3. Indikatoren

3.2 Energierelevante Indikatoren gemäß Klimafahrplan

Der 2022 beschlossene Klimafahrplan legt die wesentlichen energierelevanten Ziele der Stadt fest, etwa für effiziente Energienutzung, erneuerbare Energieträger, Mobilität und Gebäude. Im Folgenden werden die aktuellen Entwicklungen der Indikatoren gezeigt und den Zielen des Klimafahrplans gegenübergestellt.

Hauptziele

Lokale Treibhausgas-Emissionen pro Kopf

Ziel des Klimafahrplans entsprechend dem Leitziel der Smart Klima City Strategie Wien (SKCSW):
Wien senkt die lokalen Treibhausgasemissionen pro Kopf bis 2030 um 55 % gegenüber dem Basisjahr 2005 und ist ab 2040 klimaneutral.

Anmerkung: Der Indikator misst die Emissionen gemäß Klimafahrplan bzw. dem Leitziel der Smart Klima City Strategie Wien (SKCSW). Sie entsprechen den Wiener Emissionen gemäß der Bundesländer Luftschadstoff-Inventur (BLI) des Umweltbundesamts ohne die Emissionen von Anlagen im EU-Emissionshandel. Im Verkehrssektor sind jene Emissionen umfasst, die in Wien anfallen (d. h. ohne Tanktourismus etc., siehe auch den entsprechenden Indikator). Die Emissionen werden auf die durchschnittliche Bevölkerungszahl des entsprechenden Jahres bezogen. Eine detaillierte Erläuterung der im Leitziel enthaltenen Emissionen findet sich im Klimafahrplan (Klimafahrplan, Kapitel 4). Der abgebildete Zielpfad stellt eine plausible Entwicklung zwischen den Zieljahren dar und ist indikativ.

Lokaler Endenergieverbrauch pro Kopf

Ziel des Klimafahrplans entsprechend dem Leitziel der Smart Klima City Strategie Wien:

Wien senkt seinen lokalen Endenergieverbrauch pro Kopf um 30 % bis 2030 und um 45 % bis 2040 gegenüber dem Basisjahr 2005.

Anmerkung: Der lokale Endenergieverbrauch entspricht dem Wiener Endenergieverbrauch gemäß Energiebilanz der Statistik Austria, wobei im Verkehrsbereich nur jener Verbrauch gezählt wird, der durch innerhalb Wiens zurückgelegte Personen- oder Tonnenkilometer entsteht (entsprechend den Emissionen des Mobilitätssektors, siehe Indikator). Der Endenergieverbrauch wird auf die durchschnittliche Bevölkerungszahl des entsprechenden Jahres bezogen. Der abgebildete Zielpfad stellt eine Entwicklung zwischen den Zieljahren dar und ist indikativ.

Mobilität

Treibhausgas-Emissionen des Mobilitätssektors

Ziel des Klimafahrplans entsprechend dem Leitziel der Smart Klima City Strategie Wien:

Die CO2-Emissionen des Mobilitätssektors sinken pro Kopf um 50 % bis 2030 und um 100 % bis 2040 (im Vergleich zu 2005).

Anmerkung: Der Indikator bildet die CO2-Emissionen des Wiener Verkehrs ab, die durch innerhalb Wiens zurückgelegte Personen- oder Tonnenkilometer entstehen. Die Werte werden vom Umweltbundesamt mittels BLI-Regionalisierungsmethode ermittelt und jeweils auf die durchschnittliche Bevölkerungszahl im jeweiligen Jahr bezogen. Eine detaillierte Erläuterung dieser Emissionen findet sich im Klimafahrplan (Klimafahrplan, Kapitel 4). Der abgebildete Zielpfad stellt eine Entwicklung zwischen den Zieljahren dar und ist indikativ.

Endenergieverbrauch des Mobilitätssektors

Ziel des Klimafahrplans entsprechend dem Leitziel der Smart Klima City Strategie Wien:

Der Endenergieverbrauch des Mobilitätssektors sinkt pro Kopf um 40 % bis 2030 und um 70 % bis 2040 (im Vergleich zu 2005).

Anmerkung: Dargestellt ist die Endenergie, die durch den Verkehr innerhalb Wiens verbraucht wird, bezogen auf die durchschnittliche Bevölkerungszahl im jeweiligen Jahr. Dieser Verbrauch korrespondiert mit den CO2-Emissionen des Wiener Verkehrs (siehe Indikator) und wird von diesen abgeleitet. Der abgebildete Zielpfad stellt eine Entwicklung zwischen den Zieljahren dar und ist indikativ.

Verkehrsmittelwahl

Ziel des Klimafahrplans entsprechend dem Leitziel der Smart Klima City Strategie Wien:

Der Anteil der in Wien im erweiterten Umweltverbund zurückgelegten Wege steigt bis 2030 auf 85 % und auf deutlich über 85 % bis 2050, jener des motorisierten Individualverkehrs sinkt auf 15 %.

Anmerkung: Der erweiterte Umweltverbund enthält öffentliche Verkehrsmittel, Radfahren, Zu-Fuß-Gehen, Bike- sharing und Carsharing.

Motorisierungsgrad bei privaten PKW

Ziel des Klimafahrplans entsprechend dem Leitziel der Smart Klima City Strategie Wien:

Der Motorisierungsgrad sinkt bis 2030 bei privaten PKW auf 250 pro 1.000 Einwohner*innen, Stellplätze im öffentlichen Raum werden sukzessive reduziert.

