Die Wiener Bezirkswappen

Jeder der 23 Wiener Bezirke hat seine Eigenheiten wie etwa das Bezirkswappen, das Aufschluss über den Charakter und die Persönlichkeit des jeweiligen Bezirks gibt.

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1. Bezirk / Innere Stadt

Das Wappen des 1. Bezirks zeigt ein weißes Kreuz auf rotem Grund. Der Wappenschild ist gleichzeitig das Wappen der Stadt Wien und des Landes Wien.

Das Wappen zum Herunterladen:


Bedeutung

Die Stadt Wien dehnte sich vom 13. Jahrhundert bis zum 19. Jahrhundert nur über den ersten Bezirk aus. Er ist somit der älteste Kern der Stadt und führt als Wappen immer noch das charakteristische Balkenkreuz. Das Wappen der Stadt Wien ist erstmals in den 70er-Jahren des 13. Jahrhunderts auf den so genannten "Wiener Pfennigen" belegt.

Vermutlich geht der Wappenschild auf die Fahne der kaiserlichen Truppen im Mittelalter zurück. Die Sturmfahne der Truppen zur Zeit Rudolfs I. (1218 bis 1291) war ähnlich gestaltet. Es ist zu vermuten, dass diese Fahne als Vorbild für das Wappen galt.

2. Bezirk / Leopoldstadt

Das Wappen des 2. Bezirks ist dreigeteilt. Die Grundfarben der Wappenfelder sind silber, grün und blau. Der Wappenschild vereint in den drei Feldern die ehemals selbstständigen Gemeinden Leopoldstadt, Jägerzeile und Zwischenbrücken.


Bedeutung

Leopoldstadt

Das Motiv des Heiligen Leopold symbolisiert Leopoldstadt.

Der Heilige Leopold steht vor silbernem Hintergrund auf einer grünen Wiese. Er trägt einen blauen Rock mit goldenem Schwert, einen roten, hermelinbesetzten Mantel und den österreichischen Herzogshut. In der rechten Hand hält er ein Kirchenmodell, in der linken das niederösterreichische Banner (fünf goldene Adler auf blauem Grund).

Der Heilige Leopold ist der Patron der Leopoldstädter Pfarrkirche und Namenspatron des Kaisers.

Das Gebiet hieß ursprünglich "Werd gegenüber dem Roten Turm", dann "Niederer Werd" und schließlich "Unterer Werd" (Werd bedeutet Insel). 1670 wurde die jüdische Bevölkerung vertrieben. An der Stelle der Neuen Synagoge wurde eine Kirche errichtet, die dem Heiligen Leopold, Namenspatron des Kaisers, gewidmet war. Gleichzeitig entstand der Name "Leopoldstadt".

Jägerzeile

Der Hubertushirsch symbolisiert die Jägerzeile.

Vor grünem Hintergrund auf einer grünen Wiese steht auf drei Beinen der silberne Hirsch. Er trägt ein zwölfendiges, goldenes Geweih. Aus seinem Haupt wächst zwischen den Geweihstangen ein goldenes Kreuz.

Der Hubertushirsch ist das Symbol der Jäger und der Jagd.

Der Name stammt von einer Ansiedlung pensionierter Hofjäger von Kaiser Maximilian II. (1527 bis 1576). Diese wurde in der Venediger Au errichtet.

Zwischenbrücken

Das Symbol des Heiligen Johannes Nepomuk steht für den Bezirksteil Zwischenbrücken.

Auf blauem Grund ist eine rote Zunge im goldenen Heiligenschein abgebildet. Der Heiligenschein ist mit fünf fünfstrahligen goldenen Sternen bestückt. Der Legende nach soll der Heiligenschein des Brückenpatrons mit fünf leuchtenden Sternen an jener Stelle aufgeschienen sein, an der er unterging. Der Geistliche Johannes Nepomuk wurde in der Moldau ertränkt, weil er sein Beichtgeheimnis nicht verraten hatte.

Der Heilige Johannes Nepomuk ist der Patron der Brücken.

Die Bezeichnung steht für das zwischen dem Donaustrom und dem mittleren Donauarm gelegene Gebiet. Die Benennung erfolgte, als man dort Brücken über den Fluss errichtete und das Gebiet somit "zwischen den Brücken" lag.

3. Bezirk / Landstraße

Das Wappen des 3. Bezirks ist dreigeteilt. Die Grundfarben der Wappenfelder sind silber, blau und rot. Der Wappenschild vereint in den drei Feldern die ehemals selbstständigen Gemeinden Landstraße, Erdberg und Weißgerber.


Bedeutung

Landstraße

Der Heilige Nikolaus symbolisiert den Bezirksteil Landstraße.

Auf silbernem Grund auf grüner Wiese steht der Heilige Nikolaus im bischöflichen Ornat. Er trägt einen silbernen Rock und einen roten Mantel mit blauem Innenfutter. In der rechten Hand hält er drei auf einem Buch liegende goldene Kugeln. Seine linke Hand umfasst den goldenen Krummstab.

Die drei goldenen Kugeln soll der im vierten Jahrhundert lebende Heilige an die Töchter eines verarmten Edelmannes verschenkt haben, um sie aus dem Leben als Straßenmädchen zu befreien.

Der Heilige Nikolaus war der Patron des Frauenklosters Sankt Niklas. Dieses stand früher an der Landstraße.

Die Siedlung entstand unter der Bezeichnung Niklasvorstadt, nach dem dortigen Niklaskloster. Der Name ist bis ins Jahr 1200 zurückzuverfolgen. Der Name Landstraße leitet sich von der hier durchziehenden Römerstraße ab. "Landstrazz" wurde erstmals 1302 urkundlich erwähnt.

Erdberg

Die Erdbeere symbolisiert die ehemalige Gemeinde Erdberg.

Auf blauem Grund wachsen aus einer grünen Wiese zwei silberne Erdbeerblüten. Sie werden von einer hängenden roten Erdbeere mit zwei grünen Blättern ergänzt.

Es handelt sich bei diesem Symbol um ein redendes Wappen. Dieses führt auf eine unrichtige Namensableitung aus der nach einer Befestigungsanlage benannten Gemeinde Erdberg zurück.

"Ertpurch" ist erstmals 1192 belegt. Eine aus Erde gebaute Befestigung diente als Zufluchtsstätte und wurde später als Erdberg bezeichnet. Im zwölften Jahrhundert stand eine solche Burg nahe dem heutigen Kardinal-Nagl-Platz.

Weißgerber

Die Böcke als Motive aus der Gerberzunft symbolisieren die Weißgerber.

Auf rotem Grund sind zwei anspringende Böcke das Hauptmotiv der Weißgerber. Auf einer grünen Wiese sind zwei einander zugewandte, anspringende silberne Böcke abgebildet. Zwischen ihnen steht ein grüner Strauch. Die Böcke entstammen verschiedenen Zunftwappen der Gerberzunft. Sie repräsentieren das von den Gerbern bearbeitete Leder. Der Strauch steht für die Gewinnung der Gerberlohe, der pflanzlichen Gerbstoffe.

Der Name entstand durch die Rot- und Weißgerber. Ihnen wurden flussabwärts, außerhalb der Stadt, Wohnsitze zugewiesen. Grund war die Geruchsbildung und Wasserabhängigkeit ihres Gewerbes.

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4. Bezirk / Wieden

Das Bezirkswappen der Wieden ist in seiner heute verwendeten Form erst im vorvorigen Jahrhundert entstanden. Es ist eine Kombination der Wappen der drei Vorstädte Wieden, Schaumburgergrund und Hungelbrunnen, die auf dem Gebiet des heutigen 4. Bezirkes lagen.


Bedeutung

Wieden

Die Wieden wird durch einen Weidenbaum symbolisiert. Das beruht auf einer Fehlinterpretation des Namens Wieden, der sich in Wahrheit vom "Widum" von Sankt Stephan ableitet, in dessen Besitz sich der größte Teil der Wieden von 1137 bis 1723 befand.

Schaumburgergrund

Die Vorstadt Schaumburgergrund (Grenzen Favoritenstraße - Rainergasse - Schaumburgergasse - Wiedner Hauptstraße - Schönburgstraße ohne Wirtschaftskammer Österreich - Rainergasse - Johann Strauß Gasse - Schelleingasse - Schönburgstraße - Wiedner Gürtel) entstand 1813 bei der Parzellierung der Gründe um das Starhembergische Palais in der Rainergasse. Der Name kommt von den Grafen von Schaunberg, einem mächtigen oberösterreichischen Geschlecht, von dem die Starhemberge im 16. Jahrhundert einen Maierhof und Weingärten in dieser Gegend erbten. Aus dem Maierhof entstand später die Favorita (Theresianum). Das Wappenteil zeigt den Stephansturm, umgeben von Mauern, auf der starhembergischen Grafenkrone. Es ist ein Teil des starhembergischen Wappens, das an die Verteidigung Wiens 1683 durch Rüdiger von Starhemberg erinnert, der auf der Wieden Besitzer des Freihauses war.

