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Gemeinderat, 15. Sitzung vom 22.11.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 67 von 110

 

Die Umweltschutzabteilung der Stadt Wien leistet mit einer Vielzahl an Projekten – soviel auch zum Dipl-Ing Stiftner, leider ist er nicht da, der versucht hat, hier Qualität und Quantität ins Spiel zu bringen – eine ganz, ganz wichtige Grundlagenarbeit im Sinne einer besseren Umwelt für unsere Stadt. – Wenn er mit dem Telefonieren fertig ist, werden wir ihm dann noch kurz unsere Sichtweise bringen.

 

Ich darf drei Projekte der Umweltschutzabteilung hier herausnehmen.

 

Ein besonderes Projekt ist der ÖkoBusinessPlan in Wien, ein Umweltservicepaket für Betriebe, denen geförderte Unterstützung durch professionelle Beraterinnen und Berater im Sinne und in Sachen betrieblichen Umweltschutzes gegeben wird. Erfahrene Consulting-Unternehmen spüren gemeinsam mit den Betrieben die umweltrelevanten Schwachstellen auf und helfen mit, Umweltschutz in der Praxis umzusetzen. Die Betriebe sparen so teure Rohstoffe und Energie. Abfälle und Emissionen werden vermieden und betriebliche Abläufe verbessert. Zusätzlich zur Umweltentlastung haben die Betriebe Einsparungen, Rechtssicherheit und ein hervorragendes Image. Sie erlangen Wettbewerbsvorteile und sichern damit den Wirtschaftsstandort Wien. Durch richtiges Ökobusiness konnten bisher 740 Unternehmen ihre Kosten bereits um insgesamt 55 Millionen EUR senken.

 

Ein weiteres Projekt: Jugendbeschäftigung durch Umweltkompetenz, auch mit dem Begriff Öko-Ritter hier zu verwenden. Wir bilden nämlich Öko-Ritter aus und keine Raubritter, wie das hier heute auch schon gefallen ist. Herr Ing Guggenbichler – heute habe ich ein Pech mit meine Ansprechpartnern ... (Zwischenruf bei der FPÖ.) Er ist im Krankenhaus. O je, ich hoffe, es ist nichts Ernstes. Aber wie gesagt, Öko-Ritter statt Raubritter. Wir brauchen uns deshalb auch hier nicht zu verstecken. Bei diesem Projekt wurden und werden auf Initiative der Wiener Jugendzentren Jugendliche als Expertinnen und Experten für Energiesparen im Haushalt, Abfallvermeidung, Naturschutz und für nachhaltige ökologische Ansätze begeistert, gefördert und gebildet.

 

Ein drittes Projekt der Umweltschutzabteilung: die Reduktion von Lebensmittelabfällen. Diese Abfälle, großteils noch genussfähig, haben in den letzten Jahren sehr stark zugenommen. Dieser Entwicklung ist nicht nur zur Abfallvermeidung, sondern vor allem auch aus Gründen der Ressourcen sowie des Klimaschutzes, aber auch aus ethischen Grünen etwas entgegenzusetzen. Basierend auf den Erkenntnissen von 2011 sollen jetzt 2012 die vielversprechendsten Ansätze realisiert und so ein substanzieller Beitrag zur Vermeidung von Abfällen aus Lebensmitteln geleistet werden.

 

Jetzt kann ich es noch einmal probieren mit dem, was ich loswerden wollte betreffend MA 31, Wechsel des Abteilungsleiters, in Verbindung gebracht mit den notwendigen Wasserrohrsanierungen. Die Aufmerksamkeit von Dipl-Ing Stiftner ist offenbar doch gegeben. Freut mich. Ich wollte das nur kurz ansprechen, weil ich mir gedacht habe, die Tatsache, dass ein wohlverdienter Abteilungsleiter, der auch Betriebsvorstand und Bereichsleiter der Gruppe Umwelttechnik war, im 66. Lebensjahr in den Ruhestand übertritt, hier im Zuge der Debatte irgendwie quasi so zu bringen, dass es schon einen Grund gehabt haben wird, sehe ich als etwas ... (GR Dipl-Ing Roman Stiftner: Das habe ich nicht gemeint!) Okay, für mich ist das so herübergekommen. Also ich wollte das nur klarstellen. Sicher gab es, glaube ich, doch einen guten Grund. Ich kenne Ihre Auffassung zum Pensionsantrittsalter nicht. Vielleicht meinen Sie, dass man erst mit 70 oder 80 in den Ruhestand gehen dürfte. Mein Zugang ist das jedenfalls nicht.

 

Es würde sich jetzt natürlich auch anbieten, zu hinterfragen, warum Sie Ihre Funktion als Umweltsprecher gewechselt haben und künftig Verkehrs- und Planungssprecher sind. Da ist das Alter sicherlich noch nicht gegeben, und ich hoffe, es hat nichts mit der Umweltkompetenz zu tun. (Zwischenruf von GR Dipl-Ing Roman Stiftner.) Ja, dann wird es wenigstens nicht so fad. Danke.

 

Während Sie von der Opposition die notwendigen Gebührenanpassungen mit Prozentzahlen dramatisieren, garantieren wir dadurch weiterhin eine Topqualität bei Ver- und Entsorgung in und für unsere Stadt mit höchster Lebensqualität.

 

Wenn zum Beispiel die Müllgebühr jetzt mit Jänner auf 4,24 EUR für ein 120 l-Gefäß erhöht werden muss, muss man auch dazusagen, dass damit wichtige Dienstleistungen wie zum Beispiel die Organisation und Durchführung der Müllabfuhr einschließlich der flächendeckend getrennten Sammlung von wiederverwertbaren Stoffen und Problemstoffen, das Führen von Miststellen und Problemstoffsammelstellen, die Verwertung von wieder verwertbaren Stoffen, die Lagerung, Verwertung und Behandlung gefährlicher Abfälle und Altöl garantiert werden.

 

Das Abfalllogistikzentrum Pfaffenau besteht dann aus einer Ballierungsanlage, einem Ballenlager, einer Splittingeinheit und soll Ende 2012 fertiggestellt werden und im Sinne einer ordentlichen Entsorgungssicherheit folgende abfallwirtschaftliche Aufgaben erfüllen: die Zwischenlagerung von nicht gefährlichen Abfällen bei Ausfällen der Wiener Müllverbrennungsanlagen, die mechanische Vorbehandlung von Abfällen, die Ballierung der vorbehandelten Abfälle vor der Zwischenlagerung, eine optimale Beschickung der MBA Pfaffenau und des Wirbelschichtofens mit mechanisch vorbehandelten Abfällen sowie die mechanische Vorbehandlung und Zwischenlagerung von Sperrmüll.

 

Die Stadt Wien setzt aber auch auf Bewusstseinsbildung. Die Bevölkerung wird durch Information, Beratung und auch Werbemaßnahmen sensibilisiert, um entsprechend den Müll zu vermeiden, zu trennen und auch einer ordnungsgemäßen Entsorgung zuzuführen.

 

Es hat auch geheißen, man braucht absolut keine Werbung zu machen, macht man nur gute Politik. Wenn man darüber nicht informiert, wie diese Politik aussieht, keine Infos gibt, wird man sich auch schwer ein Bild machen können.

 

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