3.1 Gesundheitsbereich
Digitale Patient*innen-Akte
Die digitale Patient*innen-Akte „med.archiv“ wird in allen Kliniken und Pflegewohnhäusern der Stadt Wien genutzt. Berechtigtes Gesundheitspersonal kann rund um die Uhr mit dem Befundbrowser web.okra auf Befunde, Diagnosen und Röntgenaufnahmen zugreifen, um sich ein Gesamtbild der Krankengeschichte von Patient*innen zu verschaffen.
Die Software besteht aus den Komponenten „Befundbrowser“, „Server und Datenbanken“ sowie „Archiv-Arbeitsplätzen“, ist eine Eigenentwicklung von Wien Digital und war ursprünglich als Langzeitarchiv für abgeschlossene Krankengeschichten angedacht. Sie hat sich jedoch schrittweise zur Datenbank für aktuelle Befunde entwickelt und wurde aufgrund steigender Zugriffszahlen konstant weiterentwickelt. So entstand im Laufe der Jahre ein komplexes Geflecht, das ein umfassendes Technologie- und Architektur-Redesign erforderlich machte.
Um der Sensibilität und Hochverfügbarkeit der digitalen Patient*innen-Akte im laufenden Betrieb Rechnung zu tragen, wurde der Rollout der neuen Version entsprechend der 3 Komponenten separat durchgeführt. Die Kliniken und Pflegewohnheime des Wiener Gesundheitsverbunds werden über mehrere Monate verteilt umgestellt.
Der Befundbrowser web.okra befindet sich flächendeckend in Vollbetrieb. Die Umstellung von Servern, Datenbanken und Import-Arbeitsplätzen folgt 2025. Die Weiterentwicklung des med.archivs ist ein wegweisender Schritt in der Digitalisierung des medizinischen Betriebs im Wiener Gesundheitsverbund und trägt maßgeblich zur Effizienz der Verwaltung bei.
Das med.archiv besteht aus 3 Komponenten:
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Befundbrowser: Hier sehen Anwender*innen alle eingescannten und im Wiener Gesundheitsverbund erstellten Befunde und Bilder.
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Server und Datenbanken: Auf leistungsstarken Rechnern im Hintergrund sind alle Daten strukturiert gespeichert.
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Import-Arbeitsplätze: Hier werden von Patient*innen mitgebrachte Befunde in die digitale Patient*innen-Akte eingescannt und hochgeladen.
med.archiv Zahlen
| Anzahl | Komponente |
|---|---|
| 18.000 | Benutzer*innen |
| 85.000 | Zugriffe pro Tag (durchschnittlich) |
| 21,5 Millionen | Dokumente als jährlicher Zuwachs |
| 436 Millionen | Dokumente in der digitalen Patient*innen-Akte |
Fieberkurve
In der Klinik Hietzing wurde in einem Pilotprojekt die impuls.kis Fieberkurve in 3 Abteilungen der Inneren Medizin in Betrieb genommen. Mit der Fieberkurve wird der stationäre Aufenthalt von der Anamnese bis zum ärztlichen Entlassungsbrief digitalisiert. Über eine SAP-Schnittstelle ist auch der Medikamentenkatalog des Wiener Gesundheitsverbunds in der Fieberkurve eingebunden. Die Papier-Fieberkurve wird damit abgelöst und die Patient*innen-Sicherheit sowie die Qualität des Behandlungsprozesses erhöht.
Im Anschluss an das Pilotprojekt wurde mit dem Wiener Gesundheitsverbund ein strategischer Masterplan erarbeitet, der die Einführung der Fieberkurve in allen Kliniken und Pflegehäusern vorsieht.
Nationale eHealth-Strategie
Die nationale eHealth-Strategie wurde im Sommer durch Gesundheitsminister Johannes Rauch vorgestellt. Ziel dieser umfassenden Strategie ist es, die Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung durch den Einsatz digitaler Technologien zu verbessern.
Nach dem Leitsatz „digital vor ambulant vor stationär“ präsentierte er die Schwerpunkte für die Digitalisierung des Gesundheitswesens. Die wichtigsten Ziele umfassen den digitalen Zugang zum Gesundheitssystem und den eigenen Gesundheitsdaten für alle Bürger*innen sowie die Schaffung und Verbesserung von Präventions- und Versorgungsangeboten.
