8. Nichtösterreicher*innen

8.1 Aktuelle Entwicklungen in der Wiener Mindestsicherung

Definition: Unter Nichtösterreicher*innen werden alle Personen subsumiert, die nicht die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen.

Mindestsicherungsquote sinkt bei gleichbleibender Anzahl der Beziehenden

Im Jahr 2022 beträgt die Mindestsicherungsquote der Nichtösterreicher*innen 12 %. Das bedeutet, dass 12 % (80.954 Personen) der in Wien lebenden Nichtösterreicher*innen die Mindestsicherung in Anspruch nehmen. Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Anteil um einen Prozentpunkt verringert. Die Anzahl der Beziehenden hat sich nicht verkleinert, allerdings hat sich die Anzahl der in Wien lebenden Nichtösterreicher*innen insgesamt erhöht.

Von 2013 bis 2017 stieg die Quote von 10 % auf 14 %, seit 2018 geht die Mindestsicherungsquote der Nichtösterreicher*innen zurück.

60 % der Mindestsicherungsbeziehenden sind Nichtösterreicher*innen

2022 beziehen 80.954 Nichtösterreicher*innen die Mindestsicherung, damit sind 60 % aller Mindestsicherungsbeziehenden nicht österreichische Staatsangehörige. Im Vergleich zum Vorjahr erhöht sich die Anzahl um 4 % (+3.208 Personen), von 77.746 auf 80.954 Personen.

Zahl der männlichen Beziehenden stark gestiegen

Die Zuwachsrate in der Gruppe der Nichtösterreicher*innen ergibt sich durch den Anstieg der männlichen Beziehenden. Gegenüber dem Vorjahr erhöht sich die Zahl der Männer um 8 % (+3.020 Personen), bei den Frauen bleibt die Anzahl beinahe gleich (0 % bzw. +188 Personen). Insgesamt sind 51 % der beziehenden Nichtösterreicher*innen männlich (40.943 Personen) und 49 % (40.011 Personen) weiblich.

Um 28 % mehr Erstanfälle

Im Jahr 2022 beziehen um 28 % mehr Nichtösterreicher*innen das erste Mal Mindestsicherung (+1.775 Personen). Bei den Männern sind die Erstanfälle um 35 % (+1.385 Personen) gestiegen, bei den Frauen ist die Steigerung mit 16 % (+389 Personen) wesentlich geringer.

Mehrheit ist nicht auf die Versicherung der Mindestsicherung angewiesen

29.333 der insgesamt 80.954 Nichtösterreicher*innen sind über die Wiener Mindestsicherung krankenversichert. Das sind 36 % der Nichtösterreicher*innen, bei denen keine andere Art der Krankenversicherung möglich ist. Die Anzahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 4 % (+1.047 Personen) erhöht. Gleichzeitig ist auch die Anzahl der Personen, die ein AMS- bzw. ein Erwerbseinkommen haben oder sich anderwärtig versichern können, um 4 % (+2.161 Personen) gestiegen. 64 % (51.621 Personen) der Nichtösterreicher*innen sind nicht auf die Versicherung der Mindestsicherung angewiesen.

Verglichen mit dem Vorjahr hat sich die Anzahl der Personen mit AMS-Einkommen um 14 % (+1.952 Personen) sowie jener mit Erwerbseinkommen um 19 % (+1.252 Personen) erhöht. Diese positive Entwicklung deutet darauf hin, dass die Integrationsmaßnahmen und Beratungen durch die Sozialarbeit seitens der MA 40 angenommen werden.

Mehr Informationen

Siehe Kapitel 8.2 – Zur Lage der Nichtösterreicher*innen in Wien

Siehe Tabellenband – Nichtösterreicher*innen