Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 26.03.2009:
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"Falsche Medien - Echte Schwindler" in Meidling

"Falsche Medien - Echte Schwindler" in Meidling

Copyright: Bezirksmuseum 12 / Kadotheum

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Wien (RK). Mit wahrlich trickreichen Typen beschäftigt sich eine attraktive Sonder-Ausstellung im Bezirksmuseum Meidling (12., Längenfeldgasse 13-15). Spiritisten, Mentalisten, Anti- Spiritisten und Okkult-Betrüger stehen im Zentrum der Schau "Falsche Medien - Echte Schwindler". Der einst gefeierte und dennoch in ...

Wien (RK). Mit wahrlich trickreichen Typen beschäftigt sich eine attraktive Sonder-Ausstellung im Bezirksmuseum Meidling (12., Längenfeldgasse 13-15). Spiritisten, Mentalisten, Anti- Spiritisten und Okkult-Betrüger stehen im Zentrum der Schau "Falsche Medien - Echte Schwindler". Der einst gefeierte und dennoch in Meidling verarmt verstorbene Anti-Spiritist Georg Homes, dessen Gattin Mary Fey und viele andere Täuscher, wie der legendäre "Hellseher" Hanussen, werden mit Fotoaufnahmen, Plakaten, Werbematerial, geheimnisträchtigen Gerätschaften und sonstigen Exponaten vorgestellt. Bis Mittwoch, 24. Juni, ist die Dokumentation im Zeichen des (vorgeblich) Übersinnlichen zu sehen. Das Museum ist Sonntag (10 bis 12 Uhr) und Mittwoch (9 bis 12 Uhr, 16 bis 18 Uhr) geöffnet. Der Eintritt ist frei.****

Seltsam: Verbogene Löffel von Geller und Kollegen

Eine der Attraktionen der Sonder-Ausstellung ist eine Sammlung verbogener Löffel, Gabeln und Schlüsseln. Gewitzte "Löffel-Verbieger" aus aller Welt, darunter Uri Geller, haben die Schaustücke auf eine scheinbar übernatürliche Weise verformt. Die Exponate stammen aus dem renommierten Institut "Kadotheum". Gründer der Einrichtung sind Robert Kaldy-Karo und Mag. Michael Swatosch-Dore. Die Spezialisten aus dem "Museum für Unterhaltungskunst" haben im Laufe der Jahre ein exzellentes Archiv zur Historie der Zauberkunst aufgebaut. Begleitet wird die Schau durch ein Programm mit spannenden Vorträgen sowie Experimental-Abenden. Zauberkünstler aus dem "1. Wiener Zaubertheater" versetzen die Zuseher mit effektvollen Darbietungen in Erstaunen. Die Show-Profis lesen Gedanken und bisweilen schwebt ein Tischlein im Museum herum. Informationen über alle Veranstaltungen fordern Interessierte per E-Mail an: bezmus12@aon.at.

Georg Homes (alias Emil Gottlieb) war ein Anti-Spiritist. Der Künstler verblüffte das Publikum mit verschiedensten Gedanken- Experimenten, klärte die Zuschauer aber auch über das Tun von betrügerischen Spiritisten auf. Im 19. Jahrhundert reiste der Künstler mit Erfolg durch Europa. Bei über 100 Vorstellungen in New York waren die Leute genauso begeistert. Jahre danach betrieb das Ehepaar Homes-Fey ein "Panoptikum" in der Inneren Stadt und funktionierte den Betrieb in weiterer Folge zu einem Lichtspieltheater um. Dem großen Künstler und Unternehmer war kein schöner Lebensabend beschieden. In bitterer Armut schied Georg Homes in seinem Domizil in Meidling aus dieser Welt.

Heute würde man Georg Homes als "Mentalist" titulieren. Der Künstler war ein emsiger Warner vor Okkult-Scharlatanen, dessen ungeachtet aber gegen Entgelt zu Diensten als "Handleser" und "Kartenleger" gern bereit. Zu den geheimnisvollen Künsten von Georg Homes und Mary Fey zählten das "Gedankenlesen" und die "Gedankenübertragung". Vom deutschsprachigen Raum bis in die Niederlande und nach Russland eilte dem Duo Homes und Fey ein guter Ruf voraus. Selbst Kronprinz Rudolf verpflichtete Georg Homes als Ratgeber, um das betrügerische Medium Bastian zu entlarven. Nähere Informationen über diese Schau kann man während der Öffnungszeiten des Museums unter der Telefonnummer 812 35 17 einholen.

  • Allgemeine Informationen:
    Bezirksmuseum Meidling:
    www.bezirksmuseum.at

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) enz

Rückfragehinweis für Medien:

(RK vom 26.03.2009)