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Geboren wurde ich im Bezirk Neubau nach dem Ersten Weltkrieg, und zwar genau am 2. November 1920. Mein Geburtshaus ist das Eckhaus Westbahnstraße / Urban-Loritz-Platz mit dem Blick auf den kleinen Park. Meine Mutter war die Tochter des dortigen Cafetiers ... .. in dem Eckhaus. Mein Vater stammte aus Niederösterreich, und zwar genau aus der Gegend von Wieselburg. Ländlicher Herkunft. Seine Eltern waren Landwirte und haben viele Jahre ein Gasthaus in Petzenkirchen betrieben. Er war der Älteste in der Familie und zum Studieren vorgesehen. Er hat nach der Matura in Wien an der Technik zu studieren begonnen. 1912. Er wurde aber sofort nach Beginn des Ersten Weltkriegs eingezogen und in Galizien verwundet. Er lebte dann ... als junger Offizier in Wien. Mütterlicherseits hat er Verwandte dort gehabt. Und seine Arbeitsstätte war ... die Stiftskaserne. Also im gleichen Bezirk, wo das Kaffeehaus war. Dadurch ist er auch ins Kaffeehaus gekommen und hat meine Mutter kennengelernt, die mit 16 ihre Schulung beendet gehabt hat. Sie war im Sacre Coeur und hat alles gelernt, was man als höhere Tochter kennen muss: Französisch und Klavier spielen und ein bissel kochen. Und dann ist es dazu gekommen, sie war 16 und er war 6 Jahre älter, die Liebe ... .. und letzten Endes Hochzeit Anfang 1920, am 2. Jänner. Und am 2. November, also, ganz genau geplant, bin ich zur Welt gekommen. Jetzt war wahnsinnig praktisch, die Wohnung im Mezzanin des gleichen Hauses gehabt zu haben. Die Wohnung war selbst fast genauso groß wie das darunterliegende Kaffeehaus. Ich kann mich an eine lange Zimmerflucht erinnern. Wie viele Räume es insgesamt waren, weiß ich nicht mehr. Aber ich weiß, dass es ein Leichtes war, das jung verheiratete Paar mit unterzubringen, mit eigenem Badezimmer dazu und dann auch noch zwei Kleinkinder mit hineinzubekommen. Wir haben ein 'Mädchen für alles' gehabt, die zwar für die Familie gekocht hat, aber das Wesentliche ist sowieso vom Kaffeehaus heraufgekommen oder man hat sich unten versorgen lassen. Und sobald ich ... groß genug war, etwa mit drei Jahren, drei, vier Jahren, war ich sehr viel im Kaffeehaus und hab meinen Großvater bewundert, wie er die Gäste betreut und ... .. begrüßt hat. Ich hab von ihm schon einfache Kartenspiele gelernt und dann von seinen jungen Gästen, vorwiegend Studenten, hab ich als Vierjähriger schon Billard spielen ... erlernt und Freude daran gehabt. Ich hab mich in dem Kaffeehaus recht wohlgefühlt und war sehr traurig, wie die Großeltern beschlossen haben, das war ungefähr im Jahr 1926, die Kaffee-Siederei aufzugeben und nach Baden zu übersiedeln, wo man eben als 'Pensionär', wie man das damals genannt hat, sich zurückgezogen hat, um den Lebensabend zu verbringen. Und meine Eltern ... .. haben sich leider, das war halt der typische Fall einer Jugendliebe, etwas auseinandergelebt im Laufe der Zeit. Das Ganze hat im 'verflixten siebten Jahr' zur Scheidung geführt. Meine Mutter ist mit den Kindern ihren Eltern nach Baden nachgefolgt. Damit war die Periode 'Café Neubau' für uns zu Ende und die Periode 'Baden bei Wien' hat begonnen. Wir haben ... einen Verwandten gehabt, das war der Bruder meiner mütterlichen Großmutter und mein Taufpate. Der Onkel Otto, von dem ich auch meinen ersten Vornamen hab. Er war kinderlos, sehr betucht und ich habe als Taufgeschenk ein Sparbuch mit 50.000 Kronen bekommen. Hat mir meine Mutter später erzählt. Und im Jahr '24, bei der Umstellung auf den Schilling war das nur mehr so viel wert wie eine Wurstsemmel. Das war also komplett weg. 50.000 Kronen, schätze ich, wären heute so viel wert wie 15.000 oder 20.000 Euro. Ich hab eine sehr ehrgeizige Mutter gehabt, die mich auf jeden Fall im Jahr '26 schon in die Volksschule schicken wollte, obwohl ich erst am 2. November sechs Jahre alt geworden wäre. Sie ist in den Wiener Schulen damals abgeblitzt, sogar in einer Privatschule. Die nächstgelegene Privatschule war bei den Schulbrüdern, gleich außerhalb des Gürtels, relativ günstig in der Nähe. Die haben gesagt, sie dürfen mich nur nach dem sechsten Geburtstag nehmen und ich kann weiter bleiben, wenn ich den Nachweis erbracht habe, dass ich schon eingeschult war. Nichts war einfacher, als