6. Ressourcenschonung – Kreislaufwirtschaft stärken

6.2 Indikatoren und Entwicklungen

Materialfluss

Nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft ist jedes Material eine wertvolle Ressource, die zu nutzen eine Chance darstellt. Jeder Abfall stellt einen potenziellen Ausgangsstrom für wieder einsetzbare Sekundärressourcen dar. Deren Herstellung erfordert jedoch zumindest einen Aufbereitungsschritt, wodurch Schad- und Störstoffe abgetrennt werden. Derzeit ist Österreich noch weit von einer konsequenten Kreislaufwirtschaft entfernt, wie die folgende Abbildung zeigt. Auf Wien heruntergebrochene Daten existieren aktuell nicht.

Abbildung: Vereinfachte Darstellung der gesamten Materialflüsse in Österreich. Die Materialien stammen zu mehr als 90 Prozent aus Rohmaterialien aus dem Inland (z. B. Ernte, Holz, Bergbau, Sand und Schotter) sowie Importen. Nur etwa 9 Prozent der Materialien werden derzeit wiederverwertet (Recycling). Dies ist hauptsächlich dem großen Bestandszuwachs geschuldet. Etwa ein Viertel der eingesetzten Materialien wird energetisch genutzt. Die rund drei Viertel stofflich genutzten Materialien werden nur zu einem kleinen Teil für die Produktion kurzlebiger Konsumgüter verwendet. Der allergrößte Teil geht in den Aufbau von „Beständen“ (Gebäude, Infrastruktur, Maschinen, Geräte usw.), aus denen die Materialien erst nach einer langen Nutzungsdauer entnommen und gegebenenfalls wiederverwertet werden können. Quelle: Smart Klima City Strategie (2019) auf Basis: Jacobi et al. (2018): Providing an economy-wide monitoring framework for the circular economy in Austria: Status quo and challenges.

Abfallaufkommen in Wien

Der Wiener Abfallwirtschaftsplan und das Wiener Abfallvermeidungsprogramm sind die tragenden Säulen zur Ressourcenschonung, Verwertung und Wiederverwendung im Bereich der Abfallwirtschaft und Abfallvermeidung. Das Programm für die aktuelle Planungsperiode 2019–2024 umfasst insgesamt 98 Maßnahmen. In der langjährigen Betrachtung ist zu erkennen, dass das Abfallaufkommen in Wien vor dem Hintergrund des gleichzeitigen Bevölkerungswachstums tendenziell stagniert. Mehr zum Thema erfahren

Abbildung: Das gesamte Abfallaufkommen in Wien im Überblick. Daten: Stadt Wien – Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark

Wasserverbrauch in Wien

Was den Trinkwasserverbrauch angeht, konnte in den letzten Jahren die Effizienz gesteigert werden. Trotz des Bevölkerungswachstums ab dem Jahr 2000 ist der Wasserverbrauch in Wien insgesamt konstant geblieben. Gründe dafür sind die Sanierung des Rohrnetzes sowie wassersparende Haushaltsgeräte. Damit ist die Versorgung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser in Wien auch in den kommenden Jahren gesichert. Mehr zum Thema erfahren

Abbildung: Der Wasserverbrauch in Wien im Jahresmittel. Daten: Stadt Wien – Wiener Wasser