I like IT – Digital City Wien

Etwa 5.700 Unternehmen mit etwa 54.000 Beschäftigten und einer Bruttowertschöpfung von 5,6 Mrd. Euro bilden den IKT-Sektor in Wien. Damit ist die IKT-Branche nicht nur zur zukunftsträchtigsten und innovativsten Säule der Wiener Wirtschaft geworden, sondern verfügt auch über die Schlüssel- und Querschnittstechnologien für alle anderen Branchen und Lebensbereiche. Diese starke IKT-Branche ist die Triebkraft für die Smart City Wien, indem sie für die Bürgerinnen und Bürger eine moderne und nutzenstiftende IKT-Infrastruktur schafft – zum Beispiel in den Bereichen Energie, Mobilität, Gesundheit oder Verkehr.
Die Stadt Wien setzt vor allem durch die Wirtschaftsagentur schon jetzt starke Akzente zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts. Unter www.technologieplattform.wirtschaftsagentur.at betreibt die Wirtschaftsagentur eine Technologieplattform für Wiener InnovationstreiberInnen. Hier werden aktuelle Projekte, fertige Prototypen und Entwicklungskompetenzen „made in vienna“ präsentiert. Die Plattform hilft darüber hinaus bei der Suche nach ProjektpartnerInnen und PilotkundInnen. Außerdem ist die Wirtschaftsagentur bereits heute eine starke Dienstleisterin in der Beratung von IT-Unternehmen. IKT- ExpertInnen informieren über passende Förderprogramme und Finanzierungsmöglichkeiten. Einen Schwerpunkt bildet die Vernetzung von Wiener TechnologieentwicklerInnen, innovative Unternehmen und auch potentiellen PilotkundInnen, etwa durch die Veranstaltung „Business Treff“.

Für die Zukunft will die Stadt Wien in besonders enger Kooperation mit der Wirtschaftsagentur Wien, der TINA Vienna als Smart City Agentur, der hiesigen IT-Wirtschaft sowie mit Forschungseinrichtungen die richtigen Rahmenbedingungen für innovative und erfolgreiche Unternehmen schaffen. Dadurch soll sichergestellt werden, dass der IKT-Wirtschaftsstandort Wien erfolgreich bleibt und in Zukunft noch attraktiver gestaltet wird.

Das Leuchtturmprojekt in diesem Handlungsfeld ist:

LEUCHTTURMPROJEKT 7: 
Digital City Wien

Die Initiative „Digital City Wien“ ist eine unabhängige und nicht gewinnorientierte Initiative der Stadt und engagierter IKT-Unternehmen am Standort Wien. In Einklang und Abstimmung mit der „Smart City Wien-Rahmenstrategie der Stadt Wien“ wird bei zahlreichen IKT-Themen kooperiert. Das Ziel ist, Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel zu ergreifen, digitale Kompetenz und Exzellenz zu unterstützen und besonders Frauen für Berufe in der IT zu begeistern und zu fördern. Weitere wichtige Zielsetzungen sind die rasche Reaktionsfähigkeit auf eruptive Technologietrends und die Stärkung der Wirtschaftskraft am Standort Wien. Ein wichtiges Merkmal der Initiative ist ihr partizipativer Ansatz: Ideen- und Kollaborationsplattformen bilden die Basis für einen aktiven Austausch zwischen Expertinnen und Experten der Forschungseinrichtungen mit den Wiener Bürgerinnen und Bürgern. Daraus entstehen die zukünftigen Projekte der Smart City Wien.

Darüber hinaus soll „Digital City Wien“ als Marke national und international kommuniziert werden, um auf die Bedeutung der IKT-Branche in Wien besonders aufmerksam zu machen.

Weitere Schwerpunktthemen

Neben der Umsetzung dieses Leuchtturmprojekts werden folgende Schwerpunkte gesetzt:

Moderne Infrastruktur

Die Verfügbarkeit von ultraschnellen Zugängen zum Internet ist für Unternehmen und die Bevölkerung zu einem zentralen Standortfaktor geworden. Eine funktionierende Infrastruktur (siehe dazu v. a. auch Kapitel 6), die hohe Bandbreiten garantiert und damit entsprechende Dienste ermöglicht, trägt sowohl zum Wachstum als auch zur weiteren Entwicklung der Wirtschaft bei.

Die Stadt Wien hat das Ziel, bis zum Jahr 2020 eine nahezu Vollversorgung mit ultraschnellem Breitband (ab 100 Mbit/s) sicherzustellen. Neben diesem Ausbau verfügt Wien ab dem Jahr 2015 mit 400 Hotspots über einen breiten WLAN-Zugang, um die digitalen öffentlichen Dienstleistungen der Stadt auch über mobile Geräte leichter verfügbar zu machen und Zusatzangebote für TouristInnen anbieten zu können.