mich nach Petzenkirchen, in den Geburtsort meines Vaters, zu schicken, wo dessen Vater gerade der Bürgermeister war. Dort bin ich natürlich aufgenommen worden in die erste Klasse, obwohl ich noch zwei Monate bis zum sechsten Geburtstag hatte. Auf diese Weise bin ich ... .. im Laufe meines Lebens in manchen Situationen zu jung oder gerade jung oder richtig alt gewesen. Was ich manchmal als Vorteil, manchmal als Nachteil empfinden musste. An die Volksschule, erste Klasse, hab ich wenig Erinnerung, weil ich sämtliche Kinderkrankheiten absolviert habe. In Baden, kann ich mich erinnern, dass ich in einer Klasse war, wo ... .. viele Kinder ... im Sommer bloßfüßig hineingekommen sind. Ich hab noch ein Foto vom Abschluss der zweiten oder dritten Klasse. Ich hab meine Mutter gefragt: "Warum ziehen denn die keine Schuhe an?" Hat sie mir gesagt: "Weil die Eltern so arm sind, dass sie ihren Kindern nur im Winter Schuhe anziehen können." "Im Sommer müssen sie bloßfüßig gehen." In den 20er Jahren war das. Eine Erinnerung, die ich nie vergessen werde. Baden hatte ein ... humanistisches Gymnasium und eine Realschule. Real-Gymnasium hat's nicht gegeben dort. Das wurde erst später eingerichtet. Zu meiner Zeit war es also klar: Man geht in das humanistische Gymnasium, man lernt, vor allem als Knabe, Latein und wenn's geht, auch Griechisch. Moderne Fremdsprachen waren nicht gefragt. Nur meine Mutter hat mir schon während der Volksschule Englisch-Nachhilfestunden geben lassen. Ich hab also schon als noch sehr gut lernfähiger Volksschüler eine gute Grundlage in der englischen Sprache erworben. Was mir später im Leben viel geholfen hat. Wir waren ein ziemlich ... starker Jahrgang, Jahrgang '20. Beim Eintritt ins Gymnasium waren zwei Parallelklassen sogar, zu je 30 Schülern. Sehr guter Zusammenhalt und ... .. in keiner Weise in irgendeiner ... .. politischen oder ... rassischen Diskriminierungs-Situation. Wir haben auch, ehrlich gestanden, die ... bürgerkriegsartigen Zustände, die ja hauptsächlich in Wien stattgefunden haben, im ... 34er Jahr und im Jahr '36 bei der Ermordung von Bundeskanzler Dollfuß, das haben wir in Baden gar nicht so richtig mitgekriegt. Wir haben es zur Kenntnis genommen. Kritischer war es natürlich dann im Jahr '38 nach dem Einmarsch der deutschen Truppen. Da hat sich dann herausgestellt, dass der eine oder andere Lehrer, von dem wir es nicht gewusst haben, ein illegaler Nazi war. Unser Klassenvorstand ist z.B. im Handumdrehen kommissarischer Direktor der Schule geworden. Der ... damalige Direktor ist in Pension geschickt worden, obwohl er erst 55 Jahre alt war. Und die vier oder fünf jüdischen Mitschüler, die wir in der Klasse gehabt haben ... Ich muss noch kurz erwähnen: In der Oberstufe, 5. Klasse, sind die zwei Klassen dann schon so reduziert gewesen, dass es mit einer Klasse weitergegangen ist, die auch noch ziemlich groß war. Wir haben mit ungefähr 28 oder 30 Schülern maturiert. Die jüdischen Mitschüler durften noch maturieren. Was dann später aus ihnen geworden ist, muss ich zu meiner Schande gestehen, weiß ich nicht mehr. Die sind irgendwie von der Bildfläche verschwunden. Ausgewandert oder übersiedelt irgendwo anders hin. Jedenfalls ... .. damit ... waren wir schon konfrontiert, dass, wenn jemand nicht ... .. den sogenannten 'Ariernachweis' bis zu den Urgroßeltern, glaub ich, oder Großeltern zumindest erbringen konnte, dass er sich dann nicht mehr Hoffnungen machen durfte auf ein Studium. Es war ja in der Nazizeit eine Wehrdienst-Verpflichtung von zwei Jahren. Meine Überlegung war, ich möchte mein Studium in einem Zug durchziehen und daher den Wehrdienst möglichst rasch hinter mich bringen. Ich war bei der Matura siebzehneinhalb Jahre alt, noch nicht großjährig und musste daher meine Eltern überreden. Ich musste von ihnen die offizielle Bewilligung kriegen, dass ich freiwillig den Wehrdienst absolvieren kann. Was dann gut über die Bühne gegangen ist. Ich hab im Herbst '38 meine Ausbildung in Wien Stammersdorf als Flaksoldat ... begonnen. Und geplant war, nach Ende des Wehrdienstes an der Wiener Uni mit Medizin zu beginnen. Das ist in meinen Papieren ... bei der Aufnahme zum Wehrdienst Gott sei Dank vermerkt gewesen. Dadurch konnte ich zu Kriegsbeginn, um Weihnachten 