Hungelbrunnen

Von dieser kleinsten Wiener Vorstadt lag ein Teil auf der Wieden auf der linken Seite der Wiedner Hauptstraße zwischen Schönburgstraße, Rainergasse und Trappelgasse. Das Wappen zeigt einen Brunnen flankiert von den Heiligen Petrus und Florian (Florianikirche in Matzleinsdorf). Über dem Brunnen schwebt der Landespatron von Niederösterreich, der Heilige Leopold.

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5. Bezirk / Margareten

Das Wappen des 5. Bezirks ist sechsgeteilt. Die Grundfarben der Wappenfelder sind rot, silber, blau gold und rot. Die Grundfarbe des Herzschildes ist gold. Der Wappenschild vereint in den sechs Feldern die ehemals selbstständigen Gemeinden Margareten, Nikolsdorf, Matzleinsdorf, Hundsturm, Laurenzergrund und Reinprechtsdorf.


Bedeutung

Margareten

Die Heilige Margareta von Antiochia symbolisiert den Bezirksteil Margareten.

Der Herzschild im Wappen des 5. Bezirks ist das Margaretener Wappen. Auf goldenem Grund ist die Figur der Heiligen Margareta abgebildet. Sie sitzt, ein schwarzes Kreuz haltend, auf Wolken. Unter ihr liegt ein grüner Drache auf dem Rücken. Das Wappen ist ein sprechendes Wappen und bildet die Legende ab: Die Heilige Margareta wurde im dritten Jahrhundert während der Christenverfolgung eingekerkert. Der Teufel soll ihr der Legende nach in Gestalt eines Drachens erschienen sein. Als sie ihm ein Kreuz entgegen hielt, zersprang der Drache.

Der Heiligen Margareta von Antiochia wurde im Margaretener Schloss Ende des 14. Jahrhunderts eine Kapelle gestiftet. Der Name der ehemaligen Gemeinde geht auf sie zurück.

Nikolsdorf

Der Heilige Nikolaus steht für den Bezirksteil Nikolsdorf. Er steht vor rotem Hintergrund auf einer grünen Wiese. Er trägt einen silbernen Rock, einen blauen, mit Gold verzierten Mantel und auf dem Kopf eine blaue Mitra. In seiner rechten Hand hält er einen Krummstab. In der linken Hand liegt ein aufgeschlagenes Evangelienbuch.

Der Name Nikolsdorf rührt von Nikolaus Oláh, dem Erzbischof von Gran (im heutigen Ungarn). Er war Mitte des 16. Jahrhunderts Besitzer der Herrschaft Margareten. Da er eine planmäßig angelegte Siedlung erbauen ließ, wurde diese ihm zu Ehren "Nikolausdorf" genannt. Eine Verballhornung des Namens führte zum heutigen Namen Nikolsdorf.

Matzleinsdorf

Der Heilige Florian steht als Symbol für Matzleinsdorf. Vor silbernem Hintergrund steht der Heilige Florian auf einer grünen Wiese. Er trägt das goldene Gewand eines römischen Kriegers mit einem blauen Mantel und einen Helm mit rotem Federbusch. Mit der rechten Hand leert er einen hölzernen Wassereimer. Die linke Hand hält eine silberne Fahne mit rotem Kreuz.

Der Heilige Florian ist der Patron der Matzleinsdorfer Pfarrkirche.

Die ehemalige Gemeinde Matzleinsdorf ist seit 1130 belegt als "Mazelinestorf". Abgeleitet ist der Name vom männlichen Vornamen Mazo, Mazelin.

Hundsturm

Der Bezirksteil wird durch ein sprechendes Wappen symbolisiert, den Hundsturm. Auf blauem Hintergrund steht ein silberner Turm auf einer grünen Wiese. Aus dem geöffneten goldenen Tor ragt die vordere Hälfte eines herausspringenden silbernen Einhorns.

Der Name Hundsturm ist 1632 erstmals belegt. Er geht auf die ehemalige Hundsmühle zurück, die seit 1408 belegte "Hunczmühle in der Scheibenried". Möglicherweise steht der Name "Hundsturm" mit einem von Kaiser Matthias 1602 eingerichteten Rüdenhaus in Verbindung. 1672 wurde das Schloss Hundsturm an Stelle eines Jagdhauses neu erbaut. Die Ansiedlung um das Schloss übernahm dessen Namen.

Laurenzergrund

Das Symbol des Heiligen Laurenzius steht für den Bezirksteil Laurenzergrund. Auf goldenem Grund ist ein schwarzer, pfahlweise gestellter Rost abgebildet. Dieser steht für das Martyrium des Heiligen Laurenzius, der auf einem Feuerrost zu Tode gefoltert worde.

Ursprünglich führte das Nonnenkloster von Maria Magdalena vor dem Schottentor einen Gutshof in Matzleinsdorf. Dieses vereinigte sich 1533 mit den Nonnen zu Sankt Laurenz. Daraus leitet sich der Name der einstigen Gemeinde ab.

Reinprechtsdorf

Das Symbol eines Reichsapfels repräsentiert Reinprechtsdorf im Bezirkswappen des 5. Bezirks.

Auf rotem Grund ist ein blauer, goldverzierter Reichsapfel abgebildet. Aus ihm ragt ein goldenes Kreuz. Die Wappenfigur stammt aus dem Siegel des Wiener Bürgerspitals, dem der Vorort bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte. 1786 beziehungsweise 1795 wurde der Besitz an die Gemeinde Wien verkauft.

Der Name des Bezirksteils geht auf den Namen des ehemaligen Dorfes "Ramprechtsdorf" (seit 1270 belegt) zurück. Es war nach einem Mann Namens "Reinprecht" benannt.

6. Bezirk / Mariahilf

Das Bezirkswappen zeigt die fünf Vorstädte, die sich zum 6. Bezirk vereinten: Laimgrube (im Wappen links oben), Windmühle (rechts oben), Magdalenengrund (links unten), Gumpendorf (rechts unten) und Mariahilf (in der Mitte).


Bedeutung

Laimgrube

Das Wappen zeigt in Gold auf grünem Boden die Figur des Heiligen Theobald im braunen Mönchsgewand. Links steht ein Altar mit Kruzifix, rechts eine rot gedeckte Kirche.

Windmühle

In Silber auf grünem Boden zeigt das Wappen den Heiligen Theobald im Bischofsornat. Links von ihm steht eine rot gedeckte Kirche.

Magdalenengrund

Vor silbernem Hintergrund kniet die Heilige Maria Magdalena im blauen Mantel unter dem Gekreuzigten zu ihrer Linken.

Gumpendorf

Auf schwarzem Untergrund und einer eingebogenen goldenen Spitze sind drei Lilien in gewechselten Farben abgebildet. Es ist dies das Wappen der Familie Muschinger, welche im 16. Jahrhundert die Herrschaft in Gumpendorf inne hatte.

Mariahilf

In Blau auf wogendem Gewässer zeigt das Wappen ein braunes Schiff mit silbernem Segel. Am Heck die Doppeladler-Fahne, an Deck die Figur des Don Juan d'Austria in goldener Rüstung, ein goldenes Schwert in der Rechten. Er soll seinen Sieg über die Türken in der Seeschlacht bei Lepanto der Hilfe der Heiligen Maria verdanken.

7. Bezirk / Neubau

Das Bezirkswappen von Neubau setzt sich aus fünf Teilen zusammen. In den Grundfarben dominiert rot in drei Wappenschildern, darunter der Herzschild. Ein Wappenschild hat die Grundfarbe blau, ein weiterer silber.

Das Neubauer Wappen setzt sich aus den Wappenschildern der fünf Bezirksteile Neubau, Altlerchenfeld, Sankt Ulrich, Schottenfeld und Spittelberg zusammen.


Bedeutung

Neubau

Ein liegender Mond und ein Kreuz symbolisieren den Bezirksteil Neubau.

Auf dem aufgelegten Herzschild liegt auf rotem Grund ein silberner Halbmond. Über dem unten liegenden Mond steht ein goldenes Kreuz. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird damit der Sieg und die Abwehr bei den Türkenbelagerungen symbolisiert.

Der Name geht auf die Gegend "auf der Neustift" zurück. Nach der Verbauung eines Teils der Gründe, die zum "Oberhof" (Sankt Ulrichs-Hof) gehörten, setzte sich allmählich der Name Neubau durch.

Altlerchenfeld

Goldene Lerchen symbolisieren als sprechendes Wappen den Bezirksteil Altlerchenfeld.

Auf rotem Hintergrund liegt ein silbernes Kreuz, das sich über den gesamten Schild erstreckt. Vier goldene Lerchen mit ausgebreiteten Flügeln sind in den vier Ecken des Schildes abgebildet.

Erstmals belegt ist der Flurname "lerochveldt" Ende des 13. Jahrhunderts. Der Name bezog sich auf ein ausgedehntes Areal, das landwirtschaftlich genutzt wurde. Das Lerchenfeld wurde 1704 durch den Bau des Linienwalls geteilt. Innerhalb des Linienwalls befindet sich Altlerchenfeld. Es liegt heute im 7. Bezirk und 8. Bezirk. Außerhalb des Linienwalls liegt das Neulerchenfeld, im heutigen 16. Bezirk.

Sankt Ulrich

Als Symbol des Bezirksteils steht der Heilige Ulrich von Augsburg.

