"Raus aus Gas"-Vorzeigeprojekt Schumanngasse
- Umstieg von zentralem Gaskessel auf Erdwärmepumpe
- 4 Tiefensonden zu je 100 Metern im Innenhof
- Passive Kühlung über Erdsonden
- Kombination aus Fußboden- und Deckenheizung sowie Heizkörpern
- Thermische Sanierung mit Reduktion des Heizwärmebedarfs von 199 auf 58,5 kWh/m²a
- Nutzungsmix: 3 Wohnungen, 1 Co-Working-Space und 1 Werkstatt
- Grün- und Freiflächengestaltung durch Entsiegelung des Innenhofs


In der Schumanngasse im 18. Bezirk wird ein ehemaliges Produktionsgebäude, das viele Jahre sowohl als Wohnung als auch als Betriebsstätte diente, umfassend umgebaut. Das Gründerzeithaus aus dem Jahr 1868 wird für eine neue, zukunftsorientierte Nutzung vorbereitet und in einen fossilfreien Wohn- und Co-Working-Space mit begrüntem Innenhof und vielfältiger Nutzung umgestaltet.
Das Wohngebäude mit 2 Wohnungen verfügte bislang über keine thermische Dämmung. Die historischen Fenster sind nicht mehr vorhanden und größtenteils wurden bereits Fenster mit Isolier-Verglasung eingebaut. Die straßenseitige Fassade gilt als erhaltenswert und muss daher in ihrer Substanz unberührt bleiben. Das Gebäude wird bisher über eine zentrale Gasheizung beheizt, während die Warmwasserbereitung dezentral über Elektro-Boiler erfolgte. Im Innenhof stehen derzeit 2 leerstehende Gebäude, die zuvor als Produktionshallen genutzt wurden.
Durch Dämm-Maßnahmen an den obersten Geschoßdecken und der Hoffassade sowie durch den Austausch beziehungsweise die Ergänzung von Fenstern wird eine thermische Sanierung umgesetzt. Dadurch sinkt der Heizwärmebedarf von 199,1 auf 58,5 kWh/m²a.
Künftig erfolgen die Heizung und die Warmwasserbereitung über eine Erdwärmepumpe mit einer geplanten Leistung von circa 30 kW. Als Wärmequelle dienen 4 Tiefenbohrungen zu je 100 Metern im Innenhof. Die Wärmeabgabe erfolgt über eine Fußbodenheizung. In Wohnräumen mit hochwertigem Parkettboden kommen Deckenmodule zum Einsatz. In den Büroräumen werden weiterhin Heizkörper verwendet. Das System ist zum Heizen und Kühlen ausgelegt.
Zur Erhöhung der Wohnqualität werden die bestehenden Produktionshallen im Innenhof abgerissen, der Bereich entsiegelt und als kühlende, begrünte Oase neugestaltet. Neben der Begrünung wird auch die Gebäudetechnik in das Klimakonzept integriert. Die Fußboden- und Deckenflächen dienen dazu, überschüssige Wärme mithilfe der Tiefensonden in das Erdreich einzubringen und somit zum Kühlen des Gebäudes. Zur Vermeidung sommerlicher Überhitzung werden auf der Straßenseite außenliegende Rollos und im Innenhof innenliegende Raffstores eingesetzt.
Im Zuge der Sanierung sind zusätzlich eine weitere Wohnung, eine Werkstatt und ein Co-Working-Space geplant. Die Detailplanung startet im Herbst 2025, die Umsetzung soll anschließend schrittweise innerhalb von rund 1,5 Jahren erfolgen. Die neu geschaffene Struktur bietet zeitgemäße Wohn- und Arbeitsräume und verwandelt einen ehemaligen Gewerbestandort in einen generationenübergreifenden Ort mit grüner Oase, mitten in der Stadt und mit sozialem sowie ökologischem Mehrwert.
Ausgangssituation der Energieversorgung
- Zentrale Gasheizung mit Heizkörpern
- Dezentrale Warmwasserbereitung mit Elektro-Boilern
- Heizwärmebedarf von 199,1 kWh/m²a
Elemente des neuen Energiesystems
- Erdwärmepumpe (circa 30 kW geplant)
- 4 Tiefensonden zu je 100 Metern Tiefe
- Wärmeabgabe über Fußbodenheizung, Deckenheizung und Heizkörper
- Passive Kühlung über Fußboden und Decke mithilfe der Tiefensonden
- Mindestens 3-kWp-Photovoltaikanlage geplant
Über das Gebäude
- Adresse: 18., Schumanngasse 36
- Gebäudetyp: Gründerzeithaus, errichtet 1868, Wohn- und gewerbliche Nutzung
- Eigentümerschaft: privat
- Heizwärmebedarf: circa 58,5 kWh/m²a (zuvor circa 199,1 kWh/m²a)
- Nutzfläche: nach Sanierung 512 Quadratmeter
- Anzahl der Wohneinheiten: 3 (zuvor 2), 1 Co-Working-Space, 1 Werkstatt
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- Letzte Aktualisierung: 28.11.2025, 11.17 Uhr
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