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Landtag, 32. Sitzung vom 30.06.2014, Wörtliches Protokoll  -  Seite 24 von 66

 

mit Kosten verbunden ist. Hier würde ich mir auch wünschen, von einem kleinen Team ausgehend, aber ich weiß auch, dass Krankenkassen, Gesundheitssysteme an sich bemüht sind, etwas dagegen zu tun, um nicht nur die Kosten zu reduzieren, sondern auch Gesundheit sicherzustellen, damit man in Mobilität und Gesundheit alt werden kann, auch das im Alter tun kann, was man gerne möchte und nicht auf Hilfe angewiesen ist.

 

Da erinnere ich mich nur an die schwierigen Verhandlungen oder schwierigen Auseinandersetzungen, speziell auch bei Kindernahrung, wo „zuckerfrei“ draufsteht und in Wirklichkeit Apfelsaftsirup drinnen ist. Es ist kein Zucker im herkömmlichen Sinn, es ist halt ein anderer Süßstoff, der dann die Jugend zum Süßen und zu den ganzen Fruchtsäften verleitet. Wir sehen das bei Diabetes Typ 1 und Typ 2, speziell dann bei der, die über den Zucker gesteuert wird, über das Übergewicht. Auch in anderen Ländern, speziell, glaube ich, in arabischen Staaten, habe ich da etwas gelesen, wo sich die Pharmaindustrie praktisch wirklich darüber freut, dass sie viele Medikamente verkaufen kann. Dann habe ich mir Verquickungen angeschaut - ich habe sie leider Gottes nicht mehr gefunden -, wie die Pharmaindustrie und die Kinderernährungsindustrie irgendwie mit Aktien verflochten sind und wo man daraus ableiten kann, dass es da vielleicht auch Interessen gibt. Da ist es ganz wichtig, dass wir sagen, wir schauen auf unsere Leute, weil das weiß vielleicht nicht jeder. So eine Schokolade, ein süßer Drink, ein süßer Brei ist schon etwas Schmackhaftes, aber da ist es wichtig. Es ist schön, dann zu lesen, dass man sich auch hier darüber Gedanken macht und nicht nur in den anderen Bereichen.

 

Bei der Armut ist ein schöner Satz: „Es darf nicht geduldet werden, dass bildungsferne und in Armut lebende Personen weiterhin das größte Risiko tragen.“ Das ist es eben, dass es halt sehr schwierig ist, aus einer Zwei-Klassen-Medizin herauszukommen. Derjenige, der eine Privatversicherung hat, ist natürlich der besser Versorgte. Aber es muss unser Ziel sein, das in die Nähe zu bringen! Es muss unser Ziel sein, dass die Wartezeiten auf wichtige Operationen für diejenigen, die weniger Geld haben, nicht zu groß werden! Es muss aber auch unser Ziel sein, dass die Lücke der Lebenserwartung, die im 1. Bezirk um fünf Jahre höher ist als im 15. Bezirk, geschlossen wird!

 

Dann habe ich auch noch gesehen, und da habe ich dann auch im Querverweis hinübergeschaut in den Bericht der Wiener Heimkommissionen, wo es auch um schwierige Fälle geht, weil ältere Menschen aus ihrem sozialen Umfeld heraus müssen, oft aus Mobilitätsgründen, aus gesundheitlichen Gründen, weil das soziale Umfeld vielleicht nicht mehr lebt und sie sich plötzlich an neue Bedingungen gewöhnen müssen. Da braucht man viel Fingerspitzengefühl, um auf diese Menschen zuzugehen, um ihnen ein Heim - ich sage jetzt, Heim als Ersatz von Zuhause - zu geben, sie aber auch mobil und gesund zu halten. Da gibt es dann natürlich auch von dieser Seite sehr viele Wünsche, die auch an mich immer wieder herangetragen werden, wo man versucht, herauszufiltern, wie es in der Rechtsmaterie zu beleuchten ist. Aber was mir dann immer wieder vorkommt, ist schon, dass sehr viele - und natürlich, jeder kommt aus einer anderen Küche - das Essen bemängeln.

 

Wenn man dann so ein bisschen hinterfragt, geht es beim Bemängeln des Essens nicht unbedingt immer nur um die Qualität des Essens. Es geht auch darum: Wie komme ich zum Essen? Oder: Wie kommt das Essen zu mir? Oder: Ist das Essen noch warm? Also, es geht nicht immer nur um die Qualität. Aber ich habe dann schon auch erfragen können, dass natürlich der Frischeindex, der oft auf der Homepage steht, mit der tatsächlichen Frische nicht so viel zu tun hat, wenn man zum Beispiel in der Küche schon weiß, es muss vorgekocht werden, weil Personal dann auf Urlaub sein wird oder jemand krank ist oder sonst irgendetwas, und ein fünf Tage alter Reis noch einmal aufgekocht wird, weil man ihn vorkochen musste, um etwas auszugeben. Er muss nicht unbedingt schlecht sein, aber wenn ich das höre, sage ich mir halt, ich möchte ihn nicht mehr essen müssen, auch wenn es ein Milchreis ist. Das sind halt solche Sachen.

 

Wie ich ursprünglich gesagt habe, ganz wichtig wird es sein, dass eben die Kommunikation passt, die immer wieder bemängelt wird. Es geht den Menschen dann auch psychisch gut, wenn die Kommunikation passt, wenn die Informationen passen. Dann fühlen sich die Leute auch eingebunden. Ich sage, der Nörgler wird dann weniger nörgeln. Aber derjenige, der durch etwas Essenzielles betroffen ist, kann dann schneller Gehör finden.

 

In dem Sinne möchte ich Ihnen, Frau Dr Pilz, noch viel Erfolg wünschen, weil Ihr Erfolg garantiert unser gesundes Gesundheitssystem! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Präsident Johann Herzog: Zum Wort gemeldet ist Frau Abg Mag Ramskogler. Ich ersuche darum.

 

11.31.49

Abg Mag Sonja Ramskogler (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Berichterstatter! Sehr geehrte Damen und Herren KollegInnen! Sehr geehrte Frau Pflege- und PatientInnenanwältin Sigrid Pilz! Sehr geehrte Patienten und Patientinnen unter anderem, weil Sie betrifft dieser Bericht, über den wir heute sprechen, hauptsächlich!

 

Wir haben hier in Wien eine Institution, auf die wir alle, und das sieht man auch bei den Wortmeldungen, und darüber freue ich mich persönlich sehr, glaube ich, sehr stolz sein können, nämlich die Wiener Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwaltschaft. Das ist ein schwieriges Wort. WPPA ist ein bisschen leichter. Wir können in Wien sehr stolz auf sie sein, denn ist es hier ein kostenloses Angebot für alle Wiener und Wienerinnen, ein kostenloses Angebot, sozusagen auch ohne Rechtsanwalt zu seinem Recht zu kommen, wenn es um Gesundheit in dieser Stadt geht. Darauf bin ich sehr stolz und ich freue mich, dass wir eine solche Institution haben.

 

Es ist schon von meinen Kollegen und Kolleginnen vor mir erwähnt worden, dass wir mehr Fälle haben, dass es so ist, dass über 12 000 Menschen bei der Anwaltschaft waren und mit ihnen gesprochen wurde. Dazu muss man sagen, dieses Mehr an Patienten bedarf na

 

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