In diesem Kapitel des Wiener Integrationsmonitors wird die bezahlte Erwerbsarbeit behandelt. Wissenschaftliche Forschung weist darauf hin, dass zugewanderte Menschen oft von einem höheren Arbeitslosigkeitsrisiko betroffen sind als diejenigen ohne Migrationshintergrund, sie häufiger geringer entlohnt werden, der Arbeitsmarkt tendenziell segmentiert ist und zugewanderte Menschen dabei öfter in Sektoren arbeiten, die mit stärkeren gesundheitlichen und körperlichen Belastungen verbunden sind.

Ein gleichberechtigter und chancengleicher Zugang zum Arbeitsmarkt ist ein wesentlicher Faktor für die erfolgreiche Integration von nach Wien zugewanderten Personen. Eine existenzsichernde und sinnstiftende Erwerbsarbeit ist ein entscheidender Baustein für die Teilhabe an der Gesellschaft. Für nach Wien zugewanderte Personen ist die Teilhabe am Erwerbsleben nicht nur Grundlage für die Sicherung der Existenz, sondern auch zentral für die Sicherung des Aufenthaltsrechtes in den ersten Jahren. Zudem ist die Teilhabe am Erwerbsleben wichtig, um Deutschkenntnisse zu vertiefen, neue soziale Netzwerke aufzubauen und Freundschaften zu schließen.

An dieser Stelle sei betont, dass Arbeit mehr als Erwerbsarbeit ist. Auch Sorgearbeit für Personen – die oft von Frauen ausgeübt wird – im oder außerhalb des eigenen Haushaltes oder auch zivilgesellschaftliches Engagement sind Formen von Arbeit, die jedoch oft unsichtbar bleiben und in der Regel nicht bezahlt werden. In diesem Kapitel des Integrationsmonitors kann ausschließlich die bezahlte Erwerbsarbeit behandelt werden.

Was wird im Themenfeld analysiert?

In diesem Kapitel werden Erwerbsbeteiligung und Arbeitslosigkeit der Wiener Bevölkerung mit und ohne Migrationshintergrund untersucht. Zudem werden Indikatoren zu Arbeitszeiten, zur Stabilität der Beschäftigung, zur Dequalifizierung und zur Qualität der Beschäftigung beleuchtet.

Indikatoren

  • Erwerbstätigenraten

  • Ausschöpfung der potenziellen Arbeitszeit zur genaueren Betrachtung der Erwerbstätigenrate

  • Stabilität der Beschäftigung

  • Anteil der Erwerbstätigen in Fachtätigkeiten sowie in Hilfs- und Anlerntätigkeiten (Ausmaß der Dequalifizierung)

  • Arbeitslosenquoten der Erwerbspersonen in Wien nach der höchsten abgeschlossenen Ausbildung

  • Anteil der selbstständigen, führenden und leitenden Erwerbstätigen