Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 21.08.2007:
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Sima: Höchste Lärmschutzwand Wiens fertig gestellt

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Wien (RK). Die höchste Lärmschutzwand Wiens ist nun fertig gestellt: Am Margaretengürtel bei der Wohnhausanlage Theodor Körner-Hof von Haus Nr. 62 bis Haus Nr. 74 ist ein innovatives Bauwerk entstanden, das Umweltstadträtin Mag.a Ulli Sima heute, Dienstag, gemeinsam mit SR Dipl.-Ing. Eduard Winter, Abteilungsleiter ...

Wien (RK). Die höchste Lärmschutzwand Wiens ist nun fertig gestellt: Am Margaretengürtel bei der Wohnhausanlage Theodor Körner-Hof von Haus Nr. 62 bis Haus Nr. 74 ist ein innovatives Bauwerk entstanden, das Umweltstadträtin Mag.a Ulli Sima heute, Dienstag, gemeinsam mit SR Dipl.-Ing. Eduard Winter, Abteilungsleiter der MA 29 - Brückenbau und Grundbau, und Ing. Wolfgang Khutter, stv. Leiter der MA 22 - Umweltschutz, präsentierte. "Die neue Lärmschutzwand ist ein Musterbeispiel für eine erfolgreiche Kooperation mehrerer Institutionen, die verschiedenste Interessen in Einklang bringt. Für die BewohnerInnen des Theodor-Körner-Hofs bedeutet das Bauwerk durch den abgehaltenen Straßen- und Schienenlärm ein deutliches Mehr an Lebensqualität, gleichzeitig dient ein Teil der Anlage der umwelt- freundlichen Energieerzeugung mittels Photovoltaik. Eine echte Innovation." Ausgeführt wurde unter der Bauführung der MA 29 eine abgestufte fünffeldrige Lärmschutzwand mit einer Länge von rund 150 Meter und einer Höhe von mehr als 18 Meter. Die Elemente sind aus Glas, um genügend Licht und Helligkeit in den Bereich zwischen den Häusern zu bringen. In der obersten Reihe wurden in drei Bereichen Photovoltaik-Elemente von Wien Energie - Wienstrom installiert, die erstmalig in dieser Form zum Einsatz kommen. Die Gesamtkosten für die Lärmschutzwand beliefen sich auf 3,5 Millionen Euro.****

Architektonischer Akzent schafft neues Wohnklima

In nur elf Monaten Bauzeit ist dieses Pilotprojekt entstanden. Mit der Realisierung dieser Lärmschutzwand sind in diesem urbanen Bereich einige Meilensteine gesetzt worden. Die Ausmaße dieser Wand scheinen gewaltig, durch ihre Konstruktion wirkt die Wand aber leicht und bildet in ihrer Architektur einen neuen Akzent am Margaretengürtel. Der Theodor-Körner-Hof erhält durch diese Wand ein neues, modernes Aussehen. Auf der anderen Seite der Wand herrscht ein neues Wohnklima. So sind nicht nur Lärm, sondern auch Emissionen durch den Gürtel sowie der Wind aus den Innenbereichen zwischen den Blocks vertrieben. Wo früher Lärm herrschte, hört man jetzt die Vögel.

Das Projekt wurde aus den finanziellen Mitteln der MA 22 und der MA 29 bedeckt. Weiterer Finanzierungspartner ist die ÖBB- Infrastruktur Bau AG im Rahmen des Projekts "Schalltechnische Sanierung von Eisenbahn-Bestandsstrecken in Wien": In einem Übereinkommen zwischen Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie und der Stadt Wien aus dem Jahr 2001 haben sich die beiden Projektpartner verpflichtet, gemeinsam die Errichtung von Lärmschutzwänden und den Einbau von Lärmschutzfenstern in Wien durchzuführen.

Sonnenenergie aus der Lärmschutzwand

Als innovativen Partner konnte zusätzlich Wien Energie - Wienstrom gewonnen werden, die für die Photovoltaik-Anlage zuständig ist. Im oberen Bereich der Lärmschutzwand wurden in drei Bereichen die Lärmschutzpaneele durch eine Photovoltaik-Anlage ersetzt, die zur Stromgewinnung herangezogen wird. Auf rund 190 Quadratmeter Fläche wird derzeit Strom für ca. vier Wiener Haushalte gewonnen. Der gewonnene Strom, die Photovoltaik-Anlage erzeugt 9.380 kWh Strom jährlich, wird ins öffentliche Netz einge- speist.

Verbesserte Optik für Vogelschutz

In Abstimmung mit der Umweltanwaltschaft und der MA 29 wurde eine neue Bedruckung der Glaswände für den Schutz vor Vogelanprall entwickelt. Um eine Spiegelung zu vermeiden, wird Innen und Außen eine Bedruckung ausgeführt, die miteinander korrespondiert. Durch die neue Anordnung der Sichtschutzstreifen kommt es für die BewohnerInnen hinter der Lärmschutzwand zu keiner Verringerung der Helligkeit. Für den Vogelschutz sind trotzdem alle Voraussetzungen gegeben.

Auf der Suche nach der optimalen Lärmschutzwand

Die Lärmschutzwand beim Theodor Körner-Hof ist in vielfacher Weise ein Pilotprojekt. Die Idee, die Lärmbelastung beim Körner- Hof durch eine Lärmschutzwand mit kombinierter Photovoltaik-Anlage zu senken, wurde im Projekt "SYLVIE - Systematische Lärmsanierung von innerstädtischen Wohnvierteln" geboren. SYLVIE ist ein von der EU im Rahmen von LIFE-Umwelt gefördertes Lärmsanierungsverfahren, das die MA 22 von 1999 bis 2003 in ausgewählten Bezirken Wiens entwickelte und durchführte. Im sogenannten "kooperativen Lärmsanierungsverfahren" werden alle Lärmakteure - LärmverursacherInnen und vom Lärm Betroffene - miteinbezogen, um gemeinsam und mit Unterstützung von LärmexpertInnen Lösungen für Lärmprobleme zu erarbeiten. Nach zahlreichen Planungsschritten hat die MA 29 ein wirtschaftlich und technisch umsetzbares Projekt in Abstimmung mit der MA 19 - Architektur und Stadtgestaltung entwickelt und nun umgesetzt.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) wur/urb/wög

  • Rückfragehinweis:
    Mag. Karl Wögerer
    Mediensprecher Umweltstadträtin Maga Ulli Sima
    Tel.: 01/4000/81 359
    E-Mail: karl.woegerer@wien.gv.at
    Dr. Mathilde Urban
    MA 22 - Umweltschutz
    Tel.: 01/4000/88303
    E-Mail: urb@m22.magwien.gv.at
    Ing. Kurt Wurscher
    MA 29 - Brückenbau und Grundbau
    Tel.: 01/4000/96 945
    E-Mail: wur@m29.magwien.gv.at

(RK vom 21.08.2007)