Wien Digital ist in zahlreiche Projekte in diesem Rahmen eingebunden, wie zum Beispiel:
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Gesundheitsportal
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Datenauswertungsplattform
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Projekte im Rahmen des European Health Data Space
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Patient summary
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Terminservice
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Telemedizin
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Integrierte Versorgung
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Ambulante Diagnosen-Codierung
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Integration der Gesundheitshotline 1450 in ELGA
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Faxablöse
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Digitale Unterstützung des Medikationsprozesses
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SNOMED
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CI/CD Pipeline
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Patientenverfügung
SNOMED - Systematized Nomenclature of Human and Veterinary Medicine (Nomenklatur zur Indexierung medizinischer Sachverhalte wie Symptome, Befunde, Diagnosen und Prozeduren)
CI/CD - Continuous Integration / Continuous Delivery (Verfahren zur Softwareverteilung, das von Entwicklungsteams verwendet wird, um Codeänderungen häufiger und zuver-lässiger bereitzustellen)
ELGA
Mit dem Ausbau der elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) als zentrale Infrastruktur für Gesundheitsdaten sehen Patient*innen sowie Fachpersonal im Gesundheitsbereich wichtige Daten auf einen Blick. Die verbesserte Verfügbarkeit dieser Daten und die Einbindung sämtlicher Befunde, Bilder, Medikamente und Vorerkrankungen soll die Diagnosen erleichtern und kann in Akutsituationen lebensrettend sein.
Ab 2026 soll die Gesundheitshotline 1450 Termin-Buchungen und Video-Konsultationen erlauben. Das „Einchecken“ bei 1450 soll im Krankenhaus die Wartezeiten verkürzen, Video-Konsultationen sollen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder möglicherweise ansteckenden Krankheiten Vorteile bringen.
Ab 2025 sollen digitale Gesundheitsapps zur Verfügung stehen. Diese Anwendungen zielen besonders auf Menschen mit chronischen Erkrankungen ab, wie z.B. Diabetes- oder Migräne-Patient*innen, Menschen nach einem Herzinfarkt, während einer Ernährungsumstellung oder Raucherentwöhnung.
Geplant ist, dass die Gesundheitskassen bestehende Apps auf medizinische Qualitätsstandards und die Einhaltung der Datenschutz-Vorgaben prüfen. Nach erfolgreicher Zertifizierung können die Apps dann von Ärzt*innen „verschrieben“ werden.
Wien Digital betreibt bereits den Teil der österreichischen Gesundheitstelematik-Infrastruktur (GTI) und ist auf die Neuerungen sehr gut vorbereitet. In einem Konzeptionsprojekt werden die aktuellen Aspekte berücksichtigt und in eine technische Architektur-Überarbeitung für die Umsetzung einer Wiener Gesundheitsplattform eingearbeitet.
Gesundheitsdatenaustausch im ELGA-Umfeld
Wien Digital hat gemeinsam mit der ELGA GmbH und weiteren Stakeholdern aus dem österreichischen Gesundheits- und Behördenbereich einen organisationsübergreifenden Proof of Concept (PoC) zum Gesundheitsdatenaustausch im ELGA-Umfeld durchgeführt.
Im Mittelpunkt des PoC stand die Nutzung des international anerkannten Standards FHIR (Fast Healthcare Interoperability Resources), um eine effektive und sichere Kommunikation zwischen unterschiedlichen Gesundheitssystemen zu ermöglichen.
EU-weite Gesundheitsakte
Im Europäischen Parlament wurde die Schaffung einer EU-weiten elektronischen Gesundheitsakte (EU Health Data Space) beschlossen. Die Gesundheitsakte ermöglicht Patient*innen den Zugriff auf ihre Gesundheitsdaten, auch wenn diese aus einem anderen Mitgliedstaat stammen als dem, in dem sie leben. Ebenso können Gesundheitsfachkräfte die Daten und Befunde ihrer Patient*innen einsehen, sofern die Zustimmung vorliegt. Der Download ist kostenlos.
Die Gesundheitsakte ermöglicht auch den anonymisierten Datenaustausch zu Forschungs- und Statistikzwecken wie zum Beispiel über seltene Krankheiten. Das Gesetz stellt sicher, dass Bürger*innen ein Mitspracherecht über die Nutzung ihrer Daten haben. Patient*innen können den Zugriff auf ihre Gesundheitsdaten durch Ärzte oder die Verarbeitung zu Forschungszwecken ablehnen, müssen über jeden Zugriff auf ihre Daten informiert werden und haben das Recht, die Korrektur fehlerhafter Daten zu verlangen.
Die Vereinbarung muss vor Inkrafttreten noch vom EU-Rat verabschiedet werden, die praktische Anwendung beginnt nach zwei Jahren. Als zentrale Drehscheibe der Gesundheitsdaten wird die bereits etablierte ELGA fungieren. Damit ist sichergestellt, dass die technischen Standards im Gesundheitswesen angewandt werden.
Einbindung Caritas Socialis an ELGA
Die Pflegewohnhäuser, Wohngemeinschaften und Tageszentren der Caritas Socialis GmbH wurden an den ELGA-Bereich Wien angebunden. Der Caritas Socialis GmbH ist es damit möglich, in ihren Häusern auf die jeweiligen verfügbaren ELGA-Daten der bei ihnen wohnenden Patient*innen zuzugreifen und auch Daten für Nachbehandler*innen bereitzustellen. Dies ist ein wichtiger Schritt in der Digitalisierung von Pflegeeinrichtungen in der Stadt Wien.
Neues Logistikzentrum
Wien Digital und der Wiener Gesundheitsverbund setzen mit einem neuen Logistikzentrum einen Meilenstein für eine zuverlässige Gesundheitsversorgung in Wien. Auf einer Fläche von rund 7.000 Quadratmetern übernimmt das neue Logistikzentrum bis 2025 schrittweise die Versorgung der Wiener Kliniken und Pflegehäuser mit über 32.500 unterschiedlichen Produkten. Damit können auch die Kosten nachhaltig reduziert werden. Der Standort am Hafen Wien ist vorerst für zehn Jahre vorgesehen.
Wien Digital unterstützte maßgeblich mit einer hochmodernen Hardware- und Netzwerktechnik sowie der Entwicklung und Umsetzung der Logistik-Prozesse in SAP. Durch die Nutzung von modernsten Technologien wie automatisierten Bestandsverfolgungssystemen und Datenanalysen ist es möglich, den Materialbedarf präzise vorherzusagen und damit auch Abfälle zu minimieren. Das zentrale Logistikzentrum verbessert dadurch maßgeblich die Versorgungssicherheit im Wiener Gesundheitsverbund.
Übersiedelung Generaldirektion WIGEV
Der Vorstand des Wiener Gesundheitsverbundes übersiedelte mit rund 140 weiteren Mitarbeiter*innen der Generaldirektion vom Bürostandort TownTown in den Büroturm am Gelände des AKH. Dank einer sehr effizienten Planung und intensiven Zusammenarbeit mit den involvierten Teams von Wien Digital konnte bereits am Übersiedlungstag in den 6 völlig neu adaptierten Stockwerken des Bürogebäudes weitergearbeitet werden.
Die für Pflegewohnhäuser zuständige Kund*innenberatung von Wien Digital ist in unmittelbarer Nähe des neuen Bürogebäudes angesiedelt und bietet vor Ort Support.
Bilddaten-Austausch über ELGA Infrastruktur
Von 2019 bis 2023 wurde trotz Pandemie ein österreichweit richtungsweisendes Projekt zum Thema Bilddaten-Austausch mit dem Projekttitel „HeX-I“ auf Grundlage des ELGA-Gesetzes abgewickelt. Das Ziel dieses Projektes beinhaltete den Bilddaten-Austausch über die österreichische Gesundheitstelematik-Infrastruktur (ELGA/eHealth Infrastruktur), sowohl im Bereich des Wiener Gesundheitsverbundes (Wiener Kliniken inklusive AKH) als auch österreichweit mit dem Projektpartner Vinzenz Gruppe. In ersten Pilotierungen konnte der Austausch mit niedergelassenen Radiologien erfolgreich umgesetzt werden.
Studien, die in den Radiologien des Wiener Gesundheitsverbundes entstehen, werden in ELGA registriert und Nachbehandler*innen bereitgestellt. Es gibt regelmäßig sowohl WIGEV-interne als auch trägerübergreifende Abfragen zu diesen Studien von verschiedenen Gesundheitsdienste-Anbietern.
Ein Folgeprojekt hat zum Ziel, den Nutzerkreis auf Nichtradiolog*innen im niedergelassenen Bereich zu erweitern. Die Bilder können mittels neuer Methoden so ausgeliefert werden, dass keine große Bandbreite oder spezielle DICOM-Viewer erforderlich sind. Dieses österreichweite Projekt wird unter der Koordination der ELGA GmbH in Abstimmung mit den Trägern und Einrichtungen im Gesundheitsbereich durchgeführt.
Verlaufskontrollen in unterschiedlichen Kliniken oder in Diagnosezentren werden dadurch wesentlich erleichtert und ermöglichen schnellere Diagnosen sowie effizientere Behandlungen und stellen einen großen Schritt zu einer vernetzten Gesundheitsversorgung dar.
SAP S/4HANA
Das von Wien Digital gemeinsam mit SAP-Österreich abgewickelte Projekt zielt darauf ab, das aktuelle SAP ERP-System des Magistrats der Stadt Wien durch ein neues SAP Business Suite S/4HANA System zu ersetzen. Die Umstellung erfolgt nach dem sogenannten SDT (Selective Data Transition) Ansatz, bei dem selektiv Daten aus dem bestehenden System in das neue System übertragen werden. Dies ermöglicht beispielsweise ein Zurücklassen von obsoleten SAP-Organisationseinheiten, nicht mehr benötigten Zusatzentwicklungen sowie obsoleten Stamm- und Bewegungsdaten.
Dadurch werden neben den inhaltlichen und technischen Neuerungen auch Kosteneinsparungen durch geringere Hardware-Ressourcen, sowie eine optimierte Datenbank- und Systemperformance erzielt. Schwerpunkte des Projekts sind die Analyse von SAP-Applikationsprozessen, die mit S/4HANA neu hinzugekommen oder anzupassen sind sowie die Anpassung von SAP-relevanten Schnittstellen.
Vor der Umstellung sind insgesamt fünf Testzyklen geplant, darunter auch Kund*innen-Tests und ein User-Acceptance-Test. Die Umstellung des Systems ist für Mitte 2025 geplant, um die Datenqualität zu verbessern und einen reibungslosen Ablauf des Rechnungsabschlusses 2024 zu gewährleisten. Das aktuelle SAP-ERP-System wird nach der Umstellung weiterhin als Einschausystem zur Verfügung stehen.
AUVA-Station im AKH
Nach der Schließung der Bettenstationen des Lorenz-Böhler-Krankenhauses wegen Brandschutzmängeln ging zur Sicherstellung der Patient*innen-Versorgung kurz darauf die „Böhler-Station“ im AKH in Betrieb, die AUVA-Personal und Patient*innen übernahm. Die erforderlichen Arbeiten seitens Wien Digital umfassten neben der Übersiedlung der technischen Geräte auch die Einschulungen auf das neue IT-System. Durch die ausgezeichnete Zusammenarbeit aller beteiligten Teams war es möglich, innerhalb der enorm kurzen Zeit von weniger als 7 Wochen
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die AUVA-AKH-Anforderungen an Wien Digital und die benötigte IKT-Ausstattung abzustimmen
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über 120 Anwender*innen-Profile anzulegen und mit allen erforderlichen Systemberechtigungen auszustatten
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Schulungen für rund 120 Personen in den IKT-Systemen des AKHs durchzuführen
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die Stationen netzwerktechnisch vorzubereiten und mit IKT-Arbeitsplätzen auszustatten
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das PDMS (Patient*innen-Daten-Management)-System zu konfigurieren, die Arbeitsplätze zu installieren, die erforderliche Medizin-Technik-Geräte anzubinden
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die Anwender*innen der Stationen in den ersten Tagen der Inbetriebnahme vor Ort zu unterstützen
Neues Schnittstellen-System
In der Klinik Floridsdorf wurde eine innovative Health Level 7-Schnittstelle entwickelt und implementiert. Diese Schnittstelle ermöglicht es, die im OP-Bereich eingesetzte Applikation Curator CaliOP mit impuls.KIS, dem Krankenhausinformationssystem des Wiener Gesundheitsverbundes, zu verbinden.
