Landtag,
19. Sitzung vom 29.01.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 4 von 48
der Frageformulierung
wahrscheinlich gedacht haben. Ich möchte Sie darauf hinweisen: Es gibt
unterschiedliche Zuständigkeiten. § 58-Überprüfungen sind solche, die die
Polizei, die Verkehrspolizei durchführt und sich dabei Sachverständiger
bedient. Diese Sachverständigen werden von der Bundesprüfanstalt dafür
gestellt.
Zu den Aufgaben der
Landesprüfstelle: Auch hier gibt es eine klare Definition, wo hier die
Schwerpunkte zu liegen haben. Und diese Schwerpunkte beziehen sich eben nicht
auf die § 58-Überprüfungen, sondern auf § 56 und § 57a, wo es um
die Fahrzeugüberprüfung auf Vorladung geht, beziehungsweise die
§ 57a-Überprüfungen der LKW in der Landesprüfstelle selbst, und haben
nichts mit den ad hoc-Prüfungen auf Grund vermuteter Verkehrsuntauglichkeit von
LKWs, PKWs oder Motorrädern zu tun, die die Verkehrspolizei veranlasst, wie das
gemäß § 58 erfolgt. Sie können aber daraus ersehen, dass die Stadt Wien
massiv daran interessiert ist, die Überprüfungen zu forcieren schon alleine
dadurch, dass
1. die
Landesprüfstelle neu errichtet wurde, dass
2. ein Prüfzug angeschafft
wurde, und dass zusätzlich zum mobilen Prüfzug Einmietungen bei mehreren
KFZ-Werkstätten stattfinden, - eine sehr kostengünstige Methode, viel
kostengünstiger als eine zweite Prüfstelle zu errichten - und
3. wir in diesem Bereich die
Aufstockung der Überstunden während des Jahres sehr bedarfsorientiert
durchgeführt haben, sehr zum Leidwesen so mancher anderer Bediensteter in der
MA 46.
Aber mir ist bewusst, dass
das Thema "Roadrunner", das Thema Überprüfung von LKWs, Kontrolle der
Überladungen bei LKWs, Kontrolle der Fahrtauglichkeit, ein ganz entscheidender
Punkt ist für die Verkehrssicherheit in dieser Stadt. Und wenn wir erreichen
wollen, dass es in dieser Stadt verkehrssicherer wird, die Unfallzahlen
zurückgehen und natürlich die Zahl der Verletzten und Toten reduziert wird,
dann geht es darum, dass auch wir als Stadt Wien unseren Beitrag dazu leisten
und überprüfen, wie die Fahrzeuge funktionieren und ob sie noch fahrtauglich
sind und daraus auch die Konsequenzen bis hin zur Abnahme der Nummerntafeln
ziehen.
Präsidentin Erika Stubenvoll:
Danke. Wir kommen zur zweiten Zusatzfrage. Herr Abg Mag Maresch, bitte.
Abg Mag Rüdiger Maresch
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Es ist
durchaus bezeichnend nach dem Transitdesaster in Brüssel, dass die FPÖ oder
vielleicht auch später noch einmal die ÖVP versucht, das Problem so zu lösen,
dass man mit Kontrollen die LKWs verschreckt.
Ich hätte
aber ganz gerne gewusst - jetzt nicht von der Bundesregierung sondern von der
Wiener Landesregierung -, wie sie sich eine effektive Reduktion des
LKW-Verkehrs auf den kommenden und schon bestehenden Transitrouten vorstellt.
Präsidentin Erika Stubenvoll: Herr Stadtrat,
bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats):
Herr Abgeordneter!
Ich gebe Ihnen zweifellos
Recht dabei, dass das Transitdesaster keine Angelegenheit der Stadt Wien ist in
ihrer Entstehung, dass hier halt der Dilettantismus von drei FPÖ-Ministern in
kürzerster Abfolge dem vierten, der jetzt im Amt ist, keine andere Möglichkeit
mehr lässt als Placebo-Kontrollen durchzuführen. Ich gebe Ihnen durchaus Recht,
dass auch der Herr Bundeskanzler geglaubt hat, er kann sich hier herausbewegen und
sich als großer Europapolitiker präsentieren, indem er schon einen Kompromiss
der Dänischen Präsidentschaft abgelehnt hat, über den wir alle heilfroh wären,
wenn wir ihn bekommen hätten. Was die Stadt Wien und das Land Wien tun, um den
Güterverkehr auf der Straße zu reduzieren, welche Maßnahmen wir hier setzen,
steht nicht nur im Masterplan Verkehr, sondern äußert sich auch in ganz
konkreten, bereits bis zur Umsetzungsreife gediehenen Maßnahmen.
Ich erinnere hier an den
Container-Terminal Freudenau, wo ein trimodaler Knoten entstehen wird, wo die
Umladung vom Schiff - dem umweltfreundlichsten Verkehrsmittel - zur Straße und
zur Schiene erfolgen kann. Dieser Containerterminal ist das einzige Projekt,
das auch im Generalverkehrsplan Österreich als ein Realisierungsprojekt mit
Finanzierung vorgesehen war, und wir werden alles daran setzen, dass dieser
Terminal zeitgerecht bis zum Jahr 2007 zur Verfügung steht. Die Stadt Wien
wird dort mit ihrer Tochter sozusagen, mit dem Wiener Hafen, entsprechend auch
in Vorlage treten und die Organisation dort machen.
Wir haben weiters die
Sicherung der Flächen für den Güterterminal für das neue Güterlogistikzentrum
der Bahn in Inzersdorf vor. Wir sind in intensiven Verhandlungen mit der Bahn
und können auch jetzt schon feststellen, dass nach langem Hin und Her auch bei
den neuen verschiedenen Gesellschaften, die jetzt im Entstehen sind bei der
Bundesbahn, offensichtlich die Meinung vorherrscht, dass es notwendig ist,
dieses Zentrum zu bauen.
Wir haben weiters - und das halte ich für einen ganz
wesentlichen Schritt – im Masterplan Verkehr und schon im Positionspapier dazu,
im Februar 2002 unter anderem mit den Stimmen der Freiheitlichen auch,
hier in diesem Gemeinderat - im Gemeinderat, nicht im Landtag - beschlossen, dass
die LKW-Maut im Durchschnitt auf 29 Cent pro Kilometer angehoben werden
soll, um damit eine Querfinanzierung von der Straße auf die Schiene zu
ermöglichen. Dieses ist etwas, was in dieser Wegekostenrichtlinie - die
vermutlich noch im Frühjahr die europäischen Gremien passieren wird - zu
verankern ist. Nicht der Centbetrag, aber die Möglichkeit. Und hier geht es
seitens der österreichischen Seite darum, nicht nur Lippenbekenntnisse
abzulegen, sondern da geht es um zwei Dinge: Ein ordentliches Lobbying, ein
gemeinsames Auftreten und nicht Kammerfunktionäre oder einzelne
Landesfunktionäre, die dann am Minister vorbeipreschen und wiederum alles in
Frage stellen, was vorher innerösterreichisch zum Konsens geführt hätte. Hier
geht es auch darum, dabei europäisch zu denken und nicht kleinkariert
österreichisch und nicht kleinkariert bezirksweise oder dorfweise, sondern hier
geht es darum, eine
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