Gemeinderat,
21. Sitzung vom 27.11.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 65 von 122
Besonders wichtig ist mir auch
noch die Frauengesundheit mit dem Brustkrebsprogramm, mit der Versorgung und
der Evaluierung der postnatalen Depression.
Die
MA 15 nimmt einen sehr großen Bereich in der Gesundheitsvorsorge ein, sie
hat ebenfalls Programme.
Ein
besonders wichtiger Teil ist die Ambulanz für sexuell übertragbare Erkrankungen
und die Begleitung durch Streetworker bei der Prostitution, um die Ausbreitung
von Infektionskrankheiten zu verhindern.
Ich möchte
jetzt, da ich sehe, Sie sind schon alle nervös, weil Sie sich ausrechnen, dass
es lange dauern wird - ich muss genauso lang bleiben, weil der Wirtschaftsplan
dann erst beschlossen wird -, meine Rede vorzeitig beenden, ohne auf alle meine
Geschäftsgruppen eingegangen zu sein. Ich hoffe, Sie sind darüber nicht böse.
Ich möchte
mich bei allen meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ganz, ganz herzlich
bedanken für die Arbeit, die sie verrichten, die sie so ausgezeichnet verrichten,
dass die Gesundheit der Wiener wirklich in den besten Händen ist. Ich danke
auch dem Gesundheitsausschuss für seine konstruktiven Vorschläge, und ich hoffe
und ich bin überzeugt, dass wir mit dem Wirtschaftsplan und mit dem Budget
wieder einen Schritt weiter in der bestmöglichen Versorgung machen werden. -
Herzlichsten Dank! (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Josefa Tomsik: Zur
Geschäftsgruppe Gesundheits- und Spitalswesen und zum Wirtschaftsplan der
Unternehmung "Wiener Krankenanstaltenverbund" liegt keine Wortmeldung
mehr vor.
Wir kommen
nun zur Beratung der Geschäftsgruppe Integration, Frauenfragen,
Konsumentenschutz und Personal.
Als Erste ist Frau StRin Vassilakou zum Wort gemeldet.
Ich erteile es ihr.
StRin Mag Maria Vassilakou: Sehr
geehrte Frau Vorsitzende! Frau Stadträtin! Verehrte Damen und Herren!
Es ist ja
nicht das erste Mal, dass ich hier heraußen stehe und bei einer Budgetdebatte
rede. Ich glaube, das ist das siebente Mal, und jedes Mal habe ich im Wesentlichen
dieselben Dinge gesagt. Das werde ich auch heute tun. Aber da ich davon
ausgehe, dass jeder hier im Haus das schon öfter als einmal gehört hat, was ich
anzumerken habe, habe ich mir gedacht, ich werde versuchen, mich möglichst kurz
zu halten, denn epische Breite ist heute wohl nicht angesagt.
Wir haben
uns in den letzten zweieinhalb Jahren doch des Öfteren mit der Ausländerpolitik,
muss ich sagen, also ganz bewusst Ausländerpolitik, denn das war keine
Integrationspolitik der Bundesregierung von ÖVP und FPÖ, auseinander gesetzt
und vielleicht auch ein bisschen weniger mit der Integrationspolitik der SPÖ in
Wien, wohl auch deswegen, weil die SPÖ-Alleinregierung in Wien ja doch
verhältnismäßig frisch war und somit es, zumindest mir, unfair erschien, gleich
zu Beginn erneut alle Kritikpunkte zu wiederholen und alles Mögliche zu
verlangen, was man ja bekanntlich nicht sofort umsetzen kann in dem Moment, wo
man in die Regierung kommt. Inzwischen aber ist die SPÖ auch in Wien seit über
eineinhalb Jahren allein in der Regierung, und ich denke, das ist der
Zeitpunkt, der sich schon eignet, durchaus eine kleine erste Bilanz zu ziehen
und sich einmal anzuschauen, was ist von all dem, das versprochen worden ist,
was ist von all dem, das so vielfach diskutiert worden ist in diesem Haus, bis
jetzt erledigt worden. Und dieser Bilanz möchte ich gleich vorausschicken: Die
werde ich leider auch heute mit "nicht erledigt" abschließen müssen,
denn vieles ist nach wie vor unerledigt.
Ich möchte
exemplarisch ein paar Punkte kurz anführen, damit Sie mir folgen, also
diejenigen, die überhaupt folgen, denn es scheint
"Kaffeetscherl-Zeit" zu sein, und so mancher könnte unter Umständen
die Gespräche, die dringenden Gespräche bitte, bitte, bitte in der Kaffeepause
fortsetzen.
Vorsitzende GRin Josefa Tomsik (unterbrechend):
Meine Damen und Herren! Darf ich die hinter den Bankreihen Stehenden bitten,
dass sie etwas leiser sind. - Danke.
StRin Mag Maria Vassilakou (fortsetzend):
Danke, Frau Vorsitzende.
Also erster Punkt, unerledigt, Sozialhilfe,
Sozialhilfe für alle Wienerinnen und Wiener, ungeachtet ihrer
Staatsbürgerschaft, zu denselben Bedingungen - etwas, was die SPÖ bereits im
Wahlprogramm angekündigt hat, ich glaube, "Visionen für Wien" hat es
geheißen, etwas, was sogar schon in der letzten Funktionsperiode, in den
letzten Monaten vor dem Wiener Wahlkampf versprochen wurde, etwas, das mehrfach
angekündigt wurde: Gleich wird es kommen. Ja, es gibt demnächst eine
Harmonisierung der Sozialhilferegelungen der verschiedenen Länder. Aber dann
wird es kommen. Inzwischen sind wir gegen Ende 2002 und es ist noch immer nicht
gekommen.
Eine Vielzahl grüner Anträge zu diesem Thema ist im
Wesentlichen im Sozialausschuss stets ohne Debatte abgeschmettert worden. Wir
haben einen derartigen Antrag auch heute eingebracht, und ich höre nicht auf,
zu hoffen, dass dieser Antrag zumindest heute angenommen wird, auf dass endlich
in Wien Sozialhilfe für alle Wienerinnen und Wienern zu denselben Bedingungen
zu beziehen sein wird. (Beifall bei den GRÜNEN.) Wie gesagt: Bis jetzt
unerledigt.
Zweiter Punkt: Öffnung des Gemeindebaus. Und auch
hier muss ich sagen: Leider bisher unerledigt. Selbstverständlich spricht in
Wien gerade die SPÖ seit Jahren von der so genannten sanften Öffnung des Gemeindebaus.
Nun, wir wissen alle, Sprache kann viel. Ich möchte, vielleicht ein bisschen
polemisch, nicht so gern von der sanften Öffnung des Gemeindebaus sprechen, das
klingt zwar sehr nett, ich möchte lieber sprechen von dem, was es ist, nämlich
die zögerliche Öffnung des Gemeindebaus. Und wenn man schon den Gemeindebau nur
zögerlich öffnen kann: Darf es bitte ein bisschen schneller sein?
Not ist in Wien nach wie vor vorhanden, gerade bei Familien
im Zuwandererbereich, und ich habe - und im
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular