Stadtentwicklungsgebiet Nordwestbahnhof







Vom Güterumschlagplatz zum neuen Stadtteil bis 2035
Der Nordwestbahnhof ist mit 44 Hektar Fläche das letzte große innerstädtische Entwicklungsgebiet. Das Gelände liegt zwischen Donau und Donaukanal in der Nähe des Augartens und wird als Güterbahnhof genutzt. Hier bietet sich die einmalige Chance, die beiden durch den Bahnhof getrennten Bezirkshälften durch einen neuen Stadtteil miteinander zu verbinden. Dieser Stadtteil soll ein klimafreundliches und sozial durchmischtes Wohn- und Arbeitsviertel werden.
Die rund 1,5 Kilometer lange und 400 Meter breite Barriere zwischen Augarten und Dresdner Straße wird aufgehoben. Bis 2035 planen die Stadt Wien und die ÖBB in enger Kooperation rund 6.500 Wohnungen für rund 16.000 Menschen und schaffen 4.700 Arbeitsplätze.
Baubeginn für den neuen Stadtteil am Nordwestbahnhof ist 2024 bis 2026.
Hohe Umwelt-, Planungs- und Baustandards tragen dazu bei, dass inmitten der Brigittenau ein neuer attraktiver urbaner Ort mit Wohnungen, Arbeitsplätzen, Erholungsmöglichkeiten und Platz für Freizeit-Aktivitäten entsteht.
Zeitgemäßer Städtebau
Geplanter Baubeginn für den neuen Stadtteil am Nordwestbahnhof ist 2026. Der Stadtteil soll innerstädtisches Wohnen und Arbeiten mit höchstem Freizeit- und Erholungswert vereinen. Die Ansprüche der Menschen in Bezug auf Arbeiten und Wohnen steigen. Globale Megatrends wie Individualisierung, Wissensgesellschaft, Ressourcen-Knappheit, demografischer Wandel, New Work et cetera stellen zusätzliche Anforderungen an den Städtebau.
Die Antwort der Stadt Wien ist eine neue Art der Stadterweiterung innerhalb der Stadt. Rund um Arbeiten und Wohnen sollen zusätzliche Angebote auf höchstem Niveau geschaffen werden. Dazu zählen Kultur- und Bildungsangebote, Geschäfte, Erholung und Freiraum.
Städtebauliches Leitbild
Um die optimalen Lösungen für die künftigen Nutzungen des Bahnareals zu finden, hat die Stadt Wien ein städtebauliches Leitbild erstellt. So wurde eine Basis für die Neunutzung geschaffen.
- Broschüre zum Städtebaulichen Leitbild 2008 (35 MB PDF)
- Evaluierung Leitbild Nordwestbahnhof 2016 - STEK-Beschluss (5 MB PDF)
- Vertiefung Leitbild Nordwestbahnhof 2019 - STEK-Beschluss (1,2 MB PDF)
- Städtebauliches Leitbild Nordwestbahnhof
"Grüne Mitte" als multifunktionales Zentrum
Im Zentrum des Areals wird die sogenannte "Grüne Mitte" sein. Dieser 10 Hektar große Freiraum ist ein parkartiges Gelände mit Geh- und Radwegen und ohne durchgehende Straßen. Seine Sichtachse ist auf den Leopoldsberg und das Riesenrad ausgerichtet. Er vernetzt Arbeiten und Wohnen, Einkaufen und Erholen, Sport und Kultur, soziale Kontakte und zeitgemäßes Design.
Zusammen mit der "Freie Mitte" entsteht so eine ökologisch wertvolle Spange im Donau-nahen Bereich von etwa 20 Hektar Fläche.
Die ehemalige Zulaufstrecke der Nordwestbahn vom Handelskai zum Bahnareal wird zum Highline-Park für den Fuß- und Radverkehr umgebaut.
