«  1  »

 

Gemeinderat, 46. Sitzung vom 23.09.2004, Wörtliches Protokoll  -  Seite 83 von 119

 

Müll, weil die MA 48 gesagt hat: Tut uns Leid, wir sind nicht mehr zuständig, das ist ein Sondergebiet. Da ist man ziemlich spät draufgekommen. (Zwischenruf von Bezirksvorsteher Gerhard Kubik.) Ist der nicht Sondergebiet? (Bezirksvorsteher Gerhard Kubik: Das ist der Messeparkplatz, was Sie da zeigen!) Gut. Trotzdem wird im Prater laut Praterverband nicht mehr gereinigt. (VBgmin Grete Laska: Das ist der Messeparkplatz.) Man kümmert sich nicht mehr um die Beleuchtung. Man kümmert sich nicht mehr um die Grünanlagen. Um einen Kanaldeckel in Ordnung zu bringen, wartet man drei Wochen. (Bezirksvorsteher Gerhard Kubik: Wenden Sie sich an den Praterverband!) Ja, gut. Also soviel zum Sondergebiet und dem, was dort geschieht. (VBgmin Grete Laska: Wer ist der Praterverband?)

 

Der Praterverband kann aber niemandem den Auftrag geben. Angeblich liegt das Ganze beim Mag Wurz, aber der Herr Mag Wurz hat anscheinend auch keine Kompetenz, er tut ja nichts dafür. (VBgmin Grete Laska: Wer ist dieser Praterverband?) Die Praterleute. (VBgmin Grete Laska: Nein! Wer ist der Praterverband? Genau! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.) Der Praterverband sind die Unternehmer. Es sind bereits über 70 Unternehmer von 80 im Praterverband vereinigt. (Bezirksvorsteher Gerhard Kubik: Das stimmt ja nicht!) Das ist die Interessenvertretung der Unternehmer. (VBgmin Grete Laska: Wer ist der Praterverband?) Aber er hat keine Kompetenz. Wenn die MA 48 sich verweigert, können die Kopf stehen. (GR Günter Kenesei: Weil sich keiner darum kümmert! – VBgmin Grete Laska: Das ist der Messeparkplatz, was Sie da zeigen!) Nein, man hat mir versichert, auch im Prater nicht mehr. Die haben drei Wochen gekämpft, dass ein Kanaldeckel, der nicht mehr in Ordnung war, gerichtet wurde. Die Beleuchtung hat man verweigert. Die MA 42 im Prater sagt: Keine Grünanlagen; tut uns Leid, wir sind nicht mehr zuständig, ist ein Sondergebiet. (VBgmin Grete Laska: Mit wem haben Sie gesprochen bei der MA 42?) Der Ing Riedel hat das. Fragen Sie den Ing Riedel. Er ist nicht mehr zuständig. (GR Günter Kenesei, in Richtung der Frau VBgmin Grete Laska: Er ist nicht mehr zuständig! Fragen Sie ihn! – VBgmin Grete Laska: Ich rede mit der Frau Cordon!) Er ist nicht mehr zuständig.

 

Es hat ja auch geheißen, das wird der Mag Wurz irgendwie verwalten, aber da geschieht auch nichts. Er fordert nichts. Ich weiß nicht, was er wirklich tut. Aber schauen wir uns weiter das ursprüngliche Konzept an. (VBgmin Grete Laska: Haben Sie mit dem Herrn Wurz gesprochen?) Ich habe ihn kurz gesprochen, nur, ich muss Ihnen ehrlich sagen, er hat die Flucht ergriffen. (Heiterkeit bei der SPÖ.) Er wollte nicht mit mir reden, weil er schon gewusst hat, was ich ihn fragen werde. Er war so schnell weg. So geht es der Opposition. Manche haben Angst davor, mit ihr zu reden. (GR Godwin Schuster: Das ist verständlich!) Könnte ja schaden.

 

„Der Prozess Prater-Renaissance" – darf ich das weiter in Erinnerung bringen – „hat zum Ziel, dem ganzen Gebiet und insbesondere den Bereichen Würstlprater" – Würstlprater, was sehr lieb ist, aber es heißt Wurstelprater –, „Messe Süd – Krieau – Stadion mehr Anziehungskraft zu verleihen." Okay. „Mehr Besucher zum Kommen zu bewegen, die länger verweilen, besser empfangen werden und oft wiederkommen wollen." Zum Einkaufen vielleicht. – Gut.

 

Dazu wollte man ein "Dream-Team" engagieren. „In der ersten Phase der Integration wird ein Team zusammengestellt, das auf das Projekt Prater-Renaissance zugeschnitten ist. Uns schwebt schlicht und einfach ein Dream-Team vor" – das muss ein sehr schlichtes Team sein –, „in dem um die 100 verschiedenen Spitzenkräfte wirken." Nur, die kennt keiner, die hat auch noch nie wer gesehen. „Mindestens die Hälfte dieses Teams wird von österreichischen Fachleuten gestellt werden. Dies soll kein Führungsausschuss, sondern eine Arbeitsgruppe sein. Ihre Kompetenzen werden sich vorrangig auf die Bereiche Kultur, Medien, Tourismus, Technik und Kunst beziehen. Wenn er noch gelebt hätte, würde Hundertwasser natürlich dazugehören.

 

Der von der Stadt Wien öffentlich ausgeschriebene Ideenfindungsprozess wird die Talentsuche, die wir in den ersten Monaten im ganzen Land durchgeführt hätten" – das hat er damals schon gewusst, dass das nicht stattfindet – „außerordentlich erleichtern. Wir würden uns zum Beispiel über die Mitarbeit des Circus Roncalli freuen.

 

So wie es sicherlich nötig sein wird, eine oder mehrere Strukturen für Management, Investition oder Produktion zu errichten, so möchten wir auch empfehlen, dass das Dream-Team ein angepasstes und nachhaltiges Konzept vorschlägt, die Innovationen in den verschiedenen Bereichen des Praters zu fördern."

 

In der Zwischenzeit passiert von diesem Dream-Team nicht sehr viel. Man ist schon draufgekommen, dass man Sicherheit, Sauberkeit, Dienstleistungsqualität und so weiter fördern muss. Aber genau dort passiert nämlich nichts, dort hat man sich verweigert, genau dort ist eben die Misere perfekt.

 

Aber jetzt habe ich noch etwas Spannendes. Der Herr Mongon hat, nehme ich an, von der Frau Vizebürgermeisterin das Buch "Venedig in Wien" bekommen, und da hat er sehr intensiv nachgelesen. Er möchte nämlich die Wasserwege erneuern.

 

„Um eine Harmonie zwischen diesen beiden Achsen zu schaffen," – also Prater, grüner Prater, Pflanzenwelt, Messe, U-Bahn und so weiter – „stellen wir uns eine dritte fließende Achse vor, die Aktivitäten am, auf und im Wasser anbietet. Diese dritte Achse wird den Wurstelprater über Messe Süd und Krieau ans Stadion knüpfen und sich bis zur Donauinsel strecken." (GR Dr Herbert Madejski: Aber mit Boot!) Ja, und im Winter mit Eislaufen, denn es soll ja im Winter auch offen sein. „Die physische Natur dieses Bandes muss noch genauer untersucht werden, insbesondere was die Wahl der Aktivitäten anbelangt. Es könnte zum Beispiel ein thematisierter Kanal geschaffen werden."

 

Das klingt sehr schön. Statt dem Kanal haben wir jetzt vielleicht eine Gondelbahn, wobei die Investoren sich da die Klinke in die Hand geben, einmal ist es der,

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular