Die „Wiener Prinzipen“ als Leitmotive
Im Zuge der Erstellung der Digitalen Agenda Wien kristallisierten sich neun Leitmotive für das Denken und Handeln aller Beteiligten heraus. Diese werden im Folgenden als die „Wiener Prinzipien“ der Digitalen Agenda Wien verankert. Denn Zeiten großer Veränderungen erfordern prinzipiengeleitetes Handeln.
Diese Prinzipien dienen als Orientierung und stellen sicher, dass alles, was in mehr als einem Jahrhundert Wien zu Wien gemacht hat, auch im Digitalisierungs-Zeitalter für die Stadt Wien Geltung hat. Die Digitalisierung soll im Rahmen dieser 9 Prinzipien als Chance für eine Solidargemeinschaft, wie sie in Wien verankert ist, genutzt werden. Die immanenten Risiken dieses digitalen Veränderungsprozesses, vor allem durch die Macht des Internets und des rasant ansteigenden Datenvolumens, gilt es besonders ernst zu nehmen und zu diskutieren.
1. Vertrauen und Sicherheit
Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Informationssicherheit ist entscheidend für das gesamte Handeln der Stadt Wien und ist die Basis der modernen Stadt. Die Sicherheit von Infrastruktur, Daten und Kommunikation hat oberste Priorität und ist immer zu berücksichtigen.
2. Transparenz, Offenheit und Beteiligung
Die Stadt Wien entwickelt sich noch stärker als bisher von einem geschlossenen Bürokratie-Modell zu einer offenen und partizipativen Stadt. Die aktive Einbindung der Bürgerinnen und Bürger mit intelligenten IT-Plattformen wird zum Standard in der Stadt Wien und lässt kreative und innovative Lösungen partnerschaftlich entstehen. Transparenz und Offenheit leiten das Verwaltungsdenken und Handeln.
3. Inklusion. Solidarität und soziale Nachhaltigkeit
Digitale Veränderungsprozesse sind eine große Herausforderung für die Politik, die Verwaltung, die Wirtschaft und für die gesamte Bevölkerung. Die Stadt Wien stellt sicher, dass dabei niemanden zurückgelassen wird und dass alle Services für alle Menschen der Stadt zugänglich bleiben – unabhängig von Bildung, Herkunft und Einkommen. Das Inklusionsprinzip ist daher ein zentrales Anliegen der Smart City Wien.
4. Gendergerechtigkeit
Frauen und Mädchen sind sowohl in digitalen Berufen wie auch generell in den digitalisierten Lebenswelten unterrepräsentiert. Die Gendergerechtigkeit in diesem wesentlichen Gesellschafts- und Wirtschaftsbereich herzustellen ist eine wesentliche Handlungsanleitung für die Stadt Wien.
5. BürgerInnenorientierung
Verwaltung ist eine Dienstleistung für die Bürgerinnen und Bürger.
6. Stärkung des Wirtschaftsstandorts
Die IKT-Branche hat sich in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren für die Stadt Wien entwickelt. Diesen gemeinsam weiter auszubauen, ist eine wichtige Aufgabe aller Beteiligten.
7. Konsolidierung
Die Stadtverwaltung Wien und ihre Unternehmen werden in einer bürgerInnenorientierten Sicht gesamthaft wahrgenommen. Eine koordinierte und konsolidierte Vorgangsweise ist Grundvoraussetzung für eine effiziente und effektive Weiterentwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien der Stadt Wien.
8. Innovation
In Zeiten von extrem dynamischen Veränderungen, die von neuen Ideen und Multidisziplinarität geprägt sind, haben Informations- und Kommunikationstechnologien eine noch stärkere strategische Bedeutung und müssen immer mitgedacht werden. Die Stadt Wien stellt sich dieser Herausforderung, indem sie nicht nur einen zusätzlichen Rahmen für innovative Projekte schafft, sondern auch Innovationskultur im eigenen Haus aktiv unterstützt. Gemeinsam mit der FTI- Strategie „Innovatives Wien 2020“ will die Digitale Agenda hierzu einen Beitrag leisten.
9. Flexibilität und Lernen
Um die Herausforderungen der digitalen Transformation zu meistern, bedarf es einer lernenden Organisation, die ein hohes Maß an Beweglichkeit (Agilität), Flexibilität, Fehlerkultur und Veränderungsbereitschaft vorweist. Das bedeutet auch den Einsatz neuer Management-Methoden, die die Innovationskultur in der Stadt Wien unterstützen, die Veränderung von Prozessen und den Einsatz innovativer Technologien des digitalen Zeitalters.