Ihre aktuelle Position:
  1. wien.at
  2. Video

Mitschrift

Der Gallitzin- oder auch Wilhelminenberg im Westen von Wien - eine idyllische Gegend mit Weingärten, viel Natur und einigen Sehenswürdigkeiten. Dazu zählt neben dem Schloss Wilhelminenberg vor allem auch die Jubiläumswarte auf einer Höhe von 450 Metern. Hier, bei diesem bekannten Aussichtsturm liegt gut versteckt, unter der Erde verschüttet, der sogenannte Schirach-Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Benannt nach dem damaligen Reichsstatthalter und Gauleiter Baldur von Schirach, lag dieser Gaugefechtsstand inmitten eines damals militärischen Sperrgebiets.

Marcello La Speranza, Historiker: "Es war hier schon 1940, also in den ersten Kriegsjahren, war hier eine Befehlsstelle. Das waren einfache militärische Baracken, aber in Expansion des Luftkrieges hat man sich dazu entschlossen, auch einen bombensicheren Befehlsstand hier einzurichten."

Schichtweise waren hier junge Gymnasiastinnen als Nachrichtenhelferinnen verpflichtet. Sie hatten Meldungen über die alliierten Luftflotten aufzuzeichnen, zu protokollieren und weiterzuleiten.

Auch der berühmte "Kuckuck", eine Luftwarnung für die Wiener Bevölkerung, wurde von hier aus ausgegeben. Natürlich diente der Bunker auch dem Überlebensschutz der NS-Funktionäre.

Marcello La Speranza, Historiker: "Hier am Gallitzinberg, das ist von der Stadt Wien ein bisschen exponiert, weil man wollte nicht direkt im Stadtgebiet die ganze NS-Prominenz drinnen haben, weil wenn es zu heftigen Bombardements kommt, dass die ganze NS-Führungsspitze nicht auch zu Tode kommt, hat man hier auf dieser exponierten Lage außerhalb vom Stadtgebiet quasi diesen Bunker errichtet."

Der Historiker Marcello La Speranza beschäftigt sich schon seit Jahren mit der Aufarbeitung der baulichen Hinterlassenschaften aus der Kriegszeit. Er sieht die teilweise erhaltenen Bunker der Stadt als Bau- und Puzzlesteine der zukünftigen Archäologie.

Marcello La Speranza, Historiker: "Ja, gerade diese baulichen Hinterlassenschaften also von der Bunkerlandschaft, das ist relativ noch nicht gut dokumentiert. Und ich denke mir, das ist auch ein Teil der Wiener Geschichte, ein Teil der Wiener Stadtgeschichte, die mehr oder weniger Jahrzehnte lang nicht beachtet worden ist. Und das Faszinierende ist, dass diese Sachzeugnisse, also diese Betonreste des Dritten Reiches auch wert sind, die auch dokumentarisch zu erfassen, zu dokumentieren, zu zeichnen, dokumentarisch aufzunehmen. Quasi das sind hier Hot-Spots der NS-Geschichte."

Nach Plünderungen durch die Bevölkerung und immer neuen Versuchen, den Bunker illegal zu betreten, hat man sich dazu entschlossen den Zugang zum Bunker zu sprengen. Seitdem zeugen nur noch Betonreste von der NS-Zeit am Wilhelminenberg.

Archiv-Video vom 28.04.2014:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

stadtUNbekannt - Die Überreste des Schirachbunkers am Wilhelminenberg

Der Gallitzin- oder auch Wilhelminenberg im Westen von Wien - eine idyllische Gegend mit Weingärten, viel Natur und einigen Sehenswürdigkeiten. Hier bei der Jubiläumswarte liegt gut versteckt, unter der Erde verschüttet, der sogenannte Schirachbunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Benannt nach dem damaligen Reichsstatthalter und Gauleiter Baldur von Schirach. Mittlerweile zeugen nur noch Betonreste von der NS-Zeit am Wilhelminenberg.

Länge: 2 Min. 55 Sek.
Produktionsdatum: 2014
Erstausstrahlung: 29.04.2014
Copyright: Stadt Wien

Aktuelle Videos

Tiefengeothermie Aspern

Tiefengeothermie Aspern

Seit Dezember 2024 wird für die neue Tiefengeothermie-Anlage in Aspern mehr als 3.000 Meter in die Tiefe gebohrt. Die 1. Tiefengeothermie-Anlage der Stadt ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung Wiens. Die Anlage im 22. Bezirk soll nach ihrer Fertigstellung in das Fernwärmenetz einspeisen und dann den Bedarf von 20.000 Wiener Haushalten emissionsfrei decken. Gebaut wird die Anlage von deeep, einem Joint Venture von OMV und Wien Energie.
Länge: 1 Min. | © Stadt Wien / KOM
Dr. Georg Psota im Gespräch mit Gesundheitsstadtrat Peter Hacker

Dr. Georg Psota im Gespräch mit Gesundheitsstadtrat Peter Hacker

Mit der Pensionierung von Dr. Georg Psota geht eine Ära bei unseren Psychosozialen Diensten zu Ende. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker hat Georg Psota zu diesem Anlass interviewt. Georg Psota war 40 Jahre beim PSD, davon 15 Jahre als Chefarzt. Im Interview spricht er über die Meilensteine seiner beeindruckenden Laufbahn gesprochen, über Entwicklungen in der Psychiatrie allgemein – und auch darüber, was ihm dabei hilft, mit einem fordernden Arbeitsalltag und den andauernden Krisen umzugehen.
Länge: 27 Min. 57 Sek. | © Stadt Wien / KOM
Wiener Frauenwoche in Liesing

Wiener Frauenwoche in Liesing

Von 3. - 8. März findet heuer bereits zum 2. Mal die Wiener Frauenwoche statt. Dabei gibt es auch wieder einige Angebote in Liesing: eine Impfaktion bei uns in der Bezirksvorstehung, eine Ausstellung im Kunstsalon 23, eine Filmvorführung im Haus der Begegnung, eine Diskussionsveranstaltung oder auch Workshops für Mädchen von Wien Kanal und Wiener Wohnen. Alle Infos zu unseren aber auch den wienweiten Aktionen gibt es unter wienerfrauenwoche.at Darüber hinaus gib es am 20. März um 19 Uhr im Festsaal der Bezirksvorstehung eine Lesung "Lass das, das schickt sich nicht oder jetzt erst recht!". Alle Aktionen sind kostenlos!
Länge: 3 Min. 15 Sek. | © Donaukanal TV
ÖBB Doppelstockzüge werden im Eiskanal getestet

ÖBB Doppelstockzüge werden im Eiskanal getestet

Tests bei extremen Wetterbedingungen im weltweit größten Klima-Wind-Kanal, neuer Cityjet Doppelstock ab 2026 in der Ostregion auf Schiene Der neue ÖBB Cityjet Doppelstock wird derzeit in einer der weltweit größten Wettermaschinen auf Herz und Nieren geprüft. Im Klima-Wind-Kanal des Rail Tec Arsenals werden aktuell an den Fahrzeugen Tests bei extremen Wetterbedingungen, wie Temperaturen von - 25 Grad bis + 40 Grad oder Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 km/h, durchgeführt. Der Zug muss den höchsten Ansprüchen in Bezug auf Sicherheit, Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit sowie Komfort und Umweltfreundlichkeit gerecht werden - und das bei jeder Witterung.
Länge: 41 Sek. | © Stadt Wien / KOM

wien.at TV Kanäle