Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 18.02.2009:
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Goldene Verdienstzeichen für Helga Anderle und Lore Heuermann

Goldene Verdienstzeichen für Helga Anderle und Lore Heuermann

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Wien (RK). Mit dem goldenen Verdienstzeichen des Landes Wien wurden die beiden Künstlerinnen Helga Anderle und Lore Heuermann am heutigen Mittwoch von Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny für ihre kulturellen Verdienste an der Stadt gewürdigt. Die beiden Ausgezeichneten verbinde vor allem ihre interdisziplinäre ...

Wien (RK). Mit dem goldenen Verdienstzeichen des Landes Wien wurden die beiden Künstlerinnen Helga Anderle und Lore Heuermann am heutigen Mittwoch von Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny für ihre kulturellen Verdienste an der Stadt gewürdigt. Die beiden Ausgezeichneten verbinde vor allem ihre interdisziplinäre Arbeit und das Ausbrechen aus dem Gewohnten, welches alte Strukturen infrage stelle und neue Wege beschreiten lasse, so der Stadtrat. Auch ihr spezifisches und konstantes Engagement für Frauen in einer oft männerdominierten Kunst, verbinde die beiden Frauen. Das Andere als Bereicherung und nicht als Bedrohung zu sehen, dies zeuge in der heutigen Zeit der Krise von außergewöhnlichem Mut und Weitsicht, betonte Mailath-Pokorny.

Kriminalautorin in einstiger Männerdomäne

Doris Stoisser, welche die Laudatio auf die Journalistin und Autorin Helga Anderle hielt, strich vor allem drei Tatsachen im Leben der Geehrten heraus. Einerseits sei sie immer eine Pionierin und Wegbereiterin für viele andere gewesen, andererseits habe sie sich schon von Jugend in verschiedenen Organisationen im Ausland für ihre Werte und Einstellungen engagiert, die sie auch menschlich besonders auszeichnen würden. Durch ihren Mann wurde sie schließlich zum Schreiben von Kriminalromanen ermutigt, hier fand sie dann ihre eigentliche Berufung, die sich in vielerlei Kurzgeschichten, Essays und Publikationen ausdrückt. Anderle ist Herausgeberin der Frauenkrimi-Anthologie "Da werden Weiber zu Hyänen" und Vizepräsidentin der Internationalen Vereinigung der Kriminalschriftsteller. Stets sei sie Unterstützerin und Förderin junger Kolleginnen gewesen und damit auch eine starke treibende Kraft in der einstigen Männerdomäne. Mittlerweile blicke sie auf eine lange Reihe von Erfolgen und Preisen - vornehmlich im Ausland - zurück, lediglich die Anerkennung im eigenen Land sei bisher ein wenig zu kurz gekommen. Dazu sei jetzt jedoch ein erster Schritt getan, freute sich Stoisser.

Kulturelle Botschafterin Wiens in der Welt

Über 50 Jahre künstlerische Tätigkeit für und in Wien lägen bereits hinter der zweiten Ausgezeichneten, der deutschen Künstlerin Lore Heuermann, Mutter von Star-Köchin Sarah Wiener. Als Kuratorin, Lehrende und Vortragende sei sie vor allem eine Trägerin kultureller Botschaften aus Wien in die ganz Welt hinaus, betonte die Laudatorin Dr. Birbaumer-Borchert. Stets habe sich Heuermann für NachwuchskünstlerInnen engagiert, sich in ihrer Berufung jeglicher Art von Anpassung und marktorientiertem Denken entzogen. Selbst als alleinerziehende Mutter von drei kleinen Kindern sei sie ihrem feministischen und fortschrittlichem Denken und Arbeiten stets treu geblieben. In ihren Geschichten, Gedichten und Ausstellungen seien die Bewegung und der enge Bezug zur Natur immer schwerpunktgebend gewesen, so Birbaumer. Mit ihren vielen, großen Ausstellungen, die weltweit von ihr kuratiert wurden, habe Heuermann so immer wieder wichtige Impulse in der Gegenwartskunst und Avantgarde gesetzt, schloss die Laudatorin.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) wil

Rückfragehinweis für Medien:

(RK vom 18.02.2009)