7. Artenvielfalt

7.7 Natur bei dir daheim

Du würdest gern die Natur in deinen Garten oder auf dein Fensterbrett einladen? Hier ein paar Tipps dazu!

Wildtiere im Garten

Ein paar einfache Tipps machen aus deinem Garten ein kleines Paradies für Wildtiere. Ein besonders gern gesehener Gast im Garten ist der Igel. Für seinen Winterschlaf braucht er trockene, windgeschützte Laub­ und Asthaufen. Aber auch dichte Hecken, Kompost­ oder Steinhaufen mag der Igel gern.

Über sonnige Steinhaufen freuen sich auch Eidechsen oder Schlangen. Wenn der Steinhaufen im Schatten liegt halten sich dort gerne Kröten und Spitzmäuse auf.

Weitere Infos findest du in der Broschüre „Natur Nische Hausgarten“.

Vögel im Garten

Unsere gefiederten Freunde mögen es gerne abwechslungsreich, aber das bieten die Flächen der industriellen Landwirtschaft immer weniger. Aber in deinem Garten hast du es in der Hand, ein kleines Vogelparadies zu schaffen!

Eine Hecke mit heimischen Beerensträuchern, eine blütenreiche Wiese statt englischem Rasen und natürlich kein Gift, denn das würde die Nahrungsgrundlage der Vögel vergiften. Wichtig ist auch eine Vogeltränke, damit sich die Vögel mit Wasser versorgen können.

Im Winter freuen sich die Vögel, wenn du sie fütterst. Nicht jeder Vogel frisst dasselbe. Bitte wähle daher geeignetes Vogelfutter entsprechend der Vogelart aus. Vermeide Gefahrenquellen wie Netze bei Meisenknödel.

Vorgefertigtes Vogelfutter kommt meistens aus industrieller, pestizidbelasteter Landwirtschaft und legt noch dazu einige Kilometer mit dem Lkw zurück, bis du es in den Geschäften kaufen kannst. Die klimafreundlichste Maßnahme des Fütterns ist eine artenreiche Baum­, Strauch­ und Insektenvielfalt vor Ort.

Tipp: Alle Vögel sind schon da? Wie sie heißen, findest du hier heraus!

Foto von einem Rotkählchen auf einem Zweig.
Foto © dreamstime: Sergeoss

Selber garteln!

Obst und Gemüse im eigenen Garten

Immer mehr Menschen wollen ihr eigenes Obst und Gemüse pflanzen. Und das ist gut so, denn noch regionaler, als selber anbauen, geht nicht. Und auch für die, die keinen eigenen Garten haben gibt’s in Wien verschiedene Möglichkeiten, trotzdem zu garteln.

Neben Balkon und Fensterbrett bieten Gemeinschaftsgärten oder Selbsterntefelder Flächen für die Bewirtschaftung an. Und wenn du auf Dünger und Pflanzenschutzmittel verzichtest, tust du dir, deiner Umwelt und dem Klima Gutes.

Was gibt’s Schöneres als das eigene Gemüse zu ernten und es dann ein bis zwei Stunden später auf dem Teller zu haben? Und du weißt dabei ganz genau, wo es herkommt und wie es gewachsen ist.

Hast du etwa eine Auszeichnung für dein Grün verdient? Hier gibt´s die Infos zur Plakette „Naturnahe Grünoase“!

Tipp: Samenfestes Saatgut macht Sinn – dann kannst du in den Folgejahren die Samen deiner Pflanzen fürs nächste Jahr verwenden!

Foto von Pflanzen, die gerade aus der Erde sprießen.
Foto © unsplash: J. Theodore

Gartengestaltung und Klimawandel

Denk ans Klima, wenn du deinen Garten gestaltest!

Es wird immer heißer, deshalb solltest du auf jeden Fall einen Schattenplatz vorsehen. Besonders gut ist der Schatten von Bäumen oder anderen Pflanzen, weil diese durch Abgabe von Wasser über ihre Blätter zusätzlich kühlen.

Welcher Baum dafür der Richtige ist?

Laubbäume können im Sommer Schatten spenden und im Winter das Licht hereinlassen. Ein Obstbaum trägt zusätzlich süße Früchte und erfreut nicht nur dich, sondern auch zahlreiche Insekten mit seiner Blütenpracht.

Befestigte Flächen meiden!

Asphalt­ und durchgehende Steinflächen solltest du vermeiden, weil sie sich stark aufheizen: Also kein Asphalt für Wege oder Plätze, dafür vielleicht hellere Steine, am besten in Sand verlegt, damit das Regenwasser versickern kann.

Künstliches Licht im Garten

Es gilt wie immer – weniger ist mehr!

Besonders die nachtaktiven Insekten leiden unter künstlicher Beleuchtung. Probleme, die Insekten mit Lichtquellen haben, sind:

  • Sie verlieren die Orientierung und können ihre wichtige Rolle im natürlichen Lebensraum nicht mehr erfüllen

  • Sie finden keine Partner für die Fortpflanzung.

  • Sie werden vermehrt Opfer von Fressfeinden.

  • Sie sterben beim Anprall, an Erschöpfung oder verbrennen.

Hier ein paar Tipps für eine schonende Beleuchtung deines Gartens:
  • Überleg dir, wo es wirklich hell sein soll.

  • Verwende Zeitschaltuhren oder Bewegungsmelder.

  • Nutze Lampen, die nur nach unten leuchten und montiere sie möglichst niedrig.

  • Kauf warmweiße Leuchtmittel, diese locken weniger Insekten an. Am besten sind warmweiße LED­ Leuchten – die sparen auch noch Strom.

  • Geschlossene Lampen verhindern, dass Insekten hineinfliegen.

Hier geht´s zu mehr Infos über Lichtverschmutzung.

Vogelanprall

Vögel können durchsichtige Flächen wie Fenster oder Lärmschutzwände nicht erkennen. Sie prallen im Flug an die Scheiben, vor allem wenn sich darin Bäume oder Sträucher spiegeln. Neben der Zerstörung ihrer Lebensräume gehört der Vogelanprall zu den häufigsten vom Menschen verursachten Todesursachen.

Gut zu wissen: Aufkleber mit Greifvögeln helfen nicht! Um als Gefahr erkannt zu werden, müsste sich die Silhouette wie ein Greifvogel bewegen. Sehr wirksam sind aber 5 mm breite schwarze Streifen oder Schnüre auf der gesamten Fläche, in einem horizontalen Abstand von maximal zehn Zentimetern.

Foto von einer Glaswand mit schwarzen, vertikale Streifen zum Verhindert des Vogelanpralls.
Foto © WUA/ W. Doppler