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Gemeinderat, 42. Sitzung vom 28.04.2004, Wörtliches Protokoll  -  Seite 62 von 76

 

wenn ich mit einer fünfköpfigen Familie in den Prater fahren will, dann fahre ich halt mit meinem Voyager oder mit meinem Jeep oder sonstigem Auto noch immer günstiger, als ich zahle für fünf Leute hier in der U-Bahn, das ist nun einmal so, und das nehmen Sie ihnen weg.

 

Wenn man das Zweite anschaut, das Nächste wäre die Krieau. Meine sehr geehrten Damen und Herren, wenn ich jetzt höre, und wenn man das Archiv durchgeht, hat es bereits im Jahre 1998 und 1999 Gespräche zwischen dem Kammerpräsident Nettig – damals war er auch, glaube ich, noch hier im Gemeinderat – und hohen Wiener Repräsentanten der Sozialdemokratie und Herrn Stronach gegeben, ob man nicht hier Stronach seine Millioneninvestitionen ermöglichen könnte, statt sie irgendwo in Niederösterreich, Burgenland oder sonst wo zu kanalisieren, in einem Bereich der durchaus investitionswürdig auch für einen Stronach oder für die Firma Magna gewesen wäre.

 

Das ist alles in die Hosen gegangen, da ist überhaupt nichts passiert, und das Ergebnis haben wir heute. Dazu möchte ich schon kritisch bemerken, wenn man sich das “Wien heute“ im Fernsehen angeschaut hat, dann hat man den Eindruck gehabt, dass Ebreichsdorf in Wien liegt, dass Stronach seinen Trabrennverein und alles, was es dort gegeben hat, hier mitten in Wien gebaut hat, weil Krethi und Plethi von Wien, aber vor allem Ihre Couleur, bei der Eröffnung waren und werden, wenn man hinaus geht, öfters auch bei Pferdewetten und bei Pferdespielen gesichtet.

 

Es ist an sich meiner Ansicht nach für die Krieau, ebenfalls eine lange Kultureinrichtung des Pferdesports in Wien, à la longue tödlich, wenn ich im eigenen Fernsehen in Wien eine Rennbahn jeden Tag tagelang bewerbe, darin sage, wie schön es dort ist, wie super das ist und wer dort investiert hat, und der in Wien keinen Schilling ausgegeben hat, aber nicht aus eigenem, sondern weil nämlich die Verhandlungen,... (Zwischenruf von GRin Mag Sonja Wehsely.) Die Frau Wehsely redet schon wieder, ich höre es an der Stimme, die Frau Wehsely redet schon wieder durch. Frau Wehsely, gehen Sie heraus, kommen Sie, erzählen Sie mir wie das in der Krieau ist, oder in Ebreichsdorf, Sie waren vielleicht auch schon draußen. In Wien hätte er sollen investieren und nicht in Ebreichsdorf. (VBgmin Grete Laska: Da kämpfen wir auf einer Seite!)

 

Und das mit dem Fernsehen erinnert mich daran, dass die Frau Vizebürgermeisterin und der Herr Bürgermeister und alle anderen SPÖ-Politiker, wie der Eislaufplatz vorm Rathaus war, dort zu sehen waren. Jeden Tag habe ich im Fernsehen das Eislaufen gesehen, ich habe mir schon gedacht, wann ist endlich der Winter aus, denn jeden Tag habe ich einen anderen SPÖ-Politiker mit Eislaufschuhen gesehen, ob sie fahren konnten oder nicht, sie sind dort gefahren. Nur ein einziges Mal war ein Politiker am Eislaufverein, am WEV-Platz, da ist einmal eine Werbung gemacht worden, vom Engelmann rede ich gar nicht. Das kann es doch nicht sein - das nur am Rande jetzt -, dass man alle so genannten Events, oder Veranstaltungen auf deutsch, die hier vor dem Rathaus stattfinden, ununterbrochen bewirbt, ununterbrochen die sozialistischen Köpfe samt Eislaufschuhen sieht und die Privaten, die Miete zahlen müssen, die alles zahlen müssen, nicht ein einziges Mal im Fernsehen vorkommen.

 

Das gleiche ist mit Ebreichsdorf passiert. Schön ist es, super ist es, aber wir haben in Wien die Krieau, wir haben die Krieau in der Nachbarschaft des Praters. Und ich sage Ihnen, er hätte dort ebenfalls investieren können, denn der Herr Nettig und der Herr Häupl haben uns damals versprochen, Stronach wird in Wien investieren, ich kann mich noch sehr gut erinnern. Nichts ist daraus geworden, leider, er hat sein Geld wo anders angelegt, es ist sein gutes Recht. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, Sie haben jetzt den, wie es so schön neudeutsch heißt, Entertainment-Fachmann Mongon geholt. Der hat jetzt etwas auf den Tisch gelegt. Ich frage mich nur, was hat der besser gemacht als viele gute Beamte in der Wiener Stadtplanung und in vielen anderen Ressorts mit dem, was da auf dem Tisch liegt? Eineinhalb Millionen hat er bekommen, eineinhalb Millionen Euro. Ich glaube, Sie haben einen Mediator gebraucht, Frau Vizebürgermeister, einen Mediator zwischen den Praterbetreibern und Ihnen, (VBgmin Grete Laska: Einen Mediator auf Bundesebene!) weil es da schon relativ gekracht hat und Sie wären sicher gar nicht auf einen Nenner gekommen. Aber einen Mediator hätten wir wahrscheinlich billiger auch bekommen und nicht um die eineinhalb Millionen Euro. Und über seine Qualität und Qualifizierung urteile ich nicht, kann ich auch gar nicht. Nur, wenn einer mit einer Gage von eineinhalb Millionen Euro bei seiner Einstiegsrede und bei seiner Einstiegspressekonferenz sagt, er will den Prater unter die besten 50 Vergnügungsparks der Welt hineinkriegen und zu dem Zeitpunkt waren wir schon 20. oder 21., dann war er nicht einmal vorbereitet. Und das macht mir ein bisserl Sorge, ob dieser Mensch die Kraft hat, dieses Konzept für die Stadt Wien zu erarbeiten. (VBgmin Grete Laska zeigt sich verwundert.) Sie brauchen nicht den Kopf schütteln, das ist so, das ist zitiert. (VBgmin Grete Laska und GRin Mag Sonja Wehsely sprechen miteinander.) Die Zwiegespräche Frau Laska und Frau Wehsely sind ja lustig, aber das könntet Ihr in der Sektion machen, wenn ihr wollt, oder meldet euch hier. (Beifall bei der FPÖ)

 

Wissen Sie, in der Zeitung habe ich heute einen Kommentar gelesen und der hat mir sehr gut gefallen, ich glaube es war die “Presse“ oder “Standard“, ich weiß es nicht mehr, ich habe es mir aufgeschrieben: “Dieser Mann hat in Wirklichkeit nicht einmal das Gesellenstück abgeliefert, vom Meisterstück gar nicht zu reden, das Lehrlingsstück hat er abgeliefert, 9 Monate ist er schwanger gegangen und dann hat er eine Fehlgeburt gemacht.“ (VBgmin Grete Laska: Das wird jetzt Wort für Wort im Protokoll stehen!) Leider, so ist es gewesen mit diesem Konzept, was ich heute lese und ich habe das auch bekommen von der Pressekonferenz. Dass Ihnen das nicht passt, das ist mir an sich ohnedies klar, aber wir sind dazu da, um einmal zu kritisieren und

 

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