Patient*innen-Daten können automatisiert mit den aufgenommenen OP-Bildern verknüpft werden und mit einem klaren Patient*innenbezug ins med.archiv, das Langzeitarchiv des Wiener Gesundheitsverbundes, gespeichert werden.
Davor mussten Chirurg*innen OP-Bilder ohne eindeutigen Patient*innenbezug auf lokalen Festplatten manuell speichern, was mit hoher Fehleranfälligkeit verbunden war. Die neue Schnittstelle ist nicht auf die Chirurgieabteilung beschränkt, sondern kann künftig skalierbar angepasst werden und von anderen Abteilungen, verschiedenen Kliniken und für weitere Projekte genutzt werden.
Digitale Übermittlung von Laboranforderungen
Auch in der Klinik Hietzing können nun Laboranforderungen digital an das Labor übermittelt werden. Damit ist die digitale Übermittlung in allen Wiener Kliniken flächendeckend möglich. Im Allgemeinen Krankenhaus (AKH) der Stadt Wien wird noch an der Umsetzung gearbeitet.
IKT-Projekt im AKH
Seit mehr als 30 Jahren ist das AKH im klinischen Vollbetrieb, vor 5 Jahren wurde mit einer umfangreichen Generalsanierung begonnen, die auch zahlreiche begleitende IKT-Maßnahmen betrifft. Dafür wurde ein Koordinationsprojekt geschaffen, in dem die IKT-Anforderungen der Kund*innen durch Wien Digital geplant und zeitgerecht umgesetzt werden.
Eines dieser IKT-Bauprojekte beschäftigte sich mit dem Vollausbau des Kinder-OP-Zentrums.
In mehreren Bereichen wurden Applikationsanpassungen vorgenommen und eine moderne IKT-Umgebung geschaffen, darunter Kinderpsychosomatik, Kinder-Normalpflegestation, Kinder-Intensivstation, 2 neue Kinder-OP-Säle samt Kinderanästhesie sowie Dienstzimmer.
Sanierung Klinik Penzing
Im Rahmen der Leistungsverlagerungen aus der Klink Penzing und der Auflassung des Standortes bis zum Jahr 2032 wurden die Direktionen und das Zentrum für Sucht in das West-Areal übersiedelt und die gesamte IKT-Infrastruktur in den betroffenen Pavillons saniert. Außerdem wurden 2 neue IKT-Räume errichtet, um eine ausfallsichere Netzwerkversorgung im West-Areal zu gewährleisten.
Die Klinik Penzing war eines der ersten Bauprojekte, das in Zusammenarbeit zwischen Wien Digital und der Projektentwicklungs- und Baumanagement GmbH des Wiener Gesundheitsverbundes umgesetzt wurde.
IKT-Infrastruktur & Ausstattung
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Sanierungsplanung und Erneuerung von 14 IKT-Verteilern
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Planung und Ausstattung von 2 IKT-Räumen
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Neue WAN-Anbindung und Inbetriebnahme der IKT-Räume
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Versorgungsplanung von 800 zusätzlichen Netzwerk-Leitungen
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Übersiedelungen von 200 Arbeitsplätzen
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über 280 aktive Netzwerk-Anbindungen
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Anbindung bzw. Umschaltung von 11 Pavillons auf die neue IKT-Infrastruktur
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VLAN Segmentierung von 400 Office-Geräten (PCs, Notebooks, Drucker)
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Abbau von 150 Arbeitsplätzen und 600 Endgeräten im Ost-Areal
Neues Bürogebäude
Einige Pavillons der Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes sind bereits über 100 Jahre alt, daher ist in den nächsten Jahren eine Reihe von Großbauprojekten geplant, in denen Wien Digital die erforderlichen IKT-Leistungen erbringt. Im Rahmen des Koordinationsprojekt „BAUWG“ (Koordination IKT-Aktivitäten für Bauprojekte WIGEV/exkl. AKH) werden zirka 50
IKT-Bauprojekte in den Kliniken Donaustadt, Favoriten, Hietzing, Landstraße, Ottakring und Penzing geplant und umgesetzt.
