Basis für mobile Menschen, moderne Stadtverwaltung und erfolgreiche Wirtschaft

Smart City Wien steht für die „intelligente Stadt“ Wien. Innovative Lösungen dienen dem Schutz, der Entwicklung sowie der effektiven und sicheren Nutzung der natürlichen wie auch technischen Ressourcen sowie der Lebensbereiche unserer Stadt. Dies ist nur unter intensiver Nutzung der Informationstechnologie möglich und gilt speziell für die miteinander verknüpften Bereiche Energie, Gebäude, Mobilität und Infrastruktur. Ein wesentlicher Beitrag für die Smart City Wien ist daher eine exzellente digitale Infrastruktur als „Nervensystem“ einer intelligenten Stadt, der digitale Demokratie besonders wichtig ist.
Offensichtliche Elemente der informations- und kommunikationstechnologischen Grundversorgung der Stadt wie z. B. Breitband-Internetzugang oder WLAN stellen ein Fundament der digitalen Infrastruktur dar. Daneben werden aktuelle Technologien bzw. informationstechnische Lösungen wie Cloud Computing, Big Data, Social Media-Technologien und -Verfahren sowie das Internet der Dinge mehr und mehr zu Grundlage bzw. Bausteinen für innovative Lösungen. Standardisierung und „Interoperabilität“, also standardisierte und offene Schnittstellen, sind dabei die Voraussetzung für einen effizienten IKT- Betrieb in einer vernetzten Welt.

Erst auf Basis einer gut funktionierenden digitalen Infrastruktur ist es möglich, Serviceangebote zu entwickeln, die für Bürgerinnen und Bürger sowie für die Wirtschaft eine „infrastrukturelle Funktion“ übernehmen. So wird etwa das bereits konzipierte Wiener BürgerInnenportal als Weiterentwicklung des E-Government-Angebots personalisierte Informationen und Interaktionsmöglichkeiten mit der Verwaltung bieten.

Ziele einer modernen digitalen Infrastruktur für die Stadt Wien sind:
  • die bestmögliche Unterstützung der Entwicklung der digitalen Lebens- und Arbeitswelt der Stadt im Interesse und zum Nutzen der BürgerInnen und der Wirtschaft
  • die Ermöglichung der effektiven und sicheren Nutzung der natürlichen, technischen und menschlichen Ressourcen
  • die Verbesserung der Serviceangebote der Stadt
  • die Erhöhung der Attraktivität des Wirtschafts- und Wissensstandorts der Stadt Wien
  • die Stärkung der Partizipation von Bürgerinnen und Bürgern
  • die Sicherstellung eines barrierefreien Zugangs zu den Dienstleistungen und Informationsangeboten der Stadt
Das Leuchtturmprojekt in diesem Handlungsfeld ist:

LEUCHTTURMPROJEKT 8: 
Digitale Mobilität

Eine moderne digitale Infrastruktur ist durch den Ausbau schneller und breitbandiger Internetverbindungen gekennzeichnet. Die Stadt Wien hat das Ziel, bis zum Jahr 2020 eine nahezu Vollversorgung mit ultraschnellem (kabelgebundenem und mobilen) Breitband mit einer Bandbreite von 100 Mbit/s – in beiden Richtungen ohne Volumsbeschränkungen - sicherzustellen (siehe dazu auch Kapitel 5, „Starker IKT-Standort“). Bis Ende 2015 wird dafür eine Breitbandstrategie unter Berücksichtigung der Breitbandförderung des Bundes erarbeitet. Dabei soll auch die Errichtung einer stadteigenen Breitband-Kerninfrastruktur zur Sicherstellung einer krisensicheren, unabhängigen und leistbaren Internetversorgung geplant werden. Zur Unterstützung der nachhaltigen Wirksamkeit der Breitbandstrategie wird bis Ende 2016 eine Verpflichtung zum Einbau von Leerverrohrungen bei Neubauten und Generalsanierungen in die Wiener Bauordnung aufgenommen werden.

Neben dem Ausbau des Breitbands bietet Wien ab dem Jahr 2015 an 400 Hotspots einen freien WLAN- Zugang an. Bis Mitte 2016 soll ein Konzept für den weiteren Ausbau der WLAN-Hotspots in Wien mit Definition eines einheitlichen und niederschwelligen Zugangs erarbeitet werden. So werden die digitalen öffentlichen Dienstleistungen der Stadt im öffentlichen Raum auch über mobile Geräte leicht verfügbar gemacht, sowie ein Zusatzangebot für TouristInnen geschaffen. Durch eine gezielte Bereitstellung von Terminals mit Leitsystemen, TouristInneninformationen und Infotainment können die Services der Stadt auch ohne eigenen Internetzugang genutzt werden. Darüber hinaus wird die Verfügbarkeit von WLAN im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs verstärkt.

