Die Einkommenssituation von Menschen hängt eng mit der Einbindung in den Arbeitsmarkt sowie mit den erworbenen Ausbildungen und deren Anerkennung zusammen. Für zugewanderte Menschen sind das Armutsrisiko und damit die Gefahr, von einem guten Lebensstandard ausgeschlossen zu sein, weitaus höher als für Personen ohne Migrationshintergrund. Zudem zeigen Studien immer wieder, dass es für zugewanderte Menschen oft nicht möglich ist, im Ausland erreichte Bildungsabschlüsse am österreichischen Arbeitsmarkt adäquat zu verwerten. Daher ist es von Interesse zu überprüfen, welche Bedeutung Geschlecht, Herkunft und Bildungsabschluss für die Höhe des erzielten Nettolohns haben.

Eine geschlechtergerechte und diskriminierungsfreie Entlohnung, existenzsichernde Einkommen sowie die soziale Absicherung von Menschen ohne Erwerbseinkommen und in anderen Notlagen sollten zentrale integrations- und sozialpolitische Zielsetzungen sein. Daher werden in diesem Themenfeld Entlohnung, Haushaltseinkommen, Armutsgefährdung sowie der Bezug der Wiener Mindestsicherung in Wien untersucht.

Was wird im Themenfeld analysiert?

In einem ersten Schritt wird in diesem Kapitel die mittlere Nettoentlohnung (Median) für unterschiedliche Gruppen in der Wiener Bevölkerung dargestellt. Da die wöchentliche Arbeitszeit die Höhe des Nettolohns beeinflusst, wird auch eine nach Arbeitszeit bereinigte, also auf 40 Wochenstunden umgerechnete, mittlere Nettoentlohnung dargestellt. Um zu überprüfen, inwieweit zugewanderte Menschen in Wien von Dequalifizierung am Arbeitsmarkt betroffen sind, wird in einer weiteren Betrachtung untersucht, wie Geschlecht, Herkunft und Bildungsabschluss mit der Höhe des erzielten Nettolohns in Zusammenhang stehen. In einem weiteren Schritt wird die Einkommenssituation der Wiener Haushalte sowie die Armutsgefährdung unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen untersucht. Im letzten Abschnitt des Kapitels wird die Inanspruchnahme der Wiener Mindestsicherung entlang soziodemografischer Merkmale näher beleuchtet.

Indikatoren

  • Nettoentlohnung in der unselbstständigen Haupttätigkeit

  • Äquivalisierte Haushaltseinkommen (gewichtete Haushaltseinkommen, um verschieden große Haushalte vergleichbar zu machen)

  • Anteil der Bevölkerung, der in den äquivalisiert einkommensschwächsten 20 % der Wiener Haushalte lebt

  • Inanspruchnahme der Wiener Mindestsicherung (WMS)