Eröffnung des Denkmals für Opfer der Homosexuellen-Verfolgung in der NS-Zeit

  • Denkmal-Eröffnung mit verschiedenen Sprecher*innen und Musik
  • Termin: Montag, 5. Juni 2023, 17 Uhr
  • Ort: 4., Resselpark
    Erreichbarkeit: U1, U4 Station Karlsplatz

Programm

  • Es sprechen:
    • Martina Taig, Geschäftsführerin Kunst im öffentlichen Raum Wien (KÖR)
    • Wolfgang Wilhelm, Leiter der Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten (WASt)
    • Hannes Sulzenbacher, Co-Leitung Zentrum QWIEN - Zentrum für queere Geschichte und Juryvorsitzender
    • Hannah M. Lessing, Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus
    • Lea Halbwidl, Bezirksvorsteherin 4. Bezirk
    • Thomas Weber, Gemeinderat und Abgeordneter zum Wiener Landtag
    • Veronica Kaup-Hasler, Amtsführende Stadträtin für Kultur und Wissenschaft
  • Musikalische Begleitung: Virginia Ernst

ARCUS (Schatten eines Regenbogens) - Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen

Nach einem Community-Beteiligungsprozess fand 2021 ein offener Wettbewerb für ein "Denkmal für Männer und Frauen, die Opfer der Homosexuellen-Verfolgung in der NS-Zeit wurden" statt. Sarah Ortmeyer und Karl Kolbitz gewannen mit ihrem Entwurf ARCUS - Schatten eines Regenbogens.

Die Skulptur formt den imaginären Schatten eines Regenbogens auf einem schwaneneiförmigen Grund. In der Natur ist der Regenbogen eine komplexe Erscheinung - kraftvoll und fragil zugleich. Er erscheint nur, wenn ganz bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Der 6-farbige Regenbogen ist heute international als Symbol der queeren Bewegung bekannt. Die Farben sind in unterschiedlich schattierte Grautöne abgewandelt und formen ein mehrdeutiges Bild, das Trauer und Hoffnung vereint.

Homosexualität unter erwachsenen Personen war in Österreich von 1852 bis 1971 strafbar. Nach dem "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 erhöhte sich die Anzahl der als Homosexuelle verfolgten Männer und Frauen. Die Strafmaße stiegen deutlich. Die nationalsozialistischen Behörden kriminalisierten die Beschuldigten. Sie kamen ins Gefängnis, in die Nervenklinik, den Operationssaal oder in Konzentrationslager. Allein aus Wien wurden mehr als 100 Männer in Konzentrationslager deportiert, weniger als 1 Drittel der Verfolgten überlebte. Nach der Befreiung Österreichs wurde niemand von ihnen als Opfer des Nationalsozialismus anerkannt.

Gesellschaftliche Gleichberechtigung und Akzeptanz sind auch heute noch nicht selbstverständlich. Das Denkmal soll das Gedenken an die als Homosexuelle diskriminierten, verfolgten und ermordeten Menschen lebendig halten. "Die Skulptur steht für eine solidarische Erinnerung – jetzt und in der Zukunft", so Sarah Ortmeyer und Karl Kolbitz.

Veranstalter*innen

Die Veranstaltung ist eine Kooperation der KÖR - Kunst im öffentlichen Raum Wien und der WASt - Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten, gefördert durch den Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus.

Weiterführende Informationen

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