5.1.2.2 Motivauswahl

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Ein schlechtes Bild ist wie ein Tausend-Worte-Witz ohne Pointe. Die Bilder auf wien.at sollten daher den folgenden Richtlinien entsprechen. Bei der Verwendung von mehreren Bildern ist darauf zu achten, dass diese einer einheitlichen Bildsprache und Ästhetik folgen, insbesondere in Bezug auf Perspektive, Bildqualität, Bildausschnitt und Farbwelt. Wichtig ist, dass vor allem die kleineren Formate eher Details zeigen. Bilder, deren Inhalt nicht zweifelsfrei erkannt wird, sind zu vermeiden.

Personendarstellung vor anonymer Motivdarstellung

Nach Möglichkeit zu vermeiden sind sichtbar gestellte Aufnahmen oder Fotos, die im Stil der Werbe-Fotografie gehalten sind. Die aktionsorientierte Darstellung sollte so wirken, als sei das Bild aus dem Leben gegriffen. Gestellte Porträt-Aufnahmen sollten überhaupt vermieden werden. Wiederholte Abbildungen von Prominenten aus Politik und Verwaltung unterstreichen eher eine organisationsorientierte Darstellungsweise und sollten daher vermieden werden. Es sollte also ein Sachbezug gegeben sein und die Personen im Kontext des Inhalts zeigen.

Verkehrsinsel und Raststätte beim Donaukanal

Donauinsel ohne Menschen (anonyme Motivdarstellung)

Zwei junge Frauen fahren mit einer Rikscha

Donauinsel mit Personen (aktionsorientierte Darstellung)


Aktionsdarstellung/Interaktionsdarstellung (situativ) vor statischem Bild

Erkennbare Handlungen machen ein Bild spannender, interessanter und im Sinne der redaktionellen Verwendung sinnvoller. Je statischer ein Bild wirkt, desto geringer ist die Aufmerksamkeit der Betrachterinnen und Betrachter, desto weniger wird damit Inhalt vermittelt.

Zwei Elefanten werden mit Gartenschlauch abgespritzt

Elefantenreinigung (Interaktion)

Zwei Elefanten in Gehege

langweiliger Inhalt, da keine Interaktion


Details (Großaufnahme) versus Panorama

Die Aufnahme eines Details ist in der Regel einer Panoramaaufnahme vorzuziehen. Es sei denn, das Motiv, zum Beispiel ein Gebäude wie das Rathaus, vermittelt durch seine Silhouette eindeutig den Kontext. Ein (schmückendes) Bild sollte nicht mit Inhalten überfrachtet sein.

Frontseite des Wiener Rathauses

Rathaus (eindeutig erkennbar)

Froschperspektive auf Hochhausfassaden

anonyme Hochhaus-Konstellation


Keine Symbole, Schilder, Texte oder indirekte Darstellungen

Ein gutes Bild spricht für sich selbst. Das Bild eines Symbols wirkt unbeholfen, mitunter unlogisch.

Gruppe von Radfahrern in Helmen und Dressen in Aktion

Radfahrer in Aktion

Blaues Gebotsschild mit Fahrrad

Fahrradschild mit geringer Aussagekraft


Tagaufnahmen vor Nachtaufnahmen

Vor allem in Kleindarstellungen nimmt der dunkle Anteil des Bildes Überhand und lässt das Motiv undeutlich erscheinen. Außerdem wirken diese Bilder im allgemeinem Kontext unlogisch (Vorausgesetzt, die "Dunkelheit" ist nicht wichtig für die Aussage, wie es bei einem Bericht über "Wien bei Nacht" der Fall wäre).

Beleuchtete Hofburg vor nachtschwarzem Himmel

Nachtaufnahme mit hohem Schwarzanteil

Beleuchtete Hofburg vor nachtschwarzem Himmel; verkleinere Darstellung

unklare Darstellung bei Verkleinerung


Keine Negativdarstellungen

Bei der Darstellung von sozialen Problemen, Krankheit, Medizin, etc. ist darauf zu achten, dass die Bilder keine negativen Assoziationen auslösen, die zum Wegklicken verleiten). Beispiele für problematische Sujets: Injektionsnadeln, medizinische Untersuchungen mit Angstfaktor, Blutdarstellungen, Verletzungen, Unfälle in der gegenständlichen Darstellung (Verletzte).

Junge Frau beim Blutspenden

positives Empfinden

Injektionsnadel wird in Armbeuge eingeführt

nicht geeignet (Angstfaktor)


Eindeutige Zuordnung

Bilder, die Mehrfach-Interpretationen erlauben, sind nach Möglichkeit wegzulassen. Darüber hinaus ist darauf zu achten, dass Doppeldeutigkeiten im Kontext anders verstanden werden (siehe das nächste Beispiel: das Rathaus hinter einer roten Ampel suggeriert eine doppelte Aussage des verwendeten Bildes).

Ergebnisorientierte Darstellung vor ursachenbezogener Darstellung

Die rote Ampel kann Ursache eines Verkehrsunfalls gewesen sein (wurde übersehen). Das geht aus dem Bild jedoch nicht hervor. Jedes Bild sollte für sich selbst sprechen. Das heißt, dass eine Betrachterin oder ein Betrachter ohne weitere Erklärung den richtigen Inhalt erkennt.

Rote Fussgängerampel, im Hintergrund das Rathaus

Illustration Unfall: rote Ampel (übersehen)

Zerbeulte Front eines Autos

Illustration Unfall: Autowrack (besser)


Zeitlose Bilder verwenden

Bilder, die aufgrund des Inhalts rasch an Aktualität verlieren, sollten nicht als Sujetbilder verwendet werden. Weihnachtsmärkte, erkennbare Großveranstaltungen, kurzfristig umgestaltete Plätze sowie eindeutig erkennbare saisonale Hinweise sollten nach Möglichkeit nicht enthalten sein (außer der Kontext des Bildes behandelt gerade eben dieses saisonale Ereignis, diese Großveranstaltung, diesen Umbau etc.).

Verschneiter Platz vor Burgtheater

saisonale Bilder: Burgtheater im Schnee

Rathaus bei Nacht, bunt beleuchtet mit Eisfläche am Platz

saisonale Bilder: Rathausplatz mit Eistraum


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