1939 herum, von einem ... .. Regierungserlass Gebrauch machen, mich zum Studium abkommandieren zu lassen. Als Mitglied der Luftwaffe bei einer Schülerkompanie, die in Wien gerade errichtet worden ist, eine Schülerkompanie der Luftwaffe. Und ich hab zwar in Uniform die ganze Zeit, aber als 'normaler' Student inskribieren dürfen, Vorlesungen besuchen und sogar zu Hause in Baden wohnen und hin- und herpendeln zwischen Wien und Baden. In den ersten ... drei Kriegsjahren. Wenn man ein Studium erstmalig beginnt, fehlt einem natürlich der Vergleich zu vorher. Im Vergleich zu nachher, wie ich selbst dann ... Lehrer an der medizinischen Fakultät war, war es wie Tag und Nacht, denn es war relativ primitiv. Es war nur ein richtiger Frontalunterricht zwischen dem Professor, der vorne gestanden ist, und wir sind alle im Hörsaal gesessen ... .. und haben fromm und bieder ... .. zugehört. Das Medizinstudium hat damals zehn Semester gedauert. Und im Jahr ... '40 und '41 ... .. war eine Trimester-Regelung, sodass ich den vorklinischen Studienabschnitt von fünf Semestern in eineinhalb Jahren unterbringen konnte. Ich habe also schon im Jahr '41 erste klinische Vorlesungen gehört im AKH. Unter den Lehrern damals ... .. hat der Chirurgie-Professor Wolfgang Denk schon besonders herausgeragt, der eine echte Persönlichkeit war und ... einen Hauch von Unnahbarkeit vermittelt hat. Obwohl er eigentlich, wie sich später herausgestellt hat, nicht so unnahbar war, sondern ganz genau gewusst hat, was er will und was er tut. Aber er hat eben ... .. keinen Verbrüderungs-Ansatz ... .. in sich gehabt. Wir haben während der Vorlesungen ... .. von Weitem sehen können, wie Patienten untersucht werden und wie der Arzt zu der Diagnose kommt aufgrund der Röntgenbilder und der klinischen Untersuchung und der Laboruntersuchung. Aber so, wie das dann später der Fall war, dass man in kleinen Gruppen mit Assistenten oder Oberärzten direkt ins Krankenzimmer kommt und dort die Möglichkeit hat, auch Patienten selbst zu untersuchen, das hat es während des Krieges nicht gegeben. Es war auch ein relatives Massenstudium, denn man hat im Krieg naturgemäß mehr Ärzte gebraucht wie im Frieden. Die sollten so rasch wie möglich einsatzfähig werden. Um das ist es damals gegangen. Das hat man auch ... aus dem Unterricht heraus erkennen können. Ja, an und für sich ... .. gibt es da keine herausragenden Ereignisse. Außer, dass ich zwei- oder dreimal die Möglichkeit gehabt hab, in den Zwischenferien ... .. an der Unfallstation vor allem der Klinik von Professor Denk zu hospitieren. Auf diese Weise bin ich in die operative Medizin schon als Student ... hineingezogen worden. Meine Promotion war Anfang Dezember 1944. Und dann musste ich noch einen einmonatigen Sanitätsoffiziers-Lehrgang hinter mich bringen. Und bin mit Anfang Februar ... .. in das Luftwaffenlazarett ... .. Brünn kommandiert worden. Das war ein normales Krankenhaus, das während des Krieges umfunktioniert wurde und hauptsächlich Verwundete zu betreuen gehabt hat. Dort war meine Aufgabe als Jüngster ... .. die Betreuung der nachoperierten Patienten. Die Patienten, die Verbände gehabt haben, Wunden, die zu versorgen waren zum laufenden Verbinden. Ich bin also eigentlich mehr ein Sanitäter gewesen in den paar Monaten, die ich im Krankenhaus Brünn verbracht hab. Also, eine echte ärztliche Tätigkeit war das noch nicht. Wir sind dann, wie die Front immer näher und näher gekommen ist und Wien schon bedroht war, Brünn aber noch nicht, sind wir mit einem Lazarettzug Richtung Westen mit all unseren Patienten ... .. abtransportiert worden. Und wurden dann in einem großen Gutshof außerhalb von Eger untergebracht, wo wir in mehreren Gebäuden unsere Patienten wie in einem Notkrankenhaus untergebracht hatten ... .. und versorgt haben. Dazu sind dann noch Patienten gekommen, die durch die Kriegshandlungen auch Behandlungen benötigt haben. Unter anderem zwei abgeschossene amerikanische Flieger, die wir ebenfalls dort betreut haben. Am 8. Mai bekanntlich war ja dann Schluss mit dem Krieg. Wir sind dort gesessen und haben gewartet, ob jetzt die Russen früher kommen oder die Amerikaner. Zum Glück waren es die Amerikaner, die vom Westen schneller dort waren wie die Russen vom Osten. Wir