Neben der Erarbeitung einer Wiener Breitbandstrategie bis Ende 2015 wird sich Wien zudem für eine rasche Umsetzung der EU-Verordnung zur Kostensenkung im Breitbandausbau einsetzen. Laut dieser Verordnung müssen neue und renovierte Gebäude über eine hochgeschwindigkeitsfähige Breitbandinfrastruktur verfügen. Zudem muss der Zugang zur Infrastruktur zu fairen und angemessenen Bedingungen möglich sein. Um das zu gewährleisten, werden die entsprechenden Bauarbeiten koordiniert und Genehmigungsverfahren vereinfacht. Darüber hinaus sollen im Zuge einer Änderung der Wiener Bauordnung und durch Adaptierungen der Wohnbauförderungskriterien optimale Rahmenbedingungen für die Ausstattung mit einer IKT-Basisinfrastruktur geschaffen werden.

Innovativer Marktplatz

Wien wird mit den relevanten Partnerinnen und Partnern einen IKT-Marktplatz etablieren, auf dem Angebot und Nachfrage aufeinander treffen und vor allem Produkte und Services von Wiener IT- Unternehmen präsentiert werden können.

Die Stadt Wien öffnet sich dafür im Rahmen der vergaberechtlichen Vorschriften für innovative Beschaffungen. Sie leistet so einen wesentlichen Beitrag für die Stärkung des IT-Standortes und die Erhaltung der Wertschöpfung im IKT-Bereich. Hier ergibt sich ein weiterer Anknüpfungspunkt an die Ziele und Aktivitäten der Strategie „Innovatives Wien 2020“. Darüber hinaus setzt sich Wien sowohl in europäischen als auch in nationalen Gremien für Reformen des Vergaberechts im Hinblick auf Möglichkeiten innovativer Beschaffungen ein. Die gezielte Förderung der Wiener Start-Up-Szene spielt dabei eine wesentliche Rolle.

Innovation findet Stadt

Die Stadt Wien ist mit der Verwaltung und ihren Unternehmungen ein äußerst attraktiver und wichtiger Leitmarkt für Unternehmen, die neue Produkte und Dienstleistungen entwickeln. Um einen Informationsaustausch zwischen TechnologieentwicklerInnen und potentiellen AnwenderInnen innerhalb der Stadtverwaltung zu erleichtern, stellt die Wirtschaftsagentur Wien im Rahmen des Projektes „WienWin“ einen Überblick über innovative Wiener Lösungen „made in vienna“ zur Verfügung.

Die Online-Plattform www.technologieplattform.wirtschaftsagentur.at bietet einen aktuellen Überblick über Wiener Produktentwicklungen und Prototypen. Hier werden ausschließlich innovative Lösungen gelistet, deren Innovationsgehalt von unabhängigen Fachexpertinnen und –experten bestätigt ist. Darüber hinaus unterstützt die Wirtschaftsagentur die Dienststellen und Unternehmen der Stadt Wien bei der Suche nach passenden technologischen Lösungen für die aktuellen Herausforderungen („Usecases“) in der Stadtverwaltung.

Open Data

Die Stadt Wien hat bereits jetzt ein attraktives Open Government Data-Angebot, das gerne genutzt wird. In Zukunft wird das bestehende System zu einem „real time Open Government Data“-Angebot weiterentwickelt. Es werden Maßnahmen gesetzt sowie Prozesse und Strukturen geschaffen, damit die Daten zu jeder Zeit in aktueller und konsistenter Form für Analysen und Steuerungsmaßnahmen ressourcenschonend zur Verfügung stehen („Data Governance“). Inhaltliche und funktionale Erweiterungen erhöhen den Wert der Daten für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Wien. So stellt die Stadt Wien dann auch weiterführende Basisdaten wie z. B. Klassifikationssysteme (Thesauri), Wiener Register o. ä., zur Verfügung. Die Stadt Wien ermuntert ausdrücklich auch andere DatenlieferantInnen, Open Data kontrolliert anzubieten.

Wien hat das Potenzial, durch den Aufbau eines Netzwerks für Datenmanagement exzellent zu werden und damit in Europa eine Führungsrolle einzunehmen. Die zunehmende Bedeutung von Big Data wird dabei eine entscheidende Rolle spielen. Als möglicher Ansatzpunkt hierfür wird geprüft, ein Datenmanagement-Institut bzw. einen entsprechenden Cluster oder ein Open Data-Institut mit diesem Forschungsschwerpunkt zu schaffen.