Auf blauem Hintergrund steht auf einer grünen Wiese der Heilige Ulrich. Er trägt ein bischöfliches Gewand mit einem roten Mantel. In seiner rechten Hand hält er einen goldenen Krummstab. Die linke Hand umfasst einen silbernen Fisch. Die Legende erzählt von einem Stück Gänsebraten, das der Bischof einem Boten zum Geschenk machte. Am folgenden Fasttag hatte sich dieses in einen Fisch verwandelt.

Der Heilige Sankt Ulrich ist der Patron der gleichnamigen Pfarrkirche.

Ursprünglich hieß das Dorf an dieser Stelle Zeismannsbrunn. Es ist die älteste, seit 1202 belegte Wiener Vorstadtsiedlung. Ab Anfang des 14. Jahrhunderts bürgerte sich allerdings der Name des Kirchenpatrons als Namensgeber für das Zeismannsbrunner gebiet ein.

Schottenfeld

Die Figur eines Schottenpriesters steht als sprechendes Wappen für den Bezirksteil Schottenfeld.

Vor silbernem Hintergrund ist auf einer grünen Wiese ein wandernder Priester abgebildet. Der Schottenpriester (Benediktiner) trägt ein braunes Mönchsgewand und hält in seiner Rechten einen Stab.

Das vormals "Oberneustift" benannte Gebiet wurde erst im 19. Jahrhundert verbaut. Die Siedlung entstand durch die Bebauung der Gründe, die im Besitz des Schottenstifts waren.

Spittelberg

Das sprechende Symbol des Spittelberges symbolisiert diesen Bezirksteil.

Die Wappenfiguren sind auf rotem Hintergrund abgebildet. Ein Felsenberg ist mit einem blauen Reichsapfel belegt. Aus dem goldverzierten Reichsapfel ragt ein goldenes Kreuz. Über dem Felsenberg schwebt der Heilige Geist in Gestalt einer silbernen Taube. Sie ist von einem goldenen Strahlenkranz umgeben.

Die Taube und der Reichsapfel entstammen dem Siegel des Bürgerspitals.

Der Name entstammt dem dort ansässigen Bürgerspital. Das Gebiet wurde ab 1525 vom Bürgerspital erworben, woraus der Name "Spitalberg" abgeleitet wurde. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts setzte sich der heutige Name durch.

8. Bezirk / Josefstadt

Das Wappen des 8. Bezirks ist fünfgeteilt. Es ist ein gevierter Wappenschild mit einem aufgelegten Herzschild. Die Grundfarben der Wappenfelder sind rot, gold, blau, rot und blau. Der Wappenschild vereint die Wappen der ehemals fünf selbstständigen Gemeinden Josefstadt, Altlerchenfeld, Alsergrund, Breitenfeld und Strozzigrund.


Bedeutung

Josefstadt

Die Wappenfigur des Heiligen Josef symbolisiert die ehemalige Gemeinde Josefstadt.

Auf blauem Grund steht auf einer grünen Wiese der Heilige Josef. Er trägt ein rotes Gewand mit einem braunen Überwurf. In seiner rechten Hand hält er einen Lilienstamm mit drei Knospen und vier geöffneten Blüten. Im linken Arm hält er das Jesuskind.

Das Gebiet wurde von der Stadt Wien 1700 erworben. Zu Ehren des damaligen Kronprinzen Joseph (Kaiser ab 1705) wurde es Josefstadt benannt.

Alsergrund

Als sprechendes Symbol repräsentiert die Elster den Bezirksteil Alsergrund.

Auf goldenem Hintergrund ist eine Elster abgebildet. Sie sitzt auf dem Ast eines belaubten Strauches, der auf einer grünen Wiese wächst.

Der Name wird von einem Bach hergeleitet. Die Als, auch Alsbach oder Alsterbach, ist neben dem Wienfluss der längste Wienerwaldbach. Der Alsergrund - die Gegend um die Als - ist bereits 1044 urkundlich belegt.

Altlerchenfeld

Goldene Lerchen symbolisieren als sprechendes Wappen den Bezirksteil Altlerchenfeld.

Auf rotem Hintergrund liegt ein silbernes Kreuz, das sich über den gesamten Schild erstreckt. Vier goldene Lerchen mit ausgebreiteten Flügeln sind in den vier Ecken des Schildes abgebildet.

Erstmals belegt ist der Flurname "lerochveldt" Ende des 13. Jahrhunderts. Der Name bezog sich auf ein ausgedehntes Areal, das landwirtschaftlich genutzt wurde. Das Lerchenfeld wurde 1704 durch den Bau des Linienwalls geteilt. Innerhalb des Linienwalls befindet sich Altlerchenfeld. Es liegt heute im 7. Bezirk und 8. Bezirk. Außerhalb des Linienwalls liegt das Neulerchenfeld, im heutigen 16. Bezirk.

Breitenfeld

Die Heilige Maria als Himmelskönigin symbolisiert die ehemalige Gemeinde Breitenfeld.

Auf blauem Hintergrund schwebt die Heilige Maria auf einer Wolke über einer grünen Wiese. Die als Himmelskönigin dargestellte Maria trägt ein goldenes Gewand, einen roten Mantel und eine Krone. Der Nimbus ist strahlenförmig. In der rechten Hand hält sie einen goldenen, mit einem heraus ragenden Kreuz versehenen Reichsapfel. Ihre Linke umfasst ein goldenes Zepter. Die Wappenfigur entstammt dem Wappen des Schottenklosters.

Der Name entstand bei der Freigabe eines breiten Getreidefeldes zur Verbauung. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde zwischen Hernals und Lerchenfeld mit der Verbauung des "breiten Felds" Breitenfeld begonnen.

Strozzigrund

Das Wappen der Grafen Strozzi symbolisiert den Strozzigrund.

Auf rotem Grund liegt ein silberner Querbalken.

Der Name des Bezirksteils geht auf Maria Katharina Gräfin Strozzi zurück. Nach der zweiten Türkenbelagerung wurde durch sie eine größere Bautätigkeit angestoßen. Das Palais mit Garten, das sie erbauen ließ, löste die weitere Verbauung des Gebiets aus.

9. Bezirk / Alsergrund

Hugo Gerald Ströhl schuf 1904 das Bezirkswappen, für das er die Vorstadtsiegel verwendete. Jenes von der Alservorstadt setzte er in die Mitte des Wappens, die restlichen gruppierte er kreisförmig um die Elster. Das linke obere Feld, Michelbeuern, wurde 1991 aus Gründen der heraldischen Sauberkeit verändert. Vorher war auch in diesem Feld eine Elster.


Bedeutung

  • Alservorstadt: Elster, auf einem Baum sitzend
  • Althangrund: nach links schreitender Hirsch, zwischen dem Geweih ein Kreuz
  • Himmelpfortgrund: Lamm mit Kreuzfahne
  • Lichtental: rechts und links je ein Berg mit Haus, dazwischen ein Tal, darüber die Sonne
  • Michelbeuern: silberne Flügel des Erzengels Michael (Patron des Klosters Michelbeuern)
  • Roßau: Wiese mit Weiden
  • Thurygrund: Johannes der Täufer, auf der rechten Hand eine Kirche, in der Linken ein Kreuzpanier, zu seinen Füßen ein Lamm

Weitere geschichtliche Informationen

10. Bezirk / Favoriten

Der zehnte Bezirk führt einen sechsteiligen Schild. Neben den einzelnen Bezirksteilen Favoriten, Oberlaa, Rothneusiedl, Unterlaa und Inzersdorf-Stadt in fünf Wappenschilden zeigt der aufgelegte Herzschild das Wappen des gesamten Bezirks Favoriten.


Bedeutung

Bezirk Favoriten

Die Spinnerin am Kreuz symbolisiert den Bezirk Favoriten. Der Schild des Bezirks ist quergeteilt in eine rote und eine silberne Fläche. In der Mitte des Schildes ist ein spätgotisches Steinmonument abgebildet. Die "Spinnerin am Kreuz" ist neben dem Wasserturm Wahrzeichen des 10. Bezirks. Das Monument wurde 1452 von Hanns Puchspaum errichtet. Seinen Namen verdankt der 10. Bezirk dem heutigen Theresianum. Das einstige kaiserliche Lustschloss trug den Namen "Favorita".

Favoriten (alter Bezirksteil)

Johannes, der Evangelist steht für den alten Bezirksteil Favoriten. Das Wappen stammt aus dem Jahr 1905. Auf rotem Hintergrund erstreckt sich ein silbernes Kreuz. Davor ist der Heilige Johannes Evangelist abgebildet. Er trägt ein blaues Gewand und einen grünen Mantel. In seiner rechten Hand hält er eine goldene Schreibfeder, in der Linken ein goldenes Evangelienbuch. Er wird von einem Adler begleitet, der auf seiner rechten Seite sitzt. Die Kirche auf dem Keplerplatz ist dem Heiligen Johannes Evangelist geweiht.

