2.2 Energierelevante Indikatoren gemäß Klimafahrplan
Der 2022 beschlossene Klimafahrplan legt die wesentlichen energierelevanten Ziele der Stadt fest, etwa für:
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effiziente Energienutzung
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erneuerbare Energieträger
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Mobilität
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Gebäude
Im Folgenden zeigt der Bericht die aktuellen Entwicklungen der Indikatoren und stellt sie den Zielen des Klimafahrplans gegenüber.
Hauptziele
Lokale Treibhausgas-Emissionen pro Kopf
Ziel des Klimafahrplans gemäß dem Leitziel der Smart Klima City Strategie Wien (SKCSW):
Wien senkt die lokalen Treibhausgasemissionen pro Kopf bis 2030 um 55 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2005 und ist ab 2040 klimaneutral.
Die lokalen THG-Emissionen pro Kopf sanken vom Basisjahr 2005 bis 2022 um ein Drittel.
Der Indikator misst die Emissionen gemäß Klimafahrplan bzw. dem Leitziel der SKCSW. Die Emissionen entsprechen den Wiener Emissionen gemäß der Bundesländer Luftschadstoff-Inventur (BLI) des Umweltbundesamts ohne die Emissionen von Anlagen im EU-Emissionshandel.
Im Verkehrssektor sind jene Emissionen umfasst, die in Wien anfallen (d.h. ohne Tanktourismus etc. – siehe auch den entsprechenden Indikator). Die Emissionen beziehen sich auf die durchschnittliche Bevölkerungszahl des entsprechenden Jahres. Eine detaillierte Erläuterung der im Leitziel enthaltenen Emissionen findet sich im Klimafahrplan (Klimafahrplan, siehe Kapitel Treibhausgas-Emissionen).
Der abgebildete Zielpfad stellt eine plausible Entwicklung zwischen den Zieljahren dar und ist indikativ.
Lokaler Endenergieverbrauch pro Kopf
Ziel des Klimafahrplans gemäß dem Leitziel der Smart Klima City Strategie Wien:
Wien senkt seinen lokalen Endenergieverbrauch pro Kopf um 30 Prozent bis 2030 und um 45 Prozent bis 2040 gegenüber dem Basisjahr 2005.
Der lokale Endenergieverbrauch pro Kopf senkte sich bis 2022 im Vergleich zum Basisjahr 2005 um ein Viertel.
Er entspricht dem Wiener Endenergieverbrauch gemäß Energiebilanz der Statistik Austria. Dabei zählt im Verkehrsbereich nur jener Verbrauch, der durch innerhalb Wiens zurückgelegte Personen- oder Tonnenkilometer entsteht (entsprechend den Emissionen des Mobilitätssektors – siehe Indikator). Der Endenergieverbrauch bezieht sich auf die durchschnittliche Bevölkerungszahl des entsprechenden Jahres.
Der abgebildete Zielpfad stellt eine Entwicklung zwischen den Zieljahren dar und ist indikativ.
Mobilität
Treibhausgas-Emissionen des Mobilitätssektors
Ziel des Klimafahrplans gemäß dem Leitziel der Smart Klima City Strategie Wien:
Die CO2-Emissionen des Mobilitätssektors sinken pro Kopf um 50 Prozent bis 2030 und um 100 Prozent bis 2040 im Vergleich zu 2005.
Die CO2-Emissionen des Mobilitätssektors reduzierten bis 2022 sich im Vergleich mit dem Basisjahr 2005 um ein Drittel.
Der Indikator bildet die CO2-Emissionen des Wiener Verkehrs ab, die durch innerhalb Wiens zurückgelegte Personen- oder Tonnenkilometer entstehen. Die Werte ermittelt das Umweltbundesamt mittels BLIRegionalisierungsmethode. Sie sind jeweils auf die durchschnittliche Bevölkerungszahl im jeweiligen Jahr bezogen. Eine detaillierte Erläuterung dieser Emissionen findet sich im Klimafahrplan (siehe Kapitel Treibhausgas-Emissionen).
Der abgebildete Zielpfad stellt eine Entwicklung zwischen den Zieljahren dar und ist indikativ.
Endenergieverbrauch des Mobilitätssektors
Ziel des Klimafahrplans gemäß dem Leitziel der Smart Klima City Strategie Wien:
Der Endenergieverbrauch des Mobilitätssektors sinkt pro Kopf um 40 Prozent bis 2030 und um 70 Prozent bis 2040 im Vergleich zu 2005.