Innovationsmetropole Wien

Durch die Umsetzung der Smart City-Rahmenstrategie soll Wien zu einer der fünf größten europäischen Forschungs- und Innovationsmetropolen werden und seine Stellung als präferierter Headquarterstandort u. a. für IKT-Unternehmen in Mittel-Südost-Europa weiter ausbauen. Eruptive Trends, wie z. B. 3D-Druck, Robotik, cyber-physische Systeme, das Internet der Dinge oder innovative Funktionswerkstoffe sollen rasch in standortkompatible Umsetzungskonzepte berücksichtigt werden.

Dazu dienen folgende Maßnahmen:

  • Weiterentwicklung des Start-up Ökosystems in Wien: Wien weist bei der Neugründung von wachstumsorientierten Unternehmen, die innovative Produkte und Services entwickeln bzw. auf den Markt bringen, eine erfreuliche Dynamik auf. Die Wirtschaftsagentur Wien unterstützt Start- ups mit zahlreichen Angeboten, wie individuelle Coaching- und Förderangebote, dem „Start Ip Award“ oder dem Aktionstag „Gründen in Wien“. Mehr als 40 Unternehmen und Organisationen haben sich an dieser Initiative beteiligt, die als Beitrag zu einer Digital City fortgesetzt und noch weiter ausgebaut werden soll. Gemeinsam mit der TU Wien und der Universität Wien betreibt die Stadt den Business Inkubator INiTS. 150 Unternehmensgründungen, deren Geschäftsideen auf aktuellen Forschungsergebnissen basieren, wurden von INiTS bereits begleitet. Diese Maßnahmen sollen in den nächsten Jahren mit allen dafür relevanten Stakeholdern (z. B. Forschungseinrichtungen, Industrieunternehmen etc.) ausgebaut und intensiviert werden. In Wien soll sich eine erfolgreiche wie innovative IT-Start-up-Szene etablieren und als eigener Lifestyle spürbar werden. Dafür werden die bereits vorhandenen Initiativen vernetzt und gefördert. Es gilt eine enge Verbindung zur bestehenden Förderlandschaft herzustellen und einen noch stärkeren Fokus auf die Vereinfachung von Gründungsprozessen zu legen. Schwerpunkte bilden dabei Maßnahmen für Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten sowie bei der Ausbildung. Wien soll zu einem europäischen Start-up-Zentrum ausgebaut werden.
  • Ansiedlung von Forschungszentren: Wien wird sich aktiv dafür einsetzen, dass sich Forschungszentren international namhafter IT-Unternehmen in Wien ansiedeln. Dabei werden Innovationskraft, Expertise, Internationalität und hohe Lebensqualität betont.
  • Industrie 4.0 und Maker-Bewegung: Die Produktionsökosysteme Industrie 4.0 und die selbstproduzierende „Maker“-Bewegung nähern sich schrittweise an. Es werden Pilotprojekte gestartet, die darauf abzielen, die neu entstehenden Möglichkeiten der Kollaboration zwischen Makers und der Industrie im Rahmen einer interdisziplinär angelegten „Digital City Internet of Things Makers Challenge“ auf spielerische Weise zu erproben.
  • High Tech Research Forum und High Tech Academy: Es wird ein „High Tech Research Forum“ entwickelt, in dem lokale ExpertInnen verschiedenster Fachbereiche dazu eingeladen werden, gemeinsam an Forschungsprojekten zur Trend-Früherkennung und Evaluierung möglicher Anwendungsoptionen für den Standort Wien zu arbeiten. Zudem soll eine Gesprächsreihe einen regelmäßigen persönlichen Austausch ermöglichen. Ferner wird das Format einer „High Tech Academy“ entwickelt, um das Wissen führender SpezialistInnen und ExpertInnen aus aller Welt nach Wien zu holen. Fachleute aus Wiener Firmen, UniversitätsprofessorInnen und StudentInnen aus High Tech-Studiengängen bzw. mit entsprechenden Forschungsschwerpunkten haben dabei nicht nur die Möglichkeit, an Vorträgen der internationalen SprecherInnen teilzunehmen. Sie können sich auch – über einen wachsenden digitalen Knowledge-Hub – Videodokumentation der Vorträge ansehen und diskutieren.

