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"Raus aus Gas"-Vorzeigeprojekt Schönlaterngasse

Um das denkmalgeschützte Gebäude nachhaltig zu beheizen, setzt der Eigentümer auf Grundwasser und nutzt dafür einen historischen Brunnen.

  • Sanierung und Modernisierung über mehrere Jahre
  • Instandsetzung eines historischen Brunnens im Keller
  • Händisches Schlagen eines zweiten Brunnens
  • Nutzung von Grundwasserwärme über eine Wärmepumpenlösung
  • Zentrale Warmwasserbereitung mit Wärmepumpen
  • Aktive und passive Kühlung
Fassade eines denkmalgeschützten Hauses mit neuen Fenstern

Der Eigentümer des im Jahr 1681 errichteten und 1719 aufgestockten Hauses in einem der ältesten Grätzl Wiens führt bereits über Jahre behutsam und in Übereinstimmung mit dem Bundesdenkmalamt eine Modernisierung durch. Nun wurde auch die Umstellung des Heizsystems in Angriff genommen.

In den letzten Jahren wurde das Dachgeschoß zu Wohnungen ausgebaut und im Hof ein Lift errichtet. In einigen Wohnungen ließ der Eigentümer entweder eine Fußbodenheizung oder eine Wandheizung installieren. Außerdem wurden die Außenflügel der Kastenfenster durch Flügel mit Aluminium-Rahmen und Wärmeschutzglas ersetzt, was nicht nur den Heizwärmebedarf des Gebäudes senkt, sondern auch zukünftige Instandhaltungsarbeiten reduziert. Zugleich passen die neuen Fenster zum denkmalgeschützten Erscheinungsbild des Gebäudes.

Für die Dekarbonisierung des Heizsystems besann sich der Eigentümer auf einen verschütteten historischen Brunnen, der nach Beseitigung von 80 Tonnen Schutt im zweiten Gewölbekeller freigelegt und händisch instandgesetzt werden konnte. Ein zweiter, ebenfalls erforderlicher Brunnen wurde im Gewölbekeller des Hauses per Hand 8 Meter tief geschlagen. Der Abstand zwischen den 2 Brunnen beträgt 15 Meter.

Als Schacht für die zusätzlich benötigten Steigleitungen wurde bereits in den letzten Jahren der vorhandene, großzügige Abwasserschacht vorgesehen. Der Durchbruch vom Keller zum Steigschacht wurde vorgenommen.

Im Laufe des Jahres 2025 sollen die Wärmepumpen und die entsprechenden Wasserspeicher im Technikraum im zweiten Gewölbekeller errichtet werden und mit den 2 Brunnen in Betrieb gehen.

Um den Kühlbedarf des Lokals im Erdgeschoß abdecken zu können, wird es zukünftig möglich sein, das Wärmepumpensystem für eine aktive Kühlung einzusetzen.

Nach Fertigstellung der Wärmepumpenanlage wird die bis dato dezentrale Warmwasserversorgung mit Gasthermen durch eine zentrale Versorgung mittels Grundwasser-Wärmepumpen ersetzt. Gas zum Kochen wurde schon vor der aktuellen Heizungsumstellung durch entsprechende Stromanschlüsse ersetzt.

Auf die Errichtung einer Photovoltaikanlage musste verzichtet werden, da sich im 1. Bezirk, der Kernzone des UNESCO-Weltkulturerbes, keine geeigneten und zugleich wirtschaftlich nutzbaren Flächen finden ließen.

Ausgangssituation der Energieversorgung

  • Denkmalgeschütztes Gebäude in besonderer Schutzzone
  • Thermisch sanierte Kastenfenster
  • Heizwärme- und Warmwasserbereitung mittels dezentraler Gasthermen
  • Wärmeabgabe über Flächenheizungen (Fußboden und Wand), vereinzelt über Heizkörper

Elemente des neuen Energiesystems

  • Raumwärmebereitstellung durch 2 Grundwasser-Wärmepumpen mit einer Leistung von insgesamt 48 kW
  • Warmwasseraufbereitung zentral durch die Grundwasser-Wärmepumpen
  • Heizzentrale im Keller mit 800-Liter-Pufferspeicher und 500-Liter-Warmwasserspeicher
  • Aktive und passive Kühlung für Erdgeschoßlokal und Wohnungen
  • Wärmeabgabe über die bestehenden Systeme

Über das Gebäude

  • Adresse: 1., Schönlaterngasse 4
  • Gebäudetyp: Gebäude mit Wohn- und Gastronutzung, Baujahr 1681
  • Eigentümerschaft: privat
  • Fertigstellung: Herbst 2025
  • Heizwärmebedarf: 93 kWh/m²a
  • Nutzfläche: circa 600 Quadratmeter
  • Anzahl der Einheiten: 3 Wohnungen, 1 Büro, 1 Gastronomiebetrieb

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Stadt Wien - Energieplanung

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