wurden dadurch an Ort und Stelle, so wie wir waren, mit allem Drum und Dran in Gefangenschaft genommen. Das heißt, nicht abtransportiert, sondern wir haben wie bisher unsere Patienten betreut. Die beiden Amerikaner sind natürlich sofort abgeholt worden, wegtransportiert worden. Sie haben uns aber natürlich ... ein gutes Zeugnis ausgestellt über die Behandlung, die ihnen widerfahren ist. Und, äh ... .. der amerikanische Captain, also, im Hauptmanns-Rang, der für die ... .. Reihe von Notlazaretten, die dort in der Gegend waren, zuständig war, hat jemanden gebraucht, der ihm als Dolmetscher zur Seite steht. Das war dann meine große Chance, dass ich aufgrund meiner Mittelschul-Englischkenntnisse für diese Funktion ausgewählt worden bin und eine Art Sonderstatus gehabt hab in den drei Monaten meiner amerikanischen Gefangenschaft. Es hat uns an nichts gefehlt. Wir haben Medikamente bekommen und Nahrungsmittel von den Amerikanern. Wir waren so lange tätig, bis alle Verwundeten, Verletzten und kranken Patienten, die wir betreut haben, über ein Entlassungslager in die Heimat entlassen werden konnten. Wir waren die Letzten natürlich, die Ärzte, die das auch noch absolvieren durften. Dadurch bin ich erst im August zunächst nach Tirol entlassen worden. Denn russisch besetzte ... .. Wohnorte durfte man nicht angeben. Dorthin haben die Amerikaner ... .. die Angehörigen der deutschen Wehrmacht nicht entlassen, interessanterweise. Das hat sich herumgesprochen. Ich hab einen Onkel mütterlicherseits gehabt, in Bad Kissingen bei Würzburg. Dessen Adresse hab ich angegeben und hab mich nach Bad Kissingen entlassen lassen. Von dort bin ich in kleinen Hopserln über München bis nach Innsbruck gelangt. Das war französisch besetztes Territorium. Von dort konnte ich dann endlich Ende August mit meinen Angehörigen in Baden Verbindung aufnehmen. Ich bin also ... .. von Mai ungefähr ... .. bis Ende August in keinerlei Kontakt mit meiner Familie gewesen. Die wussten nicht, ob ich überlebt hab und wo ich war. Aber damit musste man damals leben. Das ist vielen Tausenden Menschen auch so gegangen. Wie sich eine Möglichkeit geboten hat, von Tirol nach Wien zurückzukommen, hab ich als Allererstes natürlich die Familie aufgesucht. Ich bin aber dann sofort an die Klinik von Professor Denk gegangen, weil ich Chirurg werden wollte. Ich hab gefragt, ob und wann ich eintreten dürfte zu einer Ausbildung. Professor Denk war damals nach einer Operation im Krankenstand. Sein Stellvertreter, Professor Salzer, hat sich noch an mich erinnern können, an meine ... .. an meine Hospitantenzeit an der Klinik. Er hat gesagt: "Jaja, Sie können beginnen, aber zuerst sechs bis zwölf Monate Pathologie." So war es dann auch. Ich hab die Chirurgie-Ausbildung begonnen im Jahr '46. Und das Einzige, was ich zunächst tun durfte und was ich als Student schon gelernt hab, war die Äther-Tropfnarkose. Die Äther-Tropfnarkose war eigentlich das A und O damals. Und die zweite Möglichkeit war die reine Lokal- und Regionalanästhesie. Die ja, wie es vielleicht bekannt ist, in Wien in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts durch Carl Koller eingeführt wurde, der mit Kokain für Augenoperationen, die dadurch schmerzfrei wurden, begonnen hat. Und dann hat man mit Kokain zunächst und dann mit anderen Lokalanästhetika, die künstlich erzeugt worden waren, Infiltrationen gemacht, Nervblockaden. Das war also relativ kompliziert. Das haben die Chirurgen meistens selbst gemacht, diese Regionalanästhesien. Dann hat es auch die Rückenmarksanästhesie gegeben, den sogenannten Kreuzstich, für Operationen in der unteren Körperhälfte. Aber für alles, was oberhalb des Nabels war, musste man ... .. eine Hilfsperson haben, die den Patienten mit Äther-Tropfnarkose in ... den Status der Schmerzfreiheit und Bewusstlosigkeit bringt. Und das war, unverständlicherweise heutzutage, meistens der Jüngste, der die kürzeste Ausbildung gehabt hat. Denn die mit längerer Ausbildung durften schon das Messer nehmen und operieren. Die Jüngsten mussten dafür sorgen, dass die das können, indem sie dem Patienten eine Äthermaske aufgesetzt haben und dann aus einem Tropffläschchen Äther draufgetropft haben, mit dem Patienten gesprochen haben oder ihn haben zählen lassen. Wenn