Kontrastpunkt einige Projekte aus Floridsdorf heranziehen. Dann soll der Kollege Kenesei, der mir jetzt wieder aufmerksam zuhört, sagen, dass diese Projekte nicht positiv sind.

 

Ich fange mit einem an, wo er sich als Autofahrer schwer tun wird, aber vielleicht tut er sich dann doch nicht so schwer. (GR Günter Kenesei: Kollege Reiter, was meinen Sie damit?) – Ich habe nur ein Problem, ich höre von dieser Seite wenig. Das ist nicht ideologisch gemeint, ich habe ein technisches Problem. – Das ist die autofreie Mustersiedlung. (GR Günter Kenesei: Seid nicht immer so angerührt, wenn man euch Beispiele sagt, wo es nicht funktioniert, sondern sorgt dafür, dass diese Sachen repariert werden! So einfach ist das!) – Ich nehme das in Demut zur Kenntnis. (GR Günter Kenesei: Da gibt es tausend Beispiele, die ich im 10. Bezirk auch habe! Seien Sie nicht so dünnhäutig, wenn man euch kritisiert!) Kollege, ich möchte das nicht zu einem Zwiegespräch ausufern lassen! Das ist auch nicht im Sinn des Vorsitzes. Ich soll meine Rede an den Gemeinderat halten, Kollege Kenesei. Ich nehme das in Demut zur Kenntnis. Leider waren Sie am Anfang nicht da (GR Günter Kenesei: Ich habe es eh draußen gehört!), denn da habe ich gesagt, dass Sie auf der einen Seite sicher Ihre schauspielerischen Qualitäten haben. (GR Günter Kenesei: Das ist aber eine Tatsache!) Zweitens habe ich gesagt, dass dort, wo Kritik berechtigt ist, man dem nachgehen wird. Vielleicht lesen Sie das Protokoll nach. (GR Günter Kenesei: Ich habe es eh draußen gehört! Reden Sie nicht davon, dass es so und so viele Beispiel gibt, die in Ordnung sind! Die kenne ich auch! Entschuldigung, dass ich nicht die guten Beispiele gesagt habe!) Okay, dann können wir uns diesen Disput ersparen und ich kann endlich etwas Positives über die autofreie Mustersiedlung sagen. (GR Günter Kenesei: Das wollen wir dort auch!) Gut. Der Kollege Kenesei ist immer so erregt – ich weiß nicht warum –, wenn ich über die autofreie Mustersiedlung rede, nicht über Straßen, sondern über die autofreie Mustersiedlung, Kollege Kenesei.

 

Bei diesem Siegerprojekt eines Bauträgerwettbewerbs Hier wurde auf das Auto verzichtet. Die Mieter haben das zur Kenntnis genommen. Sie wissen das ganz genau, Ihr Klubobmann hat federführend mitgetan. Die Einsparungen der Garagenerrichtungskosten wurden dazu verwendet, dass man ökologische Qualität bietet, dass man die Gemeinschaftseinrichtungen ausbaut und für vieles andere mehr. Das ist durchaus etwas Positives, was ich hier einbringen wollte.

 

Nicht ganz so gefallen hat mir eine Presseaussage vom Herrn Klubobmann – vielleicht können Sie ihm das sagen –, voriges Jahr, wo er von Transdanubien als dem A... der Welt gesprochen hat. Ich glaube, gerade dieses Projekt zeigt, dass es auch an der Peripherie in einem Stadterweiterungsgebiet positive Projekte gibt. Natürlich wird die innere Stadterweiterung bevorrangt. Ich wollte nur an diesem Projekt und an anderen Projekten beweisen, dass diese Aussage vom grünen Klubobmann sehr überzogen war. Das möchte ich schon dazu sagen, weil es mich geärgert hat, als ich das im "KURIER" sehr breit gelesen habe.

 

Interkulturelles Wohnen: Das ist, glaube ich, eines der ersten Projekte am Satzingerweg – es ist vielleicht allgemein gar nicht so bekannt –, wo die Projektausgangslage eine internationalen Forschungsarbeit war. Es ist eines der ersten Integrationsprojekte in Wien, wo wirklich ein gutes Miteinander stattfindet.

 

Die Ökosiedlung an der Brünner Straße. Die Frauenwerkstatt, von dieser Stelle schon einige Male genannt, wo von Architektinnen wirklich frauengerechtes Planen und Wohnen bei diesem Projekt demonstriert wurde, wo helle Zugänge, familiengerechte Grundrisse und hohe Sicherheitsgedanken sind und wo auch die Kommunikationsmöglichkeit geschaffen wurde. Ich meine, diesen Architekten kann man dazu nur gratulieren, auch den beiden amtsführenden Stadträten, der Frau StRin Brauner und dem Herrn StR Faymann, die sich wirklich für diese Projekte starkgemacht haben. Ich möchte ihnen von dieser Stelle aus für diese Projekte gratulieren. (GR Günter Kenesei: Als Einzigem müsst ihr dem Swoboda gratulieren!)

 

Homeworker Contact City an der Donaufelder Straße, vielleicht auch nicht allgemein bekannt: Dort ist die Philosophie "Stadt der kurzen Wege" angewandt worden, Wohnen, Werkstatt, Ateliers und Geschäftslokale unter einem Dach zu vereinen, als Pilotprojekt. Es wird auch Zeit und Energie gespart, weil man keine Anfahrtswege hat. Auch ein positives Projekt.

 

Das Letzte, das ich noch erwähnen will, ist ein ganz aktuelles Projekt, auch als Ergebnis eines Bauträgerwettbewerbes, das erste Passivwohnhaus, das Klimakomforthaus am Kammelweg. In dieser neuen Wohnsiedlung werden Heizkosten gespart, über 90 Prozent, vergleichbar mit einem Haus aus dem Siebzigerjahren und zu einem Niedrigenergiehaus immer noch ein Drittel weniger. So sagt es auch die Machbarkeitsstudie. Ich bin

 

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