Wien als innovativer IT-Hub

Wien hat aufgrund seiner geographischen Lage und seiner extrem hohen Lebensqualität die besten Voraussetzungen, ein innovative IT-Ideenschmiede („IT-Hub“) für Start-ups, Einepersonunternehmen (EPU), Klein- und Mittelunternehmen (KMU) sowie Großunternehmen zu sein. In Wien entsteht ein virtueller IT-Campus, der die Bedeutung von Informations- und Kommunikationstechnologien und deren Beitrag zur Smart City Wien vermittelt. Dieses offene Forum bietet allen interessierten Personen einen Überblick über das, was der IKT-Standort bietet. Darüber hinaus unterstützt die Stadt Wien die Schaffung physischer IT-Standorte zur Vernetzung von IKT-Unternehmen jeder Größe mit Forschungs- und Innovationszentren sowie Projekt- und Produktschmieden.

Es wird zudem ein „Business-Hub“34 entwickelt, der die IT-Branchenkompetenz in Wien verstärkt. Entlang von Wertschöpfungsketten werden Kooperationen forciert und auch international am Markt platziert. Dadurch können neue Wertschöpfungsketten und vitale Ökosysteme entstehen. Bei internationalen Finanzierungsprogrammen bewährte Evaluierungs- und Monitoring-Prozesse unterstützen dabei das Risk Management der privaten GeldgeberInnen und bietet ihnen eine Anlageoption in die Realwirtschaft.

Der Hub vereint sektorenübergreifend die Unternehmenswelt mit berufsorientierter Aus- und Weiterbildung sowie Forschung und Entwicklung (F&E). Privatwirtschaftlich getrieben trägt er zur Entwicklung von Chancen und Wohlstand bei, hält UnternehmerInnen in Wien und schärft das Profil des Wirtschaftsstandortes. Seine IndustriepartnerInnen und die Stadt können mithilfe des Hubs innovative Problemlösungen ausloben. Sie stellen dem Hub dafür ihre Infrastrukturen, Kontakte und Netzwerke zur Verfügung und können auch Finanzbeteiligungen eingehen.

Digitale Exzellenz

Bildung, Wirtschaft, Forschung und Technologie sind die wesentlichen Impulsgeber für Innovation. Das Herz eines starken Wirtschaftsstandortes sind exzellent ausgebildete und motivierte MitarbeiterInnen. Daher ist das Thema Bildung ein wesentlicher Bestandteil der Smart City Wien-Rahmenstrategie.

Um dem Fachkräftemangel in der IKT-Branche offensiv entgegentreten zu können, setzt die Stadt Wien einen besonderen Schwerpunkt auf eine attraktive digitale Ausbildung. Die bestehenden, sehr guten privaten und die öffentlichen Initiativen der Stadt Wien werden dafür gebündelt und besser sichtbar gemacht. Die Aktivitäten werden skaliert und sollen eine große Anzahl potentieller ArbeiternehmerInnen erreichen.

Nicht nur die Entwicklung infrastruktureller Rahmenbedingungen für Kindergärten, Schulen und Hochschulen ist ein zentrales Anliegen der Digital City Wien. Es sollen auch Formate für die Themen und Inhalte der Smart City Wien-Initiative entwickelt werden, die z. B. im Unterricht verwendet werden können.

Generell soll die altersgerechte Vermittlung von digitaler Kompetenz in die Unterrichtsinhalte der Kindergärten und Schulen einfließen. Mit einer spannenden und adäquaten Aufbereitung können diese Lerninhalte die Verhaltensweisen der Kinder, aber auch die ihrer LehrerInnen und Eltern nachhaltig beeinflussen.

Bewusstsein („Awareness“) für die Stärke des IKT-Standorts schaffen

Die IKT-Branche in Wien hat in den letzten Jahren eine besondere Dynamik und Stärke entwickelt. Wien ist stolz darauf, Digital City zu sein und wird sich damit prominent positionieren. Dies gilt es österreichweit, aber auch international offensiver und gezielter zu kommunizieren. Durch gezielte Informationsangebote und Veranstaltungen soll Wien als IKT-Metropole bekannter und als Standort für bestehende und neue Unternehmen sowie für MitarbeiterInnen noch attraktiver werden. Wesentlich ist, dass Wien durch neue und moderne Kommunikationsmittel auf der internationalen Innovationslandkarte viel stärker wahrgenommen wird.

Durch die intensive Betreuung von international entsandten Fachkräften („Expatriots“), die (temporär) in Wien leben und arbeiten, positioniert sich Wien als attraktiver Standort und Hub im Herzen Europas. Gleichzeitig gewinnt Wien auf diese Art eine Vielzahl von „Botschafterinnen und Botschaftern“, die die hohe Lebensqualität in unserer Stadt und die Attraktivität Wiens als Forschungs- und Innovationsstandort für Informations- und Kommunikationstechnologien in die Welt kommunizieren.
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