man ein bissel Gefühl, Geschick und Erfahrung zusammengekriegt hat, ist die Sache immer gut gegangen. Nur leider nicht immer. Ich hab in diesem einen Jahr, zwischen Eintritt an die Klinik und ... .. der Delegierung zum Anästhesie-Lehrgang in England hab ich zwei Patienten, eigentlich beide jüngere, gesunde Personen, erlebt, die aus der Narkose nicht wieder aufgewacht sind. Resultat von der Pathologie: entweder eine Überempfindlichkeit oder eine Herzschwäche. Oder irgendetwas ist diagnostiziert worden. Denn der Arzt war ja nicht schuld. Er hat das Beste getan, was zu dem Zeitpunkt die Regel war und was man tun konnte. Es hat halt nichts Besseres gegeben. Dieses Datum ist mir ... ganz genau in Erinnerung. Nicht auf den Tag, aber der Monat. Es war der Juli 1947. Es war eine zwölf- oder fünfzehnköpfige Ärztegruppe. Da waren Kinderärzte, Gynäkologen, aber auch ein sehr bekannter New Yorker Chirurg dabei. Und der brauchte natürlich auch einen Anästhesisten. Er kam aus Iowa City und war damals etwa 35 Jahre alt. Und er hat schon ... .. das erst drei oder vier Jahre vorher eingeführte Curare, das ehemalige indianische Pfeilgift, für die Muskelentspannung dabeigehabt. In Ampullen. Und ein intravenös zu verabreichendes Einschlafmittel. Was ihm gefehlt hat war Lachgas. Das haben wir noch nicht gehabt. Aber er hat Äther mit Sauerstoff ... vermischt, und das hat er dem Patienten zugeführt mit einem Schlauchsystem. Er hat einen sogenannten Waters' Canister mit dabeigehabt, mit Atemkalk gefüllt. Am anderen Ende von diesem Kanister war ein Ballon, mit dem er in Richtung Patienten und über ein Ausatmungsventil das Ganze in den Operationssaal, in die Atmosphäre vom Operationssaal hinausblasen konnte. Es war an und für sich eher primitiv, aber es war effektvoll, weil der Patient, nachdem er intubiert war, das heißt, dass ein Gummischlauch in die Luftröhre platziert war, während einer Operation am offenen Brustkorb ... .. beatmet werden konnte und dadurch die Lunge nicht kollabiert ist, sondern Sauerstoff über die Lungen weiterhin zugeführt werden konnte. Das war das große A und O, das es bei uns nicht gegeben hat. Es klingt jetzt selbstverständlich und eigentlich watscheneinfach, aber, wie gesagt, man hat uns das erst einmal vorführen müssen. Erst wie unsere Operateure gesehen haben, um wie viel besser die Patienten dran sind mit einer solchen Kombinations-Narkose mit künstlicher Beatmung oder Atmungsunterstützung, haben sie befunden: Das müssen wir auch haben. Professor Denk hat schon am nächsten Tag, nachdem die ersten Operationen gemacht worden sind, gesagt, er möchte haben, dass mindestens einer seiner jüngeren Kollegen sich der Erlernung dieser Narkose-Methoden unterzieht. Da war ich der Erste, der gesagt hat: "Das möchte ich gerne machen." Er hat dann beim British Council ein sechsmonatiges Stipendium für mich erwirkt. Nach einem Sprachtest bin ich sofort in den Genuss dieses Stipendiums gekommen. Ich konnte mit 1. Oktober diese sechs Monate Ausbildungszeit, besser gesagt 'Anlernzeit', in England verbringen. Das war dann im selben Jahr. Im Sommer waren die Amis bei uns und mit 1. Oktober hab ich bereits die Anästhesie-Basisausbildung beginnen können. Im letzten Monat meiner Tätigkeit ... .. hat mich einer meiner englischen Lehrer ... .. darauf aufmerksam gemacht, dass es in Stockholm bereits eine Anästhesisten-Gruppe gibt. Der Leiter dieser Gruppe wäre ein Freund von ihm und er könnte mir die Verbindung herstellen, was ich sehr begrüßt hab, und die Zustimmung war sofort da. Ich bin dann mit dem Schiff über die Nordsee hinüber ... .. nach Göteborg. In Stockholm alles ... .. per Bahn und so. Ich wurde sehr freundlich und nett empfangen von Herrn Professor, damals noch Dozent, Gordh. Der seinerseits eine Ausbildung ... .. in den USA absolvieren konnte und gerade noch vor Kriegsbeginn nach Schweden zurückgekommen ist. Er hat dann dort begonnen, die modernen Anästhesie-Methoden zu lehren und zu verbreiten. Das hat mich bestärkt ... .. in dem Willen, das Gleiche auch für Österreich ... .. nach meiner Rückkehr in die Wege zu leiten. Ich bin dann nach Wien zurück. Professor Denk hat mir zwei jüngere Kollegen, oder für mich gleichaltrige Kollegen zugeteilt, denen ich die Intubation beigebracht