Einbürgerungen

Die absolute Zahl der Einbürgerungen in Wien bleibt weiterhin auf niedrigem Niveau –ebenso die Einbürgerungsrate. Im Jahr 2022 wurden in Wien 4.478 Menschen eingebürgert, dies entspricht einer Einbürgerungsrate von 0,72 %. Betrug die Einbürgerungsrate im Jahr 2002 in Wien noch rund 6 %, liegt sie seit 2009 kontinuierlich unter 1 %. 30,2 % der im Jahr2022 in Wien eingebürgerten Menschen wurden bereits in Österreich geboren.

Rund 13 % der Drittstaatsangehörigen in Wien mit einer Aufenthaltsdauer von mehr als zehn Jahren sind aufgrund zu niedriger Haushaltseinkommen von der Einbürgerung ausgeschlossen, selbst wenn alle anderen Kriterien erfüllt wären.

Fehlendes Wahlrecht und Demokratiedefizit

Seit dem Jahr 2002 hat sich der Anteil der Nicht-Wahlberechtigten mehr als verdoppelt. 33,4 % der Wiener*innen ab 16 Jahren dürfen nicht an Wahlen auf Gemeinde, Landes und Bundesebene teilnehmen (Stand 1. Jänner 2023). 77 % der nicht wahlberechtigten Wiener*innen ab 16 Jahren (432.721 Personen) leben schon zumindest fünf Jahre lang in Österreich. 54 % der nicht wahlberechtigten Wiener*innen ab 16 Jahren (303.129 Personen) leben schon länger als zehn Jahre in Österreich.

Innerhalb unterschiedlicher Altersgruppen ist die Wahlberechtigung in Wien unterschiedlich verteilt. Am größten ist der Anteil der nicht wahlberechtigten Bürger*innen in der Gruppe der 25- bis 44-jährigen Wiener*innen im Jahr 2023 mit insgesamt 280.299 Personen (44,8 % dieser Altersgruppe).

Obwohl Wien eine wachsende Stadt ist, wird die Zahl der wahlberechtigten Bürger*innen, die über politische Mitbestimmungsrechte verfügen, stetig kleiner.