Der fortschreitende Klimawandel stellt insbesondere auch Städte vor große Herausforderungen. Risiken für die Bewohner*innen, die kommunale Infrastruktur oder das Stadtgrün werden durch Extremtemperaturen und Dürreperioden, starke Niederschläge und Stürme weiter ansteigen. Das Pariser Klimaschutzabkommen 2015 hebt daher die Anpassung an den Klimawandel als gleichwertige zweite Säule der Klimapolitik hervor.

Wien setzt sich darum das übergeordnete Ziel, negative Auswirkungen des Klima­wandels so weit wie möglich zu verhindern oder zu vermindern und etwaige positive Effekte bestmöglich zu nutzen. Zudem verfolgt Wien das explizite Ziel, alle Bevölkerungsgruppen, insbesondere vulnerable, vor den gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels zu schützen [30].

Der Schutz der Gesundheit und die Aufrechterhaltung der Lebensqualität unter Bedingungen der fortschreitenden Klimakrise sind Querschnittsmaterien, die unter­schiedliche Handlungsbereiche berühren: von der Sozial- und Gesundheits- bis zur Stadtentwick­lungs- und Wohnungspolitik. Entscheidend ist jeweils die gesamthafte, stadtweite Betrachtung.

Daraus lassen sich folgende Kernprioritäten der Wiener Klimapolitik ableiten:

  • Schutz vor negativen gesundheitlichen Auswirkungen durch Vorbeugung,
    Information und Aufklärung sowie Umsetzung von Maßnahmen im Hitzefall
  • Aufrechterhaltung und Stärkung von Ökosystemen sowie Grün- und
    Erholungsräumen,
    auch im Sinne der Biodiversität
  • Schaffung klimaangepasster und gleichzeitig ressourcenschonender
    Stadtstrukturen
    durch kluge Planung
  • Klimasensible Gestaltung von Gebäuden und öffentlichem Raum unter
    Berücksichtigung spezifischer Bedarfslagen der Bevölkerung
  • Stärkung der Klimaresilienz maßgeblicher städtischer Infrastrukturen
    sowie Leistungen der Daseinsvorsorge

Viele der im folgenden Abschnitt angeführten prioritären Maßnahmen und Instrumente haben neben ihrer intendierten „Anpassungswirkung“ auch einen positiven Klimaschutzeffekt. Derartige Synergien sind beabsichtigt, etwaige Überschneidungen mit dem vorangegangenen Klimaschutzabschnitt unvermeidlich.