Portraitfoto von Christoph Wiederkehr

Wien ist eine weltoffene Stadt und eine Stadt der Vielfalt. In Wien leben Menschen mit 180 Staatsangehörigkeiten, und rund die Hälfte der Wiener*innen hat Eltern, die beide im Ausland geboren wurden. Die Förderung von Integration und Diversität eröffnet Chancen und ist der Schlüssel zu einem gelungenen Zusammenleben.

Der mittlerweile 6. Wiener Integrations- und Diversitätsmonitor zeigt einmal mehr auf, wie wichtig evidenzbasierte Grundlagen für die Arbeit der Verwaltung und Politik sind. Er bietet Einblick in acht für Integration und Diversität relevante Themen- und Lebensbereiche und bildet neben dem Integrationsstand der Wiener Bevölkerung auch den Diversitätsstand von mehr als 60 Wiener Magistratsabteilungen und Einrichtungen ab.

Eine ausgewogene Politik schaut weder weg, noch macht sie Probleme größer als sie sind. Vernünftige Politik folgt Fakten, agiert evidenzbasiert und achtet auf die stetige Veränderung einer vielfältigen Gesellschaft. Das ist der Ansatz, den Wien auch in den kommenden Jahren weiterverfolgen wird.

Auch Wien ist vom Weltgeschehen geprägt. 2022 führte, wie der Monitor unterstreicht, die Fluchtmigration aus der Ukraine zu einer höheren Anzahl von geflüchteten Menschen, als dies im Jahr 2015 der Fall war. Mit den Ausnahmen der Jahre 2022 und 2015 stellten bisher jedoch EU/EFTA-Staaten die wichtigsten Herkunftsländer für Zuwanderung nach Wien dar.

Wie dieser Monitor anhand von aktuellen Daten ebenfalls demonstriert, verjüngt Zuwanderung die Wiener Bevölkerung – ein wichtiger Faktor für die demografische Entwicklung dieser Stadt.

Bildung und Teilhabe am Arbeitsmarkt sind das Fundament einer erfolgreichen Integration. Das Erlernen der deutschen Sprache ist ein wichtiger Eckpfeiler für Chancengerechtigkeit. Gleichzeitig ist die Mehrsprachigkeit eine bedeutende Ressource der Wiener Bevölkerung.

Die Ergebnisse des Monitors weisen auch auf vorhandene Herausforderungen wie etwa die fehlende Anerkennung beruflicher Qualifikationen von zugewanderten Menschen oder das wachsende Demokratiedefizit hin. Jede*r dritte Wiener*in im wahlfähigen Alter ist aufgrund einer ausländischen Staatsangehörigkeit auf Gemeinde-, Landes- und Bundesebene nicht wahlberechtigt, wobei die Mehrzahl der nicht wahlberechtigten Personen schon über zehn Jahre hier lebt.

In Hinblick auf Diversität zeigt der Monitor, dass die Belegschaft der Stadt Wien auf allen Ebenen zunehmend diverser wird und dass Diversitätskompetenzen einen immer wichtigeren Faktor in der Stadtverwaltung darstellen.

Als zuständiger Stadtrat für Integration werde ich weiterhin gewissenhaft daran arbeiten, dass Wien evidenzbasierte Integrations- und Diversitätsarbeit leistet und die Weltoffenheit und Vielfalt bewahrt, die diese Stadt ausmachen.

Menschen, die sich in Wien niederlassen, sollen Unterstützung und Perspektiven erhalten, um sich in allen Lebensbereichen integrieren zu können.

Mein besonderer Dank gilt dem Monitor-Projektteam und den Abteilungen, die mit Daten und Expertise unterstützend zur Entstehung des Monitors beitrugen: den Abteilungen für Stadtentwicklung und Stadtplanung, für Soziales, Sozial- und Gesundheitsrecht, für Wirtschaft, Arbeit und Statistik sowie dem Personalservice, den Auftragnehmer*innen Zentrum für Soziale Innovation (ZSI) und L&R Sozialforschung sowie insbesondere dem Team der Abteilung Integration und Diversität, dessen hervorragende Arbeit und kontinuierliches Engagement zur hohen Qualität dieses Berichts führten. Mein herzlicher Dank gilt auch der großen Anzahl an Abteilungen und Einrichtungen der Stadt Wien, die sich an der Erhebung für den Diversitätsmonitor beteiligt haben.

Ich ermutige Sie, die Erkenntnisse und Daten, die dieser Bericht bietet, zu nutzen, um die Integration und einen produktiven Umgang mit Diversität in der Stadt voranzutreiben.

Signatur von Christoph Wiederkehr

Christoph Wiederkehr

Vizebürgermeister & amtsführender Stadtrat für Bildung, Jugend, Integration und Transparenz