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"Raus aus Gas"-Vorzeigeprojekt Sieveringer Straße

Dekarbonisierung mit System: Immobilienfirma setzt auf innovative Wärmepumpenlösung und zentrale Soleversorgung für ein gasfreies Pilotprojekt in Döbling.

  • Innovatives Heizsystem mit Mini- Wärmepumpenlösungen in den Wohnungen
  • Versorgung der Wärmepumpen über zentrale Soleleitung im Gebäude
  • 4 Tiefensonden zu je 150 Metern und 1 Luftwärmetauscher zur Versorgung der Soleleitung
  • Dezentrale Warmwasserbereitung durch Wärmepumpen
  • Nutzung bestehender Heizkörper und Fußbodenheizungen sowie teilweiser Austausch durch Gebläseheizkörper oder Nachrüstung mit Ventilator-System (Coptimizer)
  • Technische Lösung trotz fehlendem Keller durch kompakten Technikraum
  • Kühlung über nachrüstbare Kühldecken
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Das Wohngebäude aus den 1980er-Jahren wird mit einem innovativen Energiesystem ausgestattet, das vollständig ohne fossile Energiequellen auskommt. Das Haus im 19. Bezirk dient dem Immobilienentwickler RSI Square als Pilotprojekt innerhalb ihres Immobilienportfolios für den Ausstieg aus Gas. Die bereits in den Jahren 2015/2016 durchgeführte thermische Sanierung bildet eine gute Ausgangsbasis für den aktuellen Heizungstausch. In einer längeren Planungsphase wurden mehrere Lösungen geprüft und verworfen. Schließlich entschied sich RSI Square für ein System von Roots Energy, das aus einer zentralen Soleleitung im Gebäude und dezentralen Wärmepumpen in den Wohnungen besteht. Die Umweltwärme wird aus Tiefensonden und einem Luftwärmetauscher bezogen. Das System bietet einige Vorteile gegenüber Luftwärmepumpen und zentralen Systemen: es gibt keine Geräuschemissionen, ist besonders effizient und kommt mit einem kleinen zentralen Technikraum aus.

4 Tiefensonden auf Eigengrund und ein horizontaler Luftwärmetauscher erwärmen die Sole, die mit einer Temperatur von 8 bis 12 Grad Celsius im Haus zirkuliert. Die wohnungsweisen Wärmepumpenlösungen liefern das für die Heizung benötigte Temperaturniveau und erzeugen Warmwasser nach dem Durchlaufprinzip. Durch die Wärmepumpen in den Wohnungen ist gewährleistet, dass die bestehenden Heizkörper oder Fußbodenheizungen die jeweils benötigte Vorlauftemperatur erhalten. In einzelnen, besonders exponierten Räumen werden zu kleine Heizkörper durch Gebläseheizkörper ersetzt oder mit sogenannten Coptimizern ausgestattet. Coptimizer sind Erweiterungen für bestehende Heizkörper mit kleinen Ventilatoren, die den benötigten Strom über ein Thermoelement am Heizkörper beziehen. Durch die Ventilatoren am Heizkörper wird die Konvektion und somit der Wärmeaustausch erhöht, ohne dass ein elektrischer Anschluss für den Heizkörper errichtet werden muss. Dieses dezentrale System bietet den Vorteil, dass jede*r Bewohner*in die jeweilige Wohlfühltemperatur selbst einstellen kann und damit auch selbst Einfluss auf den Energieverbrauch hat.

Ein großer Vorteil des beschriebenen Systems mit dezentralen Wärmepumpen ist auch, dass dafür nur ein kleiner Technikraum benötigt wird. Da das Gebäude ohne Keller errichtet wurde, war es schwierig, einen Raum für eine zentrale Wärmepumpe zu finden. Die neu zu errichtenden Steigleitungen für die Sole werden über bestehende Kaminschächte geführt.

Besonders hervorzuheben ist die geplante Kühlung im Sommer über die Erdsonden. Als Abgabesystem sind dafür nachrüstbare Kühldecken geplant, die gleichzeitig die Feuchte regulieren. Aufgrund der geringen Aufbauhöhe können diese bei einer Geschoßhöhe von 2,5 Metern gut untergebracht werden. Die Kühlung der Wohnungen dient gleichzeitig der Regeneration der Tiefensonden.

Von den 9 Wohnungen im Gebäude sind derzeit 5 vermietet. Die Mieter*innen stehen der Heizungsumstellung sehr positiv gegenüber und freuen sich darauf. Zur Information und Kommunikation mit den Nutzer*innen wird eine Messenger-Gruppe eingerichtet. Laufende Updates und Terminabstimmungen gewährleisten eine reibungslose Umsetzung im laufenden Betrieb.

Ausgangssituation der Energieversorgung

  • Dezentrale Gasthermen
  • Wärmeabgabe über Heizkörper und Fußbodenheizung
  • Warmwasseraufbereitung mit Gas
  • Klimageräte in den Dachgeschoßwohnungen

Elemente des neuen Energiesystems

  • System mit zentraler Soleleitung und dezentralen Wärmepumpen in den Wohnungen
  • 4 Tiefensonden zu je 150 Metern und 1 Luftwärmetauscher zur Erwärmung der Soleleitung
  • Wärmeabgabe über bestehende Heizkörper, Fußbodenheizung sowie neue Gebläseheizkörper und Nachrüstung von Ventilator-System (Coptimizer)
  • Dezentrale Warmwasserbereitung durch die Wärmepumpen
  • Kühlmöglichkeit über nachrüstbare Kühldecken

Über das Gebäude

  • Adresse: 19., Sieveringer Straße 126
  • Gebäudetyp: mehrgeschoßiger Wohnbau, errichtet 1983
  • Eigentümerschaft: RSI Square GmbH
  • Fertigstellung: 2025
  • Nutzfläche: rund 1500 Quadratmeter
  • Anzahl der Wohneinheiten: 9
  • Heizwärmebedarf: circa 80 kWh/m²a
  • CO2-Emissionen: A (zuvor C)

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Stadt Wien - Energieplanung

Energieplanung (MA 20)
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