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Landtag, 20. Sitzung vom 04.09.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 38 von 43

 

Gesamtzufriedenheit der befragten Mieterinnen und Mieter - es geht um die Hausbetreuung, - „weist einen kontinuierlichen Anstieg an.“

 

Also unglaublich, das ist wirklich unglaublich. Er sagt: „Es gibt keine Beschwerden mehr bei der Wiener HausbetreuungsGesmbH.“ Und am Schluss meint er, er meint es aber nur: „Es hat gezeigt, dass es durch die Wiener Hausbetreuung und Außenbetreuung zu einer durchschnittlichen Einsparung von zirka 40 Prozent der Kosten gekommen ist.“ Meine Damen und Herren, wo ist das? Wo ist das passiert? Wo sind hier 40 Prozent der Kosten eingespart worden? Das war eine Aussage Ihres Wohnbaustadtrats, der sich da Richtung Bund abgesetzt hat und jetzt Bundeskanzler werden will. Das widerspricht allen Erfahrungen, die wir gemacht haben. Oder halten Sie es sozial wirklich für gut, wenn man für den Grasschnitt – Grünschnitt heißt das - von der Wiener AußenbetreuungsGesmbH Sub- und Subunternehmer auswählt, die zwischen 0,6 und 0,72 EUR pro Quadratmeter verlangen und Ihre Firmen, 100 Prozent Töchter und Enkel, verlangen von den Mietern 1,30 EUR bis 1,40 EUR! Wo ist da die Kalkulation? Ja, es gibt keine Kalkulation bei der Wiener Hausbetreuung, bei der Wiener AußenbetreuungsGesmbH. Es gibt einen einzigen Wert. Das ist bei der Gründung schon festgelegt worden, eine Gründung, die der Herr Faymann mit dem jetzigen Noch-Geschäftsführer Jansky ausgehandelt hat. Es darf alles kosten, ohne Kalkulation, es darf aber nur maximal 75 Prozent der bisherigen oder damaligen Hausbesorgerkosten ausmachen.

 

Das ist Ihre Kalkulation in einem Unternehmen mit hunderten Mitarbeitern, einem Unternehmen mit tausenden, hunderttausenden Wohnungen! Das kann doch nicht wahr sein, meine Damen und Herren!

 

Jetzt haben wir aber einmal eine Ausschreibung, Gott sei Dank. Der Herr StR Ludwig hat jetzt eine Ausschreibung gemacht, die hat gestern geendet. Die Firma Rantasa, die aber auch schon im Kontrollamt bekannt ist - ich will jetzt nicht näher darauf eingehen -, diese Firma sucht eine neue kaufmännische Geschäftsführerin. Die macht überhaupt alles in Zukunft. Ich bin ja gespannt, was dann der Kollege Jansky noch machen wird. Ich habe den Ausschreibungstext vor mir. Ich erspare Ihnen diesen, ich sage nur eines, was die machen soll: Kaufmännisches, Juristisches, Rechnungswesen, Buchhaltung, Einkauf, Fuhrparkmanagement.

 

Ich frage mich: Was macht der bisherige alleinige Geschäftsführer oder ist das schon ein Schritt in die richtige Richtung? Nur, es ist auch interessant, man zahlt an diese Personalvermittlungsfirma oder Beratungsfirma zirka 30 000 EUR, genau wie man es schon einmal gemacht hat, und man weiß wahrscheinlich mit größter Sicherheit schon, wer es überhaupt werden wird.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich könnte jetzt wie der Altbürgermeister Zilk einen Notariatsakt machen. Ich könnte ein Kuvert hinterlegen und sagen, ich bin mir ziemlich sicher oder zu hundert Prozent sicher, wer das werden wird, wer sich beworben hat. Dieser Ausschreibungstext passt nämlich wunderbar in einen Lebenslauf und eine Karriere einer durchaus guten oder sehr guten Mitarbeiterin der Stadt Wien. Nur, wenn man das eh schon weiß und wenn man eh schon weiß, wen man will - gegen die Dame gibt es nichts einzuwenden -, ja warum mache ich das um 30 000 EUR mit einer Personalberatungsfirma? Wäre es da nicht gescheiter gewesen, dass ich überhaupt gleich sage, ich nehme diese Dame. Ich will jetzt den Namen nicht nennen, überhaupt nicht, das liegt mir fern, aber sie ist eine Spitzenbeamtin hier im Haus, sie wird es sicher werden. Ich werde heute noch ein Kuvert bei einem Anwalt hinterlegen. Wir können es dann öffnen, kein Problem, und dann werden wir sehen, dass ich wahrscheinlich recht gehabt habe und die 30 000 EUR wieder einmal auf Kosten der Mieter hinausgeschmissen wurden, meine Damen und Herren!

 

Und das Ganze – jetzt gibt es noch was Nächstes, Personal, jetzt sind wir gerade beim Personal. Die Wiener Außenbetreuung leistet sich seit Juli eine Marketingmanagerin. Ja, für was? Was wollen Sie vermarkten? Wozu brauchen die eine Marketingmanagerin? Die sollen ihre Arbeit machen und keinen Marketingmanager hier einstellen, eine Frau. Interessanterweise hat diese Dame in Tulln - es kommt ja alles aus Tulln, weil vielleicht der Geschäftsführer in Eichgraben wohnt, daher kommt ja auch alles aus St Pölten, Tulln und dieser Umgebung, das ist die Firma Zoufal, die kann ich ja jederzeit nennen, weil das ja jeder weiß. Die kriegt gar nicht so schlecht bezahlt – ich will keinen Neidkomplex entwickeln, die kriegt wahrscheinlich mehr als manche hier –, ist dort, sitzt dort und hat gleichzeitig eine Firma, die aufrecht ist. Und jetzt frage ich mich: Wie kann diese Dame jeden Tag von Tulln hier nach Wien fahren, ihre Arbeit erledigen und gleichzeitig die Firma führen? Meine Damen und Herren! Die Außenbetreuung braucht Gärtner, die Außenbetreuung braucht Leute, die Schnee räumen, aber die Außenbetreuung braucht keine Marketingmanagerin! Da ist es wirklich schade um jeden Schilling, um jeden Euro! (Beifall bei der FPÖ.) Und wenn ich sie gebraucht hätte, dann hätte ich ein Projekt mit ihr gemacht und hätte sie für das Einzelprojekt bezahlt. Es ist wirklich skandalös, was sich da abspielt!

 

Gleichzeitig hat man einen Akademiker aufgenommen – ist auch sehr gut –, einen Akademiker zur Schulung der Außenbetreuungsmitarbeiter! Ich frage mich, in welcher Sprache er das machen wird? Es gibt nämlich ungefähr 17 Nationalitäten in der Außenbetreuung, genau 17 Nationalitäten. In welcher Sprache wird er sie einschulen? Ich weiß nicht, zeigt er ihnen, wie man Gras schneidet, der Akademiker, oder zeigt er, wie man Schnee schaufelt oder einen Baumschnitt macht? Ich weiß es nicht. Auch das ist vollkommener Schwachsinn!

 

Was sich dort abspielt, meine Damen und Herren, Sie wissen es ja eh genau, das ist der Erfolg einer Personalpolitik des ehemaligen StR Faymann, jetzigen Kanzlerkandidaten, der Familien-Clans hineingelassen hat, der hier Gesellschafter doppelt verschränkt hat mit anderen Gesellschaften. Das gehört weg und daher werden wir das Kontrollamt ersuchen, hier einen

 

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