Oberlaa

Für den Bezirksteil Oberlaa steht ein silberner Schalenbrunnen auf blauem Hintergrund. Zwei einander entgegengesetzte Fontänen entspringen dem Brunnen und symbolisieren die Heilquellen und Kureinrichtungen in Oberlaa. Zunächst wurde der Name "Laa" für Unterlaa verwendet. Dort ist der Name seit 1182/85 urkundlich belegt. Laa (oder Lâ, Loch, Lach) bedeutet "niedriger Buschwald". Im Mittelalter bedeckten sie die Hänge des Laaerbergs.

Rothneusiedl

Die Wappenfigur des roten Ringofens symbolisiert den Bezirksteil Rothneusiedl. Auf blauem Grund ist ein roter Ringofen abgebildet. Darunter liegt ein geschwungener, silberner Bachlauf. Das Wappen steht für die Favoritner Industrie. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte sie den ersten Aufschwung durch den Abbau der Tegellager des Wiener- und Laaerberges zur Ziegelproduktion. Der Name Rothneusiedl bezeichnet ein neu angelegtes Siedlungsgebiet. Erstmals beurkundet ist "Newsidel" 1301. Das Beiwort "Roth" ist möglicherweise von dem stellenweise roten Erdboden herzuleiten. Andere Deutungen gehen von einer Benennung nach den dort errichteten Rohziegelbauten aus.

Unterlaa

Das Malteserkreuz steht als Symbol für Unterlaa. Auf goldenem Hintergrund liegt ein rotes Malteserkreuz. Es bezieht sich auf das Malteserkreuz auf dem Turm der Unterlaaer Kirche. Der Ritterorden (Johanniterorden, später Malteserorden genannt) kaufte Ende des 13. Jahrhunderts die Herrschaft "Lô" und errichtete eine Kirche und ein Spital. Unterlaa war ursprünglich ein Straßendorf, das sich an einer Uferzeile der Liesing bildete.

Inzersdorf-Stadt

Die mit Ähren besteckte Weintraube steht für den Bezirksteil Inzersdorf-Stadt. Auf rotem Hintergrund ist eine goldene Weintraube mit grünem Blatt abgebildet. Sie ist mit drei goldenen Ähren besteckt. Damit wird der Acker- und Weinbau symbolisiert, der seit dem Mittelalter hier betrieben wird. Im zwölften Jahrhundert entstand die selbstständige Ortsgemeinde "Imicinesdorf". Es gibt weitere Bezeichnungen, die vom Personennamen "Imizi" herrühren - dem mutmaßlichen Dorfgründer.

11. Bezirk / Simmering

Das Wappen des 11. Bezirks ist dreigeteilt. Die Grundfarben der Wappenfelder sind blau, gelb und rot. Der Wappenschild vereint in den drei Feldern die ehemals selbstständigen Gemeinden Simmering, Kaiserebersdorf und Albern.


Bedeutung

Simmering

Das silberne "S" symbolisiert Simmering.

Auf blauem Grund steht der silberne Großbuchstabe "S" für Simmering. Der Name ist seit 1028 belegt, erstmals wird Simmering als "Simanningen" erwähnt. Es ist zu vermuten, dass es sich dabei um eine Siedlung der Leute des Simon oder Sindman handelt.

Kaiserebersdorf

Das springende Einhorn steht für Kaiserebersdorf.

Auf goldenem Hintergrund ist ein springendes schwarzes Einhorn abgebildet. Es stammt aus dem Wappen der Herren von Hintperg-Ebersdorf. Ihnen gehörte das Gebiet, bevor das Dorf an den Landesfürsten fiel.

Als "Ebersdorf" ist der Sitz des mächtigen Herrschergeschlechts bereits seit 1162 belegt. 1499 ging es durch einen Tausch an Kaiser Maximilian I.. Daher kommt der Zusatz "Kaiser".

Albern

Gekreuzte Fische gelten als Symbol für Albern.

Auf rotem Grund liegt ein Blauer Kreis. Auf ihm sind zwei gekreuzte silberne Fische abgebildet. Sie symbolisieren den Fischfang, der in Albern eine alte Tradition hatte.

Der Name des Gebiets leitet sich von dem dortigen Weißpappelbestand ab. 1162 ist es erstmals belegt.

Weitere geschichtliche Informationen

12. Bezirk / Meidling

Das Bezirkswappen von Meidling setzt sich aus fünf Teilen zusammen. die Grundfarben in den Wappenschildern sind rot, silber, blau und gold. Auf vier Wappenschildern liegt ein Herzschild auf. Die einzelnen Wappenschilder stehen für die Bezirksteile Untermeidling, Gaudenzdorf, Hetzendorf, Obermeidling und Altmannsdorf.


Bedeutung

Untermeidling

Eine aus den Wellen wachsende Nymphe und der römische Altarstein repräsentieren Untermeidling.

Der goldene Herzschild ist quer geteilt. Der obere Teil zeigt eine aus blauen Wellen ragende nackte Nymphe mit langem Haar. Sie hält in beiden Händen silberne, blau verzierte Kannen. Dieses Sinnbild weist auf den Wienfluss und die Heilquellen des Gebiets hin.

Auf dem unteren Teil des goldenen Schilds ist ein quaderförmiger Römerstein mit schwarzer Inschrift (Nymphis sacrum T. Vettius Rufus leg III.) abgebildet. Dieser steht für den 1853 an der Wien gefundenen römischen Altarstein.

Der Name ist 1146 als "Mwerlingen", in einer Abschrift von 1183 als "Muerlingen" belegt. Die Wurzeln sind unklar. Vermutet wird eine Ableitung aus dem Mittelhochdeutschen "Were" (Besitz, Befestigung) auch eine slawische oder keltische Herkunft wird nicht ausgeschlossen.

Gaudenzdorf

Der Heilige Johannes Nepomuk symbolisiert den Bezirksteil Gaudenzdorf.

Vor rotem Hintergrund steht eine silberne, mit Bogen durchbrochene Brücke auf blauem Fuß. Darauf steht der heiligen Johannes Nepomuk im schwarzen Talar mit silbernem Chorrock und roter, goldverzierter Stola. Auf seinem Kopf trägt er ein schwarzes Barett. Es ist von einem mit fünf goldenen Sternen besetzen Heiligenschein umgeben. In der rechten Hand hält er ein braunes Kreuz, die Linke ist auf die Brust gelegt.

Der Heilige Johannes Nepomuk ist der Patron der Pfarrkirche. Er gilt auch als Schutzpatron gegen Überschwemmungen. Dies deutet auf die Bedrohung des Gebiets vor der Wienflussregulierung hin.

Der sehr junge Bezirksteil wurde erst ab 1812 bebaut. Der Ort wurde nach dem Probst Gaudenz Andreas Dunkler benannt.

Hetzendorf

Das Kreuz des Deutschen Ritterordens steht für Hetzendorf.

Auf silbernem Grund ist ein den Schild ausfüllendes schwarzes Kreuz abgebildet. Es ist das Wappen des Deutschen Ritterordens, unter dessen Grundherrschaft Hetzendorf ab 1456 stand.

"Hercendorf" ist 1156 erstmals urkundlich belegt. Der Name stammt von einem Mann Namens "Herco", nach dem das ehemalige Dorf benannt war.

Obermeidling

Ein goldenes Mühlrad und ein grüner Berg stehen für den Bezirksteil Obermeidling.

Der Wappenschild Obermeidlings ist quergeteilt. Der obere Teil zeigt auf rotem Hintergrund ein goldenes Mühlrad. Dieses steht für die früher hier situierten Mühlenbetriebe an der Wien.

Auf dem unteren Teil des Schilds ist vor silbernem Hintergrund ein grüner Berg abgebildet. Über ihm stehen ein goldener Halbmond mit Gesicht und ein goldener sechszackiger Stern. Diese Symbolik weist auf den einstigen Weinbau auf den Hängen des Grünen Berges hin.

Altmannsdorf

Ein auffliegender schwarzer Rabe mit einem goldenen Ring im Schnabel, Symbol des Heiligen Oswald, steht für Altmannsdorf.

Auf blauem Hintergrund erhebt sich ein schwarzer Rabe mit gespannten Flügeln und einem goldenen Ring im Schnabel in die Lüfte. Er steht für die Brautwerbung König Oswalds von England. Der Legende nach sandte er einen Latein sprechenden Raben zum Brautvater. Dieser hatte zuvor alle Freier um die Hand seiner Tochter töten lassen.

Die Altmannsdorfer Kirche ist dem heiligen Oswald geweiht.

Der Name "Altmannidorf" wurde erstmals im zwölften Jahrhundert erwähnt. Er leitet sich vermutlich von Bischof Altmann von Passau ab.

13. Bezirk / Hietzing

Das Hietzinger Bezirkswappen besteht aus fünf Teilen: Hietzing (Bildmitte), Hacking (links oben), Sankt Veit (rechts oben), Speising (links unten) und Lainz (rechts unten). In Silber auf grünem Boden befindet sich ein Baum. In seiner Krone findet man die Gottesmutter mit dem Jesuskind im goldenen Strahlenkreuz, flankiert von zwei geflügelten nackten Engeln. Unter dem Baum beten vier Bauern.


Bedeutung

Hietzing

Nach der Volkssage befreite ein in einem Baum verstecktes Marienbild vier an diesen Baum gekettete Bauern mit den Worten "hüats enk" (mundartlich für "Hütet Euch"). Dies geschah angeblich im Jahr 1529. Aus dieser Sage leiten auch einige den Namen Hietzing ab.

