Biotope City Wienerberg

Stand:
Umgesetzt
Beteiligung:
abgeschlossen
Bunte Wohnbauten, Straße, Gehwege mit Sitzmöglichkeiten, Bäume links und rechts entlang der Straße
Erdgeschoßzone mit Aufenthaltsmöglichkeiten.
Bepflanzte Dachterrasse mit Ausblick
Dachterrassen mit Bepflanzung und Hochbeeten.
Bepflanzte Hochbeete entlang der Straße
Hochbeete entlang des Zelda-Kaplan-Weges
mit Efeu bewachsene Mauern
Biotope City - Triester Straße

Gemeinsam begrünte Stadt bauen - smart und nachhaltig

Biotope City bedeutet, dass Menschen und Natur in engem und ausgleichendem Miteinander leben können. Es ist genügend und entsprechend gestalteter Raum vorhanden, der sich an den Bedürfnissen von Menschen, Flora und Fauna gleichermaßen orientiert.

Die Biotope City Wienerberg befindet sich im Süden Wiens auf einem ehemaligen Fabriksgelände an der Triester Straße, am Übergang zum Naherholungsgebiet am Wienerberg. Sie ist umgeben von Business Parks und Hochhäusern im Westen und überwiegend Einfamilienhäusern im Osten.

Das Projekt umfasst unter anderem:

  • Rund 980 Wohnungen: davon 400 geförderte Wohnungen und 200 SMART-Wohnungen
  • 1 Schule, 1 Kindergarten und 2.000 Quadratmeter Kinder-/Jugendspielplätze
  • 600 Quadratmeter Gemeinschaftsgärten
  • 3.850 Quadratmeter Erdgeschossgärten
  • 250 Bäume und 8.900 Quadratmeter Wiesenflächen
  • 13.600 Quadratmeter Dachbegrünung
  • 2.200 Quadratmeter Fassadenbegrünung

Am Anfang dieser grünen Idee stand ein Leitbild, das die von der Stadtplanerin Helga Fassbinder gegründete Stiftung Biotope City gemeinsam mit dem 2016 verstorbenen Harry Glück, dem Architekten des Wohnparks Alt-Erlaa, entwickelt hatte.

Die wesentlichen Ziele dieses Leitbilds:

  • Reduzierung der Hitzebelastung
  • Eine höhere Biodiversität
  • Mehr Grün im Wohnumfeld
  • Intelligentes Regenwassermanagement

Die Methode: Ein intelligenter Einsatz der regenerativen Mechanismen der Natur durch innovative Kooperationen zwischen Mensch, Technik, Flora und Fauna.

Zur Umsetzung dieses Leitbilds erarbeitete ein interdisziplinäres Team aus Planer*innen, Bauträgern, Konsulent*innen und städtischen Abteilungen einen ausführlichen Qualitätenkatalog. Auch die bauplatzübergreifende Umsetzung der ökologischen Ziele war hier von Anfang an im Programm.

Viele Maßnahmen, ein Ziel

In der Biotope City wurden von Beginn an groß gewachsene Bäume mit einem Stammumfang von bis zu 35 cm gepflanzt, denn der Schatten eines Baumes ist in der Sommerhitze ungleich wirkungsvoller als ein Gebäudeschatten.

Die Innenhöfe und Dachflächen werden fürs Gärtnern genutzt, die Fassaden werden begrünt, und die Loggien und Balkone werden mit baulich bereits integrierten Pflanztrögen ausgestattet. Auch die Flächen zwischen den Baukörpern sind klimaeffektiv durch unversiegelte Auffang- und Sickerflächen.

Fachwissen fürs Mikroklima

All diese Maßnahmen werden wissenschaftlich begründet und begleitet. Das Forschungsprojekt "Biotope City - Bauanleitung für die grüne Stadt der Zukunft" begleitet den Planungs- und Umsetzungsprozess. Es ist gefördert im Rahmen des Programms "Stadt der Zukunft" durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie.

