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Mein Name ist Robert Böck. Ich bin am 3.9.1942 in Parndorf geboren. Mein Vater war Schmiedemeister, meine Mutter Hausfrau. Wir hatten auch noch eine Landwirtschaft. Ich habe drei Brüder. Einer war im Justizpalast Richter, der zweite ist Landwirt, und der dritte war auch Kellner, der ist aber leider schon gestorben. Mein Vater war Hufschmiedemeister und Tierbeschauer. Früher, als die Bauern die Schweine abgestochen haben, und die Schweine hatten 200 oder 180 Kilo. Mein Vater hat da dann immer 110 oder 90 Kilo hingeschrieben. Wir haben dann immer von den Bauern Grammeln gekriegt, Blutwurst, Presswurst, oder frische Leber, geröstete Leber. Blutsturz, das war Schweineblut, das hat man mit Hirn verrührt. Das war eine Sensation, das gab's nirgends. Die Mutter hat geröstete Kartoffeln dazu gemacht. Vier Söhne hatten ja immer Hunger. Das war nicht so einfach wie heute, dass man so was kriegt. Früher war die russische Besatzung da. Wir hatten drei Familien in Untermiete. Wir mussten auch Russisch lernen, um mit den Russen zu reden. Die waren immer so nett, die haben uns Kindern Schokolade gegeben. Die hatten eine Kantine, da sind wir jeden Tag hingegangen. Wir haben Vollkornbrot gekriegt, Speck, Salami, die hatten alles. Wir haben früher auch Schweine, Kühe und Pferde gehabt, aber dort war es ganz etwas anderes. Die hatten auch Butter - das haben wir nicht gehabt zu Hause. Und Hühner. So sind wir immer zu den Russen essen gegangen. Wir haben Leckereien bekommen. Ich weiß aber nicht mehr, wie die Mehlspeise geheißen hat - es war so wie kalter Reis. Wir haben auch „Kascha“ bekommen, das war ein Reisauflauf mit Himbeersaft. Wir waren dort sehr zufrieden - wir hatten nie Hunger in dieser Zeit. Wir haben noch immer Pferde gehabt. Hin und wieder haben sie uns die Pferde genommen, ich weiß nicht, wofür. Aber sie haben sie zurückgebracht. Weil bei uns war der oberste Chef von der russischen Truppe. Weil da waren ja 3000 Soldaten hier. Da haben wir einen Flugplatz gehabt. Da sind ja die Flieger ... Alle zehn Minuten sind da welche gewesen, die sind von überall da hergekommen. Einmal haben sie uns im Flugzeug mitgenommen. Wir sind in Budapest gewesen, wir haben so Angst gehabt, dass wir nicht mehr nach Hause kommen. Die haben uns alle vier mitgenommen. Weil die waren sehr nett, dieser Major und dieser Oberst. Meine Mutter hat ja auch Russisch perfekt mit ihnen gesprochen. Der Vater konnte auch Ungarisch. Die haben sich sehr gut verstanden. Wir mussten in der Schule Russisch lernen. Von der ersten bis zur fünften Klasse war ich in Parndorf. Aber wir haben ein schönes kleines Pferd gehabt. Der Vater hat uns alle vier meistens in die Schule geführt. Und das Pferd war so ... Wenn wir zu Mittag aus gehabt haben, ist das Pferd alleine gekommen samt dem Fuhrwerk. Das hat schon direkt auf uns gewartet, das war eine Sensation. Die Leute haben nicht gewusst, dass es so was gibt. Der wusste, wir kommen so um zwölf, halb eins. Wir haben gewartet, und das hat uns alleine nach Hause gebracht. Von Radio Burgenland sind sie gekommen und haben das aufgenommen. Da haben wir überhaupt über dieses Thema gesprochen. Das kann man sich gar nicht mehr vorstellen. Wir sind ja eine kroatische Gemeinde in Parndorf. Die einen haben Kroatisch, die anderen Russisch gelernt. Und so bin ich bis zur vierten Klasse in Parndorf gegangen. In der Fünften musste ich auch noch in Parndorf in die Volksschule. Danach bin ich nach Bruck an der Leitha. Da musste ich mich anmelden. Weil in Neusiedl ist kein Platz mehr gewesen, dass ich in die Hauptschule gehen konnte. Dort habe ich die vier Hauptschuljahre absolviert. Mein größter Wunsch war immer, Kellner zu werden. Weil wir haben ein Gasthaus in der Ortschaft gehabt, und da bin ich immer mit meinem Vater hingegangen. Mein Vater war ein großer Biertrinker. Dann habe ich immer mitgeholfen beim Wirten. Der war froh, dass ich ein bissl abräumen konnte. So bin ich irgendwie zu diesem Beruf gekommen. Aber mein Bruder hat schon ein Jahr lang in Wien gelernt. Ich bin zum Otto Kaserer gegangen, auf der Kärntner Straße 61. Der hat mich sofort genommen. Und dort im "O.K." war ich dann elf Jahre lang. Dort gab es den Bärenkeller, den Selbstbedienungsladen und das Restaurant - dort bin ich gleich reingekommen. Dort war ich fast elf Jahre. Da sind halt die