Hacking

Das Hackinger Wappen besteht aus drei Hacken, die übereinander angeordnet sind. Abwechselnd ist der Hintergrund rot und die Hacke weiß und umgekehrt.

Sankt Veit

Auf blauem Hintergrund hebt der Heilige Vitus segnend seine rechte Hand und hält in seiner Linken einen Palmzweig. Dabei steht er in einem braunen Kessel, der auf einer entzündeten Feuerstelle steht. Der Legende nach wurde der Heilige Vitus in einem Kessel mit siedendem Öl zu Tode gemartert.

Speising

Ein silberner Pelikan mit goldenem Schnabel ernährt seine drei im goldenen Nest sitzenden Jungen mit seinem eigenen Blut. Der Hintergrund ist blau.

Lainz

Auf einer grünen Wiese steht ein silberner Hirsch mit einem goldenen, zwölfendigen Geweih. Weiters trägt er ein goldenes Kreuz auf seinem Kopf. Der Hintergrund ist rot. Das Wappen bezieht sich auf den Lainzer Tiergarten.

14. Bezirk / Penzing

Die fünf Teile des Bezirkswappens haben ihren Ursprung in den fünf Siegeln der ehemaligen Gemeinden Breitensee, Hütteldorf, Hadersdorf, Baumgarten und Penzing.


Bedeutung

Breitensee

Das Symbol links oben im Wappen stellt den heiligen Laurentius dar. Er ist der Schutzpatron der Pfarrkirche Breitensee. Bereits im 18. Jahrhundert hatte die Schlosskapelle in Breitensee als Patrozinium den heiligen Laurentius. Nach der Einweihung der neuen Kirche im Jahre 1898 wurde das Patrozinium hierher übertragen.

Hütteldorf

Rechts oben im Wappen wird eine Einfriedungsmauer mit Tor und Kirche gezeigt. Das Wappen stammt aus dem Ortssiegel der Gemeinde Hütteldorf.

Hadersdorf

Das Symbol links unten steht für den Ortsteil Hadersdorf-Weidlingau und stellt Maria mit dem Kind dar. Sie war die Schutzpatronin der Pfarrkirche Mariabrunn und wurde im Jahre 1851 mit der Errichtung der Gemeinde Hadersdorf in das Ortssiegel übernommen.

Baumgarten

Das Siegel von Baumgarten stellt einen Nadelbaum hinter einem Flechtwerkzaun dar.

Penzing

In der Mitte des Wappens befindet sich das Ortssiegel von Penzing. Es zeigt den Reichsapfel aus dem Wappen des Wiener Bürgerspitals mit den Buchstaben DP für Dorf Penzing. Das Bürgerspital war durch Jahrhunderte Grundherr von Penzing.

Weitere geschichtliche Informationen

15. Bezirk / Rudolfsheim-Fünfhaus

Das Wappen von Rudolfsheim-Fünfhaus ist viergeteilt. Es zeigt die Entstehungsgeschichte des Bezirks aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Rustendorf, Reindorf, Braunhirschen, Fünfhaus und Sechshaus. Die Farben des Wappenschilds sind blau, grün, silber und rot. Die obere Hälfte steht für Rudolfsheim und besteht aus drei Wappenschildern. Die untere Hälfte besteht aus nur einem Wappenschild für Fünfhaus.


Bedeutung

Rustendorf

Rustendorf wird durch einen silbernen Halbmond symbolisiert. Auf blauem Grund steht ein silberner Halbmond mit Gesicht. Der Name leitet sich aus dem mitteldeutschen Wort "rust" ab. Er nimmt Bezug auf den dortigen Ulmenbestand. Urkundlich erwähnt ist der Weingarten "unter den Rusten" erstmals um 1700.

Reindorf

Die goldene Weintraube repräsentiert den Bezirksteil Reindorf. Auf grünem Hintergrund ist eine hängende, goldene Weintraube mit zwei goldenen Blättern abgebildet. Sie weist auf den einst auf diesen Gründen betriebenen Weinbau hin. Belegt ist das Gebiet "in der Rhein" (Senke, Mulde) urkundlich seit 1344. Ab 1360 hieß es "Reintal", ab 1411 "Reindorff".

Braunhirschen

Ein brauner Hirsch steht als sprechendes Wappen für die ehemalige Gemeinde Braunhirschen. Ein brauner Zwölfender mit mächtigem Geweih ist vor einem silbernen Hintergrund abgebildet. Er steht für ein ehemaliges Gasthaus. Der Name des Ortes stammt von einem 1754 erwähnten Gasthaus "Zum braunen Hirschen".

Fünfhaus

Der Erzengel Michael symbolisiert die ehemaligen Gemeinden Fünfhaus und Sechshaus. Der Wappenschild von Fünfhaus und Sechshaus ist der größte des Bezirkswappens. Auf rotem Grund ist eine Szene mit dem Erzengel Michael dargestellt. Der Erzengel trägt ein silbernes Gewand mit einem goldenen Kreuz auf der Brust. Auf dem Kopf trägt er einen goldenen, mit Straußenfedern besetzten Helm. Mit seiner rechten Hand hält er eine goldene Kreuzlanze. Er tötet einen grünen, feuerspeienden Drachen, der auf dem braunen Boden liegt.

Das Barnabitenkollegium Sankt Michael in Wien war der Grundherr der Siedlungen Fünfhaus und Sechshaus. Daher dient der Heilige Michael als Wappenfigur. Der Name geht auf die Ansiedlung zurück, die bis zirka 1708 aus fünf Häusern bestand.

Sechshaus

Das ehemalige Wappen von Sechshaus war mit jenem von Fünfhaus praktisch identisch. Es ging daher im Wappen von Fünfhaus auf.

Sechshaus war einst eine Ansiedlung, die aus sechs Häusern bestand. Erstmals erwähnt wurde Sechshaus 1769.

Weitere geschichtliche Informationen

16. Bezirk / Ottakring

Das Wappen des 16. Bezirks symbolisiert die ehemals selbständigen Gemeinden Ottakring und Neulerchenfeld.


Bedeutung

Ottakring

Das Wappen von Ottakring erinnert an die Zeit vor 1848, als das Stift Klosterneuburg die Rechte der Grundherrschaft über das Dorf ausübte. Ottakring war zum Großteil seit 1777 im Besitz des Schottenstiftes. Das Wappen zeigt einen Dreiberg, auf dem ein Kreuzschild steht. Dieses wird von einer Mitra (Bischofsmütze) geschmückt.

Neulerchenfeld

Das Wappen von Neulerchenfeld zeigt drei Vögel (Lerchen) und einen Baum (Lärche). Im Wappen spiegeln sich die beiden Ansichten über die Entstehung des Wortes Lerchenfeld wider. Die einen leiten den Namen von einer Gepflogenheit des kaiserlichen Hofes ab. Dieser soll einst auf den weiten Feldern dieses Gebietes dem Lerchenfang gehuldigt haben. Die anderen führen die Bezeichnung auf einen Lärchenwald zurück, der sich angeblich zwischen Ottakring und dem Neudeggergrund (heute ein Teil des 8. Bezirks) ausgebreitet hat. In beiden Fällen handelt es sich um Vermutungen.

17. Bezirk / Hernals

Bezirkswappen 17. Bezirk, Hernals

In den Jahren 1890 bis 1892 wurden die drei ehemaligen Vororte Hernals, Dornbach und Neuwaldegg zum 17. Wiener Gemeindebezirk vereint. Schon lange vorher waren die Orte miteinander verbunden. Im Hernalser Bezirkswappen sind die Symbole der drei historisch dokumentierten Orte vereinigt.

Das Copyright liegt bei "BV 17 - Bezirksvorstehung Hernals". Bei Verwendung muss der Rechteinhaber genannt werden.


Bedeutung

Hernals

Die blaue Weintraube auf rotem Grund symbolisiert den Weinbau als wirtschaftliche Grundlage von Alt-Hernals. Die Hernalser Weingärten reichten noch im vorigen Jahrhundert bis an den Alsbach heran. An dieser Stelle mündet heute die Hormayrgasse in den Elterleinplatz und die Als fließt, eingewölbt im Kanalbett, tief unter der Straße.

Dornbach

Das linke untere Feld des Wappens zeigt zwei gekreuzte Kirchenschlüssel auf gelbem Feld. Damit wird die ehemals dominierende Stellung der Rupertipfarre zu Dornbach als Besitztum des Benediktiner-Stiftes St. Peter in Salzburg ausgewiesen. Noch heute steckt der Dornbacher Pfarrer, ein Benediktinermönch von St. Peter in Salzburg, einen Heurigenbuschen aus, wenn in seinem Keller ein neuer Wein aus den pfarreigenen Rieden herangereift ist.

Neuwaldegg

Das rechte untere Wappenfeld zeigt ein Haus zwischen zwei Bäumen. Das Dörfchen Ober-Dornbach zierte einst ein Herrensitz, der öfter umgebaut wurde. Zuletzt erhielt es von Fischer von Erlach die Gestalt des heutigen Schlosses Neuwaldegg, um das sich ein selbständiger Ort gruppierte.