Mit dem GREENPASS wurden Mikroklimasimulationen für die Biotope City durchgeführt, um den Städtebau und die Maßnahmen optimal abzustimmen und mit möglichst geringem Einsatz möglichst hohe klimatische Wirkungen zu erzielen. Mit den Maßnahmen wird eine Abkühlung der durchströmenden Luft um 2 Grad Celsius erreicht. Damit wirkt die Biotope City nicht nur für ihre eigene Wohn- und Arbeitsbevölkerung kühlend, sondern auch für die umliegende Stadt.

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Projektstand

  • Grundlagenerhebung: Abgeschlossen
    Beschreibung

    Die grundsätzliche Verträglichkeit des Vorhabens für den Standort wird geklärt. Dabei werden unter anderem baulich-technische Rahmenbedingungen geprüft. Außerdem werden Gegebenheiten wie zum Beispiel Freiflächen, Arbeitsstätten, öffentlicher Verkehr, Wegeverbindungen und Schulen untersucht. Auch mögliche Auswirkungen auf die Nachbarschaft werden abgeschätzt.

  • Konzepterstellung: Abgeschlossen
    Beschreibung

    Für große Gebiete werden zuerst Zielvorgaben und Zukunftsbilder für die Entwicklung des Standorts ausgearbeitet. Die Möglichkeiten der Beteiligung der Bürger*innen werden geprüft. Das Ergebnis sind zum Beispiel Leitbilder oder Entwicklungskonzepte. Hier werden Themen wie Mobilität, Grünraum, Nutzungen oder Gebäudehöhen behandelt.

  • Widmungsverfahren: Abgeschlossen
    Beschreibung

    Auf Grundlage von Leitbildern oder anderen Planungen wird der Entwurf für den neuen Flächenwidmungs- und Bebauungsplan erstellt und dem Fachbeirat vorgelegt. Während der öffentlichen Auflage können dazu schriftlich Stellungnahmen abgegeben werden. Der Entwurf und alle Stellungnahmen werden dem Wiener Gemeinderat vorgelegt.

  • Gemeinderatsbeschluss: Abgeschlossen
    Beschreibung

    Der Wiener Gemeinderat beschließt den neuen Flächenwidmungs- und Bebauungsplan. Das Widmungsverfahren ist damit abgeschlossen. Das Plandokument kann in der Servicestelle Stadtentwicklung eingesehen beziehungsweise online abgerufen werden.

  • In Umsetzung: Abgeschlossen
    Beschreibung

    Die detaillierte Entwicklung des Vorhabens wird begonnen. Die konkreten Entwürfe werden bei der Baubehörde zur Bewilligung eingereicht. Wenn diese einen positiven Bescheid erteilt, kann mit der baulichen Umsetzung begonnen werden.

  • Umgesetzt: Abgeschlossen
    Beschreibung

    Mit der Fertigstellung und dem Einzug der neuen Bewohner*innen wird der Standort belebt. Durch das Zusammenwachsen mit der bestehenden Nachbarschaft entsteht ein neues soziales Gefüge.

Beteiligung

  • Ausstellung: Abgeschlossen
    Beschreibung

    Im Mai 2017 fand die Ausstellung "Biotope City - Die Stadt als Natur" im Lokal der Gebietsbetreuung Stadterneuerung in Favoriten statt. Gezeigt wurden die Prinzipien der Biotope City, erste Ergebnisse des Forschungsprojektes sowie die Pläne der künftigen Bebauung.

    Das Team der Caritas Wien - Stadtteilarbeit, das von den Bauträgern mit dem Quartiersmanagement in der Biotope City beauftragt wurde, arbeitete gemeinsam mit dem Forschungsteam unterstützend an der Vermittlung der Maßnahmen und an einem Handlungsleitfaden für Bewohner*innen. So sollen am Ende alle zum Gelingen des Vorhabens beitragen können. Die Aufgabe der IBA_Wien war es, diese Erkenntnisse und Prozesse weiter zu vermitteln, damit ähnliche Maßnahmen auch in anderen Gebieten etabliert werden können.

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