Der Endenergieverbrauch des Mobilitätssektors pro Kopf im Jahr 2022 reduzierte sich gegenüber dem Basisjahr 2005 um ein Fünftel.
Die Tabelle und Grafik stellen die Endenergie pro durchschnittliche Bevölkerungszahl im jeweiligen Jahr, die durch den Verkehr innerhalb Wiens verbraucht wird, dar. Dieser Verbrauch korrespondiert mit den CO2Emissionen des Wiener Verkehrs (siehe Indikator) und wird von diesen abgeleitet.
Der abgebildete Zielpfad stellt eine Entwicklung zwischen den Zieljahren dar und ist indikativ.
Verkehrsmittelwahl
Ziel des Klimafahrplans gemäß dem Leitziel der Smart Klima City Strategie Wien:
Der Anteil, der in Wien im erweiterten Umweltverbund zurückgelegten Wege, steigt bis 2030 auf 85 Prozent und auf deutlich über 85 Prozent bis 2050, jener des motorisierten Individualverkehrs sinkt auf 15 Prozent.
Der Anteil, der mit dem erweiterten Umweltverbund zurückgelegten Wege, erhöhte sich 2023 verglichen mit dem Basisjahr 2005 um 9 Prozent. Wie im Vorjahr wählen 74 Prozent der Bürger*innen den Umweltverbund zur Fortbewegung.
Der erweiterte Umweltverbund enthält öffentliche Verkehrsmittel, Radfahren, Zu-Fuß-Gehen, Bikesharing und Carsharing.
Dementsprechend reduzierte sich der motorisierte Individualverkehr im gleichen Zeitraum um denselben Wert auf 26 Prozent.
Motorisierungsgrad bei privaten Pkws
Ziel des Klimafahrplans gemäß dem Leitziel der Smart Klima City Strategie Wien:
Der Motorisierungsgrad sinkt bis 2030 bei privaten Pkw auf 250 pro 1.000 Einwohner*innen. Stellplätze im öffentlichen Raum werden sukzessive reduziert.
Der Motorisierungsgrad bei privaten Pkws verminderte sich bis 2021/2022 auf 298 PKWs pro 1.000 Einwohner*innen. Private Pkws erhebt die Statistik Austria nur alle zwei Jahre.
Der abgebildete Zielpfad stellt eine lineare Entwicklung zum Zieljahr dar und ist indikativ.
Anteil von Lkws mit Elektro- oder Hybridantrieb
Ziel des Klimafahrplans gemäß dem Leitziel der Smart Klima City Strategie Wien:
Wirtschaftsverkehre innerhalb des Stadtgebiets sind 2030 weitgehend CO2-frei.
Mit 2023 betrug der Anteil von Lkws mit Elektro- oder Hybridantrieb in Wien bereits 5,4 Prozent. Der Indikator misst den Anteil von Lkw jeglicher Elektro- und Hybridantriebe im Bestand.
Anteil nicht-fossil angetriebener Pkw an den Neuzulassungen
Ziel des Klimafahrplans gemäß dem Leitziel der Smart Klima City Strategie Wien:
Der Anteil der Fahrzeuge mit nicht-fossilen Antrieben an den Neuzulassungen steigt bis 2030 auf 100 Prozent.
Mit 2023 erhöhte sich der Anteil der Pkw-Neuzulassungen mit nicht-fossilen Antrieben auf 28,6 Prozent. Der Indikator misst den Anteil von Pkw mit Elektro-, Plug-in-Hybrid- und Wasserstoffantrieben an den gesamten neuzugelassenen Pkw in Wien im jeweiligen Jahr.
Gebäude
Endenergieverbrauch für Heizen, Kühlen und Warmwasser pro Kopf
Ziel des Klimafahrplans gemäß dem Leitziel der Smart Klima City Strategie Wien:
Der Endenergieverbrauch für Heizen, Kühlen und Warmwasser in Gebäuden pro Kopf sinkt bis 2030 um 20 Prozent und bis 2040 um 30 Prozent gegenüber dem Durchschnittswert der Jahre 2005 bis 2010.
Der Endenergieverbrauch für Raumwärme und Warmwasser reduzierte sich bis 2023, verglichen mit dem Durchschnittswert der Jahre 2005 bis 2010, bereits um etwa ein Drittel, wodurch der aktuelle Wert bereits unter dem Zielpfad für den Zielwert 2030 liegt.