Anmerkung: Umfasst sind private PKW, sie werden nur alle zwei Jahre von der Statistik Austria erhoben. Der abgebildete Zielpfad stellt eine lineare Entwicklung zum Zieljahr dar und ist indikativ.

Anteil von LKW mit Elektro- oder Hybridantrieb

Ziel des Klimafahrplans entsprechend dem Leitziel der Smart Klima City Strategie Wien:

Wirtschaftsverkehre innerhalb des Stadtgebiets sind 2030 weitgehend CO2-frei.

Anmerkung: Der Indikator misst den Anteil von LKW jeglicher Elektro- und Hybridantriebe im Bestand.

Anteil nicht-fossil angetriebener PKW an den Neuzulassungen

Ziel des Klimafahrplans entsprechend dem Leitziel der Smart Klima City Strategie Wien:

Der Anteil der Fahrzeuge mit nicht-fossilen Antrieben an den Neuzulassungen steigt bis 2030 auf 100 %.

Anmerkung: Der Indikator misst den Anteil von PKW mit Elektro-, Plug-in-Hybrid- und Wasserstoffantrieben an den gesamten neuzugelassenen PKW in Wien im jeweiligen Jahr.

Gebäude

Endenergieverbrauch für Heizen, Kühlen und Warmwasser pro Kopf

Ziel des Klimafahrplans entsprechend dem Leitziel der Smart Klima City Strategie Wien:

Der Endenergieverbrauch für Heizen, Kühlen und Warmwasser in Gebäuden pro Kopf sinkt bis 2030 um 20 % und bis 2040 um 30 % (gegenüber dem Durchschnittswert der Jahre 2005-2010).

Anmerkung: Dargestellt ist der Endenergieverbrauch gemäß Nutzenergieanalyse der Statistik Austria in der Kategorie „Raumklima und Warmwasser“ abzüglich der Kategorie „Kochen“ im Sektor „Private Haushalte“, bezogen auf die durchschnittliche Bevölkerungszahl im jeweiligen Jahr. Der abgebildete Zielpfad stellt eine plausible Entwicklung zwischen den Zieljahren dar und ist indikativ.

CO2-Emissionen für Heizung, Warmwasser und Kühlung pro Kopf

Ziel des Klimafahrplans entsprechend dem Leitziel der Smart Klima City Strategie Wien:

Die damit [mit dem entsprechenden Endenergieverbrauch, siehe oben] verbundenen CO2 Emissionen sinken pro Kopf bis 2030 um 55 % und bis 2040 auf null % (gegenüber dem Durchschnittswert der Jahre 2005-2010).

Anmerkung: Dargestellt sind die CO2-Emissionen berechnet aus dem Endenergieverbrauch für Heizen, Kühlen und Warmwasser pro Kopf (siehe entsprechenden Indikator) und den CO2-Emissionsfaktoren für fossile Energieträger gemäß Emissionsinventur des Umweltbundesamts. Der abgebildete Zielpfad stellt eine plausible Entwicklung zwischen den Zieljahren dar und ist indikativ.

Strom- und Wärmeerzeugung

Lokale erneuerbare Energieerzeugung

Ziel des Klimafahrplans entsprechend dem Leitziel der Smart Klima City Strategie Wien:

Die erneuerbare bzw. dekarbonisierte Energieerzeugung in Wien steigt bis 2030 auf das Dreifache und bis 2040 auf das Sechsfache gegenüber 2005.

Anmerkung: Gemäß Klimafahrplan beinhaltet dieses Ziel auch die etwaige Nutzung von geothermischer Energie aus dem Umfeld der Stadt, und es ist als „dekarbonisiert“ jene Erzeugung aus fossiler Energie zu werten, bei der die CO2-Emissionen abgetrennt werden. Beides ist aktuell noch nicht der Fall. Der Indikator misst dementsprechend die Strom- und Fernwärmeerzeugung auf Basis erneuerbarer Energie in Wien plus erneuerbare „Vor-Ort-Wärme“, die mit Wärmepumpentechnologie genutzt wird, und aus Biomassekesseln. Zusätzlich wird auch der Import an erneuerbaren Energien berücksichtigt. Der abgebildete Zielpfad stellt eine lineare Entwicklung zwischen den Zieljahren dar und ist indikativ.

Anteil erneuerbarer Endenergie

Ziel des Klimafahrplans entsprechend dem Leitziel der Smart City Strategie Wien:

Der Wiener Endenergieverbrauch wird 2030 zur Hälfte und 2040 vollständig aus erneuerbaren bzw. dekarbonisierten Quellen gedeckt.

Anmerkung: Gemäß Klimafahrplan beinhaltet dieses Ziel auch die erneuerbaren Anteile von Strom, Fernwärme und Gas und – im Hinblick auf 2040 – verbleibende Mengen aus der energetischen Verwertung von Abfall und Wärme. Der Indikator misst den Endenergieverbrauch erneuerbarer Energieträger zuzüglich der erneuerbaren Anteile von Fernwärme und Strom, bezogen auf den gesamten Endenergieverbrauch. Als Endenergieverbrauch gilt dabei jeweils der lokale Endenergieverbrauch (siehe Anmerkung zu diesem Indikator). Die erneuerbaren Anteile von Fernwärme und Strom werden auf Basis der eingesetzten Primärenergieträger ermittelt. Der abgebildete Zielpfad stellt eine lineare Entwicklung zwischen den Zieljahren dar und ist indikativ.