18. Bezirk / Währing

Das Währinger Wappen setzt sich aus vier Wappenschildern zusammen. Die Grundfarben des Wappens sind silber, blau und rot, der Herzschild ist in blau und silber kariert. Dargestellt sind die Schutzheiligen der ehemaligen Vororte Währing, Pötzleinsdorf, Gersthof und Weinhaus. Diese waren bis 1. Jänner 1892 selbstständig und bilden seither den Bezirk Währing.


Bedeutung

Währing

Der Heilige Laurentius repräsentiert als Schutzheiliger Währings diesen Bezirksteil.

Auf dem gevierten blauen und silbernen Grund steht auf grüner Wiese der Heilige Laurentius. Er trägt eine silberne Alba und eine rote, goldgesäumte Dalmatika. In seiner rechten Hand hält er einen Palmzweig, in der linken als Symbol seines Martyriums einen schwarzen Gitterrost.

Der Name "Warich" ist 1161/76 erstmals urkundlich erwähnt. Die Herkunft des Namens ist nicht geklärt.

Pötzleinsdorf

Die Wappenfigur des Heiligen Ägidius symbolisiert den ehemaligen Vorort Pötzleinsdorf.

Vor silbernem Hintergrund steht der Heilige Ägidius im braunen Mönchsgewand auf einer grünen Wiese. Seine linke Hand hält ein rotes Buch, die rechte liegt auf dem Rücken eines Rehes. Rechts hinter den beiden steht ein Nadelbaum. Der Heilige Ägidius ist der Patron der alten Pötzleinsdorfer Kirche.

Der Name des 1112 erstmals als "ad Pezelinisdorf" erwähnten Dorfes ist nach einem Mann namens "Pezili" benannt.

Gersthof

Der Heilige Johannes Nepomuk ist der Schutzheilige Gersthofs und symbolisiert den Bezirksteil im Wappen.

Auf einer grünen Wiese steht vor blauem Grund der Heilige Johannes Nepomuk im silbernen Talar mit roter, goldverzierter Stola. Sein Heiligenschein ist mit fünf goldenen Sternen besetzt. In der rechten Hand hält er einen grünen Palmzweig, in der linken ein Kruzifix. Der Heilige Johannes Nepomuk ist der Kirchenpatron von Gersthof.

Die Gegend trägt bereits zu Beginn des 15. Jahrhunderts die Bezeichnung "zu Gersthof". Benannt ist Gersthof nach der Familie Hanns Gerstler, die dort bereits vor 1455 einen Gutshof betrieb. Dieser war der Mittelpunkt der zeilenartigen Siedlung.

Weinhaus

Zwei Winzer mit goldener Weintraube stehen für Weinhaus.

Vor rotem Hintergrund sind zwei Winzer auf einer grünen Wiese abgebildet. Sie tragen braune Hosen sowie grüne Hosen und Hüte. Über ihren Schultern tragen sie eine Holzstange, an der eine riesige goldene Weintraube mit grünen Blättern herab hängt. Als sprechendes Wappen symbolisiert die Szene den Weinbau, der in diesem Gebiet betrieben wird, und die so getragene Weinhauerkrone. Die Kundschafter Josua und Kaleb sind Schutzpatrone von Weinhaus.

Erstmals genannt wurde "Weinhovs" 1266. Der Name leitet sich von einem einzigen gerühmten Weinhaus ab.

19. Bezirk / Döbling

Das Wappen des 19. Bezirks ist in neun Teile aufgegliedert. Die Grundfarben werden von Silber mit vier Mal dominiert. Je zwei Schilde sind blau und gold und eines ist rot. Die Wappenschilde repräsentieren die neun ehemals selbstständigen Gemeinden Oberdöbling, Heiligenstadt, Unterdöbling, Nussdorf, Salmannsdorf, Neustift am Walde, Sievering, Kahlenbergdorf und Grinzing.


Bedeutung

Oberdöbling

Eine goldene Weintraube steht für Oberdöbling. Die ehemalige Gemeinde Oberdöbling nimmt auf dem Bezirkswappen den Herzschild ein. Auf blauem Grund liegt eine goldene Weintraube mit einem grünen Blatt und Ranken. Sie symbolisiert den dort betriebenen Weinbau.

Erstmals genannt wird "Teopilic" 1114. Der Name wurde früher aus dem mittelhochdeutschen Wort "tobl" (Schlucht, Waldtal) hergeleitet. Heute gilt die Erklärung aus dem slawischen Gewässernamen "Toplica"(sumpfiges Wasser, nasse Stelle) als wahrer Ursprung.

Heiligenstadt

Als Wappenfigur von Heiligenstadt dient der Erzengel Michael. Vor silbernem Hintergrund steht er als Seelenwäger. Hinter ihm liegt ein zweifüßiger grüner Drache mit roter Zunge und rotem Stachelschwanz. Der Seelenwäger trägt einen blauen Schuppenpanzer mit goldenem Kreuz auf der Brust und einen goldenen Helm. In seiner rechten Hand hält er ein goldenes Schwert, in der linken eine goldene Waage. Der Erzengel Michael ist der Kirchenpatron von Heiligenstadt.

Ende des zwölften Jahrhunderts erfolgte die erste Nennung von Heiligenstadt. Der Heilige Severin soll hier als Heidenapostel gewirkt haben. Die Bekehrten nannten den Ort daraufhin "Heilige Stätte" (sanctus loci), woraus sich der Name ableitet.

Unterdöbling

Der Heilige Jakob steht als Wappenfigur für Unterdöbling. Er steht in grünem Gewand mit rotem Mantel vor einem goldenen Hintergrund. In seiner rechten Hand hält er einen braunen Kreuzstab, in der linken Hand ein schwarzes Buch. Er ist der Kirchenpatron der Heiligenstädter Pfarrkirche.

Vom Krottenbach abgeleitet hieß der Ort bis ins 17. Jahrhundert Krottendorf. Für den heutigen Namen gilt dasselbe wie für Oberdöbling.

Nußdorf

Drei goldene Nüsse stehen als sprechendes Wappen für Nußdorf. Vor blauem Hintergrund ragt ein goldener Baumstamm mit zwei goldenen Zweigen. An ihnen wachsen drei goldene Nüsse und acht goldene Blätter. Das Wappen steht für die vielen dort wachsenden Nussbäume, die von den Römern dort gepflanzt wurden.

Der Name "Nuzdorf" wurde erstmals 1114 genannt. Er geht auf den Nussbestand in diesem Gebiet zurück. Die Römer holzten den Berg vor 2000 Jahren ab, um Nussbäume anzupflanzen.

Salmannsdorf

Der Heilige Sebastian steht für den Bezirksteil Salmannsdorf. Vor silbernem Hintergrund steht eine grüne Wiese mit zwei Bäumen. An den rechten, größeren Baum ist der mit einem blauen Lendenschurz bekleidete Heilige Sebastian gefesselt. Er ist von fünf schwarzen, rot gefiederten Pfeilen durchbohrt. Der Heilige Sebastian ist der Patron der Kapelle zu Salmannsdorf.

Erstmals urkundlich belegt ist "Salmanstorf" 1279. Vermutlich hatte ein Verwalter (Salman) der Grundherrschaft der Markgrafen hier einen Hof, woraus sich der Name ableitete.

Neustift am Walde

Der Heilige Rochus symbolisiert Neustift am Walde. Er steht vor silbernem Hintergrund auf einer grünen Wiese. Er trägt ein braunes Gewand, einen blauen Mantel und einen braunen Pilgerhut. In der rechten Hand hält er einen Pilgerstab. Hinter ihm liegt ein silbern-braungescheckter Hund. Der Heilige Rochus ist der Kirchenpatron der Neustifter Pfarrkirche.

1315 wurde Neustift erstmals erwähnt. Der Name geht auf die Siedlung bei der neuen Stiftung zurück.

Sievering

Der Heilige Severin steht als Wappenfigur für Sievering. Auf grünem Boden steht er vor goldenem Hintergrund. Er trägt einen roten, blau gefütterten Mantel und eine silberne Alba. Die linke Hand umfasst einen Krummstab, die rechte ist zum Segen erhoben. Der Heilige Severin ist der Patron der Sieveringer Pfarrkirche.

1114 ist der Ort "Sufringen" und "Suueringan" belegt. Der Name deutet auf eine Siedlung, deren Bewohner zu einem Mann namens "Sufro" oder "Sufr" gehören.

Kahlenbergdorf

Der Heilige Georg als Drachentöter steht im Bezirkswappen für Kahlenbergdorf. Auf rotem Hintergrund ist die Drachentöterszene auf einem braunen Berg dargestellt. Der Heilige Georg sitzt in goldener Rüstung samt goldenem Helm auf einem silbernen Pferd mit blauer Pferdedecke. Er tötet mit einer goldenen Lanze einen auf dem Rücken liegenden grünen Drachen. Der Heilige Georg ist der Kirchenpatron der Kahlenbergdorfer Kirche.

Der Name leitet sich vom heutigen Leopoldsberg ab, der bis ins 17. Jahrhundert Kahlenberg hieß. Ab zirka 1115 ist der Ortsname belegt.