Persönlichkeiten gekommen. Als ich nach Wien gekommen bin, da haben wir Bekannte gehabt, eine Tante. Die hat gesagt, sie hat eine schöne Wohnung. Das war auf der Erdbergerstraße, in der Schnirchgasse. Das war eine kleine Hütte. Bei den Fenstern hat es reingezogen, das war nicht einmal zum Anschauen. Beim Vorbeigehen hat man alles gehört. Wenn man draufgedrückt hätte, wär man drinnen gewesen. Aber nach zwei oder drei Monaten bin ich weggezogen. In den 17. Bezirk, da hab ich eine ältere Dame kennengelernt. Dort war ich dann zehn Jahre. Dann haben wir eine eigene Wohnung gehabt, mein Bruder und ich. So ist das gewesen - er war älter, er war im Bärenkeller Oberkellner, und ich war Speisenträger. Zuerst natürlich Lehrling. "Piccolo", wie man sagt, mit einer großen Schürze. Wie es die Franzosen heute noch machen. Zehn Jahre lang war ich auch in dem Stüberl drinnen. Vorher war ich überall. Da haben wir von der Schank bis zum Keller arbeiten müssen. Wir haben die Weine lernen müssen, was trocken ist, was süß ist. Dann haben wir auch ein großes Buffet gehabt, das war das größte überhaupt in ganz Wien. Da waren beim Otto Kaserer 100 Beschäftigte. Es gab, ich glaub, 35 Köche alleine nur, und Konditorei. Das war eines der größten überhaupt in ganz Wien, das Restaurant. Ich musste auch öfters im Rathauskeller aushelfen. Ich war auch im "Weißen Rauchfangkehrer", im "Moulin Rouge" musste ich einspringen. Operncafé ... Es waren, glaub ich, neun Betriebe. Wenn einer ausgefallen ist, hab ich einspringen müssen. Der Chef hat gesagt, ich soll dort oder dort hingehen. Weil ich irgendwie ... gar nicht sehr gut gewesen bin, aber meinen Beruf verstanden hab. Meine Chefin, die hatte 130 oder 140 Kilo. Die ist in so einem Verbau drinnen gesessen. Da habe ich mir gedacht ... In der Früh mussten wir "Küss die Hand, Gnädige Frau!" sagen. Um zehn mussten wir aufdecken, weil um halb zwölf, zwölf sind die Gäste gekommen. Wir hatten ein Mascherl und weißes Sakko. Da durfte kein Fleck sein. Die schwarze Hose. Die Schuhe mussten glänzen, die Fingernägel musste man zeigen. Wehe, an den Fingernägeln war irgendwas schwarz. Hat man eine Watschen von ihr gekriegt. Aber nach einer halben Stunde wollte sie wissen, ob es weh getan hat. Dann hat sie mir einen kalten Reis oder einen Pudding gegeben. Aber sie war sehr streng, das gibt's ja heute nicht mehr. Wenn ich heute durch die Kärntner Straße oder in die Aida gehe, oder in das kleine Sacher ... Die Kellner heute haben ein dunkles Hemd, ein rotes Hemd ... Dann irgendwie keine richtige ... sagen wir, Smoking oder ein weißes Gilet. So was gibt es überhaupt nicht mehr. Früher gab es einen Smoking. Da war noch ein "Sir", der Oberkellner. Der hatte noch ein glänzendes Schalrevers. So was gibt's heute nicht mehr. Ein steifer Kragen, ein Mascherl - selbst zu binden. Das kann ja heute niemand mehr. Das hab ich noch gelernt. Die Kellner im O.K. hatten alle noch diese Schalrevers. In dem Restaurant, wo ich war. Heute, wenn Sie wo hingehen, ich will nicht sagen ... Aber verschwitzt sind sie, mit keiner Frisur. Wenn ich mir die Hände anschau, ist alles schwarz. Es ist keine richtige Atmosphäre, wie es früher war. Also ein Selbstbedienungsladen war früher, etwa im O.K. ... Da hatten Sie einen Bon und mussten zur Kassa gehen. Sie mussten sich dort selbst anstellen. Sie haben ein Tablett bekommen, und dort waren Stehtische, bei der Selbstbedienung. Da hat es kalte Sachen gegeben, von Vorspeisen angefangen, oder Getränke ... Damals im O.K. waren acht Schankburschen, das kann man sich gar nicht mehr vorstellen. Jedes Mal, wenn das Bier angeschlossen wurde, da war eine Orgel. Da wussten die Gäste, die jeden Tag in der Selbstbedienung waren, wenn die Orgel spielt, gibt's frisches Bier. Wir Kellner mussten uns immer hinten anstellen, weil die Gäste waren früher schon ... Die sind bevorteilt worden, und wir benachteiligt. Wenn man ein bisschen zu spät runtergekommen ist, hat der Oberkellner gesagt: "Wo warts ihr denn, habts ihr so lang warten müssen?" Da gab es zum Beispiel einen Schankburschen, der hat 12 Krügerl auf einmal eingeschenkt. Das kann man sich heute nicht vorstellen. Heute kommt das alles von der Leitung rauf. Früher mussten sie noch einen Stoppel reingeben, damit man es frisch anschlagen kann. Heute geht alles mit Kohlensäure schon. Wir mussten in der Früh um zehn Uhr kommen. Dann waren wir bis