Klimafreundliche Planung und Qualität
Mit dem städtebaulichen Leitbild für das Areal und mit qualitätssichernden Verfahren wird das zukünftige Aussehen des neuen Stadtteils festgelegt. Ein Qualitätsbeirat begleitet die konkreten Planungen und sämtliche Maßnahmen des Klimaschutzes. Neben der Grünen Mitte werden auch sämtliche Innenhöfe begrünt. Auch Dach- und Fassadenbegrünungen und ein nachhaltiges Regenwassermanagement sind vorgesehen.
Mobilität
Von zentraler Bedeutung wird die erstmalige Durchquerung des Areals mit der neuen Straßenbahnlinie 12 voraussichtlich ab 2028 sein. Sie verbindet über die verlängerte Wallensteinstraße nicht nur das Areal mit dem Nordbahnhof, sondern wird das bestehende Bus- und Straßenbahn-Angebot vor Ort ergänzen.
Die U6 im Norden (Stationen "Dresdner Straße" und "Jägerstraße") und die Schnellbahn-Stammstrecke im Osten (Station "Traisengasse") liefern hochwertige öffentliche und klimafreundliche Mobilität im Minutentakt.
Besondere Aufmerksamkeit wird auf Radfahrer*innen und Fußgänger*innen durch ein großzügiges und engmaschiges Wegenetz gelegt.
Für den Pkw-Verkehr wird es im Areal Stichstraßen plus Tiefgaragen geben. Eine Durchquerung des Areals mit dem Auto ist nicht möglich. Sharing-Möglichkeiten inklusive E-Mobilität und Ladestationen vervollständigen das Angebot.
Bildung
Insgesamt werden 3 neue Bildungsstandorte im neuen Stadtviertel in unterschiedlicher Größe und Ausrichtung errichtet. Neben Kindergärten, Volks- und Mittelschulen wird es eine AHS-Oberstufe vor Ort geben. Kurze Wege für eine moderne und zukunftsfitte Ausbildung sind gewährleistet.
Hochhäuser mit Perspektive
An 4 Standorten werden Hochhäuser entstehen. Ähnlich wie am Nordbahnhof gilt auch hier: Das Bauen nach oben bringt Platz in der Mitte. Die attraktiven Blickachsen in Richtung Wienerwald bleiben bestehen. Das Prinzip des leistbaren Wohnens wird auch am Nordwestbahnhof umgesetzt: 60 Prozent der Wohnungen sind gefördert, wobei dieser Anteil auch Gemeindewohnungen (Gemeindebau Neu) umfasst. Der Rest wird freifinanziert. Wohnungsanmeldungen sind möglich, sobald die Bauträger bekannt sind.
Büros, Lokale und Geschäfte
Nur in einem Stadtteil, in dem gewohnt und gearbeitet wird, entsteht urbane Qualität. Deswegen sieht die Planung auch Büro-Schwerpunkte vor. Großen Wert wird auch auf die neue, autofreie Verbindung, die verlängerte Wallensteinstraße gelegt: Hier werden zahlreiche Geschäfte und Gastronomie zum Flanieren, Einkaufen und Verweilen einladen.
Zwischennutzung Urban Gardening, Kultur, Ausstellungen und Info-Center
In einer ehemaligen Industriehalle entsteht ein neues Zentrum für die freie Performance-, Tanz- und Theaterszene. Das Gelände wird von brut Wien und den Wiener Festwochen bis Ende 2023 als temporäre Spielstätte genutzt.
Der STADTRAUM in der Nordwestbahnstraße 16 bietet seit Juli 2021 in einer Ausstellung mit digital bespieltem Stadtmodell einen umfassenden Überblick über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Bahnareals. Ein Info-Center der ÖBB sowie eine historische Ausstellung des Vereins Tracing Spaces im Museum Nordwestbahnhof befinden sich im selben Gebäude.