Weitere Schwerpunkthemen

Neben dem Leuchtturmprojekt werden folgende weitere Schwerpunkte in diesem Handlungsfeld gesetzt:

Vienna Roaming

Bürgerinnen und Bürger der Stadt, wie auch Personen, die sich nur temporär in Wien aufhalten, sollen die angebotenen Services der Stadt Wien bequem in Anspruch nehmen und über eine transparente Infrastruktur erreichen. Die Stadt Wien stellt mit ihren Partnerinnen und Partnern die Infrastruktur bereit, um einen sicheren einheitlichen und mobilen Zugang zu Informationen und Services zu ermöglichen. Dafür werden die bereits bestehenden WLAN-Infrastrukturen verschiedener WLAN-Provider zu einer wienweiten WLAN-Infrastruktur zusammengefasst („Vienna Roaming“). Die BetreiberInnen eines Zugangspunkts sollen dabei die Identifizierung der NutzerInnen übernehmen und diese mit einem „Ticket“ ausstatten, mit dem die Person dann in der gesamten Infrastruktur identifiziert wird. Registrierte NutzerInnen können dadurch auch Services anderer am Vienna Roaming teilnehmenden Organisationen nutzen, ohne sich erneut anmelden zu müssen. Über eine standortbezogene Webseite („Landing-Page“) ist es zudem möglich, NutzerInnen bereits mit Informationen zum jeweiligen Standort zu versorgen (z. B. Information im Krankenhaus).

Energiemanagement

Smartes Energiemanagement unterstützt den umweltschonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen. Die Stadt Wien wird im Stadtplan eine Visualisierung des Energieverbrauches und des Energieausweises („GIS-Layer“) zur Verfügung stellen. So sollen den Bürgerinnen und Bürgern sowie der Wirtschaft ein umweltschonender Energieverbrauch und Mehrwertdienste ermöglicht werden.

Kommunikation

Moderne digitale Infrastrukturen bieten eine bessere Erreichbarkeit, einfachere Kommunikation und verbessern den Schutz von BürgerInnen in Notfall- und Krisensituationen. Dazu prüft die Stadt Wien unter Berücksichtigung der KundInnenfrequenz die Einrichtung flächendeckender Informations- und Kommunikationspunkte („Terminals“). Dabei sollen vorhandene Systeme (z. B. Funk) genutzt und bei Bedarf angepasst bzw. erneuert werden. Die Terminals ermöglichen dann auch Personen ohne Internetzugang die Nutzung von Services der Stadt.

Cloud Computing

Für die effektive, wirtschaftliche und umweltschonende Nutzung informationstechnischer Ressourcen ist der Einsatz sicherer und moderner IT-Services bzw. von Technologien wie Cloud Computing unumgänglich. Die Stadt Wien will die wirtschaftlichen und technischen Möglichkeiten der Cloud- Technologie für die Unterstützung und Weiterentwicklung moderner IKT-Verwaltungsstrukturen und BürgerInnenservices verstärkt einsetzen. Dafür wird die Stadt bis Ende 2015 eine Cloud-Strategie für die Stadtverwaltung entwickeln. Eine entscheidende Rahmenbedingung dabei wird die IKT-Sicherheit sein. In diesem Zusammenhang plant die Stadt Wien u. a. die Konzeption und Bereitstellung eines Services zur sicheren und vertrauenswürdigen Dokumentenablage bzw. eines Bescheid-Archivs mit personalisiertem Zugang („persönlicher elektronischer Dokumentensafe“).

Standardisierung und Interoperabilität

Durch Standardisierung und nahtlose Zusammenarbeit („Interoperabilität“) lässt sich sowohl ökonomischer als auch organisatorischer Nutzen für die Stadtverwaltung schaffen. Dies gilt sowohl für die vielfältigen IKT-Systeme der Stadt als auch für die Kooperation mit anderen Gebietskörperschaften sowie der Wirtschaft. Mit zunehmender Standardisierung einerseits und einer straffen Produkt- bzw. Plattformstrategie innerhalb der Stadt Wien andererseits kann nicht nur der IKT-Betrieb effizienter gestaltet werden. Auch die Kommunikation der IKT-Systeme und Anwendungen untereinander wird dadurch erleichtert und die Zusammenarbeit der IKT-Abteilungen der Stadt Wien flexibler gestaltet.

Durch laufende Abstimmungen der strategischen und operativen Aktivitäten der IKT-Abteilungen der Stadt Wien sollen größtmögliche Synergiepotentiale ausgeschöpft werden. Dabei wird die klare Orientierung an den jeweiligen KundInnengeschäftsprozessen beibehalten. Bis Ende 2015 wird dafür eine Interoperabilitätsstrategie erarbeitet, in der neben generellen Standardisierungsfragen insbesondere auch eine nachhaltige Vorgangsweise zur Bearbeitung lösungsspezifischer strategischer und operativer Themen (z.B. Cloud-Strategie, BYOT etc.) festgelegt werden soll.

