6. Gesundheit

6.3 Maßnahmen zur Gesundheitsförderung

Betriebliches Gesundheitsmanagement – MAG.gesund.arbeiten

Die Stadt Wien nimmt als Dienstgeberin die Fürsorgepflicht für ihre Mitarbeitenden sehr ernst. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement umfasst den Bedienstetenschutz, die Betriebliche Gesundheitsförderung und die Betriebliche Wiedereingliederung.

Die gesundheitsförderlichen Strukturen im Magistrat werden laufend weiterentwickelt, Maßnahmenkonzepte für die Gesundheit der erarbeitet und den Dienststellen zur Verfügung gestellt. Die Betriebliche Gesundheitsförderung wird magistratsweit angeboten.

Im Juni 2022 ging die magistratsinterne Homepage MAG.gesund.arbeiten für alle Mitarbeitenden online. Mitarbeitende, Personalist*innen und Führungskräfte können sich hier zentral zu gesundheitsrelevanten Themen und Angeboten sowie über das Betriebliche Gesundheitsmanagement informieren.

Im September 2022 wurde allen Dienststellen das Gesundheitsdashboard zur Verfügung gestellt, welches einen schnellen Überblick zu gesundheitsrelevanten Kennzahlen der Dienststelle bietet. Diese Basisdaten bieten die Grundlage für Analysen zum Ableiten von Präventionsmaßnahmen und zur zielgerichteten Maßnahmensetzung.

Im Jahr 2022 wurden zwei Gesundheitstools fertiggestellt, welche den Dienststellen zur selbstständigen Anwendung zur Verfügung stehen werden.

Zum einem soll der entwickelte Reflexionsbogen zur betrieblichen Gesundheit die Dienststellen dabei unterstützen, die aktuelle Situation in Bezug auf Gesundheitsförderung und Bedienstetenschutz zu erheben und Handlungsbedarfe lokalisieren zu können. Entsprechende Maßnahmen werden dann zur Umsetzung vorgeschlagen.

Zum anderen bietet die neue Gesundheitstoolbox Maßnahmen, Instrumente und Anregungen zur gesundheitsförderlichen Gestaltung organisatorischer Rahmenbedingungen und unterstützt bei der bedarfsgerechten Planung und Umsetzung von gesundheitsförderlichen Maßnahmen.

Die Ausrollung der Gesundheitstools auf alle Dienststellen wird mit April 2023 starten.

Arbeitsmedizinisches Zentrum der KFA (AMZ)

Das Arbeitsmedizinische Zentrum der KFA (AMZ) betreut den Magistrat aus arbeitsmedizinischer Sicht: Die Arbeitsmediziner*innen des AMZ beraten die Dienstgeberin und Mitarbeitenden, Personalvertreter*innen sowie Sicherheitsvertrauenspersonen, führen Begehung von Arbeitsstätten und Gefahrenbeurteilungen durch, bieten Unterstützung bei Unterweisungen, führen tätigkeitsbezogene Impfungen, Eignungs- und Folgeuntersuchungen sowie arbeitsmedizinische Untersuchungen (z. B. im Zusammenhang mit einer Diensterleichterung) durch. Die Arbeitspsycholog*innen des AMZ beraten die Dienstgeberin und die Mitarbeitenden, ermitteln und beurteilen arbeitspsychologische Belastungen und Gesundheitsgefahren. Gemeinsam bieten sie eine Vielzahl von Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung sowie Beratungs- und Betreuungsangeboten in den Dienststellen vor Ort an.

Mitte 2022 wurde die Übernahme aller Dienststellen durch das AMZ abgeschlossen. Jeder Dienststelle ist somit ein*e Arbeitsmediziner*in bzw. Arbeitspsycholog*in konstant zugeteilt – die dienststellenspezifischen Anforderungen auf Grund der jeweiligen Arbeitsbedingungen können so passgenau berücksichtigt werden.

Sanatorium Hera

Das Sanatorium Hera bietet ein umfangreiches Ambulanzangebot sowie einen stationären Bereich für Mitarbeitende der Stadt Wien. Viele medizinische Fachabteilungen befinden sich unter einem Dach, interdisziplinäre Fragestellungen können so effizient hausintern abgeklärt werden.

Zusätzlich stehen den Mitarbeitenden der Stadt Wien im Sanatorium Hera das Gesundheits- und Vorsorgezentrum sowie das Brustgesundheitszentrum der Krankenfürsorgeanstalt der Bediensteten der Stadt Wien (KFA) zur Verfügung.

Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)

Betriebliche Gesundheitsförderung soll Krankheiten am Arbeitsplatz vorbeugen, Gesundheitspotentiale stärken und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz verbessern.

Das AMZ hat mit einem eigenen BGF-Team ein vielfältiges und nachhaltiges Angebot an gesundheitsförderlichen Maßnahmen entwickelt. Das BGF-Team setzt sich aus Sportwissenschafter*innen, Physiotherapeut*innen, Psycholog*innen, Ärzt*innen sowie einer Diätologin zusammen.

Seit Mitte 2022 kann jede Dienststelle in Zusammenarbeit mit diesem BGF-Team aus den Angeboten die passenden Maßnahmen wählen, welche speziell für die Dienststelle am besten geeignet sind (z. B. Gesundheitstage, Rückentraining, Ernährungsberatung) und von allen Mitarbeitenden der Dienststelle in Anspruch genommen werden können. Bei Bedarf können die ausgewählten gesundheitsförderlichen Maßnahmen in Zusammenarbeit mit dem BGF-Team angepasst werden. Dabei sichert das konstant betreuende BGF-Team die Kontinuität und Nachhaltigkeit der bedarfsgerechten Entwicklung der Gesundheitsförderung in der Dienststelle.

Zusätzlich werden seit Mitte Februar 2022 BGF-Webinare über die magistratsinterne Seite MAG.gesund.arbeiten angeboten. Die Programme der Webinare wechseln monatlich, Themen sind Bewegung, psychische Gesundheit, Ernährung, medizinische Informationen uvm. Die 20-minütigen Einheiten werden von den Mitarbeitenden sehr gut angenommen.

Stärkung und Erhaltung der Mental Health

Die Mitarbeitenden der Betrieblichen Sozialarbeit des Gesundheitsdienstes der Stadt Wien bieten Beratungen im beruflichen, gesundheitlichen und sozialen Kontext an. Ebenso können Mediator*innentätigkeit und berufliches Konfliktmanagement am Arbeitsplatz im Einzel- als auch im Gruppensetting in Anspruch genommen werden.

Die psychologische Beratungsstelle beim Unabhängigen Bedienstetenschutzbeauftragten berät und unterstützt Mitarbeitende, welche unter emotionalen Belastungen im Arbeitsumfeld oder im Privatleben leiden. Ergänzend dazu gibt es die Mobbingberatungsstelle als erste Anlaufstelle für von Mobbing betroffene Mitarbeitende. Zusätzlich bietet das AMZ bei Bedarf Coachings für Führungskräfte an.

Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)

Ziel des Betrieblichen Eingliederungsmanagements ist es, Mitarbeitenden gesundheitsbedingte Verwendungsänderungen zu ermöglichen und damit zielgerichtet gegensteuernde Maßnahmen anbieten zu können, damit sich deren Gesundheitszustand nicht in Richtung einer dauerhaften Dienstunfähigkeit entwickelt. Eine erfolgreiche betriebliche Wiedereingliederung von Mitarbeitenden nach längeren Krankenständen sowie deren Vermeidung ist ein wichtiger Baustein eines funktionierenden betrieblichen Gesundheitsmanagements.

Zentrale Fachstelle zur Unterstützung von Dienststellen und betroffenen Mitarbeitenden für die Betriebliche Wiedereingliederung ist die Betriebliche Sozialarbeit (BSA). Hinsichtlich der Feststellung der Arbeitsfähigkeit arbeitet die BSA eng mit dem AMZ zusammen. Ist ein Amtsarzt einzubinden, so ist die Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB) Ansprechpartnerin bzw. der Gesundheitsdienst der Stadt Wien zuständig.

Das AMZ ist auch für arbeitsmedizinische Stellungnahmen zur Feststellung der Arbeitsfähigkeit bei Diensterleichterungen zuständig.

Um Mitarbeitenden nach einem längeren Krankenstand den Wiedereinstieg in das Arbeitsleben zu erleichtern, gibt es die Möglichkeit einer befristeten Diensterleichterung. Eine Diensterleichterung kann auf Empfehlung einer Arbeitsmedizinerin*eines Arbeitsmediziners befristet als Arbeitserleichterung im Rahmen der ursprünglichen Tätigkeit gewährt werden. Ist die im Regelfall zeitlich befristete Diensterleichterung nicht zielführend, kommt die Wiedereingliederung zur Anwendung.