3. Lebenswerte Klimamuster-Stadt

3.7 Abfallwirtschaft

Das Mistplatzkonzept sieht vor, dass neue moderne Mistplätze strategisch gut verteilt über die Stadt für alle Wienerinnen und Wiener entstehen. Die vollständige Umsetzung dieses Konzepts hat daher hohe Priorität. Diese modernen Super-Mistplätze zeichnen sich dadurch aus, dass sie komfortabel und barrierefrei für alle zugänglich sind, als Beispiel seien hier der Mistplatz Auhof oder der neueste in Favoriten angeführt. In der Fännergasse, Seestadt und Kendlerstraße werden in den nächsten Jahren solche Super-Mistplätze entstehen.

Wien setzt auf „Zero Waste“ bis 2050 und verwertet damit 100 % der nicht vermeidbaren Abfälle. Das Ziel Zero-Waste wird auch schon bis 2025 intensiv verfolgt.

Das Müllaufkommen ist auch in der wachsenden Stadt seit vielen Jahren dank zahlreicher Maßnahmen zur Mülltrennung und -vermeidung stabil. Es braucht allerdings weitere Anstrengung bei der Sammlung und Verwertung von Altstoffen. Zur weiteren Erhöhung der Quoten der getrennten Sammlung werden Pilotprojekte mit der ARA durchgeführt.

Bis 2030 ist eine 60%ige Recyclingquote nach der EU-Abfallrahmenrichtlinie vorgeschrieben. Namhafte Expert_innen weisen darauf hin, dass die EU-Ziele keinesfalls erreichbar sind, wenn dieser Bereich nicht rasch gesetzlich geregelt wird – Freiwilligkeit führte hier bislang nicht zum Ziel.

Die Stadt Wien setzt sich seit vielen Jahren auf Bundesebene für die rasche Einführung eines Pfandsystems auf Dosen und Einwegflaschen ein.

Die Fortschrittskoalition baut das hohe Sauberkeitsniveau weiter aus. Die WasteWatcher kontrollieren die Sauberkeitsspielregeln streng und mit Erfolg. Dieser Weg wird konsequent fortgesetzt.

In Sachen „Sauberkeit in der Stadt“ werden neue Infoschienen zur Bewusstseinsbildung erarbeitet.

Daher vereinbaren wir:

  • Wir halten an der Umsetzung des generellen und im Gemeinderat beschlossenen Konzepts der Versorgung Wiens mit gut erreichbaren Mistplätzen fest. Wir werden rasch einen Mistplatz in der Seestadt und im Bereich des Nordwestbahnviertels an einem geeigneten und finanzierbaren Standort umsetzen.
  • Für die weitere Umsetzung des Mistplatzkonzeptes der MA 48 wird vereinbart, dass Standorte für Mistplätze so frühzeitig wie möglich in die Stadtplanung einfließen, um eine hohe Ausgewogenheit zwischen hochwertigen Wohn- und Erholungsflächen und Umwelt-Infrastruktur zu erreichen.
  • Forcierung des Zero Waste-Gedankens durch neue Wege für die Verbrennungsrückstände aus der Müllverbrennung.
  • Zur weiteren Erhöhung der Sammelquoten der getrennten Sammlung wird ein Pilotprojekt mit der ARA durchgeführt:
  • Im Neubau soll im Müllraum mehr Platz für Behälter für mehr Altstofffraktionen eingeplant werden. Und wir erproben die Möglichkeit, die gelb/blaue Tonne wie in anderen Bundesländern und Gemeinden auch für Mehrfamilienhäuser anzubieten.
  • Für Gebäude und Infrastrukturbauten im Bereich Umwelt werden das Prinzip der Kreislaufwirtschaft und Urban-Mining-Ansätze gestärkt, beispielsweise durch die Einführung eines Gebäudeausweises, der die verbauten Materialien und Wertstoffe erfasst.

Abwassermanagement – Wien Kanal

Wir vereinbaren daher:

  • Das Sanierungsprogramm des Kanalnetzes wird vorangetrieben.
  • Die Entlastung der Kanäle vom Regenwasser durch modernes Regenwassermanagement wird als zentrale Herausforderung wahrgenommen.
  • Weiterer Ausbau des Wiental-Kanals.
  • Abwasserreinigung 4.0 zur Filterung von anthropogenen Spurenstoffen aus dem Abwasser in der Kläranlage.
  • Frühwarnsystem für Pandemien durch Abwasseranalysen entwickeln.