„Bring your own technology” (BYOT)

Die Stadt Wien arbeitet an einer „Bring your own Technology“-Strategie (BYOT), die an die aktuelle „Bring Your Own Device“-Strategie (BYOD) anknüpft. Die Integration privater mobiler Endgeräte wie Laptops, Tablets oder Smartphones in die Infrastruktur der Stadt Wien soll unter Berücksichtigung des notwendigen hohen Sicherheitsniveaus sowie der Kosten- und Nutzenaspekte ermöglicht werden. Dafür wird eine sichere Plattform zum Management der eingebrachten Geräte aufgebaut. Darüber hinaus werden Organisationsrichtlinien erstellt, die den sicheren Betrieb und die Nutzungsbedingungen klar regeln.

Der Einsatz von BYOT ist sowohl im Verwaltungsbereich als auch z. B. im Gesundheits- und Sozialbereich wie auch in Schulen und anderen (Bildungs-)Institutionen möglich. Vor allem den AnwenderInnen kann dadurch eine größere Wahlfreiheit angeboten werden. Die Stadt Wien bietet damit eine bessere Orientierung an den persönlichen Bedürfnissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Speziell im Bildungsbereich bietet BYOT darüber hinaus auch ökonomische und ökologische Potenziale.

Neues Arbeiten – kollaborativ, flexibel, mobil

Moderne IKT-Endgeräte sowie aktuelle Software-Technologien (Kollaborationsplattformen etc.) erhöhen die Arbeitseffizienz, bieten eine höhere Erreichbarkeit für KundInnen, steigern die Flexibilität und verbessern die Zusammenarbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Durch laufende Weiterentwicklung und Anpassung der technischen Arbeitsplatzausstattung wird zudem die Attraktivität der Stadt Wien als Arbeitgeberin erhöht.

Durch die systematische Durchführung von Pilotprojekten und der Erprobungen neuer Technologien und Geräte sollen entscheidende technische Entwicklungen frühzeitig erkannt und für den Einsatz in der Stadt geplant werden. Begleitend zur technologischen Herausforderung der Integration in die IKT-Systeme der Stadt Wien sind dafür neben organisatorischen Themen (Arbeitszeitmodelle, Lernmodelle, Kooperationsmodelle etc.) auch Fragen zu Hierarchiestrukturen und MitarbeiterInnenführung zu klären.

IKT-Architektur der Stadt Wien

Durch die Weiterentwicklung der IKT-Architektur der Stadt Wien sollen technische und organisatorische Voraussetzungen für kostenoptimale neue BürgerInnen-Services geschaffen werden. Veränderungen in der externen IKT-Infrastruktur der Stadt Wien und aktuelle technologische Trends erfordern aber auch eine Weiterentwicklung der internen IKT-Architektur.

Bis Mitte 2016 wird eine Neuformulierung der IKT-Architektur der Stadt Wien erarbeitet, die sowohl Hardware- als auch Software-Plattformen umfasst. Dabei sind nicht nur die Prinzipien der Digitalen Agenda als Rahmenbedingung zu berücksichtigen. Auch verwaltungsinterne Potenziale und Synergien sollen geschaffen, die Zusammenarbeit der IKT-Abteilungen verbessert sowie Standardisierungsmöglichkeiten genützt werden.

Big Data

Als „Big Data“ wird die Gewinnung und Nutzung entscheidungsrelevanter Erkenntnisse aus qualitativ vielfältigen und unterschiedlich strukturierten Informationen bezeichnet. Solche Informationen fallen heute – besonders in Städten – in früher ungekanntem Umfang an. Relevante Big Data-Analysen sollen zukünftig zur Unterstützung bei Management-Entscheidungen der Stadt Wien und zur Umsetzung der Smart City Wien beitragen.

Bis Mitte 2016 wird ausgehend von der bisherigen stadtinternen Data Warehouse-Strategie sowie deren Umsetzungskonzepten eine „Big Data-Strategie Wien“ erstellt. Dabei sollen die Chancen und Risiken berücksichtigt werden. Ein besonderer Schwerpunkt soll in diesem Bereich auf Kooperationen mit Forschungseinrichtungen gelegt werden.

High Tech Innovation

Aktuelle und innovative IKT-Trends in Bereichen wie Internet der Dinge, Robotik, künstliche Intelligenz, cyber-physische Systeme, Quantencomputing, Ubiquitous Computing oder Pervasive Computing bieten für den IKT-Wirtschaftsstandort Wien große Chancen. Ihre Entwicklungen müssen von der Stadt Wien aufmerksam beobachtet werden und bei Relevanz rechtzeitig in standortkompatiblen Umsetzungskonzepte berücksichtigt werden.

Dafür wird das im Rahmen der „Digital City Wien“ geplante „High Tech Research Forum“ genutzt werden, in dem lokale ExpertInnen verschiedenster Fachbereiche gemeinsam an Forschungsprojekten zur Trend-Früherkennung und Evaluation möglicher Anwendungsoptionen für den Standort Wien arbeiten. Die Kooperation zwischen Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft soll besonders in diesem Bereich intensiviert werden.
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