um drei Uhr, dann von sechs bis um elf, zwölf. Wenn Gäste von der Oper gekommen sind. Es hat noch die Sechs-Tage-Woche gegeben. Da gab's keine 38, 40 Stunden. Wir waren 50 oder 60 Stunden auch dort. Also wenn man das heute irgendwie vergleicht, heute gibt's nur mehr 37, 38 Stunden. Wir waren aber immer sehr zufrieden dort. Wichtig war, dass wir arbeiten konnten. Dass man einen Lehrberuf erlernen konnte. Als ich noch Lehrling war, war es so, da waren ja auch sehr gute Gäste in den Restaurants. Die haben drei Stapeln aufgelegt: Eines für den Oberkellner, dann für den Speisenträger, und der Piccolo war das dritte. Das ist heute alles nicht mehr so. Heute kommt alles in einen Topf, da kriegt die Küche, da kriegt die Schank - also alle zusammen. Ich finde das viel besser, wie es früher gewesen ist. Heute wird jeder, auch die Putzfrau, mit diesem Geld bezahlt. Ich hab sie immer mit "Doktor", mit "Exzellenz", mit was weiß ich was begrüßt. Die sind auf meinen Schmäh reingefallen und haben mir das Geld zugesteckt. Ich hab schon mit 17 den ersten VW gehabt. Mit 17 Jahren der erste VW! Da haben die Leute geschaut, da hab ich noch nicht einmal einen Führschein gehabt. Erst mit 18 hab ich den gemacht und bis heute behalten. Das war schon was anderes, ned? Ein Lehrling hat dazumals in der Woche 36 Schilling bekommen. 36! Heutzutage, wenn ich mir das anschaue, der bekommt 900 Euro. Oder 700 Euro. Also es ist ein großer Unterschied. Aber mit den 36 Schilling hab ich mir mehr leisten können als die heute mit den 700 oder 900 Euro. Weil früher hat ein neuer VW, glaub ich, 14.000 Schillinge gekostet. Ein voller Tank, was weiß ich? 18 Schillinge war das, Diesel. Ein Benziner war immer etwas teurer. Wir haben so viel Trinkgeld bekommen, dass wir uns das leisten konnten, zu fahren. Wenn ich mich erinnere, die Kärntner Straße war zweispurig. Da konnten wir noch zweispurig fahren. Heute ist ja alles Fußgängerzone, da ist kein Verkehr. Wer hat sich dazumals schon einen Wagen gekauft? Mein Vater hätte mich fast erschlagen, als ich mit einem VW nach Hause gekommen bin. Wir haben immer gespart. Der eine Bruder hat mir auch immer sein Trinkgeld gegeben. So konnten wir uns halt den VW kaufen. Wie soll man sagen, da war schon ein Verhältnis mit den Menschen. Das war nicht so wie mit der Armut im 16. oder 17. Bezirk. Dort war noch Armut. Wenn wir auf den Brunnenmarkt gegangen sind, das war schon irgendwie nicht so vornehm wie im 1. Bezirk. Ich kann mich genau erinnern, da sind so viele alte Leute gekommen. Ich hab einen Herren gehabt, der ist um halb zwei gekommen. Dem hab ich immer von den Resten der Gäste, ein Wiener Schnitzel etwa, dem hab ich das immer eingepackt. Der war jeden Tag da. Der hat kein Zuhause gehabt. Wie man heute sagt, ein Sandler. Oder kann man Clochard sagen, wie in Frankreich? Ich glaub, irgendwie so. Der eine hat hinter dem Hotel Sacher, da ist vom Keller die Wärme raufgekommen, der hat die ganze Nacht jeden Tag dort übernachtet. Der hat immer auch was zu trinken bekommen. Und dann war mein Chef, der fragte, wer das ist, dann hab ich ihm das gesagt. Dann hat er ihn immer eingeladen, jeden Tag am Abend. Er hat nichts bezahlt, hat sich jeden Tag das Essen holen können. Das war wirklich ein sehr netter Mensch, der dann leider verstorben ist. Beim Otto Kaserer war das so, da gab es ein Bohnengulasch. Da gab es Beuschel mit Knödel, Hirn gebacken, Bries gebacken ... Die Rindsschnitzeln waren mit Paprikasauce. Oder einen kalten Reis oder Pudding haben sie zum Beispiel gehabt. Oder einen Milchreis oder einen Scheiterhaufen - jeden Tag eine andere Mehlspeise. Es gab zum Beispiel Mohnnudeln, oder auch mit Nuss. Oder auch Palatschinken mit Topfen oder Schokolade. Das muss man heute schon in besseren Lokalen bestellen, wenn man so was überhaupt will. Es waren drei Abteilungen: Der Bärenkeller auf der rechten Seite, in der Mitte war fürs Volk die Selbstbedienung, und hinten war das Restaurant, wo ich war. Da sind früher die Schauspieler gekommen, der Oskar Sima. Viele Schauspieler sind gekommen. Auch viele Minister - Afritsch, Figl, Pittermann. Die waren in der Regierung. Der Klaus ist gekommen, der Withalm. Jeden Tag waren die da. Unten im Bärenkeller war das auch ein gutes Volk, aber nicht mehr diese Höheren. Oder die ganzen Filmschauspieler. Peter Alexander und Peter Weck waren immer bei uns. Die sind alle ... Oskar Czerwenka, die Familie Palmers. Die waren jeden Tag da. Dann haben wir auch Oberste gehabt, also diese ... Jeden Freitag sind zwölf Generäle gekommen. Da war ein eigener Tisch für diese zwölf Generäle. Einer, der war über 80, der hat immer gesagt: "Ich geb das Kommando, und alle mir nach!" Wir haben immer gelacht. Wir haben hinter der Säule immer gelacht, wenn der gekommen ist. Es war schon sehr nett dort. Als ich beim Kaserer aufgehört hab, bin ich ins Coq d'Or gekommen. Da gab's eine Rotisserie, Brasserie und eine kleine Bar dort. Zuerst bin ich in die Brasserie gekommen. Dort hab ich zum Kochen angefangen. Zu zweit haben wir gearbeitet. Der eine hat die Getränke gebracht, und ich hab so einen großen Ofen gehabt. Und ich hab da gekocht. Ich hab zum Beispiel auch die Salate vor dem Gast gemacht. Auch diese Steaks und diese Flambés und so. Das war meine Spezialität, auch Crêpes Suzette. Wenn der Kammersänger Czerwenka gekommen ist, der sagte zu mir Schmied, weil ich ihm erzählt hab, dass mein Vater Schmied war. Der hat nicht Robert oder meinen Familiennamen gesagt. Da musste ich immer diese Palatschinken machen, die waren etwas dicker. Ich kann mich noch erinnern, meine Mutter hat da Mehl drauf gehabt, da waren so Krätzen drauf. Das hat er geliebt. Da musste ich ihm immer zwei Stück machen. Der war begeistert davon. Da waren sehr viele Logen, wenn ich mich erinnern kann. Herr Zilk und Herr Bacher sind da immer gesessen. Die haben dazumals einen Aperitif getrunken. Dann haben Sie "Der rote Sir", ein Steak, gegessen. Beide haben sie Roséwein getrunken. Die haben sich sehr gut verstanden. Wenn der Professor Zilk am Abend gekommen ist, dann hat er auf die Frau Koller gewartet, die hat damals im Theater an der Wien gespielt. Er hat immer den Chauffeur angerufen, damit er sie herbringt. Die sind immer bis halb eins, zwei Uhr gesessen. Das war das Längste überhaupt, wenn die zwei gekommen sind. Aber viele Burgschauspieler und von der Oper waren bei uns. Im Coq D'Or waren mehr Künstler. Da waren ja alle da. Die ganzen Deutschen waren da. Der Vico Torriani. Die waren ständig bei uns, wenn sie in Wien gedreht haben. Auch der Kuhlenkampf. Die Minister waren da, von der ÖVP und der SPÖ. Die ÖVP war ja auch auf der Kärntner Straße, ned? Da war noch der Bundeskanzler Klaus. Withalm, Schleinzer. Der Kreuzer war da, der Fernsehreporter. Von den Zeitungen war auch immer jemand da. Der Torberg war auch immer hier. Dazumals ist er noch mit der Frau Gulda unterwegs gewesen. Wenn man reingekommen ist, die waren noch eine Persönlichkeit. Die haben noch gegrüßt. Man hat ihnen noch die Hand gegeben, hat sie gelobt. Aber das Ärgste war einmal, da war ein Kammersänger, ich weiß momentan nicht, wie er geheißen hat, der hat alle eingeladen. Der sagte zu mir, ich soll den Aperitif holen. Da hat's Campari und Sherry gegeben. Da hab ich so ein großes Tableau gehabt und wollte hingehen. Der Herr fängt zu erzählen an, haut die Hände auseinander, und mir fällt alles runter. Da war das Schiachste, was mir passiert ist, ich war ganz rot. Er hat sich entschuldigt, aber das war das Schiachste überhaupt, dass er mir das alles runtergeschmissen hat. Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich zum Coq D'Or gekommen bin. Da gab es noch nicht so viele Künstler, die Geld hatten. Da war etwa dieser Czerwenka, der hat fast immer alle eingeladen. Die Künstler, die er gekannt hat. Der Holeczek, der Mareczek ... Die sind alle dorthin gekommen, und er hat ihnen das Essen bezahlt. Die hatten fast kein Geld. Das waren alle arme Künstler. Die hatten nicht so wie heute große Rollen. Die hatten meistens immer kleine Rollen. Aber der hat Geld gehabt, weil sein Vater hat das Eternit erfunden. Wenn Sie sich erinnern können. Das war sein Vater, davon hat er gelebt. Der wohnte im Heinrichshof. Er hatte dort oben eine große Wohnung, 400 Quadratmeter oder so. Dort musste ich immer hingehen. Ich hab dort auch aufgekocht. Er bestellte immer Austern und Kaviar. Auch Steak - zum Schluss musste ich dann immer Palatschinken machen. Ich musste dort den Teig selber anrühren. Das war für mich ... Da war ich schon immer sehr zufrieden. Der hat immer nur mich verlangt. Ich habe immer einen Lehrling mitgehabt, der mir bei der Zubereitung geholfen hat. Oder auch das Nierenflambé mit Senfsauce! Mit englischem Senf und Zwiebeln. Das war halt seine