2. Energie von der Gewinnung bis zur Nutzung

2.1 Wien hat den geringsten spezifischen Energieverbrauch bundesweit

Wien lässt bei vielen klimaschutzrelevanten Indikatoren die anderen Bundesländer – zum Teil weit – hinter sich. Vor allem im Verkehrssektor und im Gebäude- bzw. Wärmebereich hat Wien die Nase vorn. Der Pro-Kopf-Endenergieverbrauch Wiens liegt bei nur 55 Prozent des durchschnittlichen Verbrauchs aller Bundesländer.

Die wichtigsten Energie-Entwicklungen der letzten Jahre im Überblick:

  • Der Energieverbrauch pro Kopf ist im bundesweiten Vergleich in Wien am geringsten. Er wies zuletzt 19.120 Kilowattstunden auf, gegenüber dem österreichischen Durchschnitt von 34.936 Kilowattstunden. (Vergl. Abb. 3.6.1)
  • Der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase pro Kopf sinkt weiterhin. Seit dem Jahr 2005 bis 2020 ist er um rund 30 Prozent zurückgegangen. (Dieser starke prozentuelle Rückgang ist für das Jahr 2020 auf die Lockdowns durch die Corona-Pandemie zurückzuführen) (Vergl. Abb. 3.5.5)
  • Trotz des starken Bevölkerungswachstums ist der Energieverbrauch der Stadt Wien seit 2005 leicht rückläufig. Ein leichter Anstieg ist von 2020 auf 2021 zu verzeichnen, der auf die coronabedingten Lockdowns im Jahr 2020 zurückzuführen ist. (Vergl. Abb. 4.6)
  • Der Anteil erneuerbarer Energieträger am Endenergieverbrauch (inklusive Import und Abwärme) steigt in den letzten Jahren weiter an. Derzeit liegt er bei 29 Prozent. (Vergl. Abb. 3.5.2)
  • Fossile Energieträger dominieren mit 72 Prozent weiterhin den Wiener Energieverbrauch. (Vergl. Abb. 2.6)
  • Die Wienerinnen und Wiener besitzen mit 375 PKW pro 1.000 Einwohner*innen in Relation zur Einwohner*innen-Zahl die wenigsten Autos aller Bundesländer. (Vergl. Abb. 3.6.5)
  • Der öffentliche Verkehr und die Fahrradnutzung steigen weiter an. Bereits 74 Prozent aller Verkehrswege werden mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrrad oder auch zu Fuß bewältigt, davon 30 Prozent allein mit dem öffentlichen Verkehr. Coronabedingt kam es beim Modal Split zu einer markanten Veränderung gegenüber dem Vorjahr: Die Anzahl der Öffi-Nutzer*innen ging stark zurück und der Anteil der Fußgänger*innen stieg markant an. (Vergl. Abb. 5.5.3)