Nach einer intensiven Planungsphase erfolgte in der Klinik Ottakring der Spatenstich für das neue Bürogebäude. Neben den rund 220 Arbeitsplätzen wird auch ein Veranstaltungszentrum sowie der Computerraum für die Klinik errichtet. Wien Digital wurde intensiv in die Planung des Projektes einbezogen, um ein modernes Bürogebäude mit optimaler IKT-Ausstattung für die Mitarbeiter*innen zu schaffen. Auch die Kund*innenberatung der Klinik wird dort künftig ihre Räumlichkeiten haben.
Bis 2034 werden zwei Klinikgebäude mit mehreren Hundert Betten geschaffen, später folgt der Bau eines Eltern-Kind-Zentrums und bis 2038 ein Psychiatrisches Zentrum.
Anbindung Nuklearmedizin an RIS/PACS
Das Institut für Nuklearmedizin der Klinik Ottakring wurde an das WIGEV-weite RIS/PACS System angebunden. Diese Anbindung ermöglicht die Ablöse des Altsystems, welches bisher zur Verwaltung und Archivierung der nuklearmedizinischen Untersuchungen eingesetzt wurde.
Dank intensiver Vorbereitung konnte die Umstellung im laufenden Betrieb und ohne Unterbrechung der Patient*innenversorgung erfolgen.
Durch die Konsolidierung auf das zentrale RIS/PACS System werden seit der Umstellung auch die Bilddaten der nuklearmedizinischen Diagnostik und Therapie im PACS archiviert, welches eine moderne Bildbetrachtung ermöglicht und die interdisziplinäre Zusammenarbeit durch die Archivierung der Studien in einem gemeinsamen System erleichtert. Ein weiterer Vorteil der Anbindung ist die automatisierte Leistungsverrechnung der durchgeführten Untersuchungen. Durch die Befundung der Organszintigraphien im RIS wurde außerdem ein wichtiger Schritt für die Befundeinbringung in ELGA gesetzt.
RIS: Radiology Information System, Radiologie Informationssystem
PACS: Picture Archiving and Communication System, Bildarchiv und Bildmanagement
Neue Zutrittsystem-Software
Nach rund 20 Jahren musste das Zutrittsystem im Wiener Gesundheitsverbund erneuert werden. Das bestehende System wurde durch das Nachfolgeprodukt SALTO Space abgelöst, das auf virtuellen Servern im Datacenter und unter der DC01 (Datacenter von Wien Digital) Sicherheitsarchitektur betrieben wird.
Der Nutzen des Zutrittsystems liegt insbesondere in schnelleren Zugängen für die Technik in Störungsfällen sowie der sichereren und einfachen Handhabung der Zutritte von Mitarbeiter*innen bezüglich Schlüssel- sowie Zutrittsverwaltung.
Die neue Software wurde auf virtuellen Servern entsprechend der aktuellen Sicherheitsarchitektur im DC01 in Betrieb genommen und es wurde eine vollständige Datenmigration von rund 4.000 Türen und 25.000 Nutzer*innen von Zutrittskarten/Zutrittschips aus dem Altsystem vorgenommen. Die Schulungen für alle Anwender*innen konnten durch gute Planung und Koordination innerhalb von 3 Tagen erfolgreich abgeschlossen werden.
Die neue Software wurde auch an den Magistratsstandorten in TownTown sowie am Standort von Wien Digital implementiert.
Zutrittssystem in Zahlen
| Anzahl | Komponente |
|---|---|
| 170 | Administrator*innen |
| 500 | Definierte Zutrittsbereiche WIGEV-weit inklusive Magistratsdienststellen in TownTown |
| 4.000 | Türen, davon 1.300 „online“ Türen mit Netzwerkanbindung |
| 24.700 | Nutzer*innen mir Zutrittskarten / Zutrittschips |