1. Wien in Zeiten der Klimakrise

1.3 Wien bekommt erstes Supergrätzl in Favoriten

Was in Barcelona als „Superblock“ für internationale Aufmerksamkeit gesorgt hat, kommt nun als „Supergrätzl" in einem Pilotprojekt nach Wien. Projektgebiet ist der Bereich zwischen Gudrunstraße, Leebgasse, Quellenstraße und Neilreichgasse in Favoriten – das erste Wiener Supergrätzl ist damit auch Teil des Pilotgebiets des neuen Stadterneuerungsprogramms „WieNeu+“ (siehe Kapitel „Energiewende“). Die Wiener Stadtentwicklung arbeitet seit Sommer 2021 an dem Projekt.

Mit dem Projekt wird das Grätzl verkehrsberuhigt, grüner und kühler. Damit werden Schritte für die Klimaanpassung gesetzt und die Aufenthaltsqualität für Bewohner*innen erhöht. Bisher wurden unter anderem ein Verkehrskonzept mit Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und für mehr Verkehrssicherheit sowie ein Freiraumkonzept mit möglichen Maßnahmen zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum ausgearbeitet.

Im Juni 2022 machte das Supergrätzl Favoriten den nächsten Schritt in der Umsetzung. In der Pilotphase wurden der Durchzugsverkehr beruhigt und neue Freiräume im Grätzl eröffnet. Bürger*innen haben die Möglichkeit, sich in die weitere Gestaltung der Straßenräume einzubringen. Erste vorübergehende Maßnahmen ermöglichen es, verschiedene Nutzungen im Straßenraum auszuprobieren und die langfristigen Potenziale für das Supergrätzl zu erkennen.

Bei mehreren Veranstaltungen von Juni bis September 2022 gab es die Möglichkeit, sich in die weitere Gestaltung der Straßenräume einzubringen. Mehr erfahren

Schematische Darstellung der Lage des Supergrätzls in einer 3D-Simulation der Umgebung, © Stadt Wien/LAUT
Abbildung: Schematische Darstellung der Lage des Supergrätzls in einer 3D-Simulation der Umgebung, © Stadt Wien/LAUT

So trägt das Supergrätzl Favoriten zur Erreichung der SDGs bei:

Das Projekt Supergrätzl Favoriten trägt dazu bei, Klimaschutzmaßnahmen in Strategien und Planungen zu verankern (SDG 13.2), und verstärkt die Widerstandskraft und Anpassungsfähigkeit gegenüber klimabedingten Gefahren (SDG 13.1).

Darüber hinaus bewirkt das Projekt eine Reduktion der von Städten ausgehenden Umweltbelastung pro Kopf (v. a. Luftqualität) (SDG 11.6).

Das Projekt befähigt außerdem alle Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht, Behinderung, Ethnizität, Herkunft, Religion oder wirtschaftlichem oder sonstigem Status zu Selbstbestimmung und fördert ihre wirtschaftliche und politische Inklusion (SDG 10.2).

Die Reduktion des motorisierten Individualverkehrs im Supergrätzl fördert die Reduktion der Zahl der Todesfälle und Verletzungen infolge von Verkehrsunfällen (SDG 3.6), auch die Verringerung von Lärm und Luftschadstoffen trägt zu Gesundheit und Wohlbefinden bei.