Leistungsberichte der Magistratsdienststellen

Magistratsabteilung 60 - Veterinäramt und Tierschutz

Die Abteilung Veterinäramt und Tierschutz (MA 60) steht für Tierschutz auf wissenschaftlicher Basis. Zusätzlich vollzieht sie kommunale Aufgaben im Bereich des Fundtierwesens. Die Tiergesundheit umfasst die Prävention und Bekämpfung von Tierseuchen, die sichere Entsorgung tierischer Produkte und die Überwachung der tierärztlichen Tätigkeit in Wien.

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Projekt- und Schwerpunktüberblick

Hotline Veterinäramt und Tierschutz - Fundservice für Haustiere

An der Hotline, die 24 Stunden pro Tag 365 Tage im Jahr erreichbar ist, werden Meldungen gefundener Haustiere entgegengenommen und die rasche Versorgung der Tiere organisiert. In Wien gefundene Tiere werden tagesaktuell auf der Homepage veröffentlicht. Anrufer*innen erhalten Auskünfte zu den Themen Tierschutz und Tierhaltung in Wien. Im Jahr 2022 wurden rund 18.000 Anrufe verzeichnet. Die Dienststelle Veterinäramt und Tierschutz ist zuständig für die Unterbringung entlaufener oder behördlich abgenommener Tiere. Um diese Aufgabe erfüllen zu können, bestehen mit mehreren Tierheimen Verträge. Im Jahr 2022 wurde für die Unterbringung und Pflege von rund 3.600 Haustieren gesorgt.

Information der Wiener*innen zu den Themen Tierschutz und Tierhaltung

Mit 2 Magazinen werden Bürger*innen zielgerichtet zu den Themen Tierschutz und Tierhaltung in Wien informiert. Die Zeitschrift "tierisch gut" wurde 2022 4 Mal an rund 25.000 interessierte Wiener*innen ausgesandt. Ein Kinderteil in der Mitte des Heftes soll auch junge Menschen über artgerechte Tierhaltung informieren. Das Unterrichtsheft "Wiener Heimtierprofi - Tiere richtig verstehen und halten" wird gratis jedem Wiener Volksschulkind der 3. Schulstufe zur Verfügung gestellt. Auf spielerische Art werden hier rund 17.600 Kinder und deren Familien mit den Haltungsansprüchen von Haustieren vertraut gemacht.

Schwerpunktinformation der Wiener*innen zum Thema Chippen und Registrieren

Die Abteilung Veterinäramt und Tierschutz versorgt pro Jahr rund 500 aufgefundene Hunde und 1.000 aufgefundene Katzen. Das ist eine beachtliche Zahl.

Durch das Chippen und Registrieren können entlaufene Hunde oder Katzen ihren Besitzer*innen rasch zugeordnet werden. Besitzer*innen können umgehend verständigt werden. Mensch und Tier sind rasch wieder vereint. Die Zuordnung von verlorenen Tieren zu ihren Besitzer*innen ist aufgrund des fehlenden Mikrochips beziehungsweise des fehlenden Registrierens schwierig, bei rund 60 Prozent der Hunde und 75 Prozent der Katzen ist das gar nicht möglich.

Das Chippen selbst ist mit einer Impfung vergleichbar. Der Mikrochip ist etwa reiskorngroß und wird von niedergelassenen Tierärzt*innen an der linken Halsseite des Tieres eingesetzt. Danach wird beim Registrieren der Zifferncode des Mikrochips mit Daten des Tieres und der Tierhalter*innen verbunden und in einer Datenbank gespeichert.

Bei einem Hundeschwerpunkt im Mai 2022 wurden von Mitarbeiter*innen des Veterinäramts 54 Hunde in Hundezonen kontrolliert. Zwar waren alle angetroffenen Hunde gechippt, jedoch nur 25 Prozent der Hunde auch registriert. Die Hundehalter*innen waren sehr erstaunt über das Ergebnis, dachten diese doch alles richtig gemacht zu haben.

Das Veterinäramt verstärkte daher, unterstützt durch die Wiener Tierärztekammer, die Information zum Chippen und vor allem Registrieren von Hunden und Katzen. Unter dem angeführten QR Code beziehungsweise unter https://wien.gv.at/hund-katze-registrieren erhalten Tierhalter*innen weiterführende Informationen. Sie können selbst prüfen, ob ihr Hund oder ihre Katze gechippt und vor allem registriert ist. Obwohl das nur für Hunde und Zuchtkatzen verpflichtend ist, empfehlen die Wiener Amtstierärzt*innen alle Katzen chippen und registrieren zu lassen.

Schwerpunktinformation der Wiener*innen zum Thema illegaler Tierhandel in Wien

Tiere werden in den letzten Jahren häufig, wie auch bei Konsumgütern üblich, über das Internet gekauft, Zustellung inklusive. Ausschlaggebend ist hier meist der verlockend niedrige Preis für ein Rassetier oder aber der Wunsch "Tiere aus anderen Ländern zu retten". Unklar ist hierbei meist, woher die Tiere genau stammen, wie die Zuchtbedingungen vor Ort und die Transportbedingungen sind und schlussendlich welchen Gesundheitszustand die Tiere aufweisen. Jeder Kauf über das Internet fördert die Nachzucht unter unbekannten, oft tierquälerischen Bedingungen. Die Gefahr der Einschleppung von gefährlichen Krankheiten (wie zum Beispiel Tollwut) nach Österreich ist groß. Das Veterinäramt hat daher einen Informationsschwerpunkt zum Thema illegaler Welpenhandel gesetzt, um zur Bewusstseinsbildung bei Erwachsenen und Kindern beizutragen. Konsequente, behördliche Kontrollen mit strengen Strafen sollen den illegalen Handel mit Heimtieren unattraktiv machen.

Schwerpunkt Aussetzen von Tieren

Die Abteilung Veterinäramt und Tierschutz konnte durch intensive Recherche und Kooperation mit dem TierQuarTier Wien, aufmerksamen Bürger*innen und der Wiener Polizei erneut ehemalige Tierhalter*innen ausforschen, die ihre Tiere ausgesetzt hatten. Die Stadt Wien konnte somit in mehr als 50 Fällen den ehemaligen Tierhalter*innen die Kosten für die Unterbringung und tierärztliche Versorgung der Tiere im Tierheim in Rechnung stellen.

Tierseuchenübung Nationalpark Neusiedlersee

Im März 2022 fand eine 2-tägige Tierseuchenübung im Nationalpark Neusiedlersee Ilmitz gemeinsam mit dem Gesundheitsdienst der Stadt Wien sowie weiteren Behörden statt. Ziel der Veranstaltung war die Vermittlung eines praxisnahen Wissens über effektive Tierseuchenbekämpfung. Im Fokus stand die Afrikanische Schweinepest, eine Tierseuche, die bereits bei Wildschweinen in den angrenzenden Nachbarländern vorkommt.