Dargestellt ist der Endenergieverbrauch pro durchschnittliche Bevölkerungszahl im jeweiligen Jahr gemäß der Nutzenergieanalyse der Statistik Austria in der Kategorie „Raumklima und Warmwasser“ abzüglich der Kategorie „Kochen“ im Sektor „Private Haushalte“. Der abgebildete Zielpfad stellt eine plausible Entwicklung zwischen den Zieljahren dar und ist indikativ.
CO2-Emissionen für Heizung, Warmwasser und Kühlung pro Kopf
Ziel des Klimafahrplans gemäß dem Leitziel der Smart Klima City Strategie Wien:
Die mit dem Endenergieverbrauch für Heizen, Kühlen und Warmwasser in Gebäuden pro Kopf verbundenen CO2Emissionen sinken pro Kopf bis 2030 um 55 Prozent und bis 2040 auf null Prozent (gegenüber dem Durchschnittswert der Jahre 2005 bis 2010).
Die dargestellten CO2-Emissionen berechnen sich aus dem Endenergieverbrauch für Heizen, Kühlen und Warmwasser pro Kopf (siehe entsprechenden Indikator) und den CO2-Emissionsfaktoren für fossile Energieträger gemäß Emissionsinventur des Umweltbundesamts.
Der abgebildete Zielpfad stellt eine plausible Entwicklung zwischen den Zieljahren dar und ist indikativ. Die THG-Emissionen für Raumwärme und Warmwasser reduzierten sich bis zum Jahr 2023, verglichen mit dem Durchschnittswert der Jahre 2005 bis 2010, bereits um etwa die Hälfte.
Strom- und Wärmeerzeugung
Lokale erneuerbare Energieerzeugung
Ziel des Klimafahrplans gemäß dem Leitziel der Smart Klima City Strategie Wien:
Die erneuerbare bzw. dekarbonisierte Energieerzeugung in Wien steigt bis 2030 auf das Dreifache und bis 2040 auf das Sechsfache gegenüber 2005.
Gemäß Klimafahrplan beinhaltet dieses Ziel auch die etwaige Nutzung von geothermischer Energie aus dem Umfeld der Stadt. Als „dekarbonisiert“ ist jene Erzeugung aus fossiler Energie zu werten, bei der die CO2-Emissionen abgetrennt werden.
Beides wird aktuell noch nicht umgesetzt.
Der Indikator misst dementsprechend die Strom- und Fernwärmeerzeugung auf Basis erneuerbarer Energie in Wien plus erneuerbare „Vor-Ort-Wärme“, die mit Wärmepumpentechnologie genutzt wird. Der Indikator berücksichtigt auch den Import an erneuerbaren Energien.
Der abgebildete Zielpfad stellt eine lineare Entwicklung zwischen den Zieljahren dar und ist indikativ. Im Jahr 2023 erhöhte sich die lokale erneuerbare Energieerzeugung im Vergleich zum Basisjahr 2005 um etwa ein Drittel.
Anteil erneuerbarer Endenergie
Ziel des Klimafahrplans gemäß dem Leitziel der Smart Klima City Strategie Wien:
Der Wiener Endenergieverbrauch wird 2030 zur Hälfte und 2040 vollständig aus erneuerbaren bzw. dekarbonisierten Quellen gedeckt.
Gemäß Klimafahrplan beinhaltet dieses Ziel auch die erneuerbaren Anteile von Strom, Fernwärme und Gas und – im Hinblick auf 2040 – verbleibende Mengen aus der energetischen Verwertung von Abfall und Wärme.
Der Indikator misst den Endenergieverbrauch erneuerbarer Energieträger zuzüglich der erneuerbaren Anteile von Fernwärme und Strom, bezogen auf den gesamten Endenergieverbrauch. Der Endenergieverbrauch ist der lokale Endenergieverbrauch (Treibhausgasbereinigt – siehe Anmerkung zu diesem Indikator). Die erneuerbaren Anteile von Fernwärme und Strom werden auf Basis der eingesetzten Primärenergieträger ermittelt. Der abgebildete Zielpfad stellt eine lineare Entwicklung zwischen den Zieljahren dar und ist indikativ.
Im Jahr 2022 deckten sich bereits rund 16 Prozent des Endenergieverbrauchs aus vollständig erneuerbaren bzw. dekarbonisierten Quellen. Da diese Berechnung auf der THG-Bilanzierung beruht und die Statistik Austria die THG-Bilanzierung nur alle zwei Jahre erhebt, bezieht sich diese Angabe auf das Jahr 2022.