Ihre aktuelle Position:
  1. wien.at
  2. Video

Mitschrift

Wiener Schnirkelschnecke & Co.

Schnecken gehören nicht gerade zu den Lieblingstieren der Menschen.  Für viele sind sie auch nicht besonders angenehm zu berühren, weil sie sich eben durchs Leben schleimen und die Menschen freuen sich halt nicht, wenn sie den Salat teilen müssen. 
Schnecken gehören zu den Weichtieren. Sie sind langsam unterwegs und erscheinen uns deshalb wehrlos, dennoch ist die Schnecke ein Erfolgsmodell. Es gibt sie im Wasser und es gibt sie an Land. Das ist bemerkenswert, weil Schneckenarten eben, nicht so bekannterweise, auch in trockenen Lebensräumen vorkommen wie die große Turmschnecke oder die Wiener Schnirkelschnecke. 
Zu den Bedrohungen für Schnecken gehören Flüssigkeitsverlust, Austrocknung und Fressfeinde wie Kröte, Igel und Vögel. Die größte Bedrohung für Schnecken ist aber der Mensch, weil er ihren Lebensraum zerstört. In den Ruhepausen ziehen sich die meisten Schnecken an Orte zurück, die Schutz vor Feinden und Austrocknung bieten: feuchte Stellen und Steine, Hölzer und liegen gelassenes Falllaub. Die Mehrzahl der Schnecken ernährt sich von modernden Pflanzen, Pilzen, Algen und Flechten. Dem schlechten Ruf der Schnecke als Gemüsegartenschreck werden nur wenige Arten gerecht. 
Eine der größten Gefahren, die den Schnecken droht, ist der Verlust an Lebensraum. Trockenlegung von Feuchtgebieten, nicht fachgerechte Durchforstung der Wälder und Bodenverdichtung sind einige Beispiele, die zu einer Verarmung der Artenvielfalt heimischer Schnecken geführt haben. Auch Versiegelung und Ausräumung der Landschaft gefährden die Artenvielfalt. Die geringe Mobilität dieser Tiere macht es ihnen schwer, auf schnelle Veränderungen in den Lebensräumen zu reagieren. In Wien finden Schnecken den besten Reichtum an Lebensräumen in den Donauauen und im Wienerwald. Sie bieten ein feuchtes und angeglichenes Klima, Schutzmöglichkeit und ein reiches Nahrungsangebot. 
Die Wiener Schnirkelschnecke lebt an sonnigen Brachen, Säumen und Waldrändern in der Nähe von Gewässern, aber auch auf Lagerplätzen. In Gärten leben sie dort gerne, wo Säume an den Gebüschen seltener gemäht werden. Bei gelblicher oder weißer Grundfärbung zeigt die Wiener Schnirkelschnecke eine Spiralbänderung von unterschiedlicher Breite und Färbung. Die Wiener Schnirkelschnecke wird im Wiener Arten- und Lebensraumschutzprogramm „Netzwerk Natur“ gefördert. Unsere Land- und Wasserschnecken weisen eine große Vielfalt an Formen und Farben der Gehäuse auf. Große Turmschnecken haben ein längliches eirundes Gehäuse. Hänge, Steppen und Weingärten sind ihre bevorzugten Lebensräume. Die Kartäuserschnecke liebt trockene sonnige Standorte. Bei anhaltender Trockenheit steigt sie an den Stängeln hoch, um in kühlere Luftschichten zu gelangen. Für den Schneckenfreund: Liegen gebliebenes Laub unter Hecken bietet Schnecken Schutz und feuchten Unterschlupf. Ein Stück morsches Holz ist für viele Schnecken ein rettender Rückzugsraum bei Trockenheit und zugleich Nahrung. Besonders stark von Austrocknung und von Fressfeinden bedroht sind die Nacktschnecken. Sie verlegen ihre Aktivitäten deshalb weitgehend in die kühleren und ungestörteren Nachstunden.
Tagsüber findet man sie an feuchten Stellen etwa unter Steinen, dichter Vegetation oder Holz, aber auch in der Erde eingegraben. Schnecken sind als Nahrung für zahlreiche Tiere von Bedeutung. Bekanntester Fressfeind der Gehäuseschnecken ist die Singdrossel. Aber auch andere Vögel fressen Schnecken. Nacktschnecken werden allerdings häufig verschmäht, da sie einen besonders zähen Schleim absondern. Hier sieht man einen schwarzen Tigerschnegel. Vor Spitzmäusen, Igeln und anderen Kleinsäugetieren sind Schnecken genauso wenig sicher wie vor räuberischen Artgenossen und Käfern und deren Larven.
Wenn sie ein Herz für Schnecken haben, lassen sie an den Rändern von Hecken das Gras und Stauden lang wachsen. So finden die Schnecken Schutz vor Feinden und bei Hitze einen kühlen Ort. An heißen Tagen können sie an langen Grashalmen die schönen Häuser von Schnecken bewundern, die in luftiger Höhe Kühlung suchen.

Archiv-Video vom 23.09.2021:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Wiener Schnirkelschnecke & Co.

Schnecken gibt es im Wasser und es gibt sie an Land. Im Video erfahren Sie mehr über Lebensräume von Schnecken, welchen Bedrohungen sie ausgesetzt sind und wovon sie sich ernähren.

Länge: 5 Min. 34 Sek.
Produktionsdatum: 2021
Copyright: Stadt Wien

Aktuelle Videos

Wiener Märkte digital

Wiener Märkte digital

Wiens Märkte werden digital: Standler*innen können nun Marktplätze bequem via PC, Handy oder Tablet buchen – das natürlich rund um die Uhr. Der Marktplatz kann dann am gebuchten Markttag sofort bezogen werden. Auch Anträge können im One-Stop-Shop der Stadt Wien unter www.mein.wien.gv.at für zum Beispiel fixe Zuweisungen, Schanigärten oder marktbehördliche Bewilligungen online gestellt werden. Ein weiteres Service: der Status der Anträge ist auf der Übersichtsseite abrufbar.
Länge: 1 Min. 51 Sek. | © Stadt Wien - Magistratsabteilung 59
Enthüllung neue Pionierinnen

Enthüllung neue Pionierinnen

Zum Frauentag holt die Stadt Wien zwei neue „große Töchter“ vor den Vorhang: Im Arkadenhof des Rathauses werden für Ingeborg Bachmann und Luise Fleck zwei Gedenktafeln in der Pionierinnengalerie enthüllt. Die Galerie stellt außergewöhnliche Frauen der Stadt, ihr Engagement, ihr Handeln und ihre Leben in den Mittelpunkt. Ingeborg Bachmann war eine heimische Schriftstellerin, die als eine der bedeutendsten Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts gilt. In ihren Werken widmete sich die Klagenfurterin Themen wie die Rolle der Frau in der männlich geprägten Gesellschaft oder den Konsequenzen und dem Leid von Kriegen. Sie verstarb 1973 in Rom, seit 1977 wird jährlich der Ingeborg-Bachmann-Preis verliehen. Luise Fleck war die erste österreichische und weltweit zweite Frau, die als Filmregisseurin und Produzentin Erfolg hatte. Sie führte bei mehr als 100 Filmen Regie und schrieb auch 20 Drehbücher. Besondere Bekanntheit erlangte sie in der Zeit während der Wende von Stumm- zu Tonfilmen. Sie starb 1950 in Wien. Die nun 30 Porträts der großen Töchter der Stadt können noch bis 31. März im Arkadenhof des Wiener Rathauses besichtigt werden.
Länge: 2 Min. 47 Sek. | © Stadt Wien / KOM

wien.at TV Kanäle