Umweltfreundlicher Abbruch
Beim Abbruch der Lagerhallen, der voraussichtlich ab Ende 2023 stattfindet, wird der Abtransport großteils über die Schiene erfolgen. Dies reduziert während der Abbruchphase bis 2025 einen erhöhten Lkw-Verkehr in der Umgebung. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft sollen Materialien wieder verwertet werden.
Aktuelle Informationen und Ausblick
Derzeit läuft für das Städtebauvorhaben Nordwestbahnhof das Verfahren der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). Nach Vorliegen eines positiven UVP-Bescheids kann mit den Abbrucharbeiten begonnen werden. Der derzeitige Planungsstand umfasst noch nicht die Entwicklung konkreter Bauplätze oder die Festlegung bestimmter Bauträger.
Der nächste Planungsschritt ist die Erstellung eines Flächenwidmungs- und Bebauungsplans. Geplanter Baubeginn für die erste Errichtungsphase im Südosten des Areals ist 2026.
Projektstand
- Grundlagenerhebung: Abgeschlossen
Die grundsätzliche Verträglichkeit des Vorhabens für den Standort wird geklärt. Dabei werden unter anderem baulich-technische Rahmenbedingungen geprüft. Außerdem werden Gegebenheiten wie zum Beispiel Freiflächen, Arbeitsstätten, öffentlicher Verkehr, Wegeverbindungen und Schulen untersucht. Auch mögliche Auswirkungen auf die Nachbarschaft werden abgeschätzt.
- Konzepterstellung: Abgeschlossen
Für große Gebiete werden zuerst Zielvorgaben und Zukunftsbilder für die Entwicklung des Standorts ausgearbeitet. Die Möglichkeiten der Beteiligung der Bürger*innen werden geprüft. Das Ergebnis sind zum Beispiel Leitbilder oder Entwicklungskonzepte. Hier werden Themen wie Mobilität, Grünraum, Nutzungen oder Gebäudehöhen behandelt.
- Widmungsverfahren: Offen
Auf Grundlage von Leitbildern oder anderen Planungen wird der Entwurf für den neuen Flächenwidmungs- und Bebauungsplan erstellt und dem Fachbeirat vorgelegt. Während der öffentlichen Auflage können dazu schriftlich Stellungnahmen abgegeben werden. Der Entwurf und alle Stellungnahmen werden dem Wiener Gemeinderat vorgelegt.
- Gemeinderatsbeschluss: Offen
Der Wiener Gemeinderat beschließt den neuen Flächenwidmungs- und Bebauungsplan. Das Widmungsverfahren ist damit abgeschlossen. Das Plandokument kann in der Servicestelle Stadtentwicklung eingesehen beziehungsweise online abgerufen werden.
- In Umsetzung: Offen
Die detaillierte Entwicklung des Vorhabens wird begonnen. Die konkreten Entwürfe werden bei der Baubehörde zur Bewilligung eingereicht. Wenn diese einen positiven Bescheid erteilt, kann mit der baulichen Umsetzung begonnen werden.
- Umgesetzt: Offen
Mit der Fertigstellung und dem Einzug der neuen Bewohner*innen wird der Standort belebt. Durch das Zusammenwachsen mit der bestehenden Nachbarschaft entsteht ein neues soziales Gefüge.
Newsletter zum Projekt
Wir informieren Sie regelmäßig über die neuesten Entwicklungen des Projekts. Der Newsletter Nordwestbahnhof ist kostenlos und Sie können ihn jederzeit wieder abbestellen.
Jetzt anmeldenBeteiligung
- Beteiligungsprozess: Abgeschlossen
- Informationsabend: Abgeschlossen
- Rad- und Grätzeltouren: Abgeschlossen
- Informationsveranstaltung: Abgeschlossen
- Informationszentrum vor Ort: Offen
- Info-Veranstaltungen Oktober 2023: Abgeschlossen
- Öffentliche Auflage: Abgeschlossen