Landtag,
1. Sitzung vom 18.11.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 3 von 7
(Beginn um
17 Uhr.)
Präsident Johann Hatzl: Hohes Haus!
Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Die 1. Sitzung des Wiener Landtags der
18. Wahlperiode ist eröffnet.
Entschuldigt ist niemand. Es sind daher alle Damen
und Herren Landtagsabgeordneten anwesend.
Gemäß § 122 der Wiener Stadtverfassung und gemäß
§ 2 Abs 1 der Geschäftsordnung des Landtags für Wien war es meine
Verpflichtung als zuständiger Landtagspräsident, Sie zur konstituierenden
Sitzung einzuberufen.
Die neu gewählten Mitglieder des Gemeinderats und
Wiener Landtags wurden heute angelobt. Es obliegt uns nun, die Konstituierung
des Landtags vorzunehmen.
Auf Grund des Wahlergebnisses vom 23. Oktober
2005 besteht nunmehr der Wiener Landtag aus 55 Abgeordneten der SPÖ,
18 Abgeordneten der ÖVP, 14 Abgeordneten der GRÜNEN und
13 Abgeordneten der FPÖ. - Für das Protokoll, aber auch für Sie zur
Information: Von den 100 Abgeordneten sind 61 Abgeordnete Männer,
39 Abgeordnete Frauen.
25 Abgeordnete sind neu im Wiener Landtag, und
ich darf die 25 Abgeordneten, die Damen und Herren, die neu sind, herzlich
willkommen heißen bei der Arbeit für das Bundesland Wien - und die 75, die
wieder gewählt worden sind, ebenfalls genauso herzlich willkommen heißen! (Allgemeiner
Beifall.)
Zwei neue Mitglieder der Wiener Landesregierung und
des Stadtsenats gibt es ebenfalls. Auch an sie: Alle guten Wünsche!
Bevor wir aber diese Konstituierung tatsächlich
vornehmen und die heutigen drei Tagesordnungspunkte erledigen, möchte ich jenen
Damen und Herren, die seit heute nicht mehr dem Wiener Landtag angehören, ein
Dankeschön namens des Landes Wien für ihre Tätigkeit und für ihre Arbeit als
Abgeordnete unseres Bundeslandes aussprechen. Natürlich war diese Tätigkeit der
einzelnen Damen und Herren, die ausgeschieden sind, von unterschiedlichen
politischen Auffassungen und Überzeugungen geprägt, aber dies gehört zur
Demokratie, und es ist auch gut so, diese Form der Demokratie bei uns zu
wissen.
Ich darf allen ausgeschiedenen Damen und Herren für
ihren weiteren persönlichen Lebensweg als Erster Landtagspräsident, aber auch
namens des gesamten Hohen Hauses alles Gute und recht viel Erfolg, persönliches
Glück und vor allem möglichst lang anhaltende beste Gesundheit wünschen.
Heute wurden bei der Konstituierung des Wiener
Gemeinderats auch der Bürgermeister, der Stadtsenat und damit die Wiener
Landesregierung gewählt. Entsprechend unserer Verfassung ist ja der
Bürgermeister zugleich Landeshauptmann, und der Stadtsenat die Wiener
Landesregierung. Ich möchte auch namens des Wiener Landtags dem Landeshauptmann
und den Mitgliedern der Landesregierung zur Wahl gratulieren und ihnen recht
herzlich viel Erfolg - auch bei unterschiedlichsten Auffassungen - für
möglichst viele gemeinsame Wege für unser Bundesland und für unsere Heimatstadt
Wien wünschen.
Besonders beglückwünsche ich - und gestatten Sie mir
diese Bemerkung - Herrn Landeshauptmann Dr Häupl zur Wiederwahl. Er übt
seit 1994 dieses Amt, wie ich meine, mit großem Erfolg aus. Er ist auf dem
besten Wege, in der Geschichte unseres Bundeslandes und unserer Heimatstadt
jene Persönlichkeit zu werden, die trotz oder weil er eben in jungen Jahren in
diese Funktion gewählt wurde, eine Spitzenposition, was die langjährige Dauer
seiner Funktion betrifft, einnimmt. Ich wünsche ihm alles Gute auf diesem Weg
seiner Arbeit in diesem Haus, und dies sicherlich auch im Namen des Wiener
Landtags. Bei aller Unterschiedlichkeit von Auffassungen zwischen den vier
Fraktionen sind alle daran interessiert, dass die Arbeit für Wien funktioniert
und dass der Landeshauptmann und Bürgermeister imstande ist, Bestes für die
Wienerinnen und Wiener zu erreichen. - Alles Gute Ihnen, Herr Landeshauptmann,
und den Mitgliedern der Landesregierung! (Beifall bei der SPÖ und bei
Abgeordneten der GRÜNEN und der ÖVP.)
Hohes Haus! Ich möchte aber nicht, wie es manchmal
üblich ist, erst am Ende, sondern diesmal am Beginn den Dank des Hohen Hauses an
jemanden richten, der im Präsidium dieses Hauses tätig war: Das ist die
bisherige Dritte Präsidentin des Wiener Landtags, Frau Mag Unterreiner.
Frau Präsidentin, Sie gehören auf Grund einer von
Ihnen getroffenen, aber - das wissen wir - auch politischen Entscheidung, aber
in erster Linie einer von Ihnen getroffenen persönlichen Entscheidung künftig
nicht mehr als Abgeordnete dem Hohen Wiener Landtag an und daher auch nicht
mehr dem Präsidium des Wiener Landtags. Sie haben zwar eine relativ kurze Zeit
als Dritte Präsidentin hier in diesem Haus, im Hohen Landtag, verbracht, aber
Sie sind doch über eine längere Zeit sehr wohl Mitglied des Wiener Landtags und
damit auch dieses Hauses gewesen, und ich stehe nicht an, Ihnen für diese
Tätigkeit in der Gesamtbeurteilung, aber vor allem auch für den Zeitraum, in
dem Sie als Dritte Präsidentin tätig waren, heute herzlich Danke zu sagen.
Sie sind seit 1991 Abgeordnete zum
Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderats und waren zuvor bereits in
Bezirksvertretungen tätig, sowohl des 1. und noch früher des 4. Wiener
Gemeindebezirks - das ist eher selten, dass jemand von einer Bezirksvertretung
in eine andere wechselt, aber Sie haben Ihre Aufgaben auch zu diesem Zeitpunkt
erfüllt. Ihr Schwerpunkt in diesem Haus lag besonders im Bereich Kultur und
Kunst unseres Landes und unserer Stadt, und obwohl Sie, wie ich aus Ihrer
Lebensdarstellung entnehmen konnte, nicht in Wien geboren wurden und auch die
Kindheit nicht in Wien verbracht haben, haben Sie sich - und das weiß ich ganz
genau - als Wienerin verstanden und entsprechend Ihrer Überzeugung und Ihrer
Auffassung für Wien, für unser Bundesland und unsere Heimatstadt engagiert. Ich
gebe gerne zu, dass ich so manches an Ihrer Haltung und Meinung nicht geteilt
habe, aber ich gebe genauso zu, dass ich Ihre Haltung respektiert habe, weil
Sie ein
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