5.1.5 Redaktionelle Gestaltung von Alternativtexten

Eine der grundlegenden Richtlinien für barrierefreie Webgestaltung ist das Anbieten von sogenannten Textäquivalenten: Bilder müssen auch in Textform beschrieben werden. Diese Beschreibung wird Alternativtext genannt und findet sich in der Regel im Alt-Attribut des Bildelementes. In manchen Fällen ist es ratsam, das Bild zusätzlich zum Alt-Attribut im weiteren Kontext (Text der Seite, die das Bild beinhaltet) zu beschreiben.

Wer mit alternativen Ausgabegeräten wie einem Screenreader arbeitet, kann Bilder gar nicht (blinde Menschen) bzw. nur sehr schlecht (stark Sehbehinderte) wahrnehmen. Eine gute Bildbeschreibung ermöglicht im Idealfall den gleichberechtigten Zugang zur Bildinformation:

  • Der Alternativtext wird von Screenreadern vorgelesen. So erschließt sich der Inhalt und die Funktion des Bildes auch blinden Menschen.
  • Der Alternativtext wird auch bei Ausgabegeräten angezeigt, die keine Bildanzeige unterstützen.

Bei der Verwendung eines Bildes sind im Allgemeinen zwei Faktoren zu berücksichtigen:

  • Was ist der Inhalt, die Aussage des Bildes? (Personen, Merkmale, Szenerie, ...)
  • Was ist die Funktion des Bildes? (Bild vergrößern, Funktionsbuttons, ...)

Richtlinien für den Alternativtext

  • Der Alternativtext muss im vieW4/CMS-Feld "alternativer Text" eingetragen werden (damit wird er über das Alt-Attribut definiert).
  • Der Alternativtext soll das möglichst genaue Äquivalent zu Inhalt und Funktion des Bildes sein.
    Ein plakatives Beispiel: Nicht "Altes Ölbild aus dem Belvedere" sondern "Prinz Eugen reitet mit gezogenem Schwert durch ein Schlachtfeld, umgeben von unzähligen Kämpfern".
  • Der Alternativtext soll Texte im Bild erfassen (Grafiken mit Textinhalt).
  • Der Alternativtext soll kurz und treffend formuliert sein. (Wenn im Alternativtext keine kurze Darstellung des Bildinhalts möglich ist, dann muss der Bildinhalt im Fließtext beschrieben werden.)
  • Er soll 150 Zeichen nicht überschreiten
    (Quellenangabe: "Barrierefreies Webdesign" J.M. Hellbusch 2004).
  • Bei längeren Beschreibungen sollte stattdessen auf eine eigene Beschreibungsseite verweisen. Diese kann zum Beispiel über einen Link in der Bildunterschrift erreicht werden.
  • Der Alternativtext soll keine Textwiederholungen beinhalten (etwa aus dem Bildkontext oder einer Bildunterschrift).
  • Der Alternativtext soll nicht mit den Einleitungen "Bild:", "Bild von" oder Ähnlichem beginnen. Dass es sich um ein Bild handelt, erkennt jeder Browser, jedes alternative Ausgabegerät automatisch.
  • Der Alternativtext muss mit dem Kontext der Seite abgestimmt werden. Er kann je nach Zusammenhang und Kontext, in dem das Bild verwendet wird, für ein und dasselbe Bild unterschiedlich sein.
  • Bei mehreren ähnlichen oder nebeneinander angeordneten Bildern darf der Alternativtext nicht identisch sein, sondern muss vielmehr die Unterschiedlichkeit der Bilder herausarbeiten.
  • Der Alternativtext muss für jedes Bild zumindest in Form eines leeren Alt-Attributs vorhanden sein (Im vieW4/CMS wird automatisch ein leerer Alternativtext eingefügt, wenn kein Alternativtext eingegeben wurde).
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