hab und wie man mit dem Beatmungssystem die Lungen ... in Gang hält und die Sauerstoffversorgung der Patienten. Und wir haben frisch-fröhlich Lungenoperationen gemacht, nur jetzt mit viel größerer Sicherheit und mit kaum einer Mortalität im Vergleich zu früher. Und dazu ist noch gekommen, dass wir zwar keine modernen Narkosegeräte noch bekommen konnten irgendwoher aus dem Ausland. Aber es hat ... .. Bestände in der amerikanischen Besatzungsarmee gegeben von Narkosegeräten, transportablen Narkosegeräten, die verpackt in Kisten waren, die die Amerikaner zurücktransportieren hätten müssen. Die haben sie auf den Markt gebracht, und wir haben sie sozusagen gratis bekommen und haben sofort drei oder vier Narkosegeräte an der Klinik gehabt, die wir gleichzeitig in Betrieb nehmen konnten. Ich hab in New York eine komplette Ausbildung ... .. von insgesamt 15 Monaten gehabt ... .. und durfte antreten zur Facharztprüfung. Zunächst schriftlich und nach dem Bestehen der schriftlichen war auch eine mündliche Prüfung. Ich bin mit dem Diplom eines Fellow of the American College of Anesthesiologists nach Wien zurückgekehrt. Das heißt, ich war also auf jeden Fall schon einmal der Einäugige unter den Blinden, wenn Sie so wollen. Ich hatte volle Unterstützung von meinem Chef, Professor Denk, gehabt, dem ich vorgeschlagen hab, einen durchgehenden Anästhesie- dienst an seiner Klinik zu machen. Es hat sich dann die Frauenklinik, die sich im gleichen Haus befand, dazugeschlagen. Es hat sich die HNO-Klinik beteiligt. Es sind Ärzte von anderen Krankenhäusern weiterhin gekommen. Wir haben aus dem Vollen schöpfen können. Es waren alles Anlernlinge, aber alle, alle ... .. voll Ambition und überzeugt, dass dieses Fach, das sie beginnen, auch Zukunft haben wird. So ist es dann Schritt für Schritt weitergegangen. Wir haben die "Gesellschaft für Anästhesie" mit wohlwollender Unterstützung von Professor Denk ins Leben gerufen. Ein Jahr später haben wir in Salzburg den ersten österreichischen Anästhesie-Kongress organisiert. Unser Schirmherr Professor Denk hat diesen Kongress eröffnet. Er war überhaupt damals eine sehr einflussreiche Persönlichkeit. Er war schon knapp vor seiner Emeritierung. 1954 ist er dann in die Pension gegangen. Er war nicht nur Klinikvorstand, er war auch einmal Rektor der Wiener Universität. Und er war dann bis ein paar Jahre nach seiner Emeritierung der Präsident des Obersten Sanitätsrates. Das hat natürlich auch geholfen, noch in den 50er Jahren ... .. das Fach Anästhesiologie mit den Ausbildungs-Bestimmungen, die wir vorgeschlagen haben, offiziell ins Leben zu rufen. Das ist noch vor Beginn des Kongresses 1952 über die Bühne gegangen. Auch die Zeitschrift haben wir noch in den ersten Monaten des Jahres '52 erstmals herausbringen können. Und der Zusammenschluss der drei deutschsprachigen Gesellschaften, die alternierend alle zwei Jahre eine solche Tagung dann veranstaltet haben, hat den Deutschen, den Schweizern und uns natürlich geholfen, weil wir etwas stärker waren als nur in unserem eigenen Land jeweils alleinstehend. Rechtzeitig vor Beginn des ersten Anästhesie-Kongresses in Salzburg erschien die erste Nummer der neuen Zeitschrift "Der Anaesthesist" und zwar im April '52. Die Herausgeber, ein deutscher Kollege, ein Schweizer und ich, halten fest, "dass mit der Gründung dieser Zeitschrift dokumentiert wird, dass die Anästhesiologie im deutschen Sprachraum als Fach anerkannt ist. Das war unumgänglich, weil die modernen Anästhesie-Verfahren eine diffizile und vielfältige Kunst geworden sind, die der Chirurg als Nebentätigkeit nicht mehr einwandfrei beherrschen kann." "Sie erfordern Spezialkenntnisse und Spezialfertigkeiten, die nur durch eine gründliche und entsprechend lange ärztliche Ausbildung erworben werden können." Das schließt ab mit dem Satz: "Alle interessierten Kollegen sind zur Förderung des jungen Fachgebietes und seiner Zeitschrift herzlich aufgefordert. Die Herausgeber." Das war das erste Heft 1952. Und so sieht dieses Heft jetzt aus, im 61. Jahrgang, Pardon, im ... .. 