"Raus aus Gas"-Vorzeigeprojekt Waldorfschule Mauer
- Umstieg von Gas auf zentrale Pelletsheizung mit Fußbodenheizung
- Photovoltaikanlage mit einer Gesamtleistung von 24,94 kWp
- Erweiterung in Holz-Lehm-Bauweise, Verwendung natürlicher Dämmstoffe
Das dem Maurer Schlössl gegenüberliegende Gebäude aus dem Jahr 1867 befand sich in einem schlechten baulichen Zustand, entsprach nicht mehr den Anforderungen eines zeitgemäßen Schulbetriebs und verfügte über zu wenige und zu kleine Klassenzimmer sowie keine Turnhalle. Daher wurde das bestehende Schulgebäude vollständig saniert und ein Neubau in Holz-Lehm-Bauweise errichtet.
Das 1-stöckige Bestandsgebäude, das zuvor mit Gas beheizt wurde, wurde zunächst entkernt und erneuert. Die straßenseitige historische Fassade des ensemblegeschützten Bestands wurde in Form und Gestalt belassen. Der Neubau wurde in Holzbauweise aus Rippen- und Hohlkastenelementen errichtet und mit natürlichen Materialien wie Stroh und Holzfasern gedämmt. Im Inneren sorgen verputzte Lehmflächen für ein ausgeglichenes Raumklima und eine natürliche Feuchtigkeitsregulierung. Für die Lehmflächen wurde auch das Aushubmaterial vom Bauplatz wiederverwendet. Durch die Kombination aus massiver Bausubstanz und Lehmbau ergibt sich ein hoher sommerlicher Hitzeschutz, für den keine zusätzliche Energie aufgewendet werden muss. Für den Bau der gewünschten Normturnhalle mit den Maßen von 15 mal 27 Meter musste das Flächenwidmungsfeld erweitert werden. Dabei konnte der Baumbestand weitgehend erhalten werden.
Nach der Fertigstellung wird die gesamte Versorgung mit Raumwärme und Warmwasser über eine zentrale Pelletsheizung sichergestellt. Zur Lagerung des Pelletsvorrats stehen 2 Metallcontainer mit einem Fassungsvermögen von jeweils 10 Tonnen zur Verfügung. Der Pelletskessel hat eine Nennwärmeleistung von 150 kW, sein Leistungsbereich beginnt bereits bei 45 kW.
In das Wärmeverteilsystem sind 2 Schichtspeicher mit je 1.000 Litern Speichervolumen integriert. Die Wärmeabgabe erfolgt über eine Fußbodenheizung. Das Warmwasser wird über eine Trinkwasser-Zirkulationsleitung bereitgestellt. Der zugehörige Warmwasserspeicher hat ein Speichervolumen von 500 Litern.
Die neu installierte Photovoltaikanlage mit einer Gesamtleistung von 24,94 kWp ist auf 2 Teilflächen aufgeteilt. Beide Dachflächen sind als Gründach ausgeführt. Die Photovoltaikanlage liefert Strom für den Eigenverbrauch der Schule. Für den erforderlichen Reststrombezug wurde ein Ökostromprodukt gewählt.
Das Projekt zeigt, wie sich erneuerbare Energieversorgung, baubiologische Qualität und architektonische Sorgfalt in einem Bildungsbau miteinander kombinieren lassen.
Ausgangssituation der Energieversorgung
- Dezentrale Gasheizung
- Bestand mit ungedämmter Gebäudehülle
Elemente des neuen Energiesystems
- Zentrale Pelletsheizung für Heizen und Warmwasser
- Heizsystem mit 2 1.000-Liter-Pufferpeichern und 1 500-Liter-Speicher für Warmwasserbereitung
- Photovoltaikanlage, verteilt auf 2 Dachflächen
- Einsatz natürlicher Dämmstoffe (Stroh und Holzfasern)
Über das Gebäude
- Adresse: 23., Endresstraße 113
- Gebäudetyp: Schule mit Turnhalle, Kindergarten, Hort und Schulrestaurant
- Eigentümerschaft: Rudolf Steiner-Schulverein Wien-Mauer (privat)
- Fertigstellung: 2024
- Nutzfläche (nachher): 3.125 Quadratmeter
- Heizwärmebedarf: 38,9 kWh/m²a
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- Letzte Aktualisierung: 02.12.2025, 12.23 Uhr
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