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Gemeinderat, 53. Sitzung vom 25.06.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 59 von 103

 

legen beginnen, Ihr da einmal einige Dinge auf den Schreibtisch zu legen, und ich beginne, wie es vielleicht aus meiner Sicht nicht ganz überraschend ist, mit dem Thema UNESCO und Tojner-Turm.

 

Liebe Frau designierte Stadträtin, bitte beschäftigen Sie sich mit diesem Thema in dem Sinne, dass Sie eine Lösung dafür finden, wie dieser Turm nicht gebaut werden kann, statt nach einer Lösung zu suchen, wie Sie die UNESCO beschwichtigen können. Meine Damen und Herren, diese Stadt hat diesen Turm nicht verdient, diese Stadt hat verdient, dass ihr Stadtbild weltkulturmäßig erhalten bleibt, und zwar nicht deswegen, weil es die UNESCO sagt, sondern weil wir Wiener das haben wollen. Deswegen bitte ich Sie inständig, arbeiten Sie in diesem Sinne an dieser Sache weiter. Ich bringe in diesem Zusammenhang einen Antrag ein. (Beifall bei der FPÖ.) Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

 

Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger: So. Die tatsächliche Redezeit war 12 Minuten, das macht eine Restredezeit von 26 Minuten für die FPÖ. Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Bluma. Die selbstgewählte Redezeit ist 8 Minuten.

 

15.13.32

GRin Susanne Bluma (SPÖ)|: Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Vorsitzender!

 

Werter Kollege Fürnkranz, nach Ihrer Stegreifrede hätte ich mir wirklich eine Pause verdient. Ich habe mir schon überlegt, ob ich mich streichen lasse, damit ich das auf mich wirken lassen kann, und mich dann zum Schluss noch einmal melde. Sie haben einen breiten Bogen gespannt. Begonnen hat es mit der Regierungsbeschimpfung, der Stadtregierungsbeschimpfung natürlich, dann war es ein bisschen so, als hätten Sie das Event mit Ihrer persönlichen Therapiestunde verwechselt. So ist mir das vorgekommen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.) Dann haben Sie sich als Marxist geoutet, Respekt, und als Binnenmigrant. Jetzt weiß ich, was nicht gelungene Integration ist, das ist mir jetzt alles klar, Herr Kollege. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.) Und es war noch nicht aus. Dann ist der 13A gekommen, und da bin ich ausgestiegen, nicht aus dem 13A, sondern aus Ihrer Rede, sorry.

 

Meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen, mir fällt es jetzt ein bisschen schwer, ich möchte zu Beginn meiner Rede eine ganz junge Wissenschaft bemühen, die Glücksforschung. Und jetzt muss ich wieder auf Sie (in Richtung GR Georg Fürnkranz) schauen, vielleicht gibt es da ein Gegenteil: die Unglücksforschung. Also die Glücksforschung sagt Folgendes aus: Das individuelle Glücksgefühl eines Menschen hängt davon ab, ob er sich in der Stadt, in der er lebt, wohlfühlt, ob ihm die Stadt, in der er lebt, gefällt. Das ist eine wissenschaftlich belegte Aussage der Glücksforschung.

 

96 Prozent der Wienerinnen und Wiener geben an, gerne in dieser Stadt, gerne in Wien zu leben. Wien ist eine Stadt mit einer ganz hohen Lebenskultur, mit einer großen Lebensqualität, ich brauch das hier nicht sagen, wir alle empfinden das jeden Tag aufs Neue. Es gibt viele Städte mit hoher Lebensqualität, ich stelle ganz an die Spitze Wien, und alle diese Städte haben eines gemeinsam. Alle diese Städte, die ich Ihnen dann gleich aufzählen werde, ich habe sie da aufgeschrieben, haben eines gemeinsam: Sie alle haben eine linke Regierung. Ich glaube nicht an Zufall. Und Sie? (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN. - Uuh-Rufe bei den GRÜNEN.)

 

Also reden wir von den Städten, in denen die Menschen glücklich sind, weil Sie dort eine gute Lebensqualität haben. Neben Wien sind das Sydney, Basel, Kopenhagen, Genf, Frankfurt, Düsseldorf, Vancouver, München - Sie wissen: der rote Punkt im schwarzen Bayern -, Oakland und Zürich. Alle diese Städte haben eine hohe Lebensqualität, alle diese Städte haben eine linke Regierung. Die Frage, die man sich als Politiker oder Politikerin, der oder die in der Stadtplanung, in der Stadtentwicklung tätig ist, stellen muss und stellen soll, ist: In welcher Stadt wollen wir leben? Die Antwort aus meiner Sicht lautet: Ich möchte in einer Stadt wohnen, in einem Wien wohnen, das ausgeglichen, weltoffen, lebenswert, zukunftsorientiert, tolerant und chancengleich ist. Das ist mein Wien, das ist die Stadt, in der ich leben möchte. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Ausgehend von dieser Antwort, die ich mir jetzt gegeben habe, ist viel zu beachten. Diese Stadt muss leistbar sein, Stichwort Wohnbau, Stichwort Infrastruktur. Wir brauchen in jedem Grätzel, in jedem Ortsteil dieser Stadt eine soziale Durchmischung, Stichwort keine Ghettobildung. Wir wollen in alle Stadtteile, in alle Bezirke investieren, Stichwort City, Stichwort innere Bezirke, äußere Bezirke und Stichwort LiDo. Das und viele weitere Aspekte, die zu einem guten Zusammenleben in unserer Stadt, in einer Metropole immerhin, beitragen, alle diese Aspekte werden von dieser rot-grünen Stadtregierung bei der Planung und bei der Entwicklung dieser Stadt Tag für Tag hinterfragt und beantwortet.

 

Ich habe mir jetzt, um vom Allgemeinen wegzukommen, ein ganz konkretes Projekt herausgesucht, ein Projekt, das wir in den nächsten Tagen, in den nächsten Jahren planen und entwickeln werden, ein Projekt, das auf so wunderbare Weise zeigt, wie Stadtplanung, Stadtentwicklung und Kultur ineinandergreifen. Es ist kein Zufall, dass ich mich diesem Thema widme, ist mein Herz in meiner gemeinderätlichen Tätigkeit doch zwischen Stadtplanung und Kultur aufgeteilt.

 

Nun: Auf dem Areal des ehemaligen Schlachthofes von Wien entsteht ein neuer Stadtteil, Neu Marx, genau dort wird eine neue Multifunktionshalle errichtet werden. Mit der Stadthalle, die bisher die Entertainmenthalle, die Veranstaltungshalle in Wien war, wird nicht mehr das Auslangen gefunden, vor allem auch aus technischer Sicht. In diesem Bewusstsein wurde als Standort für die Wien-Holding-Arena - Achtung, ich bin auch erschrocken, das ist nur der Arbeitstitel, also ich glaube, wir werden dann eine ganz tolle Bezeichnung für diese Halle finden - Neu Marx gewählt. Da entsteht also ein neuer Kultur- und Sport-Hot-Spot in unserer Stadt.

 

Bei allen diesen Projekten muss man sich natürlich eines immer fragen: Was bringt diese Halle den Wienerinnen und Wienern? Nun, der Stadtteil wird belebt, der Stadtteil wird schöner - wer öfters dort vorbeigeht oder vorbeifährt, weiß, dass dort jetzt eine Brache ist -, es wird zusätzliche Infrastruktur geben, zum Beispiel Gast

 

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