Grinzing

Die ehemalige Gemeinde wird durch den eine Weintraube haltenden Mann als sprechendes Wappen symbolisiert. Auf silbernem Grund steht ein Mann auf einer grünen Wiese. Er trägt einen roten, goldgesäumten Rock, braune Hosen und silberne Strümpfe. In seiner rechten Hand hält er eine große blaue Weintraube mit zwei grünen Blättern. Die Darstellung repräsentiert den Weinbau, der in Grinzing betrieben wird.

Schon 1114 sind Weingärten von "Grincing" belegt. Die Herkunft des Namen wird auf einen Mann mit dem Namen "Grinzo" zurückgeführt, dessen Leute hier eine Siedlung bewohnten.

20. Bezirk / Brigittenau

Das Wappen des 20. Bezirks ist zweigeteilt und zeigt die Wappen der zwei ehemaligen Gemeinden Brigittenau und Zwischenbrücken. Die obere Hälfte des Wappens ist in blau, die untere in silber gehalten.


Bedeutung

Brigittenau

Ein silberner Anker repräsentiert Brigittenau.

Auf blauem Grund ist ein aufrechter, silberner Anker mit einem Ring abgebildet. Er ist das Symbol für die Schifffahrt auf der Donau und dem Donaukanal.

Den Namen hat Brigittenau von der 1650 hier erbauten Brigittakapelle.

Zwischenbrücken

Das Symbol des Heiligen Johannes Nepomuk steht für Zwischenbrücken.

Vor silbernem Hintergrund ist eine rote Zunge abgebildet, die von einem goldenen Heiligenschein umgeben ist. Dieser ist mit fünf fünfstrahligen goldenen Sternen besetzt. Der Heilige Nepomuk ist der Brückenpatron. Er steht als Symbol für das ursprünglich zwischen dem Donaustrom und dem Kaiserwasser gelegene Gebiet.

Der Name Zwischenbrücken entstand zur Zeit des Brückenbaus. Als die Brücken über den Fluss gebaut wurden, lag der Ort zwischen den Brücken.

21. Bezirk / Floridsdorf

Das Wappen des 21. Bezirks ist sechsgeteilt. Auf fünf Wappenschildern liegt ein Herzschild auf. Die Grundfarben der Wappenfelder sind drei Mal silber, zwei Mal blau und ein Mal rot. Der Wappenschild vereint die ehemals selbstständigen Gemeinden Floridsdorf, Leopoldau, Stammersdorf, Jedlesee, Strebersdorf und Großjedlersdorf.


Bedeutung

Floridsdorf

Eine Vase mit roten Blumen steht als Wappenfigur der ehemaligen Gemeinde Floridsdorf. Der Herzschild zeigt auf silbernem Hintergrund eine grüne Blumenvase. Aus der zweihenkeligen Vase ragen zwischen sich rankenden Blättern drei rote Blumen. Die Wappenfigur weist auf den Namen des Bezirks, der auf das lateinische Wort "flos" für Blume anspielt.

Der Name des Bezirks geht auf eine Siedlung zurück, die nach Propst Floridus Leeb benannt war. Zuvor nannte sich dis Siedlung "Am Spitz".

Leopoldau

Die goldenen Ähren symbolisieren die ehemalige Gemeinde Leopoldau. Auf blauem Grund reicht ein rechter Arm einen goldenen Ährenstrauß ins Wappenschild. Die fünf in einer Faust gehaltenen Ähren weisen auf die in Leopoldau betriebene Landwirtschaft hin.

Der Name geht auf Kaiser Leopold I. zurück. Auf seinen Wunsch wurde das 1120/36 erstmals als "Alpitowe" belegte Dorf umbenannt. Der ursprüngliche Name (später auch "Elpeltaw" und "Eypeltau" genannt) kam aus dem Slawischen und bedeutete "Schwanendorf".

Stammersdorf

Das sprechende Wappen symbolisiert durch Bäume die ehemalige Gemeinde Stammersdorf. Vor einem silbernen Hintergrund stehen auf einer grünen Wiese vier Bäume nebeneinander. Ein Laub- und drei Nadelbäume reichen bis zum oberen Rand des Wappens. Die mächtigen Baumstämme sind auf Grund einer Fehldeutung des Ortsnamens als sprechende Wappenfiguren zum Einsatz gekommen.

Erstmals 1177/85 belegt, stammt der Ortsname "Stueumarstorf" beziehungsweise "Stevmarisdorf" vom slawischen Personennamen "Stojmir".

Jedlesee

Die Jungfrau Maria zu Loretto, das Jesuskind im Arm haltend, steht für Jedlesee. Völlig in Gold erstrahlt steht die Jungfrau Maria mit dem Jesuskind in der Mitte des silbernen Wappenschildes. Das Gnadenbild zeigt die beiden mit einem goldenen Mantel umhüllt, mit Perlenschnüren und Kronen verziert. Seitlich sind in rot zwei Buchstaben angebracht: M (für Maria) und L (für Loretto). Maria zu Loretto ist die Patronin der Jedleseer Kirche, das Wappen eine Nachbildung der dortigen Wallfahrtsstatue.

Der Name Jedlesees stammt von einem Gewässernamen: einem See, der nach einem Mann mit dem Namen "Vci" benannt ist. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Jedlesee 1120/25 als "Vcinse".

Strebersdorf

Ein Turm symbolisiert die ehemalige Gemeinde Strebersdorf. Der Hintergrund des Wappenschildes ist blau. Auf einer grünen Wiese ist ein Turm mit zwei roten Fahnen abgebildet. Der Turm ist weiß mit einem roten Dach. Zwei runde schwarze Fenster- und eine schwarze Toröffnung mit goldenen Toren sind im Turm integriert.

Der Name führt auf die Benennung nach einer Person zurück: einem Mann namens "Strob(e)li". Erstmals beurkundet ist Strebersdorf 1250/60.

Großjedlersdorf

Die Wappenfigur von Großjedlersdorf ist das Bild zweier gekreuzter Säcke. Auf rotem Hintergrund liegen zwei silberne Säcke. Sie sind zugebunden und übereinander gekreuzt. Die Säcke stehen für die Landwirtschaft, die in Großjedlersdorf betrieben wird.

Urkundlich belegt ist der Ort seit zirka 1150 als "Vrliugestorf", ab 1590 als "Jedledorff". Ein Mann mit dem Beinamen "Vrliug" gilt als Namenspate der ehemaligen Gemeinde.

22. Bezirk / Donaustadt

Das Wappen des 22. Bezirks ist achtgeteilt. Dominante Farben sind rot und blau mit jeweils drei Schildern. Ein Schild hat einen silbernen, eines einen quer geteilten silber-roten Grund. Das Wappen von Donaustadt repräsentiert in den acht Feldern die ehemaligen Marchfeldgemeinden Stadlau, Aspern, Süßenbrunn, Breitenlee, Kagran, Eßling, Kaisermühlen und Hirschstetten.


Bedeutung

Stadlau

Das sprechende Wappen symbolisiert mit einem Stadel in der Au den Bezirksteil. Auf blauem Hintergrund steht auf einer grünen Wiese mit Bäumen ein hölzerner Stadel. Der Stadel hat ein Strohdach mit zwei roten Fahnen, sein Tor ist verriegelt. "stadelowe" ist seit 1147/67 belegt. Der Name bezeichnet eine mit einem Stadel bebaute Au. In den Stadeln sammelte man früher das Zinsgetreide.

Aspern

Eine Espe steht als sprechendes Wappen für die ehemalige Marchfeldgemeinde Aspern. Vor silbernem Grund steht auf einer grünen Wiese ein grüner Baum. Die Espe weist auf den Namen des Bezirks ab. Von diesem Baum leitet sich der Name Aspern ab. Erstmals urkundlich belegt wurde "Asparn" 1250/60.

Süßenbrunn

Als Symbol für Süßenbrunn steht ein goldener Ziehbrunnen. Auf blauem Hintergrund ist auf einem grauen Steinboden ein goldener Ziehbrunnen abgebildet. Er ist überdacht, an einem Seil hängt ein goldener Eimer. Die Wappenfigur ist ein Hinweis auf einen hier einst bestehenden Brunnen. Zuerst hieß die Siedlung nur Brunn. Im Spätmittelalter bekam sie einen neuen Namen. Ausschlaggebend war ein Grundherr namens "Süß" oder "Siehs". Der Name bedeutet demnach "der Brunnen des Gutsherrn Süß".

Breitenlee

Ein silbernes Bindenschild mit Krummstab und Beutelbuch repräsentiert Breitenlee. Die aus dem Wappen des Schottenstifts entnommene Wappenfigur ist auf rotem Hintergrund abgebildet. Auf einem silbernen Balken in der Mitte des Wappenschildes liegt ein rotes Buch mit goldenen Schnallen - Das Beutelbuch. Senkrecht dazu kreuzt es ein goldener Krummstab. Das Schottenstift betreibt heute noch einen Gutshof und Landwirtschaft in Breitenlee. "Preitenlee" ist um 1200 erstmals belegt. Der Name leitet sich aus dem natürlichen Schutzdamm eines Donauarmes ab. Dieser "Lee" (Hügel) war namensgebend für die ehemalige Gemeinde.

