4. Internationaler Naturschutz

4.3 Wiener Biodiversitäts-Strategien im Gleichklang mit der UNO-Artenschutzkonferenz

Die Klimakrise bedroht nicht zuletzt die Artenvielfalt, deshalb müssen Klimaschutz und Biodiversität als Gesamtheit betrachtet werden. Das war auch Thema der 15. UN-Biodiversitäts-Konferenz im kanadischen Quebec. Dort kamen Regierungen aus aller Welt zusammen, um sich auf gemeinsame Ziele zum Schutze der Biodiversität zu einigen. Das ist ein wichtiger Schritt, denn mittlerweile sind rund eine Million Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht.

In Wien stehen mehr als 800 Tier- und Pflanzenarten unter gesetzlichem Schutz. Um den Artenreichtum in der Stadt und ganz Österreich zu erhalten und zu fördern, wurde auch der Biodiversitätsfonds durch EU-Mittel im Jahr 2022 aufgestockt. Die Forderung des Klimaschutzministeriums nach einer weiteren Aufstockung und langfristigen Absicherung des Fonds wird von der Stadt Wien unterstützt.

Die wichtigsten von der UN Biodiversitäts-Konferenz COP15 beschlossenen Ziele und der entsprechende Status quo auf Wiener Ebene:

  • Unterschutzstellung von mindestens 30 % der Natur (Land, Binnengewässer, Küstenregionen, Ozeane)

In Wien stehen über 10 % unter strengem Naturschutz (Nationalpark und Lainzer Tiergarten). Insgesamt stehen über 30 % Wiens unter Naturschutz.

  • Die Wiederherstellung von mindestens 30 % der geschädigten Land-, Binnengewässer und Küsten- und Meeresökosysteme ist abgeschlossen oder im Gange.

Die Gewässer-Wiederherstellung wird in Wien hauptsächlich von der Stadt Wien – Wiener Gewässer – durchgeführt und findet statt (Liesingbach, Alserbach, …).

  • Verringerung des Verlusts von Gebieten mit hoher Biodiversität, einschließlich Ökosystemen mit hoher ökologischer Integrität, auf nahezu Null

Hier ist Wien bereits ziemlich gut aufgestellt – die wichtigsten Gebiete stehen unter Schutz.

  • Reduktion der weltweiten Lebensmittelverschwendung um die Hälfte und erhebliche Reduktion des übermäßigen Konsums und der Abfallerzeugung

Das ist ein wichtiger Bestandteil des Lebensmittelaktions-Planes der Stadt und läuft über die Initiative „Wien isst G.U.T.“ Die Umsetzung erfolgt u. a. über ÖkoEvent, Natürlich gut essen, die Initiative „Natürlich weniger Mist“, Leitfaden zur Lebensmittelweitergabe und andere mehr.

  • Die Gefährdung von Mensch und Umwelt durch Pestizide bis 2030 halbieren und umweltschädliche Subventionen abbauen

Wien hat eine Pestizid-Strategie erarbeitet und im eigenen Wirkungsbereich bereits einen sehr hohen Umsetzungsgrad erreicht.

  • Das Einschleppen prioritärer invasiver gebietsfremder Arten verhindern und das Einschleppen und Etablieren anderer bekannter oder potenzieller invasiver gebietsfremder Arten um mindestens die Hälfte reduzieren. Invasive gebietsfremde Arten auf Inseln und anderen prioritären Gebieten ausrotten oder kontrollieren

Die Invasive Alien Species (IAS) – Richtlinie der EU liegt im Aufgabengebiet der Stadt Wien – Wasserrecht (MA 58), die dazu auch Managementpläne erstellt. Der Schwerpunkt liegt in Wien auf der Prävention.