Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 29.02.2008:
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VHS Hietzing: Ausstellung über Netzwerkerin Rahel Varnhagen

Rahel Varnhagen - Netzwerkerin mit Briefen

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Wien (RK). Die Volkshochschule Hietzing dokumentiert gemeinsam mit der Varnhagen Gesellschaft in Köln in einer Ausstellung (10.3.-20.4.) und Seminarreihe das Leben und Wirken der Jüdin Rahel Varnhagen und ihre Wiener Verbindungen in einer Ausstellung und Seminarreihe. Die Eröffnung einen Tag vor dem Internationalen ...

Wien (RK). Die Volkshochschule Hietzing dokumentiert gemeinsam mit der Varnhagen Gesellschaft in Köln in einer Ausstellung (10.3.-20.4.) und Seminarreihe das Leben und Wirken der Jüdin Rahel Varnhagen und ihre Wiener Verbindungen in einer Ausstellung und Seminarreihe.

Die Eröffnung einen Tag vor dem Internationalen Frauentag am 7. März um 18.30 Uhr soll deutlich machen, dass mit Varnhagen eine emanzipierte Frau des frühen 19. Jahrhunderts gewürdigt wird, deren 175. Todestag in diesem Jahr begangen wird. Um 1800 traf sich tout Berlin - Dichter und Denker, Schauspielerinnen und Militärs -, zu Rahels geselligen Abenden. Als Frau und Jüdin waren ihr die herkömmlichen Bildungswege verwehrt: Sie schuf ihr eigenes Lernprogramm, indem sie Briefe mit Freundinnen und Freunden, Studenten und gelehrten Zeitgenossen wechselte. Erzählt wird das wechselvolle Schicksal eines Archivs mit vielen tausend Büchern und Briefen. In acht Stationen widmet sich die Ausstellung der Entwicklung des weiblichen Schreibens und der Salons, der Briefkultur und Zensur, der Revolution von 1848 und ihrer Dokumentation, der Unterdrückung und Verfolgung jüdischer Lebenszeugnisse während der NS-Diktatur.

Der Wiener Kongress wird lebendig

In der Lesung "Noch etablierter als hier bin ich ja vorderHand nirgends" (7. März 18.30 Uhr) lässt Dr. Nikolaus Gatter die Zeit des Wiener Kongresses an Hand der Briefe von Rahel Varnhagen lebendig werden. In ihren Briefen kommentiert sie das Kongressleben, die prunkvollen Theater- und Opernabende, den Salon ihrer Freundin Fanny von Arnstein, den Opportunismus von Politikern wie Friedrich von Gentz und die Panik der 100 Tage, als Napoleon kurzfristig die Macht zurückeroberte.

Die Veranstaltungsreihe wird mit einem Vortrag über Karl August Varnhagen von DDr. Claudia Schweizer im Bezirksmuseum Hietzing (13., Am Platz 2) am Mittwoch, 26. März, 18.30 Uhr fortgesetzt. Dabei wird das Verhältnis des Publizisten, Biograph und Rahel-Herausgeber Karl August Varnhagen zur Habsburger Monarchie untersucht.

Tipps für eigene Solar-Gesellschaft

Wer vielleicht selbst in die Fußstapfen von Rahel Varnhagen treten will und einen Salon gründen will, kann sich im Workshop "Die perfekte Einladung auf's gesellige Canapé" am Samstag, 29. März zwischen 11 und 15 Uhr holen. Von der stilvollen Einladung über den Umgang mit Visitenkarten bis zur diskreten Vermeidung von Cliquenbildung und Fremdeln. Was zeichnet eine "Theejungfrau" aus? Wie zähmt man einen "Salonlöwen"? Welche geistigen und leiblichen Genüsse werden geboten? Welche Möbel, Rituale, Themen und Gesellschaftsspiele erleichtern die Kommunikation? Und, last but not least: Wie wird man seine Gäste wieder los?

Die Veranstaltungsreihe ist Teil der Grundtvig 2 Lernpartnerschaft JETE (Jüdische Bildungstradition in Europa)

Die Ausstellung ist von 10. März bis 20. April in der Volkshochschule Hietzing (13., Hofwiesengasse 48) zu sehen.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) vhs

  • Rückfragehinweis
    Volkshochschule Hietzing
    Dr. Robert Streibel
    Tel. 804 55 24
    www.vhs-hietzing.at

(RK vom 29.02.2008)