Spezialität. Ich kann mich erinnern, als ich noch im Coq D'Or gewesen bin, war ich immer am Flughafen. Man musste früher ja viel verzollen. Da haben wir Kaviar gehabt, dann Seezungen. Austern - es hat ja verschiedene Austern gegeben. Belons und die normalen. Der ganze Wagen war immer voll, die Gäste haben schon gewartet auf die Austern und auf die Muscheln. Dreimal in der Woche ... Dreimal bin ich dorthin gefahren. Mein Chef dazumals, der wollte mich unbedingt mit seiner Tochter verbandeln. Aber das war für mich leider nichts, weil ich da schon meine Gattin kennengelernt hatte. Er wollte aber unbedingt und hat mich immer bevorzugt. Als ich noch im Coq D'Or gewesen bin, da hat's keine Jeans gegeben. Auch mit langen Haaren oder so durfte man nicht herein. Aber da hat sich niemand reingetraut, weil es war nicht so viel Geld wie jetzt vorhanden. Heute haben die Leute Geld, früher war das nicht so. Bei uns war's schon exquisit. Die Kellner hatten eine lange Schürze, so wie die Franzosen. Eine weiße Jacke mit goldenen Knöpfen, das war picobello. Wie Sie das heute noch auf den Schiffen sehen, so ungefähr war das. Da sind keine Hippies mit langen Haaren gekommen oder so. Die hätten wir nicht hineingelassen, aber sie sind nicht gekommen. Frauen mit Hosen - das hat's früher nicht gegeben. Die hatten ja früher Röcke. Die Hosen, das ist erst eine neue Mode. Das ist erst in den 70er Jahren oder so gekommen. Das hat's früher nicht gegeben. Früher haben die noch schöne Kleider und Röcke gehabt. Heute trägt jede Frau immer Hose. Oder? Stimmt das? Gut. Der Chef hatte einen Todesfall. Er war damals alleine und hat daher zugesperrt. Dadurch bin ich dann ins Café Landtmann gekommen. Da hab ich einen Kellner getroffen. Der hat mir angeboten, ich soll ins Café Landtmann kommen. Da habe ich mir das einmal angeschaut. Die haben eine große Terrasse gehabt. Damals waren dort drei oder vier Tische, heute sind dort 50 oder 60. Da war dann der Herr Kommerzialrat Zauner. Der war der Chef der Kaffeesieder. Und der ... Wie soll ich Ihnen sagen? Die weißen Tischtücher musste ich dreimal umdrehen, damit sich die Leute an einen Tisch setzen können. Dann hat er gehabt ... Stühle, wenn man sich niedergesetzt hat, sind die durchgegangen. Es war eine Katastrophe. Unten im Keller hatte er alle zusammenklappbaren Tische. Dann habe ich zehn oder zwölf aufgestellt. Da habe ich dann alleine Papiertischtücher oder so bringen lassen. Auf einmal war die Terrasse voll. Das hat ihm dann aber gefallen. Und drinnen waren eine Köchin und ein Lehrling. Wir waren noch zwei Kellner und ein Zuträger, glaub ich. Heute bekommen Sie fast keinen Platz wegen der Reservierungen und der Stammgäste. Es gibt ja nur sieben Fenster mit Logen. Dort sind meistens Stammgäste, die jeden Tag kommen. Ob das Minister sind oder Schauspieler. Heute kann jeder Mensch dort auch reinkommen. Dann sind Herr Göth und Herr Querfeldt gekommen. Der Herr Querfeldt ist ja von der Elektrobranche gekommen. Der hat das zusammen mit seinem Freund, dem Herrn Göth, übernommen. Die haben umgebaut. Die haben das ganze Inventar nach Vorarlberg gebracht. Da ist eine Firma gekommen und hat das nach Vorarlberg gebracht. Dann hat er den Boden machen lassen. Aber er hat das eh mit dem Geld von der Gemeinde Wien herrichten lassen. So bin ich dort auch jahrelang gewesen. Da ist es immer weiter ... Da waren wir fünf, sechs ... Auf einmal waren wir schon 30. Und jetzt sind wir dann schon über 60 gewesen. Da sind auch sehr viele Gäste vom Coq D'Or gekommen. Die haben mich alle gekannt. Die haben mich geliebt, was weiß ich. Wenn ich die privat getroffen hab, wollten sie wissen, wo ich jetzt bin. Dann meinten sie, sie kommen vorbei. So hab ich das irgendwie aufgebaut, mit Höflichkeit. Und dann hab ich immer ... Ob das ein Doktor oder ein Direktor gewesen ist, ich hab immer "Exzellenz" gesagt. Aber ich hab die meisten auch noch gekannt. Da war noch der Klinger im Burgtheater. Der war auch ein Stammgast vom Coq D'Or. Der hat dann auch immer am Abend die Gäste gebracht. Auf einmal ist das Geschäft gelaufen. So sind wir immer größer geworden. Heute sind es über 60 Personen. Nur im Landtmann. Dann war das Theater der Tribüne. Früher gab's unten nix. Dann haben wir Getränke dort unten eingeführt. Ein Kellner hat dort unten Getränke verkauft. So hat sich das alles eben entwickelt. Ich war immer Oberkellner