Gemeinderat,
15. Sitzung vom 26.04.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 95 von 99
mit den Gesetzen zu tun bekommen und die unter Umständen
sogar straffällig werden, möchte ich diesen Tagesordnungspunkt dazu benutzen,
einen Antrag zum Thema "Jugendgerichtshof" einzubringen. Ich denke,
es ist in dieser Stadt vielen Menschen ein Anliegen, dass der Jugendgerichtshof
so, wie er ist, und so, wie er gut arbeitet, bestehen bleibt. Die Fachwelt hat
einen Aufschrei diesbezüglich getätigt und uns alle aufgefordert, sich heftig
dafür einzusetzen, dass der Jugendgerichtshof erhalten bleibt.
Deshalb bringe ich den folgenden Beschluss- und
Resolutionsantrag ein: "Der Wiener Gemeinderat spricht sich ausdrücklich
für die Erhaltung des Jugendgerichtshofs als getrennt von anderen Gerichten
geführte Einrichtung aus und ersucht Herrn Bgm Dr Häupl, sich bei allen dafür
zuständigen Stellen, insbesondere bei Herrn Justizminister Dr Böhmdorfer, mit
ganzer Kraft für die Erhaltung des Jugendgerichtshofs einzusetzen."
In formeller Hinsicht beantragen wir die sofortige Abstimmung
dieses Antrags.
Ich gehe davon aus und hoffe sehr, dass dieser Antrag
in diesem Hause eine Mehrheit erhalten wird. - Danke schön. (Beifall bei den
GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Als nächste Rednerin ist Frau GRin Stubenvoll
gemeldet. Ich erteile ihr das Wort.
GRin Erika Stubenvoll (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Frau Vorsitzende! Frau
Berichterstatterin! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Man kann nur sagen, alles, was hier zum Jugendgerichtshof
gesagt wurde, sowohl in der Anfragebeantwortung als auch in den
Debattenbeiträgen, dass dieses Instrument der Jugendgerichtsbarkeit, aber auch
des Jugendstrafvollzugs erhalten bleiben soll, kann man nur voll unterstützen.
Meine Fraktion wird das auch tun. Wir werden sowohl den Antrag der Grünen unterstützen, als auch selbst
einen Antrag einbringen, der sogar noch etwas weiter gefasst wird.
Wenn wir heute den Akt über ein neues Sozialzentrum
beschließen, dann denke ich, es war immer auch im Sinne der Sozialdemokratie,
dass wir versuchen, präventiv zu wirken und möglichst großen Schaden zu verhindern,
denn all jene Jugendlichen, die einmal straffällig geworden sind, sind unter
Umständen später potenzielle Klienten des Sozialamts und haben dadurch weniger
Chancen auf Integration, vor allem darauf, später einen Arbeitsplatz zu bekommen
und kosten insofern dann der Allgemeinheit mehr Geld.
Die neuen Sozialzentren, die flächendeckend in Wien
eingerichtet werden sollen, haben ein völlig neues organisatorisches und
inhaltliches Konzept. Es war wirklich ein mühsamer Weg. Wir haben, glaube ich,
zehn Jahre lang darüber diskutiert, aber es ist endlich so weit, dass
SozialarbeiterInnen und SachbearbeiterInnen in einem Team gemeinsam arbeiten, so
die Angebote und die Beratung und Betreuung genau auf die Bedürfnisse der
Klienten abstimmen können, dadurch vor allem ein maßgeschneidertes Hilfsangebot
schaffen können und so viel treffsicherer und zielgenauer die Probleme der
Arbeitslosigkeit, der Wohnungslosigkeit, der Schulden, der physischen, psychischen
und familiären Probleme in dieser Stadt bekämpfen können.
Ich bin wirklich sehr zuversichtlich, dass wir durch
dieses Unterstützungsmanagement im Sinne des New Public Managements auch das
Selbsthilfepotenzial unserer Klienten stärken werden. Wir hoffen, dass wir dadurch
zu weniger Sozialhilfebeziehern kommen werden, weil "Integration statt
Ausgrenzung" unser Prinzip ist. Wir wollen damit nicht eine Verwaltung der
Armut, sondern eine maßgeschneiderte Unterstützung der Klienten erreichen.
In diesem Sinne bitte ich Sie um Zustimmung zu diesem
Geschäftsstück. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet.
Die Frau Berichterstatterin verzichtet auf das
Schlusswort.
Wir kommen nun zur Abstimmung.
Einen Gegen- oder Abänderungsantrag gibt es nicht.
Ich bitte die Damen und Herren, die diesem Antrag
zustimmen wollen, die Hand zu heben. - Dies ist einstimmig der Fall.
Ich habe jetzt noch etwas von einem zweiten Antrag
gehört. (GRin Erika Stubenvoll: Der wurde
für später eingebracht! - GR Christian Oxonitsch: Erst bei der nächsten
Postnummer!) - Entschuldigung, ich bin etwas abgehalten worden. (Allgemeine Heiterkeit.) Im Gespräch
passiert es als Vorsitzender schon, dass man viele andere Dinge auch
diskutiert. Es kann dann passieren, dass man das eine oder andere überhört.
Also haben wir hier nur einen Beschlussantrag, und
zwar von den GRÜNEN, Jerusalem, Sommer-Smolik, und es geht um die Erhaltung des
Jugendgerichtshofs.
Ich bitte die Damen und
Herren, die diesem Antrag zustimmen wollen, die Hand zu heben. - Dies ist, ohne
die Stimmen der Freiheitlichen und der ÖVP, mehrheitlich angenommen.
Wir kommen nun zum nächsten Tagesordnungspunkt, und
zwar zur Postnummer 17 (01496/2002-GJS). Sie betrifft eine
Subvention an den Verein wienXtra.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Wutzlhofer,
die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Jürgen Wutzlhofer:
Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren!
Ich bitte um Zustimmung zum vorliegenden Geschäftsstück.
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist
Frau GRin Sommer-Smolik. Ich erteile ihr das Wort.
GRin Claudia Sommer-Smolik (Grüner
Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter!
Meine Damen und Herren!
Betreffend JungbürgerInnenveranstaltung möchte ich
vorausschicken, wir haben nichts gegen diese Veranstaltungen wie Sommerball der
jungen WienerInnen oder Stadt-Wien-Partys. Beim Musical "Wake Up" tue
ich mir schon ein bisschen schwerer. Nicht, dass ich etwas
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