Gemeinderat, 62. Sitzung vom 30.06.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 13 von 108
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.
Amtsf StR Christian Oxonitsch: Frau Gemeinderätin!
Ich weiß leider jetzt nicht, auf welchen entsprechenden Hort Sie anspielen. Ich habe das entweder akustisch nicht gehört oder es ist auch nicht gefallen.
Vorsitzender GR Godwin Schuster (unterbrechend): Hat sie auch nicht gesagt.
Amtsf StR Christian Oxonitsch (fortsetzend): Ich habe es auf jeden Fall nicht gehört. However!
Noch einmal: Es geht nicht um die Schließung der Horte, sondern es geht darum, letztendlich in Horten für halbtägig geführte Schulen ausreichend Platz anzubieten. Wenn ich in einer Offenen Schule bereits entsprechende Einrichtungen habe, nämlich die Möglichkeit zur Betreuung in Form der Einrichtung von Schulküchen, in Freizeiträumen et cetera, dann erfolgt die Betreuung am entsprechenden Standort.
Es kann im Einzelfall nie ausgeschlossen werden, und das gibt es im Übrigen auch am privaten Sektor, dass es Umwandlungen von Horten in Kindertagesheime oder Kindergärten gibt. Ich glaube, die Kollegin Riha kann Ihnen da durchaus die eine oder andere Information geben. Es gibt vice versa auch Kindergärten, die in Horte umgewandelt werden. Es ist ein dynamisches System, das sich sehr nach dem entsprechenden Bedarf richtet.
Insofern, wenn es letztendlich den entsprechenden Auftrag an uns gibt, die entsprechenden Plätze für Halbtagsschulen im Hort zu haben, gibt es selbstverständlich den Hort. Da gibt es auch kein Beispiel für die entsprechenden Schließungen. Wenn allerdings irgendwann einmal an einem Standort die Nachfrage nachlässt und wir eine entsprechende Versorgung, zum Beispiel am Schulstandort, sicherstellen können, dann gibt es Veränderungen.
Es gibt auch viele Horte, die am Schulstandort angesiedelt sind. Da bin ich eben durchaus ein Befürworter der Ganztagsschulen, weil ich sage, Teile der Schule am Nachmittag für die Schule nicht nutzen zu können und umgekehrt am Vormittag für den Hort und die Einrichtung nicht nutzen zu können, macht für mich wenig Sinn. Ich befürworte hier auch eine Betreuung am Schulstandort, wo es möglich, nachgefragt und auch von den Eltern gewünscht wird. Da gibt es durchaus auch Diskussionen und hat es im 18. Bezirk gegeben. Wenn es möglich ist, dann befürworte ich natürlich die Einrichtung der Betreuung am Schulstandort, am idealsten dem Wunsch der Wienerinnen und Wienern entsprechend, in Form einer Ganztagsschule.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die nächste Zusatzfrage wird von Frau GRin Smolik gestellt.
GRin Claudia Smolik (Grüner Klub im Rathaus): Herr Stadtrat!
Offensichtlich ist das Thema Nachmittagsbetreuung für die anderen Fraktionen nicht von Interesse. Ich halte es wirklich für fahrlässig, weil das eines der wichtigsten Themen ist, das berufstätige Eltern bewegt. Wirklich wahr! Dafür kriegen wir dann solche Superfragen von den SPÖ-Abgeordneten an die Stadträtinnen und Stadträte, was sie nicht alles Tolles machen. Aber bitte, ich nehme es zur Kenntnis!
Sie haben gerade erwähnt, es werden immer wieder Horte geschlossen, um damit auch Kindergartenplätze zu schaffen. Auch das erbost die Eltern sehr, weil sie das nicht verstehen. Es bleiben dann quasi die Hortkinder über, die zu wenig Plätze haben. (Amtsf StR Christian Oxonitsch: Sagen Sie mir, wo!) – Sie kommen nachher eh dran! (Amtsf StR Christian Oxonitsch: Das war ein Zwischenruf! – VBgmin Mag Renate Brauner: Wieso dürfen wir nicht zwischenrufen? Das ist eine Gemeinheit!)
Vorhin haben Sie davon gesprochen, Sie bieten qualitative Plätze an und das gelingt gut. Also wenn Sie sich die Erfahrungsberichte von Eltern aus der Peterlinigasse, wo wir letztes Jahr die Diskussionen hatten, anhören, sind die qualitativen Plätze offensichtlich nicht vorhanden. Es gibt keine Bewegungsräume. Die Kinder sind nur im Klassenverbund. Man muss sich dauernd anstellen. Das Essen schmeckt – gelinde gesagt – nicht sehr gut, um das freundlicher zu sagen. Die BetreuerInnen des Vereins, über den wir schon diskutiert haben, sind heillos überfordert. Es passieren viel mehr Unfälle in diesen Nachmittagsbetreuungen als in Horten und so weiter. Das ist keine qualitätsvolle Nachmittagsbetreuung.
Jetzt können Sie sagen, das ist vielleicht nur ein Fall. – Nein, wir haben zig Fälle von Eltern, die mit der Qualität in der Nachmittagsbetreuung massiv unzufrieden sind. Ich glaube, dass wir hier wirklich Nachholbedarf haben, dass man sich anschauen muss, an welchem Standort man eine Nachmittagsbetreuung in der Schule macht und wo man den Hort, wie es schon erwähnt wurde, integriert.
Vorsitzender GR Godwin Schuster (unterbrechend): Bitte zur Frage zu kommen.
GRin Claudia Smolik (fortsetzend): Die Horte haben ausgebildete PädagogInnen und so weiter und so fort.
Deswegen meine Frage: Prüfen Sie bei jeder dieser Schließungen, Umwandlungen und Sonstigem, ob das Schulgebäude auch in irgendeiner Form geeignet ist, dort eine qualitativ hochwertige Nachmittagsbetreuung anzubieten?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.
Amtsf StR Christian Oxonitsch: Frau Gemeinderätin!
Zunächst einmal weiß ich nicht ganz genau, vielleicht habe nicht nur ich ein akustisches Problem, sondern hat man es auch im Saal. Ich kann leider keine Retourfrage stellen. Nennen Sie mir ein konkretes Beispiel dieser Hortschließungen, von denen wir derzeit aktuell sprechen! Es gibt diese nicht!
Ich sage aber auch dazu, dass wir selbstverständlich bei einem Schulstandort, den wir zum Beispiel gemäß dem Auftrag der Wienerinnen und Wiener in eine Ganztagsschule umwandeln wollen, nicht im Schulgebäude selbst einen Hort weiterführen. Das werde ich nicht ausschließen und das kann ich nicht ausschließen. Es gibt hier einen klaren Wunsch und letztendlich auch Auftrag der Wienerinnen und Wiener, Ganztagsschulen vermehrt zu installieren. Hiervon sind möglicherweise auch Schul
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