dort und hab die Pressekonferenzen gemacht. Dann hab ich die Lehrlinge gehabt und die Kellner immer eingeteilt. So war ich 28 Jahre dort. Früher, wenn jemand gekommen ist, die kannten mich nur als "Herr Robert". Nie unter dem Familiennamen. Wenn die SPÖ oder ÖVP oder irgendjemand angerufen hat, die haben immer nach mir verlangt. Als der Herr Minister Sinowatz gekommen ist, der hat immer mit mir gesprochen, wenn mein Chef neben mir stand. Der hat mir immer die Hand gegeben und war immer per Du mit mir. Der hat immer geglaubt, ich bin der Chef vom Café Landtmann. Aber die meisten Gäste haben das geglaubt. Weil ich doch zu jedem Gast gegangen bin, begrüßt hab, gefragt hab, ob sie zufrieden sind. Das habe ich alles gelernt von meinem Chef im O.K., vom Herrn Otto Kaserer. Eines Tages, als ich um halb acht Uhr Früh ins Landtmann gekommen bin, war da ein Herr, der mich beobachtet hat. Der hat beobachtet, wie ich gegrüßt habe. Wie ich serviert hab. Dann hab ich die Lehrlinge eingeteilt. Am zweiten Tag ist er zu Mittag wiedergekommen. Das hab ich nicht gewusst, das hat er mir erzählt. Er hat geschaut, wie ich da alles mache. Mein Schmäh, wie ich die Leute begrüß. Dann hat er sich vorgestellt, er war vom ORF, aber seinen Namen hab ich vergessen. Er meinte, er würde mich gerne in der Sendung "Café Central" haben. Diese Sendung mit dem Marboe und dem Professor Zilk, ob ich das nicht übernehmen würde. Eines Tages ist um vier Uhr ein Chauffeur vom ORF gekommen. Ich hab gesagt, um 16 Uhr bin ich da. Der hat mich dort hingeführt. Dort haben wir diese Tischeinteilung für sechs Tische gemacht. Da waren immer Journalisten oder Filmleute. Oder auch junge Schauspieler, die der Professor Marboe interviewt hat. So bin ich irgendwie hingekommen. Dann sind wir nach Düsseldorf gefahren, nach Leopoldskron. In Südtirol waren wir mit dem Luis Trenker. Ich glaub, das war einmal im Monat. Zum Schluss sind wir im Ringturm gewesen, im 19. Stock, wo der Herr Professor Zilk die ganze Etage hatte. So bin ich dort auch jahrelang gewesen. Bis zum Schluss. Als ich im Café Landtmann war, kam Frau Kickinger von der Bundesbahn. Ich kannte sie ja nicht, sie hat sich vorgestellt. Sie sagte, sie ist die Pressechefin von der Bundesbahn und hat einen hohen Besuch. Der Herr Gorbatschow - ob ich nicht auf der Terrasse weiß decken kann? Ich sag: Kein Problem. Da kamen auf einmal vier Autos. Sie zusammen mit dem Gorbatschow, dann noch zwei Sekretäre und drei Chauffeure. Dann haben wir weiß gedeckt, ich hab Blumen bestellt. Dann habe ich den Herrn Gorbatschow auf Russisch begrüßt. Der hat meine Hand genommen. dass es so was gibt, dass man mit ihm Russisch spricht! Dann hab ich meine Chefin geholt, die wollte sich auch präsentieren. Dann haben wir ihm im Saal alles gezeigt. Sie war auch begeistert. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das gewesen wäre, wenn keiner mit ihm gesprochen hätte. Da möchte ich Ihnen noch was sagen: Da war der Bürgermeister von Moskau. Der war sehr zuckerkrank. Der war mit zehn oder zwölf ... Leuten dort bei mir. Der war auch dabei und sagte, er möchte sich gerne ausruhen, weil er so müde gewesen ist. Auf der Terrasse hab ich ihm in eine Ecke so ein ... Am Tisch ist der gelegen, können Sie sich das vorstellen? Da waren 12 Personen, sechs vorne, sechs hinten, aber keiner merkte, dass der dort liegt. Der ist eine halbe Stunde oder so dort gelegen. Ich dachte, wenn mein Chef das sieht, krieg ich die Kündigung. Aber der ist nach einer halben Stunde aufgestanden. Für mich war der Tag geritzt. Ich hab dort überhaupt sehr viel Geld verdient. Der hat mir das zugesteckt, und ich hab auch Russisch mit ihm gesprochen. Das war ein Erlebnis. Das hat keiner gemerkt, dass der auf den drei zusammengestellten Tischen liegt. Eines Tages kommt der Herr Bundeskanzler Kreisky. Mit dem Herrn Klein von Almdudler. Alle Gäste haben nur geschaut, wer das war. Warum ist der da? Bei mir war immer der Bundeskanzler, auch der Fischer. Die waren alle da. Der Herr Kreisky - der ist noch ein Sir gewesen - der ist stehen geblieben, ich bin hingegangen, hab ihm den Platz zugewiesen. Der Herr Klein hat mir den Mantel gegeben, und sie haben sich niedergesetzt. Ich sag: "Was darf's sein?" Er sagt: "Mir geben Sie ein Schinkenbrot und ein Mineralwasser." Und der Herr Kommerzialrat Klein sagt: "Ich möcht einen kleinen Braunen und nachher