Kagran

Der Heilige Georg als Drachentöter steht im Bezirkswappen für Kagran. Auf rotem Hintergrund ist die Drachentöterszene dargestellt. Der Heilige Georg sitzt in goldener Rüstung samt goldenem Helm auf einem silbernen Pferd mit blauer Pferdedecke. Er tötet mit einer goldenen Lanze einen auf dem Rücken liegenden grünen Drachen. Der Heilige Georg ist der Kirchenpatron der Kagraner Pfarrkirche. Der Name leitet sich vom verwandten "Wagram" ab. Bezeichnet wird dadurch der "Wogenrand der Donau". Erstmals belegt ist "Chagaran" bereits vor 1200.

Eßling

Ein musterverzierter goldener Adlerflügel symbolisiert Eßling. Das Wappenschild ist quer geteilt in ein silbernes und ein rotes Feld. Davor steht das Bild eines goldenen Adlerflügels. Dieser ist mit einer gemusterten Schärpe verziert: Auf silbernem Grund entsteht durch schwarze aufgelegte Spitzen ein Rautenmuster. Die Wappenfigur stammt aus dem Wappen der Herren von Eslarn. 1250/60 ist "Eselaren" belegt, seit 1590 wird es "Eßling" genannt. Die Herkunft des Namens ist nicht gänzlich geklärt. Entweder er leitet sich von einem Familiennamen, den Ezelaren ab, oder von einer Siedlung, deren Erwerb etwas mit Eseln zu tun hatte.

Kaisermühlen

Eine goldene Schiffsmühle steht als sprechendes Symbol für Kaisermühlen. Auf blauem Hintergrund ist eine goldene Schiffsmühle abgebildet. Sie steht für die in diesem Gebiet eingesetzten Schiffsmühlen. Die Benennung bezieht sich auf das Gebiet der Schiffsmühlen an der Donau und ihren Armen. Da die Mühlen Eigentum des Kaisers waren, lautet der Name Kaisermühlen.

Hirschstetten

Die sprechende Wappenfigur des springenden Hirschen repräsentiert Hirschstetten. Auf einer grünen Wiese vor rotem Hintergrund ist ein goldener, springender Zehnender abgebildet. Der Hirsch ist aufgrund einer falschen Namensableitung die Symbolfigur der ehemaligen Gemeinde Hirschstetten. 1258/59 erstmals belegt, hieß das Gebiet "Hertensteten", ab 1277 als "Hetsteten" bezeichnet. Der wahre Ursprung des Namens ist unklar. Ein Mann namens "Harto" könnte der Namensgeber der Siedlung sein. Ebenfalls möglich ist die Benennung nach einer Stätte des Herdes, oder nach der Bezeichnung für Diesseits der Donau, "herenter".

23. Bezirk / Liesing

Das Wappen des 23. Bezirks ist achtgeteilt. Das Wappen ist in den Grundfarben blau und silber gehalten. Die untere Grundfläche in silber läuft nach oben hin spitz zu. Das Wappen von Liesing repräsentiert in den acht Feldern die Bezirksteile Atzgersdorf, Erlaa, Inzersdorf, Kalksburg, Liesing, Mauer, Rodaun, Siebenhirten. Auf der unteren, silbernen Fläche ist über flammendem Boden und der Jahreszahl 1683 ein Haselnusszweig abgebildet. Drei grüne Blätter und vier Früchte sind sternförmig angeordnet. Diese Symbolik weist auf die Türkenbelagerungen hin.


Bedeutung

Atzgersdorf

Heilige Katharina (Patronin der Pfarrkirche Atzgersdorf) mit Palmzweig und Schwert auf grüner Wiese. Im Jahre 1171 wird ein Luitwin de Azilinesdorf genannt. Das gilt als die erste urkundliche Erwähnung des Ortes. Atzgersdorf liegt beiderseits des Flusses Liesing. Flussaufwärts befindet sich der gleichnamige Wiener Bezirksteil Liesing. Flussabwärts liegen die Bezirksteile Erlaa und Inzersdorf. Im Ort mündete der aus Mauer kommende Knotzenbach in die Liesing. Dieser fließt heute großteils unterirdisch und ist daher nur mehr in der Nähe seiner Quelle beim Maurer Wald sichtbar.

Erlaa

Erlenblatt (Ableitung des Namens von Erlenbäumen). Wie bei allen anderen Orten des Bezirkes ist die Frühzeit von Erlaa kaum mehr zu rekonstruieren. Heute gilt die Erwähnung des Heinrich von Erila in einer Klosterneuburger Traditionsnotiz aus 1114 als ältester Beleg für Erlaa. Diese Niederschrift beurkundete eine Schenkung an das Augustiner Chorherrenstift.

Inzersdorf

Drei aus einem roten Herz wachsende Ähren, von einem goldenen Pferd und einem goldenen Löwen eingerahmt. Inzersdorf liegt in einem flachen Schwemmland, wo sich große Mengen Tegel und Ton ablagerten. Sie waren ein wichtiger Rohstoff für die Ziegelwerke und die aufkommende Baustoffindustrie. Noch heute zeugen Badeseen wie der Steinsee oder der Schloßsee von dieser Vergangenheit. Die Abbaugruben ehemaliger Ziegelfabriken wurden als Erholungsgebiete erschlossen.

Kalksburg

Burgtor der Burg Kalksburg. Kalksburg liegt im Liesingbachtal am Rand des südlichen Wienerwaldes. Der Name leitet sich von Chalbsperger ab. Die Ortschaft wurde auch Kalbsberg, Kalksdorf und Kadoltsperg genannt. 1188 kam Kalksburg an die Babenberger. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts war Kalksburg mit Mauer in einer Herrschaft vereinigt. 1609 bis 1773 gehörte der Ort zur Grundherrschaft der Jesuiten, 1790 verkaufte ihn die Staatsgüteradministration an Hofjuwelier Franz von Mack. Er wurde zum bedeutendsten Wohltäter des Ortes.

Liesing

Goldener Korb und Kammrad für Industrie, Landwirtschaft und Weinbau. Auf der unteren, silbernen Fläche ist über flammendem Boden und der Jahreszahl 1683 ein Haselnusszweig abgebildet. Drei grüne Blätter und vier Früchte sind sternförmig angeordnet. Diese Symbolik weist auf die Türkenbelagerung hin. (in der Mitte)
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes wird meist auf das Jahr 1002 datiert. In diesem Jahr wurde der Fluss Liesing als Liezniccha erwähnt. Dieser Name leitet sich aus dem slawischen Lieznicka ab und bedeutet Waldbach. Der Ort selbst entstand vermutlich um diese Zeit. Er wurde während der ersten und der zweiten Türkenbelagerung Wiens schwer zerstört und musste neu besiedelt werden. In der Folgezeit entwickelte sich Liesing zu einem der bedeutendsten Orte am Fluss. Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts war die Ortschaft weitgehend landwirtschaftlich geprägt. Mit der Industrialisierung kam für Liesing der große wirtschaftliche Aufschwung. Im Jahr 1838 siedelte sich zum Beispiel die Brauerei Liesing im Ort an.

Mauer

Rote Ziegelmauer mit Maurer. Der Beginn der Ortschaft Mauer liegt im Mittelalter. Hier wurden die ältesten Spuren der Besiedlung des 23. Bezirks gefunden. Der tatsächliche Anfang ist zunächst durch die Existenz zweier Bezeichnungen etwas verschleiert. Schon am Ende des 12. Jahrhunderts ist der Name Gereut erstmals überliefert, der bis ins 15. Jahrhundert verwendet wurde. Der Name Mauer lässt sich im Jahre 1210 zum ersten Mal bezeugen. Noch im 15. Jahrhundert ist von zwei Dörfern "in der Maur" die Rede. Der heutige Name wurde wahrscheinlich nach 1529 verwendet. Unter Umständen lässt sich der Ortsname Mauer mit der Existenz alter, vielleicht römischer, Mauerreste am Ort erklären.

Rodaun

Burg Rodaun auf dem Schloss- bzw. Kirchenberg. Der Name der um 1170 erstmals genannten Siedlung ist slawischen Ursprungs. Mehrfache Nennungen Rodauns gegen Ende des zwölften Jahrhunderts beziehen sich auf eine offensichtlich babenbergische Ministerialenfamilie und damit auf die Burg. Die Burg selbst ist 1405 erstmals urkundlich bezeugt. Anlässlich des dritten Kreuzzuges und der Abreise des babenbergischen Herzogs Leopold V. im August 1190 wird berichtet, dass sich in seinem Gefolge einer der "Brüder von Radun" befand.

Siebenhirten

Zahl Sieben mit Schafhirten. Der Ortsname Siebenhirten leitet sich von Subinhirten ab. Die erste urkundliche Erwähnung ist zwischen 1140 und 1150 dokumentiert. Im Jahr 1559 wurde der Ort mit der Herrschaft Rodaun vereinigt und erst 1848 wieder eine eigenständige Gemeinde. Die Haupterwerbsquelle zu dieser Zeit war für meisten Einwohnerinnen und Einwohner der Getreideanbau.

Weitere geschichtliche Informationen

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