61. Jahrgang. Also, seit über 60 Jahren erscheint diese Zeitschrift. Damals war es alle zwei Monate nur und jetzt natürlich monatlich, schon seit vielen, vielen Jahren. Sie wird nach wie vor ... als Zeitschrift der drei deutschsprachigen Anästhesie-Gesellschaften betrieben. Also, die Anfänge waren gemacht und es haben sich in ganz Europa, praktisch in allen Ländern, Anästhesie-Gesellschaften gegründet. Und ... .. drei Jahre später war es dann soweit, dass nach entsprechender Vorbereitungsarbeit beim ersten Weltkongress für Anästhesiologie in Scheveningen in Holland eine "World Federation of Societies of Anaesthesiologists" gegründet wurde. Es waren damals 27 Gesellschaften, die offizielle Delegierte entsandt haben und die Mitgliedschaft erworben haben. Der österreichische Delegierte war damals ich. Und die Statuten haben es zugelassen, dass im Exekutiv-Ausschuss der "World Federation" ein deutschsprachiger Anästhesist ... .. berufen werden kann und gewählt werden kann. Und die drei deutschsprachigen Gesellschaften haben sich auf meine Person geeinigt. Ich bin also für zwei Perioden bis zum dritten Weltkongress, der war dann in Südamerika in São Paulo, durch einen anderen Deutschen, Deutschsprachigen ersetzt worden, weil ich in der Zwischenzeit zum Sekretär des Anästhesie-Weltbundes gewählt wurde. Der bisherige Sekretär ist aufgestiegen zum Präsidenten. Und als Sekretär des Weltbundes ist die ganze Korrespondenz und alles, was in der weiteren Folge in den nächsten acht Jahren auf diesem Sektor geschehen ist, in Wien zentriert gewesen. Denn als Sekretär ist ... .. der Sitz dieses Anästhesie-Weltbundes in mein Sekretariat an der Klinik transferiert worden. In weiterer Folge bin ich dann nach zwei Amtsperioden als Sekretär meinerseits zum Präsidenten gewählt worden als fünfter Präsident dieses Anästhesie-Weltbundes. Das war beim Kongress in Kyoto, wo der jetzige Kaiser als Kronprinz der offizielle Gastgeber und Eröffner des Kongresses war. Auf diese Weise bin ich damals dem jetzigen Kaiser von Japan persönlich vorgestellt worden. Eine sehr eindrucksvolle Persönlichkeit und ist es natürlich immer noch. Und ich bin stolz, dass ich diese Gelegenheit gehabt hab. Mit der Einführung der Intratracheal-Narkose war es also möglich Lungen-Operationen, Operationen an der Speiseröhre und dergleichen durchzuführen. Aber am Herzen war es natürlich noch so, dass man ohne Stilllegung des Herzens die allergröbsten Dinge erst machen konnte. Beim Kongress in London, vor Beginn meiner Grundausbildung, waren die ersten zaghaften, das war der Chirurgen-Kongress, die ersten zaghaften ... .. Hinweise darauf, dass man auch am Herzen einmal operieren wird können. Aber woran es noch gemangelt hat, waren entsprechende Maßnahmen, um die Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Gehirns während der Herzoperation sicherzustellen. Da hat es zwei Möglichkeiten gegeben. Die erste war eine eher komplizierte, aber sie hat funktioniert. Man musste die Patienten auf Körpertemperaturen in der Größenordnung von 27, 28 Grad herunterkühlen und konnte dann zehn Minuten lang am Herzen operieren, weil das Gehirn in diesem Kühlungszustand ... .. die ausgefallene Sauerstoffversorgung toleriert hat. Wir haben also Herzpatienten ... .. in der Narkose in Badewannen, die mit Kühlwasser gefüllt waren, hineingelegt. Wir haben sie unter Messen der Temperatur und natürlich EKG etc. auf diese Temperaturen heruntergebracht und dann auf den Operationstisch gelegt. Geschwind haben wir den Brustkorb aufgemacht und Herzklappen-Operationen gemacht, aber einfache. Nicht einen kompletten Herzklappen-Ersatz, sondern nur eingehängte Klappen aufgesprengt. Oder auch Verbindungen hergestellt zwischen den Herzkammern bzw. Septumdefekte zunähen können. Also, relativ kleine Herzoperationen, Herzeingriffe durchgeführt. Aber diese Phase hat nur ... .. fünf, sechs Jahre gedauert in den 60er Jahren. Dann sind Herz-Lungenmaschinen entwickelt worden in den USA, in England und Deutschland. Und ab den ... .. 