ein Achtel Rot." Ich hab mir gedacht, wer zahlt denn jetzt? Entweder der Herr Klein oder ... der Herr Bundeskanzler. Dann haben sie miteinander gesprochen. Auf einmal schreit der Herr Professor ... der Kommerzialrat Klein ... Er sagt: "Zahlen!" Ich hab mir gedacht, jetzt war der Herr Bundeskanzler schon ein paar Mal da, das hat immer ein anderer zahlen müssen. Die haben sich immer gut verstanden. Es sind sehr viele Politiker gekommen, egal ob rot oder schwarz. Im Parlament hat der eine über den anderen geschimpft. Bei uns sind sie wie die besten Freunde gewesen. Aber da muss man den Mund halten, das kann man nicht sagen. Ich hab nie was geplaudert, ich hab auch meiner Frau nie was erzählt vom Landtmann. Was glauben Sie, wie viele Journalisten immer gefragt haben? "Hast was gehört, willst was wissen?" Einmal hab ich mich verbrannt. Da war ich in dem amerikanischen Café-Shop, wie heißt der? Die Air France, die da offen ist? Das ist eine Katastrophe, ich wusste das nicht, da war ein Journalist. Da wollte ich einen Kaffee, da war alles dreckig, der Kaffee hat überhaupt nicht geschmeckt. Ich wusste nicht, dass der Journalist ist. Am nächsten Tag schreibt der, was ich gesagt hab. Da habe ich Ärger gehabt mit der amerikanischen Botschaft. Da muss man sich schon zurückhalten. Schauen S', es gibt heute sehr viele Kaffeehäuser. Vor 30, 40 Jahren haben die immer zugesperrt. Das waren ja alles Banken früher. Heute sperren überall Kaffeehäuser auf. Aber die Kultur! Das man heute einen Kaffee mit einem Glas Wasser bekommt. Da gibt's verschiedene Kaffeesorten. Jeder hat mich gefragt, auch der Fritz Muliar, der hat immer türkischen Kaffee getrunken. Den mussten wir immer zubereiten. Von der Universität sind auch sehr viele Studenten gekommen. Die konnten sich immer nur einen kleinen Braunen, ein Sodawasser oder ein Mineralwasser leisten. Heutzutage ist das nicht mehr so. Heute sind alle Studenten und die Politiker alle drinnen im Café Landtmann. Da wird nicht mehr auf das Geld geschaut. Als ich im Café Landtmann in Pension gegangen bin, da hat meine Chefin ja gewusst, was sie an mir hat. Sie haben zu mir gesagt, sie machen um drei Uhr zu, da kommen nur geladene Gäste. Nur geladene Gäste - da hab ich gedacht, wer kommt denn aller? Der Landeshauptmann vom Burgenland ist gekommen. Der Zilk ist gekommen und hat dann gesprochen. Der Wirtschaftskammerpräsident, der Herr Leitl, war da. Dann hat vom Wiener Tourismusverband jemand gesprochen. Ich musste auch eine Rede halten, ich habe mich bei der Familie Querfeldt bedankt. Und zum Schluss ... Der Leitl war der Letzte und hat gesagt: "Ein G'scherter muss nach Wien kommen, dass er den Kellnern zeigt, was ma ... was ma aus dem Kellnerberuf machen kann." "Da muss ein G'scherter nach Wien kommen." Können Sie sich vorstellen, wie die alle geklatscht haben? Das kann man sich heute nicht vorstellen, dass es so was gibt. Ich kann Ihnen sagen, als ich aus dem Café Landtmann rausgegangen bin und gedacht hab, ich komme morgen nicht mehr - mir sind die Tränen gekommen. Weil ich immer geglaubt hab, das Landtmann gehört mir. Also ich würde heute noch gerne ... Ich würde heute noch gerne ein, zwei Tage ins Café Landtmann gehen. Aber es ist traurig, denn wenn ich ins Landtmann gehe und am ersten Fenster einen Gast begrüße, dann den zweiten, den dritten ... Das mach ich jetzt nicht mehr. Ich bin einmal auf der Kärntner Straße im Hotel Sacher gewesen, und da hat ein Stammgast mit mir gesprochen. Der war dort im vierten Fenster oder so, als ich gekommen bin. Er meinte: "Heast, mich hast ned begrüßt, gell?" "Du hättest zu mir auch kommen können." "Du hast immer Trinkgeld gekriegt von mir." Ich hab mir gesagt, ich geh nicht mehr hin. Seither war ich nur einmal dort - in zehn Jahren. Ich bin seit 2004 in Pension. Wir haben ja hier eine große Landwirtschaft, die mein Bruder führt. Und da bin ich immer ... Ich bin der glücklichste Mensch, wenn ich auf einem Traktor sitz. Wenn ich in der freien Natur egge oder pflüge. Eines Tages sind wir nach Bad Tatzmannsdorf gefahren. Ich bin meiner Frau dorthin gefahren. Und auf einmal seh ich einen alten Traktor in so einem ... .. Garten, das war ein Apfelgarten. Ich hab auf die Toilette müssen und bin dort gegangen. Nach zwei Minuten sitzt dort ein Herr und sagt: "Was machen Sie da?" Ich sag: "Entschuldigung, ich hab auf die Toilette müssen." "Macht ja nichts." Ich wollte wissen, was da ist. "Ein alter Traktor", sagte er. "Wollen Sie ihn haben?" Sag ich: "Jederzeit, warum ned?" Dann haben wir gesprochen, woher ich bin und so. Die Gattin hab ich in Bad Tatzmannsdorf abgesetzt. Ich hab gesagt: "Ich komm am Abend wieder." Ich bin nach Hause gefahren, hab den Anhänger geholt und den Traktor aufgeladen. Ich hab zwei Leute mitgenommen, die sind mit dem Traktor heimgefahren. Mittlerweile hab ich eine große Sammlung von verschiedenen Traktoren. So hat das angefangen, und ich sammle bis heute Traktoren. Ich fahr jede Woche zumindest einmal nach Wien. Ich fahr mit dem Auto, stell mich zur Freyung oder so. Da geh ich zuerst einmal ins Schwarze Kameel. Dann geh ich die Kärntner Straße hinauf, ins Sacher, in das Stehbeisl da. Da treff ich meistens Gäste. Oder zum Gerstner geh ich. Zum Schluss geh ich immer in die Aida, dann fahr ich nach Haus. Da treff ich immer Leute, mit denen ich reden kann. Weil hier in Parndorf ist es schön und alles, aber mit wem soll ich mich unterhalten? Ich geh fast nie in die Lokale hier. Das ist mir nicht so ... Ich fühl mich nicht wohl. Es kommen sehr viele Gäste aus dem Ausland, aus Deutschland, aus Japan. Da gibt es ja in Wien so vieles, die Wiener Melange, den Einspänner. Wenn ich in Deutschland bin, bringen sie mir einen Kaffee in der Kanne. Der schmeckt nach nichts. Bei uns in Österreich, speziell in Wien, da kann man jeden Kaffee mit Genuss trinken. Ich bin immer sehr gern in Wien, ich fahr jede Woche einmal nach Wien herauf. Ich geh in sämtliche Kaffeehäuser. Die Stadt ist immer sauber. Wenn ich nach Rom komm, oder auch nach Paris, wissen Sie ... Wien ist für mich die schönste Stadt, und die sauberste auch. Man kann in jedes Lokal und jedes Kaffeehaus gehen. Ich bin sehr zufrieden in Wien, dass ich jetzt noch rauffahren kann aus dem schönen Burgenland.

Archiv-Video vom 12.08.2014:
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Robert Böck (Oberkellner)

Wir und Wien - Erinnerungen Der berühmte Oberkellner Robert Böck stammt aus einer Familie von Landwirten und wurde 1942 in Parndorf geboren. Unter russischer Besatzung besuchte er die Hauptschule in Bruck an der Leitha und begann mit 15 Jahren eine Lehre in der damals noch weitgehend unbekannten Selbstbedienungsgastronomie bei Otto Kaserer, kurz OK, der auch den berühmten Bärenkeller sowie den Rathauskeller leitete.

Länge: 40 Min. 54 Sek.
Produktionsdatum: 2013
Copyright: Stadt Wien

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Wiens Märkte werden digital: Standler*innen können nun Marktplätze bequem via PC, Handy oder Tablet buchen – das natürlich rund um die Uhr. Der Marktplatz kann dann am gebuchten Markttag sofort bezogen werden. Auch Anträge können im One-Stop-Shop der Stadt Wien unter www.mein.wien.gv.at für zum Beispiel fixe Zuweisungen, Schanigärten oder marktbehördliche Bewilligungen online gestellt werden. Ein weiteres Service: der Status der Anträge ist auf der Übersichtsseite abrufbar.
Länge: 1 Min. 51 Sek. | © Stadt Wien - Magistratsabteilung 59
Enthüllung neue Pionierinnen

Enthüllung neue Pionierinnen

Zum Frauentag holt die Stadt Wien zwei neue „große Töchter“ vor den Vorhang: Im Arkadenhof des Rathauses werden für Ingeborg Bachmann und Luise Fleck zwei Gedenktafeln in der Pionierinnengalerie enthüllt. Die Galerie stellt außergewöhnliche Frauen der Stadt, ihr Engagement, ihr Handeln und ihre Leben in den Mittelpunkt. Ingeborg Bachmann war eine heimische Schriftstellerin, die als eine der bedeutendsten Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts gilt. In ihren Werken widmete sich die Klagenfurterin Themen wie die Rolle der Frau in der männlich geprägten Gesellschaft oder den Konsequenzen und dem Leid von Kriegen. Sie verstarb 1973 in Rom, seit 1977 wird jährlich der Ingeborg-Bachmann-Preis verliehen. Luise Fleck war die erste österreichische und weltweit zweite Frau, die als Filmregisseurin und Produzentin Erfolg hatte. Sie führte bei mehr als 100 Filmen Regie und schrieb auch 20 Drehbücher. Besondere Bekanntheit erlangte sie in der Zeit während der Wende von Stumm- zu Tonfilmen. Sie starb 1950 in Wien. Die nun 30 Porträts der großen Töchter der Stadt können noch bis 31. März im Arkadenhof des Wiener Rathauses besichtigt werden.
Länge: 2 Min. 47 Sek. | © Stadt Wien / KOM

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