80er Jahren, beginnenden 80er Jahren, Ende der 70er Jahre schon hat man mit Herz-Lungenmaschinen auch bei uns in Österreich operiert. Mit gutem Erfolg. Später kamen dann noch die Transplantations-Operationen. Die ersten Transplantationen waren relativ einfach. Nieren. Da war ja kein Problem mit der Sauerstoffversorgung. Die Herz-Transplantationen waren natürlich erst möglich, wie man wirklich gut funktionierende Herz-Lungenmaschinen eingeführt hat. Das ist nicht direkt das Ressort des Anästhesisten gewesen, aber ... .. die Zusammenarbeit im Team war natürlich von großer Bedeutung. Die Anästhesie ist ja ein zentrales ... Ergänzungsfach und ... Unterstützungsfach. Nicht nur für die Chirurgie, sondern für eine ganze Reihe von anderen Spezialfächern der modernen Medizin. Unter anderem auch in der Geburtshilfe, wo wir schon früh die Möglichkeit gehabt haben, durch eine besonders verfeinerte Kombination der Anästhesie-Substanzen für das zur Welt kommende Kind die schonendst mögliche Narkose zu geben. Bei gleichzeitiger sicherer Schmerzfreiheit für die werdende Mutter. Die Pädiatrie hat sich mit den Gynäkologen zusammen zu einer gemeinsamen Tätigkeit im Kreißsaal ... .. bekannt auf dem Gebiet der sogenannten Perinatologie, also, für die ganze Phase vor, während und nach der Geburt. Der Dritte im Bunde ist dann der Anästhesist geworden, weil ja dazu auch eine Narkose einerseits und andererseits eine eventuell notwendige Reanimation in das Fachgebiet der Anästhesiologie fällt. Daher hat's bei der Gründung der Österreichischen Perinatologischen Gesellschaft in den 70er Jahren nicht nur Gynäkologen, Geburtshelfer und ... .. Kinderärzte gegeben, sondern auch Anästhesisten. Ich habe die Ehre gehabt, bei der Gründung in den Vorstand gewählt zu werden und einige Jahre Vorsitzender dieser Gesellschaft zu sein. Wien nach dem Zweiten Weltkrieg, wie ich im Herbst '45 zurückgekommen bin, war wie ein ... .. waidwundes Tier, das erst wieder ... .. von den Schäden des Krieges ... geheilt werden musste. Aber es ist erfreulich, wie rasch es, vor allem nach dem Abzug der Besatzungstruppen 1955, zu einer enormen ... .. Entwicklung auf dem ... .. Sektor der Kultur ... .. und natürlich auch der Medizin gekommen ist. Von dem ... vor allem die Wiener Bevölkerung ... .. sehr profitieren konnte im Laufe dieser Jahre der Entwicklung zur Normalität. Ich würde sagen, ab 1970 ... .. war Wien überhaupt eine aufblühende, kulturell ... enorm aktive Stadt. Und es war ein Vergnügen, die Theater und die Konzerte und das alles zu besuchen. Das hat die schrecklichen Kriegsjahre und die Jahre davor komplett ... in Vergessenheit geraten lassen, Gott sei Dank. Wir dürfen dankbar sein, dass wir in einer so schönen Stadt leben dürfen, die ja auch, wie der Vergleich mit anderen ... .. Hauptstädten oder Großstädten immer wieder ... .. auch ganz offiziell zeigt, eine der lebenswertesten Städte auf der Welt überhaupt ist. Und ich bin froh, dass ich nicht nur in Wien geboren wurde, sondern auch den größten Teil meines Lebens bis ins hohe Alter in dieser Stadt verbringen konnte. Dadurch, dass ich ja viel in der Welt herumgekommen bin, habe ich den echten direkten Vergleich. Es war wunderschön in Australien, in Südafrika, in Südamerika, in Asien. Aber jedes Mal, wenn ich von einer größeren Reise zurückgekommen bin, hab ich mit großer Freude wieder in Wien Station gemacht, tief durchgeatmet und mir gesagt: "Du bist eigentlich ein glücklicher Mensch und musst dankbar sein, dass du hier in dieser wunderschönen Stadt leben darfst und zu Hause bist."  

Archiv-Video vom 12.08.2014:
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Otto Mayrhofer-Krammel (Anästhesist)

Wir und Wien - Erinnerungen Der am 2.November 1920 in Wien geborene Otto Mayrhofer - Krammel wurde bereits 1952 als einer der Ersten in Österreich Facharzt des im Juli 1952 offiziell etablierten Fachgebiets Anästhesiologie. Bereits im Jahr zuvor hatte er die Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie gegründet, der er als erster Präsident vorstand. Er habilitierte 1955 und wurde 1961 zum außerordentlichen Professor und Vorstand des Instituts für Anästhesiologie der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. Von 1972 bis 1976 fungierte er zudem als Präsident der World Federation of Societies of Anaesthesiologists, die er 1955 mitbegründet hatte. 1967 wurde Mayrhofer - Krammel Professor und Vorstand der Universitätsklinik für Anästhesie und Intensivmedizin.

Länge: 51 Min. 54 Sek.
Produktionsdatum: 2013
Copyright: Stadt Wien

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Länge: 2 Min. 47 Sek. | © Stadt Wien / KOM

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